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im Druck«»Verlag- S«h«e i» LiPpg»I-i«»aIH«. 88 JWML «SS o Dienstag den 3. Januar 1922 Nr. 2 !> k Diese» Pla« enlhSU -le amtliche« «elumatmachuNOe» ! "r,. «XU« Zeitzeritz-Jeilung raMszewmg im» Anzeiger ftir DWnMswMe, Schmieteber, »N NelieNe Zei§U<» -eG ÄeAieil» —— >———«««EchW» aaMaaaa»»»»» v v »e «^»LUMsL* MerkssährNch ^WK.od«Z«- VkWWlW. traaen. — Einzeln« A-MkM go Ps. — 8^m^>r«b«: «m» Divlwldiswald« «r. S. Temeindeverbands-Gin) Konto Nr. 3. — PsWcheckB Kontor Dresden 1254^ Igggiiartikim "7 Dersntworllicher D-dqUeur: V<ml 8-hue. MWe WMmchMM Amerikanisches Weizenmehl. Die Mehlausweise 7 und 8 sind bis zum 4. Januar in der bisherigen Weise anzumelden. Dippoldiswalde, am 30. Dezember 1921. 01« LwtidenpiwevnsedLlt Lichtbttder-AnftlSruugs-Vortrag über „Hausbrand" Dirnetag den 3. Januar abend« H8 Uhr in der Turnhalle zu Dippoldkmalde. «ntritt ftei i Turnhalle M geheizt! Dippold!»»aide, am 24. Dezember l-2>. Die Or1»kohlr«sttlle. Bren n holzvcrsteigernng auf tzöckendv'fer Staat» forftreoier. Dienstag den 10. Januar 1922 sollen unter den üblichen Bedingungen gegen Barzahlung versteigert werden: etwa 46 Langhaufen, 6 rm Brennknüppel, weich, in Abtellung 17 und nach Befinden etwa 15 rm weiches Brennholz in Abt. 31. Ms Bieter sind nur zugclassen die Einwohner der ans Revier angrenzenden Gemeinde Höckendorf, Ruppendorf, Borlas, Seifersdorf, Paulshain und Paulsdorf. Niemand kann mehr wie 2 rm oder 1 Langhaufen erstehen. Beginn früh 9 Uhr am Wettinplatz. 8»»l»ioi»tr«,i»rror«»i>uvg Mokaockort. U Vreunholzversteigeruug W? avf Bärenfesser Revier. LovvsdavS ck»n 7 ^onar 1922 von vaedw. 2 vdr ad (bis etwa 6 Uhr) la Ltd«, 6»»1dot la Vikavtola: 114,5rm weiche Brennscheite, 2 rm harte 222,5 rm weiche Knüppel, 34,5 rm weiche Zacken und 30 rm weiche Neste. Aufbereitet in Abt.: 5, 6, 13, 18, 19, 23, 26, 28, 31, 33, 34, 37, 42, 56, 60, 62 64, 76, 79/84, 90 und 91. L«»tarv«v»l1aog -llreal«!». am l. l.,1922. —", vertlicheS und SSchfifcheS. Dippoldiswalde. Ein neues Jahr ist heraufgezogen. Gern haben wir Abschied genommen vom alten, das uns und unserm Vaterlande nur immer neue Lasten, immer neue schwere Schläge brachte, doch niemals auch nur den Schimmer einer besseren Zukunft. Zur Mitternachtsstunde erklangen vom Turme die Glocken. Zum letzten Male begrüßten sie ein neues Jahr. Bald hat der einen letzte Stunde geschlagen, und sie mutz eiriem neuen, vollen Geläut weichen, das in der kommen den Woche (der Tag ist noch nicht bestimmt) hier eintreffen wird. Möge dieses dann uns allen zu freudvolleren Tagen und Jahren, als die letzten waren, erklingen. Aus den Stiaßen verlief der Jahresbeginn recht ruhig, Das laute Schreien, wie es früher immer vorkam, unterblieb. Der Sturm, der über das Land fegte, machte den Aufenthalt im Freien ungemütlich. Die Gastwirtschaften und Kaffeehäuser waren gut besetzt. Aus einem Wortwechsel entwickelte sich an einer Sielte eine Rauferei, die dann an anderem Platze noch fort gesetzt wurde und mit gröberen Tätlichkeiten endete. Das stärker eingebrannte Bier und Sylvesterpunsch hatten auch andetorts die Gemüter etwas stärker als sonst erregt, doch wurde dadurch die Ruhe auf den Straßen nicht gestört. Viel fach leuchteten in den Wohnungen die Lhristbäume auf, möchte ein Abglanz ihres Lichterscheines das Dunkel unserer Zukunft etwas