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Schönburger Tageblatt 1897 Freitag, Seu 19. Februar M 41. und einem Begräbniß nach Grad Mark dem 50 Pfge. den st daselbst. n d o r a Oberpsarrer Harkest, Vors. mk. den 7. d und keten auf in us- ew und und erem rächt den österreichischen und den englischen Botschafter und hatte mit beiden längere Conferenzen über die der Kretafraze weiter zu ergreifenden Maßnahmen. Großherzog Friedrich von Baden richtete an 10 8 6 4 3 den vozu ter. :d ce IV. III. ii. Waldenburg, den 15. Februar Der Kirch hner ,oos ,45G ohne Ver- loco Im 9,00. kl :ines t cr- t. und Uhr. Uh!. täg« Uhr ftü» Bor« ! bi» berei des Fürsten Hohenlohe im Reichskanzlerpalais, nach der Rückkehr ins Schloß denjenigen des Chefs des Civil- kabinets o. Lucanus. Abends besuchten beide Majestäten den Subskriptionsball im Opernhause. Zur goldenen Hochzeitsfeier hat, wie noch nachträglich berichtet wird, die Fürstin Hohenlohe vom Kaiserpaar ein Armband er halten, auf welchem die Bilder der Majestäten, umgeben von Brillanten und Rubinen, angebracht sind. Dem deutschen Kaiser dankt es die Welt, so klingt es in der Presse aller Länder wieder, daß die kretensische Angelegenheit wenigstens bislang lokalisirt worden und ein allgemeiner europäischer Krieg verhütet worden ist. Aus dem Stadium der zwecklosen diplomatischen Verhandlungen hat Kaiser Wilhelm die Mächte zu einem energischen Handeln veranlaßt, das Erfolg bereits ge habt hat und weitere Erfolge verspricht. In Rußland und Frankreich, Oesterreich und England erkennt man es willig an, daß die Welt dem Vorgehen des deutschen Kaisers den Frieden zu danken hat. In seinem FriedenS- werk wird der Monarch nicht müde; persönlich suchte er den Reichskanzler im Lause des Vormittags und danach 397. r. Vorstand des Melanchthon-Vereins in Bretten anläßlich der Feier des Melanchthon-Jubiläums ein Telegramm, worin er den Wunsch ausspricht, daß die Gründung eines Gedächtnißhauses dazu beitragen möchte, „die geistige Arbeit in unserer evangelischen Kirche auf der festen Grundlage eines unerschütterlichen Glaubens immer mehr zu fördern und dadurch die Ziele unserer Reformatoren zu erreichen." Beim Reichskanzler Fürsten Hohenlohe findet am Sonnabend ein Diner statt, zu welchem die Minister, Staatssekretäre, die Mitglieder des Bundesraths und auch einige Parlamentarier geladen sind. Der Abgeordnete Ahlwardt ist nach anderthalbjäh riger Abwesenheit wieder im Reichstage erschienen. Der Aufenthalt in Amerika scheint ihm gut bekommen zu sein, er ist stärker geworden und sieht sonnengebräunt aus. Als Ahlwardt das Haus betrat, wollte er sich aus seinen alten, aus der rechten Seite des Sitzungs saales befindlichen Platz begeben, fand diesen jedoch an derweitig besetzt; während seiner Abwesenheit war dar über anderweitig verfügt worden. Ahlwardt nahm des wegen auf einem der letzten Plätze der linken Seite deS Hauses Platz. Während der Rede des Aba Pichler schritt er auf den Präsidenten v. Buol zu und reichte stu > Ubr. mm- nera- und Wttternngsbericht, ausgenommen am Barometerstand 772 mm. reducirl aus den Meeresspiegel. Thermometerstand -s Lambrechts Polymeter 50"/o. Thanpsnkt — sollen auf 10'/, Jahre, vom 1. April 1897 bis 1. October 1907, parzellenweise oder im Ganzen verpachtet werden. Bewerber wollen sich im Rentamt: hier melden. Waldenburg, am 17. Februar 1897. Fürstliche Rentverwaltung. Letz. >uer >ahr- läßig LH 9 )be - i