Volltext Seite (XML)
IS»»,»««, Dersnkworllicher Redakteur: VmU Seb««. — Druck und Derlag- Lark Seb«« in Di«vowi«val-e. Dienstag den 14. November 1922 88. Jahrgang Nr. 265 DIerkllSbrlicd >IMK.od»e3». ZeWMrW. ^agm. - Einzeln« Nummer» — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Aemeindeverbands-Giro Konto Nr. 3. Poftschrck» Konto: Dresden 12848. «ekes Blatt enlhätt -ie amtttchen DekauntmachmrO« Weitzeritz-Jettung <r«a^^iimg m» Anzeiger siir DipM-iswawe, Schmiede»»« »u Neltest« Aril««A be« BeAiebL »- ««i ,—««W>»w»WWWWG - Auf Blatt 285 des hiesigen Handelsregisters ist heute eingetragen worden: die Firma Gröschel L-Nitzsche, Möbelfabrik in Höckendorf und al» deren Gesellschafter der Fabrikant Marimillian Gröschel in Dresden und der Stuhl fabrikant Albin Bruno Nitzsche in Höckendorf. Die Gesell schaft ist am 3. April >922 errichtet worden. Angegebener Geschäftszweig: Sitzmöbelfabrikation. I K Reg. 65o/22. Lwt»»«1ed» Mpp0tlU»V»Iä,, den I . November 1922. K« Rentenempfänger der Invalidenversicherung. Mittwoch den l5. November 1922 vorm 9—12 Uhr gelangt der einmalige Beitrag zur Beschaffung von Winter bedarf in der hiesigen Ztsätb»»»» zur Auszahlung. Anspruch haben nur Rentenempfänger, die auf Grund des Notstands maßnahmen-Gesetzes außer ihrer Rente Unterstützung erhalten. Sämtliche Empfangsberechtigte wollen sich nach der Aus zahlung im Llwinar Nc. 15 wegen Neuberechnung der Unter- stützungssätze einfinden. VorsteüervuLS'mr tl» 8t»ät»t« ru vtppottlisNklä». ick««>»?!!»»! Oertliches und Sachfisches Dippoldiswalde. Wenn das Ablurnen vorüber ist und wieder in der Halle geturnt wird, dann rüsten die Turnvereine meist zu öffentlichen Unterhaltungsabenden, um im Saale den Freunden der Turnsache und ihres Vereins straffes Turnen, Tanz und Gruppen zu zeigen, während im Sommer besonders Spiel und Sport besonders zur Geltung kamen. Am gestrigen Sonntag hatte der Turnverein Dippoldiswalde (D. T.) zu seinem Turnerkonzert, wie man solch öffentlichen Unterhaltungsabend ja vielfach be zeichnet, eingeladen. Wie im vergangenen Jahre war das Pro gramm wieder in drei Teile gegliedert. Der erste Teil bot Gruppen, Freiübungen, Geräteturnen, der zweite war den Tur nerinnen sür Gruppen, Reigen und Tanz Vorbehalten, der dritte brachte ein Theaterstück. Die Gruppen deS ersten Teils waren Nacktgruppen, Lichtträger darstellend. Ihr Ausbau war von voll- endeier Schönheit. Sei eS Fackel oder Leuchter, Laterne oder Kandelaber, alle Gruppen gaben ein herrliches Bild und wurden in vorbildlicher Ruhe und Aufmerksamkeit bargestellt. Gleiche Aufmerksamkeit herrschte aber auch bei den Freiübungen. Die Iuaendturner gaben sich redliche Mühe und es klappte, die Lang- staoübungen der Turnerinnen wirkten durch die Anmut der Be wegungen und die Freiübungen der Mitglieder (2mal je zwei Turner) durch die Kraft und das Zackige der Vorführungen. Be sonders letztere waren recht schwierig, doch kein Fehler störte das harmonische Bild. Unter den Geräteübungen turnten Turnerinnen Gesellschaftsspiele am Barren, eine Vorturnerriege am Pferd. Auch hier wieder gute Schulung und Durchbildung der einzelnen Uedung, was zum guten Gelingen besonders beitrug. Die tzaupt- nummer des zweiten Teiles waren plastische Stellungen von Tu» nertnnen, aus dem Turnen, Spiel und Sport herausgegriffen. Den verbindenden Text hatte Turnratsmitglied Lehrer Gast ver- saht. Er gab in kurzen Versen Erläuterung eines jeden Bildes, von Freiübung, Ballspiel und Reifenwerfen, zu den 5 Bildern des Tanzes und zum Reigen, und schloß mit der Mahnung an das deutsche Mädchen, zum Turnen zu kommen. Der Reigen von 6 Turnerinnen war eingestellt aus das