erhellen, möchte 1922 uns allen bessere Tage bringen. Dippoldiswalde, 2. Januar. Gestern abend trat der Turn verein „Jahn" — binnen wenig Wochen zum zweiten Male an die Oeffentlichkeit und zwar mit vollständig neuem und sehr gut zusaMmengeftellten Programm. Weihnachtsstimmung beherrschte den Abend. Ein Neujahrsgruß mit dem Gelöbnis der Treue zum Turnen (Frl. Schmidt) leitete über zu nicht leichten Freiübungen der Zöglinge. Den turnerischen Teil bildeten noch effektvolle Bühnengruppen und schneidiges Barren- turnen. Mit bemerkenswerter Sicherheit sang Frl. Zönnchen da», sinnreiche Lied „Christkind" und mit Herrn Schiezel ein humoristisches Duett; letzterer wartete noch auf mit einem zeit- gemäßen Salonkouplet. Alle diese Darbietungen verdienen «ine güte Note. AI» Hauptnummer des Abends darf wohl das Weihnachtsspiel angesprochen werden mit gar nicht so , geringen-Anforderungen an die zahlreichen Darsteller -i Er- < wachsens und Kinder. Hier verdient das natürliche Sichgeben der Kleinsten besondere Erwähnung — ohne Scherz. Viel Fleiß war sicher auf das Lemm verwandt worden, während bei der Darstellung doch noch manches hätte herausgeholt werden können. So durste — um nur ein Beispiel anzu- führen — der Fabrikant in der Verführungsszene nicht den warmen Ton des wohlwollenden Vaters anschlagen, sondern den des schlauen Fuchses. Auch mußte das Brautpqar bei dem vielen Glück nicht scheinbar teilnahmslos bleiben, sondern aus einem Staunen in das andere fallen usw. Doch das nebenbei. Das Weihnachtsfest als Friedenbringer, als Erwecket der Menschenliebe iit ja den, deutschen Gemüt auf den Leib geschrieben und fand auch in dieser Darstellung allgemeinsten Beifall Den Schluß bildete wiederum ein hübscher und wohl fehlerlos von 12 jungen Damen getanzter Reigen, ein lieb licher „Blumengruß", dankbarst ausgenommen von dem zahl reichen Publikum, das sich dann noch willig stellte in den Dienst Terpsichores, bis — nun bis es nicht mehr ging. — Mit Ende des Jahres hat Herr Kantor Schmidt dieses Amt, das er bereits ain 1. Dezember gekündigt hatte, nieder gelegt. Alle Versuche, ihn auf seinem Posten, den er so lange Jahre mit größter Gewissenhaftigkeit in unermüdlicher Arbeit versehen, sind gescheitert. Arbeitsüberlastung hat Herrn Kantor Schmidt zu diesem ihm sicher schwer fallenden Schritt bewogen. An seiner Stelle wird vertretungsweise Herr Oberlehrer i. R. Buckel den Kantordienst versehen, auch hat Herr Oberlehrer Buckel die Versicherung gegeben, mit allen Kräften für den Fortbestand des Kirchenchores zu wirken. -- In der Pappenfabrik verunglückte eine Arbeiterin (Frau Z.) dadurch, daß eine Treibriemenverbindung sich löste und ihr das Ende mit der Verbindungskappe mit großer Gewalt an den Kopf geschleudert wurde. Bewußtlos würde sie vom Platze getragen, doch hat sich ihr Zustand erfreulicher weise gebessert. Dippoldiswalde, 1. Januar. „Alles schlägt aus!" Mit dieser Einleitung beginnt heute vor 50 Jahren in der „W.