bis 2 Grad. Windrichtung: West. Daher Witterungsansfichte« für den 19. Februar: Halbheiter bis bewölkt. ^Waldenburg, 18. Februar 1897. Wenn wir im Reichstage die Verhandlungen über die neuen Marinesorderungen haben werden, wird es selbst redend nicht an Hinweisen auf die Zustände im Orient fehlen, die es geboten erscheinen lassen, daß auch Deutsch land prompt zum Schutze seiner dortigen Reichs-Ange hörigen austreten kann. Wenn es auch gerade kein Un glück ist, daß deutsche Matrosen bei der Besetzung von Kanea durch eine internationaleTruppen-Abtheilung fehlten, so würde doch ihre Anwesenheit auch nur beifällig zu be grüßen gewesen sein. Das deutsche Kriegsschiff, welches nach Kreta beordert ist, wird in der Folge vielleicht noch Gelegenheit zur Mitwirkung mehr als genug erhalten, und so kann man die Detailsrage auf sich beruhen lassen, indessen für die prinzipielle Seite der Sache den Wunsch hinzusügen, Deutschland möchte in der Lage sein, bei drohenden Conflicten überall sofort seine Flagge wehen zu lassen, wo dies erforderlich ist. Es wird zwischen den verbündeten Regierungen und dem Reichstage sicher nicht an Meinungsverschiedenheiten über die neuen Geldforde- rungen für die Marine fehlen; vielleicht einigt man sich daraufhin, daß der Reichstag so viel zulegt, daß wir eine genügende „Interventions-Flottille" für alle Möglichkeiten haben. Denn die Möglichkeiten von Zwischenfällen sind doch in letzter Zeit wieder bedenklich gewachsen. Wie cs mit unseren Finanzen bestellt ist und wie die selben unter neuen großen NüstungSforderungen leiden würden, weiß Jedermann, und darum ist cs unnöthjg, des Genaueren daraus hinzuweisen. Erhielte die deutsche Marine dieselbe verhältnißmäßige Stärke, wie unsere R-ichsarmee, so würden die Steuer-Erfinder im deutschen Reiche doch wohl in eine verzweifelte Lage kommen. Unsere Armee hat heute noch, trotz Aller Anstrengungen der Nachbarn, den wohlverdienten Ruf, in Europa die erste zu sein, und wir können damit zufrieden sein und mit den Leistungen einer genügend großen Kriegs-Marine. Wir dürfen unsere Kriegsflotte nicht nur nach der Zahl der Schiffe schätzen, sondern auch nach ihrer Verwendbar keit, die doch durch den fertiggestellten Nordostseekanal, der sich auch letzten Winter recht bewährte, noch wesent lich erhöht wird. Vergleichen wir unsere Soldaten in ihren Leistungen mit denen anderer Militär-Großmächte, so kommt da auch für uns noch ein wesentliches Plus heraus. Um nur auf Eins hinzuweisen: Wir wollen bie französische Armee ganz gewiß nicht unterschätzen, aber wenn man unsere Regimenter mit denen in Südfrank- reich vergleicht, dann kommen auf jeden deutschen Sol- daten anderthalb Franzosen zum Mindesten. Heer und Murine sind berufen, zusammen zu wirken, Filialen: in Altstadlwaidenburg bei Herr - Kaufmann Otto Förster; in Kausungea bei Herrn Fr. Janaschek; in Langenchurs dorf bei Herrn H. Stiegler; in Penig, be: Frau Kaufmann Max Härtig, Leipzigerstr. 163; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; in Wolkenburg bei Herrn Ernst Rösche; in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirste». 1897. e n v 397. U. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, LiHtenfteiu-Cnlludrrg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, St. Egrdien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen leuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rüßdorf, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Bekanntmachung. Nachdem der Weber Herr Moritz Köhler hier vom unterzeichneten Kirchenvor stande für Waldenburg als Leichenbesteller angestcllt und in Pflicht genommen worden ist, demselben auch Dienstinstruction und Gebührentarif, welche er auf Verlangen vor zuweisen hat, eingehändigt worden sind, wird solches hiermit der hiesigen Kirchenge meinde bekannt gegeben mit dem Bemerken, daß derselbe bei Sterbefällen zuzuziehcn ist. Der Leichenbestcller hat zu beanspruchen bei Wiefen-Verpachtung. Die auf der Oberaue gelegenen kl) sogenannte Ullermanuswiese, an 1 k 62 ur — 2 Acker 280 j^jRuth., b) sogenannte Kirmeswiese, an 92 ar --- 1 Acker 198 ORuth. deshalb soll Eins nach dem Anderen gebilligt sein; aber nicht wünschen wir Differenzen auch noch bezüglich der Armee, wenn solche schon wegen der Marine nahe liegen. Die allgemeinen politischen Verhältnisse werden cs dem Reichstage nahe legen, zwar nicht, eine deutsche Kriegs flotte von allererstem Range zu schaffen, aber doch das zu geben, was die unsicheren Zustände nun einmal wünschenswerth erscheinen lassen. Damit wird der deutsche Steuerzahler auch noch nicht der Ueberlastung anheimfallen. Aber der Reichstag wird bei dieser Ge legenheit nicht ungern hören, daß in der Armee wir vor der Hand an der Grenze der nothwendigen Bewilligungen angekommen sind, daß die Militärverwaltung mit dem, was ihr das deutsche Volk zur Verfügung gestellt hat, Haus zu halten vermag. Es ist nicht wenig an Geld und an Menschenkraft, gewaltig ist die Zahl der Söhne deutscher Familien, die alljährlich den Soldatenrock an ziehen, um in der Handhabung der Waffen sich aus zubilden. Gern hat der Deutsche für sein Heer, das trotz Allem und Allem sein Liebling ist und bleibt, her- gegeben, was er konnte, wer kann es ihm verargen, wenn er wünscht, nun auch ruhige Tage im Steuer zahlen zu haben? Heer und Marine werden ganz sicher den Gegenstand wichtiger Rcichstagsdebatten bilden, die auch manchen scharfen Kampf bilden werden. Es ist leidig, daß die politische Lage in ganz Europa nicht nur zur Schaffung von Riesenheeren gezwungen hat, sondern auch dazu, sie zu erhalten und zu behalten. Die Millioncnheere stan den zuerst im Zeichen der französischen Reaanchewünsche, heute stehen sie mehr im Zeichen der Erhaltung des europäischen Gleichgewichts! Einem vernünftigen und bedachtsamen Volk, wie wir Deutsche es sind, ist eS un endlich gleichgiltig, ob sich Franzosen oder Engländer cin- bildcn, uns ein halbes Dutzend Nasenlängen als modernste Großmächtler voraus zu sein, der Neid schwatzt, was werthlos ist, aber diese Gleichmüthigkeit würde schnell zum Ende kommen, wenn aus der vermeintlichen Stö rung des europäischen Gleichgewichts eine thatsächliche Störung würde, denn damit hätten wir den europäischen Krieg. Ucber Militärlasten sich zu ereifern ist so nutzlos, wie über den Sonnenbrand in den Hundstagen, das ist ein natürlicher Zustand, unnatürlich wird er erst dann, wenn der Volkskrast mehr aufgebürdet wird, als sie tragen kann. Und darum handelt es sich! Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser hörte Mittwoch Vormittag den Vortrag 18. Februar, nachm. 4 Uhr. 8" 0. (Morgens 8 Uhr — 1".) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage UUd Esau- xno Festtagen. Z „ Annahme so» Inserate» für die nächster- H I MMOrMer ÄMWr Inserate pro Zeile 10 Pf., Einges. 20 Ps. Expedition: Waldenburg, Obergasse 291 8.