Volkslied .Sah ein Knab «in Röslein stehn, das Fräulein Äörner mit ihrer schönen, Hellen Stimme dazu sang, der Tanz war eine Halekinade dreier Tur nerinnen und fand, wohl auch infolge seiner heiteren Bilder, ganz besonderen Beifall. Wie früher schon hatte man fürs Theater auch diesmal von der Aufführung irgend welcher Gelegenheits-, Lost- oder dergl. Spiel abgesehen und ein klassisches Stück gewählt, Kleists Lustspiel .Der zerbrochene Krug'. Man tut ohne Zweifel Recht daran. Ein solches Stück bletet ohne Frage zehnmal mehr als eine Posse aus dem Riesenlager der Theaterleihbibliotheken, vor allem auch dann, wenn es gut und flott gespielt wird. Und daß der Turnverein, besonders in seinem Mundharmonikaklub, die Leute dazu hat, die es können und sich redliche Mühe geben, das Hot der Abend wieder bewiesen. Es war wirklich eine Freude, dem Spiel zu folgen, und dem Kritiker würde das Urteil wirklich nicht schwer gemacht. Und soll man nun zum Schluß sagen, was wohl das schönste, welches di« beste Nummer des Abends war? Dann, ja dann ist ein Urteil schwer. Man darf ohne Frage sagen, daß von Anfang bis zu Ende wirklich Gediegenes und dieses in bester Form gebolen-wurde und der Dank des Vorsitzenden, Fabrik besitzer Rudolf Reichel, am Ende der Darbietungen an alle Mit- wlrkenden war voll berechtigt und darf diesen der beste Lohn sür ihre Arbeit und Mühen sein. Dem Turnverein Dippoldiswalde in seiner Gesamtheit, und will man noch Personen besonders her- aoSgreifen, dann den Turnwarken Donath und Börner und der Leiterin der Turnerinnenabteilung, Frau Scherz, dars man ,u dem guten Gelingen des Abends bestens gratulieren. — Die Stöcke-Auktlon lm Bildchen am Sonnabend nach mittag zeigte wieder einmal, wie unvernünftig sich die Leute ein ander ihr Holz verteuern, indem sie nicht hoch genug bieten können ?!^"kberelteten 60 Raummeter Stöcke gingen in 30 Losen zu le 2Meter (Preis für 1 Los 2460 M.) lm Nerlosungswege ab. Dein Wunsche des Stadtrats an die Gewinner, eine zweite Person gegen entsorechenden Beitrag an dem Gewinn leilnehmen zu lassen, wurde meist nicht entsprochen. Zur Versteigerung von 36 Parzellen zum Selbstroden, lebe gegen 10 Stöcke umfassend, hatte !,'Ä^Etne überaus große Zahl von Bietern eingefunden. Bis zu -A-. """de der Preis für eine Parzelle getrieben, über .«MV M. hielten die meisten. Dem städtischen Forstausschuß soll um alle Welt Vorwürfe aus diesen hohen Preisen nicht maeyen. Es konnte ja nicht schnell genug zugeschlagen werden. Und zuletzt wurden die Preise ja gleich um je 1000 M. gesteigert. Etwas mehr Selbstdisziplin der Bieter würde die Preise nied riger gehalten und allen genützt haben. — Als am Sonnabend nachmittag der Arbeiter Wolf aus Borlas aus seinem Rade die Mühlstraße hinabfuhr, brach plötzlich die Gabel des Borderrades. W. wurde auf die Straße geschleudert und erlitt außer Verletzungen am Kopfe eine Gehirnerschütterung, die seine Ueberführung «ns städtische Krankenhaus nötig machte. - Ein Unfall, der leicht schlimme Folgen haben konnte, durch die Aufmerksamkeit des Bahnpersonals aber bedeutend abgeschwächt wurde, trug sich Sonnabend nachmittag an dem Bahnübergang an der Reichstädter Straße (nahe beini Bahnhof) zu. Als der V«3 Uhr aus Richtung Hainsberg kommende Güterzug vorschriftsmäßig in ver- langsamter Fahrt den Uebergang passieren wollte, nahte von der Stadt her «in Lastkraftwagen der Feldschlößchen-Brauerei, ebenfalls in langsamer Fahrt. Der Führer hatte das Pselfensignal der Loko motive infolge des Motorengeräusches feines Wagens nicht vernommen, auch die Warnungssignale des Lie Welche an der Bahnhofseinfahrt bedienenden Beamten übersehen und