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UN» Um«dung am r-B vorher »n«ü, al. »n^M« »rs«M«ga»e 61. Jahrgang. AK 80 Freitag, 28. MSrz IV17. Drahtanschrift: Nachrichten Dee«v«n. Fernsprecher-Sammelnummer: 2-211- Nur für Nachtgespräche- 20HU- .».»«LLHr »teiteljlchrltch in Dk«»»en »et zwetmaliger ZuNaz>m, <an Sonn- und M»a«,,en nur «tn- M»I) s"2L M., tn den L»r,rten »,sa M. Bei einmaliger Zustellung durch die P»st S.N> M. <»hne Bestellgeld), «ln,eigen-Preise. Die etnMiiig« Zeile <«t«a » Stken) Sb Pf., «orpigeplätze und Anzeigen in Nummern nach «»n»' und Feiert.gr» laut Tarif.—«uawiirtige Austriigr nur gegen Vorauebezahiung. — Belrgblat« rvPf. Schristleiiung und HauptgeschäsUßelle. Marirnsrratzr 3810. Druck u. Verlag von tziepsch 1 Reichardt in Treiben. «achdru« nur mii drntlicher vuellrnanMde f.Dreadner Nnchr.ch zuilfst^ — Urmeriangte Schriftltllcke «erden nicht eufbrwabr«. Heimkehr der „Möwe" von ihrer zweiten Krenzersahrt. »er »ama-Aarschuh al» »»erste Heeruleltun». — »le Nevolutlsneregierung gegen »le Roman»«».—Anerlennnug der finnische» Sersafinng. — Mnschnngen im sranMche» -errndericht. — SraniSfischr V»gel-Stta«i-V«M. — vernr» als Kriegshetzer. »lfickliche Heimkehr der „M«e" »«« ihr« »«eiten Krenreriihrt. Berlin. «. März. sAmtlich.» Sr. Majestät Hilfs- krenzer „Möwe". Kommandant Burggras und Graf zu Dotzna-Schlodien. ist von seiner zweiten mehr monatige« Kreuzfahrt im Atlantischcn Ozean «ach eine« heimische» Kriegshaseu znrückgekehrt. Das Schiss hat SL Dampser «nd S Segler mit IfiSIlfti Brutto-Regifter-Tonne«. darunter St feindliche Dampfer, «»« denen 8 bewaffnet waren «nd fi im Dienste der eng lische» Admiralität fuhren, «nd 1 feindliche Segler auf gebracht. . Sr. Majestät Hilfskreuzer „Möwe" hat SS» Ge fangene eingebracht. -er amtliche dentfche Kriegstericht. fAmtlich.) Großes Hauptquartier. Lck. März 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Lens und Arras kam es «ach lebhaftem Artilleriefeuer zu lyescchten »on Erkundungstrupps. ,1k« Landstrich beiderseits der Somme und Oise ,»erliefen Zusammenstöße vorgeschobener Abteilungen fstr uns gSnftig. Bei vhiores und Mist, ans dem Rordnker der Aisne find frauzSfisch« Bataillone znrfiikgeworfen worden. Aus dem linken Maas-Ufer wnrde durch F«rer auf die feindlichen Gräben ei« sich vorbereitender Angriff «iedergehaltc». Bo« Borftößcn in die französischen Linien am Aisne— Marne-Kanal, nordöstlich von Berdun. bei St. Mihiel und am Westhauge der Bogesen im Plaine-Talc brachte« nufere Sturmtrnpp« 1» ttzefangene zurück. Drei feindliche Flugzeuge sind abgeschoficn worden. Das vom Prinzen Friedrich Karl von Preuße« geführte Flngzeua ist vo« einem Fluge über die feindlichen Liuie» zwische« Arras »nd Peronne nicht znriickgekehrl. vesMcher Kriegsschauplatz. Front de» Gensralf«ldmarschaU» Prinzen Leopold von Bayern Bei Sabcresina. östlich von Lida, drange« «nserc Stoßtrupps in vier Kilometern Breite über die vorderen russischen Gräben bis zur zweite« Stellung durch, zer störte« nachts die Verteidigungsanlagen «nd kehrten mit SSki Gefangene«, zmei Renolnerkanonc«. 8 Maschinen gewehre« und 14 Minenwerser« zurüik. An der Front de« Generalobersten Erzherzog» Joseph und bei der -eareogrnppe be« Generakfekbmarschall» v. Mackensen lebte die Gefechtstätigkcit auf. Mazedonische Front. Die »on unseren Truppen am S«. März gewonnenen Höhen nördlich von Monastir waren gestern das Ziel starker französischer Angriffe, die sämtlich fehlschligen. Gleichen Mißerfolg hatte ein schwächerer Vorstoß in der Seen-Engc. Der Erste Generalqnartiermeistcr: f«. T. B.i Lndcndorff. die Kll»hgelmllgen der russischen Soziilifteo Aus Stockholm wird gemeldet: WaS alle Kenner Rußlands in den lebten Tagen vor- ansgesagt haben, ist cingcjrosfcii. Ter Berg hat den Sumpf »crschlungcn. Auf M i i a ö c a u - M i l j u k o in folgt R ob