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/reitag. S7 1ü. Mai I8«1. Erscheint > Prei« Dienstag» untDM^^ § M pro Quartal ^^ZlUUA. äD. anstalte». s 8 Pfg. Amts- uvd Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Ämter und Atadträthe zu Kippotdiswatde, /raueußei« und Attenberg. Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgefchichte. Dippoldiswalde. Den Freunden Karl Z ö l l n e r' S machen wir die Mittheilung, daß dem Fond zu Unter stützung seiner Hinterlassenen neuerdings wieder einige namhafte Beiträge zugegangen sind, z. B. 100 Thlr. aus Boston, 100 Thlr. aus Cincinnati, 25 Thlr. aus Texas, 35 Thlr. aus Porto Alegro, 122 Thlr. aus Lübeck, 500 Tblr. aus Petersburg. In letzterem Orte war ein Concert von der deutschen Liedertafel veranstaltet worden, in welchem ein Nachruf an Zöllner, von einem Mitgliede gedichtet, vorgetragen wurde. Auch unsre Landsleute in Australien haben nicht säumen wollen, ihr Scherflein beizutragen. Als Ergebniß eines am 6. Febr. veranstalteten Concerts der deutschen Liedertafel zu Adelaide, bei dem das dortige Braun schweiger Musikchor und einige Freunde der Musik bereitwillig mitwirkten, ist dem Leipziger Zöllnercomitee der Betrag von 30 Pfd. Sterling übersandt worden. Ein schöner Beweis, daß die deutschen Herzen auch im fernen Auslande dem Vaterlande und seinen würdigen Söhnen in warmer Treue schlagen! Aus Altenberg, 5. Mai. Gestern wurde der beschlossene Armenhausbau für hiesige Stadt an den Mindestfordernden verdungen, wie man hört, für 4485 Thlr. Der Uebernehmer ist der Hr. Bürgermeister Josef Rehn in Böhmisch-Zinnwald. Jedenfalls kann sich die Stadt Altenberg dazu Glück wünschen, denn ein allgemein in Achtung stehender Mann, wie Hr. Rehn, kann und wird auch deu Bau auf bas Solideste und Zweckmäßigste ausführen. Zu wünschen ist nur, daß baldigst bessere Witterung eintreten möge, denn wir befinden uns wie in der Mitte deS Winters. Der gestrige Gewerbeverein war recht zahl reich besucht. Unter den Vorträgen sprach namentlich der des Hrn. Stadtkassirer Gäbler aus der Sachs. Dorfzeitung über das neue Gewerbegesetz durch seine Faßlichkeit und Klarheit sehr an. Hr. Gäbler berichtete auch zur großen Freude der Mitglieder, daß die be absichtigte Gewerbeausstellung als gesichert zu betrachten sei. Der Grund, aus welchem sich bis jetzt sehr viele Gewerbtreibende von der Betheiligung zurückhalten ließen und auch noch lassen, scheint hauptsächlich darin zu liegen, daß sie glauben, sie müßten ein Kunst werk liefern. Ein Handwerker ist aber kein Künst ler, sondern ein Verfertiger von Gegenständen zum Gebrauch für das gewöhnliche Leben. Sind diese von solidem Material, dauerhaft, praktisch, dabei elegant, wenn auch nicht luxuriös gearbeitet, und der Preis dafür ein angemessener, so ist den Anfordernissen hin länglich Genüge geschehen. In neuester Zeit sind auch wieder Personen aus den, dem gewerbtreibenden nicht angehörigen Stande dem Vereine als Mitglieder bei getreten. Möchte dieses Beispiel Nachahmung finden. —e. Dresden. Die Eröffnung unsers Zoologischen Gartens wird nunmehr bestimmt noch in der ersten Hälfte dieses Monats erfolgen. ÜebrigenS ist auch in diesen Tagen vom 5.—8. Mai die fünfte Einzahlung auf die Aktien dieses Unternehmens zu leisten , deren Besitz den Inhaber zu stets freiem Zutritt berechtigt. — Der unlängst gebildete „Verein zur Unterstützung ver waister und unversorgter Predig er stöchter im König reich Sachsen" fordert durch sein provisorisches Direk torium (?. Stichart in Reinhardsgrimma) zu milden Beiträgen auf. Die wirklichen Mitglieder deS genannten Vereins sind sächsische Geistliche; Beisteuern sind aber natürlich auch von andern Seiten angenehm und die Ehrenmitgliedschaft erwirbt man 1) durch Gewährung beliebiger regelmäßiger JahreSzahlungen, 2) durch einmalige Spende „von 20 Thlrn. oder mehr" — wie die zarte Fassung der Statuten sagt —, sowie auch 3) durch Vermächtnisse. — Der in diesen Tagen am Abendhimmel (in der Nähe des großen Bären) aufgefundene Komet wurde vorigen Sonnabend und Sonntag in Leipzig beobachtet. Derselbe hat einen schwach erleuchteten, 2 Grad (—4 Monddurchmeffer) langen Schweif. Da seine Helligkeit zunimmt und der Schweif in der Entwickelung begriffen scheint, wird man ihn au Weiteren Abenden noch einigemal recht gut sehen können. — Vom 11. Mai bis zum 15. September d. I. werden allwöchentlich jeden Sonnabend und Sonn tag Extrafahrten von und nach allen Stationen zwischen Leipzig und Dresden und zwar mit Abfahrt von Leipzig wie von Dresden jeden Sonnabend Abends 7 Uhr und jeden Sonntag früh 5 Uhr, stattfinden, sofern nicht der Eintritt besonderer Umstände eine Ver änderung erfordert, was dann öffentlich angezeigt werden wird. Die Billets für diese Extrafahrten zum ein fachen Preise sind zugleich gültig zur Rückfahrt bis zum jedesmal daraus folgenden Dienstag für jeden be liebigen Personenzug, mit Ausnahme der täglich früh 4>/« Uhr und Nachmittags 2^4 Uhr von Dresden und der früh 9 Uhr und Abends 10 Uhr von Leipzig abgehenden Courier- und Schnellzüge, mit welchen die Rückfahrt auf Extrabillets nicht geschehen kann. Ein Billet gilt für 2 Kinder unter 12 Jahren. Ge päck wird auf Extrabillets nicht befördert. — 7. Mai. Nach einer Bekanntmachung des Verwaltungsraths findet die Erössnungdes zoologischen