setzte die Fahrt sott. Dafür bemerkte aber der Lokomotivführer das Winken und versuchte, feinen Zug zum Stehen zu bringen. Infolgedessen war der Zu sammenstoß nur unbedeutend. Am Kraftwagen wurde der Kot- schüher verbeult, eine Kapsel abgesprengt, an der Lokomotive der Puffer verbogen. Das Auto konnte nach Abnahme des Vor ganges seine Fahrt fortsehen, der Zug in den Bahnhof einfabren. Irgendwelche Verletzungen kamen nicht vor. — Wir haben schon so ost, erst vor kurzem wieder, als in Neundorf (Erzgeb.) ein weit schwerer ähnlicher Unfall sich zugetragen, auf die Gefährlichkeit und Unübersichtlichkeit des Uebergangs an der Reichstädter Straße hingewiesen, Vereine und die Stadtbehörde haben die General direktion auf jene Stelle aufmerksam gemacht und Abhilfe des Gefahrenzustandes gefordert. Wir sind sicher, daß auch die hiesige Bahn- und Stationsverwaltung dies oft chelan hat, aber es erfolgt nichts — anscheinend weil irgendwelche Paragraphen in der Eisen bahn-Bau- und Betriebsordnung Schranken an Kleinbahnen aus- schließen. Muß erst wirklich ein großes Unglück geschehen, bis Abhilfe geschaffen wird? Wir hoffen, daß nun endlich einmal Ernst gemacht und eine Schranke angebracht wird, deren Bedienung vom Bahnhof aus ja so außerordentlich leicht Ist. — Der Frühzug von Hainsberg am heutigen Montag hatte eine etwa V- stündige Verspätung. — Als nm Sonnabend morgen ein hiesiger Geschäftsmann den Frühzug benützen wollte und vorher noch den Pferdestall besichtigte, kam er gerade dazu, wie ein Mann und eine Frau (beide ihm sehr wohlbekannt), mit gefüllten Hafersäcken abrücken wollten. Natürlicher weise wurden sie aber festgenommen. Die Angelegenheit dürfte noch weitere Kreise ziehen, umsomehr, als dieses „Kaufen" schon öfters in Szene gesetzt wurde. - So eine unerwartete Frühkontroll« hat doch auch ihr Gutes — Dar seit einigen Jahren in den Ruhestand versetzte ursprüng liche „Steinbruch-Restaurant" im Walde, eine Schöpfung des „alten Kirchner", erwacht zu neuem Leben. Der Deulsch-nationale Hand- lungsgehilfen-Verband hat sich In dem dort stehenden Häuschen ein Vereinsheim für die Jugendabteilung eingerichtet resp. arbeitet noch an der Einrichtung. — Die nächste Tuberkulosesprechstundc findet Mittwoch den 5. ds Mts. vorm. von 8 Uhr an, die nächste Mutterberatung Donners tag den 1b. d». Mts. von 2—Z Uhr statt. Beides im Diakonat. — Am heutigen Montag morgen fand in der Stadtkirche die erste Wochenandacht für Schulkinder statt, die als Folg« der Fleihnerschen Verordnungen auf Beschluß der Kirchgemeinoever- trelung eingerichtet worden Ist. Annähernd 300 Kinder nahmen daran teil. Nach Gesang des Liedes .Liebster Iesu, wir sind hier' verlas Sup. Michael eine Bibelstelle, worauf mit Vater unser und Schlußvers die Andacht beschlossen wurde. Rechtzeitig waren die Kinder zum Unterrichtsbeginn in der Schule. — Erledigt: Ständige Stelle zu Quohren (Post Kreischa). Be- sehungsbehörde oberste Schulbehörde, Gehalt nach den gesetzlichen Bestimmungen (Ortsklasse E), Dienstwohnung und Garlengenuß. — Bewerbungen mit allen Unterlagen bis 5. Dezember d. I. an den Bezirksschulrat zu Dippoldiswalde. Glashütte Der Kaninchenzüchterverein Glashütte und Umg. plant im Auftrage des Bezirksverbandes der Kleintierzuchtoereine im amtshauptmannschaftlichen Bezirke Dippoldiswalde am 25. und 2b. Dezember in der hiesigen Turnhalle eine große Kaninchen- und Geslügelaurstellung. Boraussichtlich kommt eine sehr starke Schau besten Tiermaterials und der Erzeugnisse aus Kaninchenfellen usw. zusammen. Glashütte, 12. November. Vor 50 Jahren früh gegen 7 Uhr entstand im Bäckermeister Siegertschen Hause ein Brand, dem schließ lich 8 Häuser zum Opfer fielen, wodurch 28 Familien obdachlos wurden. Geising. Am Mittwoch abend sprach in zwei hiesigen Familien eln etwa 30jähriger Mann vor, der angab, aus französischer Ge fangenschaft zuruckgekehrt zu sein und wichtige Mitteilungen zu überbringen habe. Es handelte sich um die zwei Feldzugstell- nehmer Max Petzold und Richard Behr, die beide bisher als ver mißt gemeldet, jedoch noch In Gefangenschaft weilen sollen. Der Angekommene war ziemlich ortskundig, machte einen glaubwür digen Eindruck und erzählte, daß er mit den beiden Genannten einst einen Fluchtversuch aus Frankreich unternommen hätte, an der schweizerischen Grenze seien sie jedoch angehalten, und da sie , keine Mittel zur Bestechung der Posten besaßen, wieder zurück- ttansportiert und zu einer Haftstrafe bis 1020 verurteilt worden. er l^gnodigt und überbringt die Meldung von dem Schicksale seiner Kameraden, die noch draußen in Gefangenschaft weilen müßten. Er habe einen geschriebenen Zettel von seinen , Leidensgenossen mlkgebracht, den er bei seiner Entlastung in den jüngsten Tagen in der Mundhöhle verborgen gehalten habe und ! den er ln seiner Ankunftsstelle in Dresden in der Iohannisstraße > aufbewahrt habe. Leider habe er das Schreiben in der Eile ver- I liessen. Er schilderte ausführlich das Schicksal der Strafgefangenen und erweckte auch seinerseits allgemeines Mitgefühl, da er angab, vollständig mittellos zu sein. Der Fremde empfing dann auch Unterstützung und bat hierauf, ihn auf seiner Fahrt nach Dresden zu begleiten, damit er seine Aussagen bestätigen könne. Da sich der angeblich Heimgekehrte aber über seine Person nicht ausweisen konnte, schöpfte man schließlich Verdacht, ob nicht die gqnze Er- i zähluna nur eine Komödiesei, um den betreffenden Familien Gell» abzunehmen. Der junge Mann ging über Altenberg nach Bären stein, um vermutlich mit der Bahn nach Dresden zu fahren. Unter wegs traf er einen ehemaligen Regimentskameraden, dem er seine trübe Lage schilderte, offenbar ln der Absicht, eine Gabe zu er langen. Aus der Unterhaltung mit diesem ergaben sich jedoch kleine Widersprüche und es ist wohl anzunehmen, daß eS sich um einen feindurchdachten, verwerflichen Gaunerstreich handelt. — Wie wir heute ln Erfahrung brachten, wurde der junge Mensch, der sich als eln großer Schwindler entpuppte, polizeilich aufge- grisfen. Dresden Der Landeswahlausschuß wird am 15. und 10. November zur entgültlgen Feststellung des Landtagswahlergebnifses zusammen treten. Am 17- November werden dann die amtlichen Äusforderungen an die gewählten Abgeordneten abgehen, sich binnen einer Woche über die Annahme der Wahl zu erklären. Nach dem Ablauf dieser Frist folgt die amtliche Veröffentlichung des Wahlergebnisse« durch den Landeswahlleiter. Bor dem 29. November wird die erste Sitzung des neuen Landtages voraussichtlich nicht möglich sein. Die Ein berufung würde durch das Eesamtministerium zu erfolgen haben. Nach der Verfassung muß der Landtag, sofem die Einberufung nicht vorher erfolgt, am dreißigsten Tage nach dem Wahltage, mittag» 12 Ühr, zusammentreten, das wäre also am Dienstag den 5. Dezember. Voraussichtlich wird aber die Einberufung durch das Eesamtministerium für Mittwoch den 29. November erfolgen. — Eine neue Landwirtschaftliche Schule soll auf Anttag der landwirtschaftlichen Vereine von Pulsnitz und Umgebung nach einem Beschluß der Landeskulturrats mit dem Kultusministerium In Pulsnitz gegründet werden. Der Untericht soll nur in den Winter- monaten erteilt werden. Dresden, 11. November. Die sozialistische Presse teilt mit, daß die sozialistische Partei gestern beschlossen habe, durch ein