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AllMyal -Müntz. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Ane, Zelle u. Umgebung. Erfchrinl »Ul»-»«. u. Mil s AamiNenvtättern' Aroystn», Kute Ketster, Aettspieget. Al»O««eW««eOpe«1O Ardeilaaenvierteljihrlich «erantwottlichrr Redakteur: «mU Hegemetfter in « u « (Erzgebirge). E rck di« Post ? A.' R.daktio» u. «rpeditton «»., Marfiftraße. Ims«»««« Die einspaltige Lowulzeil« LV Pf. amtlich« Inserat« SS Pf«, di« «orpul-Zeilo Reklamen pr» Zeil« 20 Psa. AU« Postanstaltrn und Landbriefträg« n«hm«n Brkellungrn an. No. 41. Freilag, den 2. April 1897. 10. Jahrgang. Bereinigung Aue-Zelle. X Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntntß, daß mit heutigem Tage die Gemeinde Aelle t« de« Stadtbezirk Aue aufgenommen worden ist und daß mit heutigem Tage daher die Vertretung der bisherigen Gemeinde Zelle und deren Ver waltung, sowie die obrigkeitliche Gewalt aus den unterzeichneten Rath der Stadt Aue übergegangen ist. Mit heutigem Tage treten daher auch alle in der Stadt Aue gültigen OrtSgesetze, Satzungen obrigkeitliche Bekanntmachungen und Anord nungen für den Bezirk der bisherigen Gemeinde Zelle in Kraft und die in Zelle bisher in Geltung gewesenen Statuten, Regulative und Anordnungen sind nun mehr außer Kraft gesetzt. Die Erhebung der Stadlanlagen erfolgt in diesem Jahre noch nach der in Zelle erfolgten Einschätzung und sind die Steuern in unserer Stadtkasse abzu führen. Die bisherigen Geschäftsräume im Hiathhaus Z,sse «erde« geschlosse« und die VerwaltungSgeschäste werden in unserem Verwaltungsgebäude an der Schwar zenberger-Straße erledigt. A«e, am 1. April 1897. Der Hlclth der Stadt. vr. Kretzschmar. .. «Um» Wir bringen hiermit zur öffentlich«« Kenntniß. daß die bis- GGDAko herigen Beamte« der Gemeinde Aelle als städtische Beamte i« MUcht -e««««e« worden sind, und zwar < Herr Vorstand Kranz Eduard Markert al» Stadtfecretär, Kopist Emil Paul Schmiedel aber und die beiden Schutzleute A«ers««kd und Killer in ihrer bisherigen Eigenschaft. E' E Der Rath der Stadt. vr. Kretzschinar. Standesamt Aue. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß von der Königlichen Kreis- haüptmannschaft Zwickau an Stelle des seitherigen Standesbeamten Bürgermeister vr. Kretzschmar, der Stadtsekretär Eduard Franz Markert als Standesbeamter bestellt und am heutigen Tage vom unzerzeichneten Rathe ver pflichtet worden ist. Ave, am 1. April 1897. Der Wcrty der Stadt- vr. Kretzschmar. ÄVüßs» Die Laudrcnte« und die vraudtaffe für den 1. Termin 1897, letztere nach 1 Pf. pro Einheit, sind am 1. April d. I. fällig und bis spätestens de« 1«. April 18S7 an unsere Stadtsteuereinnahme abzusühren Nach Ablauf dieser Frist erfolgt Mahnung aus Kosten der Säumigen bezw. Zwangsvollstreckung. «... -m 2°. El. Der Rath der Stadt. vr. Kretzschmar. Kühn. Die Kretawirren. Die leitenden Minister der europäischen Großmächte müß ten durch die Bank sehr ehrenwerthe und aufrichtige Leute ohne diplomatische Hintergedanken sein. Wenn die gegenwär tigen Orientwirren sich ohne schwere Erschütterungen des eu ropäischen Friedens lösen sollen. Denn alles, was bisher durch das «Konzert der Mächte" geschehen ist, gibt für eine friedlich« Beilegung des Konflikts keine Gewähr und man wird auch leider den Eindruck nicht los, daß hinter dm Ku lissen manches geschieht, um die Schwierigkeiten zu vermeh ren oder doch wenigstens ihre friedliche Beseitigung hintan- zuhatten. Mit den Armeniermassakren und Armenierputschen deS vergangenen Jahres fing der Rummel an. Bei den Berich ten darüber war Licht und Schatten nie gleich vertheilt; es wurde entweder in zu dicken Farben aufgetragen oder aber die Bedeutung der Thatsachen wurde abgeschwächt, die Din- g« wurden möglichst harmlos hingestellt. Die englische Hu manitär gefällt sich in der ersten Methode und da