csp i c r r e - T sch c i d sc. Die Jakobiner haöcn auf der ganzen Linie gesiegt nud diktieren den Girondisten ihren Willen. Der Wohlfahrts-Ausschuß der Aibcitcrvci- trcter ist heute mächtiger, als die Duma. Lclncm Willcu muß in Petersburg wenigstens gehorcht werden. Wie die Provinz und vor allem das Heer an der Front die neue Wendung anfnehmen werben, ist mehr als ungewiß. Noch ist das monarchische Gefühl in den weitesten Schich ten des russischen Volkes so fest eingewurzelt, daß Väterchen Zar und seine Großfürsten weit mehr Ver trauen im Volke habe», als Sic Professoren in den Städten, die von dem russischen Muschik durch eine Welt getrennt sind. Die Sapatirili, die Wüstlinge, haben sich nie großer Snmpatüic bei der Masse des russischen Volkes zu erfreuen gehabt. Rußlands eigene Kultur ist zu tief im Volke ein gewurzelt. als daß ein Staatsstreich von Intellektuellen, die tm Dienste Englands isnd Frankreichs stehen, im russi schen Reich das Unterste zu oberst kehren kann. Viel eher haben die ganz Radikalen Aussicht, mit ihrem kommunisti schen Programm, das dem russischen Volkscharaktcr nahe genug liegt, die Massen für sich zu gewinnen. Der Ansruf der sozialistischen Revolutionäre. In dem „Aufruf Ser sozialistischen Revolutionäre", der sich in schärfsten Worten gegen die vorläufige Regierung wendet, heißt es nach einer Stockholmer Meldung des „Verl. Lok. Auz": „Arbeiter! Ihr seid die Träger der russischen Um Wälzung! Euer Blut ist in Strömen geflossen, damit die Unterdrücker des Volkes getötet und cingespcrrt werden. Jetzt seid ihrmicdcrum betrogen. Ihr wollt Brot, Freiheit und Frieden. Brot seht ihr weniger als früher, der Friede ist in die fernste Ferne gerückt, die Frei heit auf unbestimmte Versprechungen gegründet. Arbeiter, traut nicht den Versprechungen des Bürgertums, das den mit eurem Blute errungenen Sieg für sich auszunutzcn trachtet! Arbeiter, ihr könnt die Herren Rußlands werden! In euren Händen sind die wichtigsten Arinccbciricbe des ganzen Reiches: laßt euch nicht durch Versprechungen über reden, die Arbeit auszunehinen, sondern haltet euch bereit, den Befehlen, dir das Arbeitcrkvmiiec in den nächsten Tagen an euch richten wird, zu solge». Wir fordern sofor tige Einleitung von F r i e d c n sv c r h a n d l u n - gen, die unter der Aussicht der Arbeiterschaft schnellstens durch.,usührcii sind, dann sofortige Verwirklichung des so zialistischen Programms unter Lvslösung aller F r c m d st n in m i g c n vom russischen Reich. Gcz.: Tichcidsc und Tschcnkclj." Dicke sozialistische Kundgebung wurde erlassen nach einer Versammlung der Vertreter der Arbeiter und Sol daten im Tanrischen Palais. Tie Männer der vorläufigen Regierung, darunter Fürst Lwow und Miljukow, die die Notwendigkeit der Fortführung des Krieges betonen wollten, wurden bei den ersten Worten mit heulendem Ge schrei unterbrochen. Die Vertreter der Arbeiter protestier ten auch gegen das Unterdrückungssystem der vorläufigen Regierung, die die freie Meinungsäußerung verhindere und gewaltsam den Verkehr der Sozialisten mit den ausländi schen Genossen unmöglich mache. Dem Petersburger Ar- bciicrlomiicc wurde sogar verboten, telegraphisch mit den neutralen Soziglistenfülirern zu verkehren. I» einer anderen Meldung über den Ausruf der russi schen Sozialisten wird gesagt, daß ihn die russische sozial demokratische Frgküou im Namen der russischen Arbeiter schaft, datiert 16. März, an das russische Volk erlaßen habe. Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion, Tschcidsc, hakte den Text des Aufrufes dem neuen Mi nisterpräsidenten Lwow überreicht mit der Forderung, den Text durch die Petersburger Telegraphcn-Agcniur dem In lande und Auslände bekannt zu geben, was jedoch von der provisorischen Regierung abgclehnt worden ist. Der Aus ruf enthält als grundlegendes Programm 1 l Punkte. Punkt 1 fordert die Abschaffung der Monarchie und Einführung der republikanischen Ver fassung. Punkt 3 fordert die ausreichende Teilnahme der Vertreter der russischen Arbeiterschaft an der Regierung. Ueberaus bemerkenswert ist der Punkt 7, worin cs heißt: Das russische Volk habe kein Interesse an dem gegenwärti gen blutigen Weltkrieg, der von allen Seiten lediglich zu imperialistischen Erobcruiigszwccken geführt werde: das russische Volk lechze nach Frieden und verlange die sofortige Einleitung von Fricdcnsncrhandknnacn. — Nachdem die provisorische Regierung die Veröffentlichung dieses Programms abgclebni bat, ist der Text des Ausrufes an sämtliche sozialdemokratischen Wahlvercinc und Ver trauensmänner nach den Provinzen abgegangen mit dem Ersuchen, die Partcikundgebnng überall zu verbreiten. Der D»«a-Ausschnß als oberste Hceresleituug. „Echo de Paris" meldet aus Petersburg: Der Duma- Ausschuß konstituierte sich als Armee lettnng und übernahm den Oberbefehl des Heeres und der Flotte. Absetzung russischer Heerführer. Der „Corricrc dclla Sera" meldet in einem Privat- Tclcgramm aus Petersburg: Der Duma-Ausschuß er mächtigte das Kabinett zur A m t s c n t sc tz n n g der jenigen Armeekommaiidanicn, die die bedingungslose An erkennung der provisorischen Negierung nicht vornehmen wollen. Die Revolutiousregieruug gegen die Romanows. Aus Stockholm wird gemeldet: Die russische Regierung verfügte die staatliche Jnventuraufnahmc in allen Schlössern und Gütern des Kaiserhauses. Laut Stock holmer Blättern ist Acußcrungcn von Mitgliedern des vollziehenden Ausschusses zu entnehmen, daß nach erfolgter Volksabstimmung das HausRomanow in allen seinen Linien aus Rußland ausgcwicscn w c r d c n s o l l. „Nikolaus Romanow." b. Nach den neuesten Petersburger Telegrammen wird der Zar von den Blättern jetzt nur noch Nikolaus Romanow genannt. Es wird allgemein angenommen, daß er Kopen hagen zum kn » fügen Aufenthaltsort wählen wird. Eine allgemeine politische Amnestie in Rußland. Ein weiterer Ukas der provisorischen Regierung lautet: Indem wir den gebieterischen Forderungen dos nationalen Gewissens Folge leisten, ordnen wir im Namen der historischen Gerechtigkeit und zum Andenken an den endgültigen Triumph des neuen Regimes, das sich auf Recht und Freiheit gründet, eine allgemeine politische A in n c st i e an. kW. T. B.j Die Freilassung Barks. Die Freilassung des ehemaligen russischen Finanz Ministers Bark erfolgte auf Veranlaß»««! des letziaen Fjnanzmiiiisters, der sich mit Bark über wirbt, »e Finanzfragen besprechen, aber nicht mit rhm ats Ge sangcner verhandeln wollte. tW. T. B.t Blutige Straßenkämpse in Odessa. h. Privaten Nachrichten zufolge verlautet, daß Kiew sia, in kürzester Zeit der neuen Regierung nnaeschlossen habe, während i n O ö c > t a d i c b l u t i g c n S t r a ß c ii k n in v s e fortdancrn. — Ter frühere Krirgsministcr Poltwa now ist Gutschkow als rechte Hand bcigcgcvcn worden. Ein Manifest der revolutionäre« Regierung für Finnland Nach einem Telegramm aus Petersburg vom 21. März ist folgendes Manifest für Finnland erlaßen morden: „Auf Grund niisercr Macht, mit der wir bekleidet sind, bestätigen wir abermals die Religionsfreiheit, die Grundgesetze, Rechte und Privilegien, die nach der Ü " n i s chcn Berfas s u n g die Einwohner des Großfürsten tinns Finnland genießen. Wir versprechen, sic imverletz! zu Hallen. Wir heben erstens die Grundlagen de Z a r e n in a n i s e st c s vom 1ö. Februar 1880 ans, zwciteiis das Ministcrraisprviokoll vom 8. Juni I!>08, betreffend di Prüfung sinnischcr Angelegenheiten, drittens lene Gesetze, die ohne die Zustimmung des finnischen Landtags am :',v. Juni 1010 ausgcfcrtigi wurden, sowie alle adininistrati ven Verordnungen, die ebenfalls ohne Zustimmung des Landtags am 30. Juni 1010 ergingen und alle administroti ven Verordnungen, die auf Grund dieser Gesetze aus gcsertigt wurden. Wir verordnen, daß nach dein Kriege der Ukas vom 2. Juni 1004, der sich auf Verordnungen, de treffend die Feld- und Fcstungstruppen in Finnland, er streckt, sowie im allgemeinen alle Verordnungen aiisziiycben sind, die im Weltkriege erlassen sind und im Widerspruche mit finnischen Gesetzen stehen. Wir verordnen ferner die Aushebung des Manifestes vom 10. Inni 1800, betreffend die sinnische Post, und der provisorischen Verordnung vom HO. September 1000, betreffend die Kontrolle des Eisen baynininisterjums über die finnischen Bahnen. Wir ordnen eine sofortige politische und religiöse N in n e sl i e an, Freilassung der politischen Gefangene» und freie Rück kehr der Landesflüchtigen in die Heimat. Wir befehlen tunlichste Einberufung -es Landtags, dem ein Entwurf eines neuen politischen R e g ! m c s für Finnland vorgclcgi werden soll. Auch soll er, falls di Verhältnisse es erheischen, verschiedene Grundgesetze, welch, die Entwicklung der finnischen Verfassung betreffe:', vorbereitender Prüfung unicrziehcii. Diese Vorschläge wer den die Rechte des Landtags betreffend Einnahmen uaa Ausgaben der Staatskasse, sowie das alle Recht des sinn: scheu Volkes, die Zölle sestzustellcn, llnrstelle» und ei weitern. Schließlich ist unser Wunsch, daß die Gesebe, di: der Landtag angenommen hat, baldigst in Krast treten. Der Landtag soll auch den Entwurf z» einem Gesetze t>: raten, das ihm das Recht gibt, die von de» sinnische» R: giciungsmitglicder» getroffenen Verordnungen zn Io» trvllicrcn, sowie ferner Gesetze, beircssend das Hochs,: Gericht, Unabhängigkeit und Freiheit der Preße sam! Vee einssrcihcii. Täuschungen im französischen Heeresbericht I-. Die vlanmäßigc Zurnckverlegung der deui'ckie» Front im Westen, die mehr und mehr auch von den MiliG, lritikern des neutralen Ausland"s als ein stialeginlies Meisterstück gewürdigt wird, bereitet den Feinde» Heillose Verlegenheit. Ihre Offensivabsichleii sind ans einer Fron« von 1:!.', Kilometer, zwischen ArraS »> d Svissvus. znvickiie gemacht. Während unsere Truppen die perlnrzle Front in gut ausgcbauicn, von langer Hand vorbereiteten Siel lungcn unter Ersparnis an Arbeit und Schonung von Mcitschenkrasi mit wesentlich geringeren Miileln zu halten in der Lage sind, müssen die Feinde ihre alten Stellungen verlassen und sich in einem tote», von Grund ans vei wüsteten, zerschossenen, zerwühlten, verschlammten, aller Stützpunkte beraubten Gelände unter ständiger Beinirnin gung durch unsere Truppen nnd unser Feuer nen elnzn richten versuche». Uebcr diese ungünstige Lage zu täuschen gibt sich d,e feindliche Presse die erdenklichste Mühe. Kanu inan es schon verstehen, wenn sic den Gewinn des von uns nack, gründlicher Zerstörung geräumten Gcläiidcstreiioiis als Erfolg srisiert, so ist es ein mehr als fragwürdiges Mittel, wenn sogar der amtliche französische Heeresbericht vom 10. März zu einer bewußten T ä n s ch n n g greift. Es heißt dort: „Nordöstlich Eroiui sind sianzösiichc Vorhuten entlang der Straße nach Manbc»ge vor gegangen." Croun ist ein Ort nördlich von Soißons und von Manbcugc in der Luftlinie noch über loo Kilo meter entfernt. Mit demselben Recht hätte der sran;vsisch, Bericht sagen können: „entlang der Straße nach Köln". Wir haben hier wieder ein-Schulbeispiel dafür, was die französische Heeresleitung ihren Volksgenossen glaubt bieten zu können. Von ihren eigenen Landslenien getötet oder »rrmund.-, Die Zahl der bei feindlichen Artillerie oder Flieger angriffcn getöteten und pcrwiindeieii Einwohner der b- setzten Gebiete in Frankreich »nd Belgien tm, sich ,,n Monat Februar 10l7 um 84 erhöht. Es wurde,, getötet 0 Männer, 0 Frauen und 20 Ktiider und verwundei 10 Männer, 18 Frauen „nd 12 Kinder. Nach den Z„. lammcnstcNiii'gen der »Gazette des Ardcnnrs" sind nun.