offizielles Schreiben die Kommunisten zum Eintritt in die Regierung, unter der einzigen Bedingung, der Achtung der Reichs- und Landesverfassung, aufzufordern. Leipzig. In der Nacht zum Donnerstag wurde in -er Goethestraße ein äußerst frecher Einbruch angeführt. Diebe drangen in ein Herren- und Damenmodegeschäft ein und stahlen Waren im Werke von über 5 Millionen Mara. Da die Türen -er Geschäftsräume der bestohlenen Firma bestens gesichert find, sahen die Einbrecher davon ab, an diese heranzugehen. Sie brachen deshalb in ein daneben befindliches Friseurgeschäfk ein. Dort rückten sie einen großen schweren Toilettentisch mit Marmor- olatte von der Wand, hingen einen mächtigen Spiegel ad un- brachen mit Stemmeisen und Brechwerkzeugen ein großes Loch in die Mauer, die an das Herren und Damenmodegefchäft grenzte. Durch dieses Loch gelangten dte Einbrecher — es handelt sich mindestens um drei Mann — zu den wertvollen Lagerbestänoen der Firma und stahlen eine große Anzahl seidene und Voile blusen, Kleider aus Seide und Feinwolle, Damenmäntel, Kostüm jacken mit Pelzbesatz, Damensetdenflorstrümpfe, Lederjacken, Mühen und Mäntel aus braunem Nappaleder, Schirme, Stöcke und dergleichen. In dem Friseurgeschäst wurde die Beute in Kartons verpackt und wahrscheinlich auf einem Wagen wegge fahren. Zwickau. Am Freitag nachmittag kam der 30jShrige Bergarbeiter Bleyl in das Buttergeschäft von Sindel, um nach, dem Margarinepreise zu fragen. Als er diesen erfuhr, erging er sich in wüsten Beschimpfungen und Verdächtigungen gegen den Ladeninhaber, der den Eindringling schließlich auf die Straße drängte. Bleyl stieg jedoch durch ein offenes Fenster in den Laden ein und warf 5 Pakete Margarine auf die Straße, wo sich sofort eine große Menge Menschen ver sammelte. Bleyl wurde festgenommen und abgeführt. Da rauf rotteten sich etwa 500 Menschen vor der Polizeiwache auf dem Marktplatze zusammen und forderten durch einen Abgeordneten stürmisch die Herausgabe Bleyls. Als diese vermeigert wurde, warf die Menge die Fensterscheiben der Polizeiwache ein. Polizei zerstreute schließlich die Ruhestörer. Plauen i. B. Gipfel der Diebesfrechheit. In den letzten Tagen ist es den Bemühungen von Kriminalbeamten gelungen, vier Schulknaben im Alter von 13 und 14 Jahren, deren Eltern in der Reißiger Borstadt wohnen, als diejenigen zu ermitteln, die zu verschiedenen Malen Dachrinnen, Zink rohre u. dergl. von Gartenhäusern heruntergestohlen und bei Altwarenhändlern verkauft hatten. Die Bürschchen waren eines Tages in einem Garten am Friedhof beobachtet worden, gaben aber zunächst einem Kriminalbeamten, der sie an Ort und Stelle verhörte, an, daß sie in den Garten eingedrungen seien, um wilde Kaninchen zu fangen. Obwohl nun das verdorbene Kleeblatt sich eigentlich hätte sagen müssen, daß man ihm mißtraue, fuhren zwei von den hoffnungsvollen Früchtchen wenige Minuten später mit einem Handwagen nach der Gasanstalt und stahlen dort eine größere Menge Blei. Noch am Abend wurde es für über 10000 M. ver kauft und das erlöste Geld geteilt. Bis jetzt ist es möglich gewesen, den jugendlichen Spitzbuben elf Fälle nachzuweisen, in denen sie Zink, Blei u. dergl. gestohlen haben. Offenbar haben sie aber noch mehr auf dem Kerbholz. WMHen (Lausitz). Das Oberlauflher Bundesgesangsfest hat mit einem Fehlbetrag von dreivierlel Million Mark abae- schlossen. Der um das Zustandekommen des Festes eifrigst be müht gewesene Generaldirektor Rudolf Hünlich hat diesen Be trag gedeckt und sich damit erneut den Dank deS gesamten Ober- lausiher Sängerbundes erworben. Er hatte für das Fest seiner zeit feine große Lagerhalle zur Verfügung gestellt.