Rußland auf dem entgegengesetzten Standpunkt steht, so ging das Ver- tuschungSshstem von Petersburg aus. Daß die .Christen" in der Türkei bedrängt und geschunden werden, daß sich je der Muselman gegen sie allen Greuels straflos darf erfre- chen, gilt in England als ausgemachte Thatsache und in den Augen Gladstones ist der Sultan bekanntlich .der Mörder aus dem Thron." Betrachtet man die Dinge nüchtern, so ge winnt man den Eindruck, daß die .christlichen" Armenier die besten Brüder auch gerade nicht sind und die Kreter noch ««Niger. Als die Armmierwirren sich in etwas .ausgeglichen" hat ten, ging die Hetze auf Kreta los. Nur daß hier dieMäch- tt eingriffen. Da» „Konzert" beschloß, die Ruhe auf Kreta selbst herzustellen, und gestaltete dem Sultan nicht, türkische Truppen auf der Insel zu landen. Sine große Zahl euro päischer Kriegsschiffe nahm vor den kretischen Häfen Ausstel- lung und das „Konzert wäre auch nicht gestört worden, wenn nicht Griechenland in programmwidriger Weise Truppen auf der Jusrl gelandet und die Vereinigung Kretas mit Grie chenland proklamiert hätte. Das konnte sich der Großherr in Konstantinopel nicht gefallen lassen und wenn er keine Truppen nach Kreta sandte, so schickte er doch sein Heer an die griechische Grenze. Die Griechen stellten ihm ihre Trup- Pen entgegen und so liegen die beiden Heere nun schon drei Wochen lang einander gegenüber und Griechenland bramarba- fiert weiter. Das „Konzert" beschließt engerische Maßregeln, um Grie chenland zu zwingm, seine Truppen von Kreta zurückzuzie- hin. Kreta wird blockiert; man will die dort befindlichen Griechen im steifen Arm verhungern lassen. Zum besseren Schutz« der türkischen Befestigungen werden auch Trupprnab- tetlungen der Großmächte an« Land gesetzt; diese find aber so schlecht verproviantiert, das sie unter demütigenden Be dingungen Lebensmittel — von den Insurgenten kaufen müs- sm. Und diese selben Insurgenten werden dann, wie das bet Malaxa der Fall war, von den fremden Kriegsschiffen beschoss«, weil sie gegen die türkischen Stellungen Vorgehen! And das Ganz« ist nicht etwa Krieg, beileibe nicht! Der englische Staatssekretär hat am Freitag im Unter hause ausdrücklich erklärt, das seien nur .Pol zeimaßre- geln. . Die zweifelhafte Haltung Englands ist an diesen Schwächlichkeiten zweifellos schuld. Eine „friedliche. Blocka de — das Wort ist englische Erfindung! — mit „Polizei maßregeln", wie Aushungerung der Leute, von denen man kaufen muß, um nicht selbst zu hungern I Wenn das nicht der vollkommenste und lächerlichste Widerspruch ist, der sich denken läßt, dann gibt es auf der Welt überhaupt keine Lächerlichkeiten mehr. Und an diesen Dingen find dir sechs europäischen Großmächte beteiligt. Bestände das „europäische Konzert" wirklich und nicht nur dem äußeren Schein nach, so wäre der Erfolg unzwei felhaft und die Farce hätte in spätestens 14 Tagen ihr En de erreicht. So aber traut die eine Partei der anderen nicht über den Weg und hat ihr Hauptaugenmerk nicht so wohl aus die Griechen und Kreter zu richten, sondern in erster Linie auf die übrigen Konzertteilnehmer. ES ist nach dieser Richtung geradezu erfreulich, daß das Deutsche Reich bei der Tragikomödie aktiv nur mit einem einzigen Schiffe beteiligt ist, gewissermaßen um seine Existenz und Abwesen heit nur zu markieren; denn besondere Lorbeeren find in den kretischen und griechischen Gewässern nicht zu holen, sowenig kriegerische wie diplomatische, und wenn es der deutschen Po litik in ihrer sachlichen Unparteilichkeit gelingt, größere Ver wickelungen sernzuhalten, so erwirbt sie sich einen Verdienst um die Ruh« Europas, wie eS größer noch kein so bedeuten, der Eroberer aufweisen kann. Aul- dem Auerthal und Umgebung. Mttthetlvng«« von loealrm Inter «ff« find »er »«»artton fiel» willkommen. Die Feierlichkeiten der Uebernahme