- Ztg." die Mitteilung von der Erhöhung des Fahrgeldes der Post. Er stieg nach Dresden von 13'/r Neugroschen auf 15 Ngr. 6 Pf., nach Altenberg von 14>/r Ngr. auf 16 Ngr. 8 Pf. — Ebenfalls 50 Jahre sind vergangen, seitdem die ersten Reichs-Goldmünzen in Umlauf gesetzt wurden. — Wird Deutschland wieder einmal solche prägen? — Auch die Ein führung der neuen Maße und Gewichte erfolgte heute vor 50 Jahren. — Wie erspare ich Porto? Schreibe, wo es' irgend an geht, statt der kostspieligen Briefe Postkarten und verwende für kurze Mitteilungen, wie Glückwünsche und Grüße, Ansichts karten! Mr Massenmitteilung verwend« die Drucksachenkarte. Bei Versendung größerer Pakete überlege, ob nicht durch Ver teilung der Sendung auf mehrere Pakete Porto zu ersparen ist! Briese kosten, wie nochmals in Erinnerung gebracht sei, mindestens 2 M. (Ortsverkehr 1,25 M.), Postkarten 1,25 M. (im Orte 0,75 M ), Drucksachen mindestens 0,50 M., Druck sachenkarte 0,40 M., Ansichtskarten mit 5 Worten 0,40 M. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat Dezember vor. Zs. 1308 Einzahlungen im Betrage von 688101 M. 14 Pf., dagegen wurden 401 Rückzahlungen im Betrage von 326 752 M. 45 Pf. geleistet. — Am Neujahrstage kamen die Zinsender Göhler- Stiftung (220 M.) an Bedürftige unserer Stadt durch die Herren Bezirksvorsteher zur Verteilung. . — Für morgen Dienstag den 3. Zanuar, abends V- 8 Uhr, ladet die Ortskohlenstelle hier zu einem in der hiesigen Turn halle hier stattfindenden öffentlichen Aufklärungsvortrage über Hausbrand ein. Der Vortrag wird von einem Beauf tragten des Landeskohlenamtes Dresden, dargeboten und mit Lichtbildern unterstützt. Die Verbraucher sollen dabei darauf hingewlesen werden, wie durch sparsamste Verwendung und ratitzpellste Ausnützung der Brennstoffe der größtmöglichste Nutzeffekt erzielt werden kann. Bei den außerordentlich hohen Preisen, die gegenwärtig die Brennstoffe haben und leider auf lange Zeit hinaus haben werden, dürfte der Auf klärungsvortrag in allen Kreisen der Bevölkerung lebhaftes Interesse finden. Es steht deshalb zu hoffen, daß recht viele Einwohner, und zwar nicht nur aus der Stadt Dippoldiswalde, sondern auch aus den umliegenden Ortschaften, die Gelegen heit wahrnehmen werden, sich Wege zeigen zu lassen, die zu Brennstoffersparnissen führen. Einkittsgeld wird von den Besuchern nicht erhoben. — Durch die veranstaltete Neujahrsbeglückwünschung ist eine Reineinnahme von 826 Mark erzielt worhm. Der Be trag findet wie bisher zur Beschaffung von Heizstoffen für die Aermsten der Stadt Verwendung. — Das Jahr 1922. 2m neuen Jahre fällt das Oster fest ziemlich spät, nämlich auf den 16. und 17. April, Pfingsten auf den 4. und 5. Juni. Es wird nur eine Sonnenfinsternis und zwar eine ringförmige, beobachtet werden können, die am 28. Mürz von 2 bis 5 Uhr nachmittags vor sich geht. Di« zweite totale Finsternis am 21. September ist in Deutschland nicht sichtbar. Mondfinsternisse Keten 1922 nicht ig Erscheinung. Schmerhau. Nachdem -er seitherige Skamdesbezamte, Tischlermeister August Horn, hier, das Ämk als Standes beamter und Ortsrichter krankheitshalber niedergelA hat, welches er mit sehr großer Pfttchstr^ue 17 Zahn lang ver waltet hat, wurde als Standesbeamter Kantyr Richard! Schmidt und als Ortsrichter Wirtschaftsbefltzer Emil Clement gewählt und verpflichtet. Attenberg erhöht den Zinsfuß für Sparkassen- und andere städtische Hypotheken auf 5 o/o. Zur staatlichen Gewerbesteuer soll 25 o/o Zuschlag erhoben werden. Maren, Einer ruchlosen Tat ist die 73 Jahre alte Witwe Auguste Amalie Kühnel hier zum Opfer gefallen. Als am Freitag vor Weihnachten die Frau dqs hiesigen Gemeinde-' dieners dieser eine Weihnachtsgabe der Gemeinde überbringen wollte, fand sie das Haus verschlossen. Anderntags «ar es offen, die Fenster, entgegen der Gewohnheit der Wllwe, sämtlich verhängt. Als sich auf wiederholter Rufen dle Witwe nicht meldete, holte die Frau des Gemeindediener» ein Ge- meinderatsmitglied. Belm Betreten der Wohttung fand man die Witwe K., die das Kaus Mein bewohnte, in ihrer, Ärheits- kleivung auf dem Sofa liegend, das Gesicht bedeck, tot vor. Die Erörterungen ergaben, daß sich einige Tage vor der Tat zwei junge Männer in den 20er Jahren hier aufhieven und sich u. a. bei Nachbarn nach der Wohnung der Witwe Kühnel erkundigten. Die beiden Leute wurden jetzt ermittelt und in Dresden festgenommen. Bei dem einen handelt es sich nm einen Neffen der Witwe, Der Neffe, ein Bäcker, ist erwerbs los; die Unterstützung ist ihm entzogen, weil er vomArbeits- nachweks angebotene Arbeit Nicht annahm. Während der NW ziemlich verstyck ist, lassendie Aussqgen seiny» Be gleiters kaunteinen ZweifU zv,daß ersterer die Frau er mordet hat. Die Leiche der Frau w^ von der Staats anwaltschaft beschlagnahmt worden und Kei, der am Freitag vorgenonttnenen Sezierung wusde festa^tellt, daß der Tod durch einen Stoß in den Unterleib herbeigesührt worden iit. Ob Geld geraubt worden ist, konnte noch nicht festgestellt werden. Die Ermittelungen sind noch nicht abgeschlossen. Hainsberg. Per Gemetnderat setzte die Miete in den beiden neuen Wohnhäusern auf 600 M. im Erdgeschoß und 720 M. im Obergeschoß fest. Rippien will zur Gewerbe- und zur Grundsteuer einxn Gemeindezuschlag von 15 A erheben. Dresden. Ueber „Rückblicke und Ausblicke zum Verständnis, uMrer Zeit uckd ihre plastische Anwendung für den Land wirt" wird Herr Rittergutspächter Obendorfer—Limbach bei Wilsdruff in der von der Oekonomischeu Gesellschaft M Freitag, den 13. Januar 1922 nachmittags 4 Uhr im großen Saale des Landeskulturrates in Dresden, Stdonien- straße 14,11., angesetzten Gesellschaftsversammlung einen Vor trag hallen. Nichtmitglieder haben gegen Eintrittsgeld Zu tritt. — SächsischerLandbund. Die einheitliche Orga nisation der sächsischen Landwirte wird nunmehr zur Durch führung gelangen. Auch der Verband der Landwirte im Erz gebirge und die Vereinigung westsächsischer Landwirte werden sich dem sächsischen Landbund anschltetzm. — Der im 13. Jahrgang stehende «Dresdner Lokal- anzeiger' hat sich, da trotz der wiederholten Erhöhungen von Anzeigen und Lesegebühren die Ausgaben und Einnahmen nicht mehr in Einklang zu bringen waren, entschließen müssen, vom 1. Zanuar 1922 ab das tägliche Erscheinen aufzugeben und nunmehr nur noch einmal- wöchentlich unter dem Titel «Sonntagszeltung für Groß-Dresden und Umgebung' heraus zukommen. —> Im Bereiche der Dresdner Schuhmacher-Zwangs innung wurden 1919 93 und 1921 300 Lehrlinge beschäftigt. Omsewitz schließt sich dem Gemeinde-Giroverkehr an. Pirna erhebt 1922 23 zur staatlichen Gewerbesteuer und zur staatlichen Grundsteuer je 25 Ha Zuschlag. Ergibt die Haurhaltsplanberatung, daß soviel Geld nicht gebraucht ufird, will man den Zuschlag ermäßigen. Neustadt erhöhte den Gaspreis von 1,90 M. auf 3M., den Strompreis für Licht von 3,10 M. auf 4 M. UNV für Kraft von 2 M. auf 2,80 M. und dm Wasserpreis von 40 Pf. auf 1 M Nmstadtel. Unsere Stadt wurde auch in der langen trockenen Zeit dieses Jahre» nur wenig von Wassermangel belästigt. Sie ist aber trotzdem um eine verstärkte Trink-