von Zelle in den Stadtverband Aue begannen heute früh mit einer schnei, digen Reveille unserer Schützengilde. Vormittag gegen 10 Uhr versammelten sich die städtischen Behörden und eine Anzahl sich dabei interesirenten Bürger im Stadthaus und begaben sich nach Zelle, wo die Ueberpabe der Ge- meinde stattfand. Um 11 Uhr bewegte sich der Festzug im Gefolge der neuen Bürger von Zelle, wohl circa 800, nach unserem Stadthause, wo die feierliche Verpflichtung der Bürger stattfand. Mittags L Uhr begann das große Festessen im Hotel „Blauer Engel". Näheres hierüber bringen wir in nächster Nummer. Die Stadt und Bürgerschaft hatten zu Ehren des Tages reich geflaggt, heute Abend findet noch eine große Illumination und ein Fackelzug statt. So hat sich denn mit dem Anschluß von Zelle eine Thatsache vollzogen, die geeignet ist, das Ansehen unserer Stadt von neuem zu vermehren und ihr im öffentlichen Leben die Stellung zusichern, welche sie nach Berhältniß ihrer Steuerkrast und Industrie schon längst «inzunehmen berechtigt war. K-Aißl. Standesamt z» A«r vom 1«. bis »1. Mär, 1897. GeburtSfälle: Drr ledigen Plätterin Emma Marte Vogel 1 T. — Dem Musiker Andreas Wehner IS. — Dem Eifendreher Franz Bernhard Pausch IT. — Dem Steinbrucharbeiter Franz Emil Rehm IS.— Dem Mau- rer Earl Heinrich Weiß in Auerhammer iS. — Dem Mau rer Max Albert Kunz IS.— Dem Tischler Ludwig Adolf Bodenburg IS. — Dem Argentanfabrikarbeiter Karl Eduard Heinze in Auerhammer IS— Dem Former Al bin Oskar Nestler IS. — Dem Fleischer Ernst Friedrich Fugmann in Zwickau IT. — Dem Eisengießer Karl Her mann Müller IT. — Dem Kaufmann Paul Wilhelm Ge orgi 1 S. Dem Argentanfabrikarbeiter Karl Emil Eichler in Auerhammer 1 T. — Dem Feilenhauermeister ErnstHer- mann Paulch IS. — Dem Kupferschmiedemelster Gustav Adolf Curt Petzold IS.— Der ledigen Fabrikweberin Anna Therese Leichsenring in Auerhammer IT.— Dem Argentanfabrikarbeiter Gustav Erdmann Schneider 1 T. — Dem Tischler August Hugo Strobelt i T. — Dem Haus mann Karl Oswald Zierold l T. — Dem Holzbildhauer Gustav Albert Vodel iS. — Der Stepperin Anna Clara Schlosser IT.- Dein Eisenbohrer Emil Albin Kirchner in Auerhammer 1 S. Eheschschließungen: Der Former Franz Louis Biedermann mit der Wilhelmine Louise verw. K rauhe geb. Groß. Sterbefälle: Der Geschäftsreisende Ernst Eduard Heilgenstein, 34 Jahre 2 Monate alt. — Auguste verw. Tränkner geb. Reinhold, 72 Jahre 8 Monate alt. — Dem Ofensetzer Stanislaus Hantke ein Kind weibl. Geschlechts totgeboren. — Martha Johanne, Tochter des Kaufmanns Emil Bernhard Felber, 23 Tage all. — Emil Richard, S. de» Stationsgehilfen Friedrich Ernst Albert Michel, 4 Mo nate alt. — Adolf, S. des Tischlers Ludwig Adolf Boden burg, S Stunden alt. — Ein Kind weiblichen Geschlecht» ohne Vornahmen, T. dcs Fleischers Ernst Friedrich Fugmann in Zwickau, Tag alt. — Olga Matthä, T. de» Expe dienten Friedrich Theodor Schubert, 10 Monate all. — Au guste Louise verw. Schütz geb. Seidel, 40 Jahre all. — Paul Bruno, S. de» Expedienten August Friedrich Müller, 8 Monate alt. — Clara Paula, T. de» Schlossers, Ernst Paul Richrer. 9 Monale alt. — Hedwig Martha, T. de» Maschinenbauers Ernst Richard Hahn, 4 Monate alt. — Auguste Paula, T. des Maschiiienfabrikarbriter» Gustav Bernhard Zeuner, b Monate alt. — Marie Hermine verw. Martin, geb. Tröger, S7 Jahre 10 Monute alt. — Marie Anna, T. des Feuermanns Friedrich Gustav Rößler, 2 Mo nate alt. LvdsviäsLv ÜAslkleiÄvr 2lL 13.8V bi« 68.50 p«r Stoss z. kompl. Rob« — InWor» und Stumtung-kongs«, —-sowi« schwarz«, «riß« unv sättig« He««e»<rg»Tet»e von 60 Pf. bi« Mk. -8.6S p. Mit. — glatt, gestreift, Amtert, gemustert, Damast« «tc. (ca. 240 vrrsch. Qual, und 2000 v«rsch. Farben, v«ssin« «te.), »re tt- uv» »««wekeii in» Must« umaebckld. lumie st«, L All- li««> A«t«r. z 8»ick«-kMrik«i K. »wuwdvtz ». «. st. fielst- Llriod.