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-17 l. Dre«den-A., 6. April IM. zuletzt In Bautzen, en IS. M-i Ba» tzwt > die kp Der Plan über die Errichtung einer oberiltchchen Telegraphenllnie an der Staatsstraße Bautzen- Weißenberg liegt bei dem Postamt in Weißenberg au«. Dienstag, den 18. April 1805, vormittags 0 Uhr, gelangen in dem AuktlonSlokale, an der Petriktrche S, Parterre, hier, 2 Säbel, l Dolch, 2 Stotzdegcn uu» 1 Römcrschwcrt gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung Bautzeu, der» 5, April 1905. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts daselbst. ais Grund 8 1568, zu Nr. 2, 3 auch 8 1567 Z. 2 B.-G.-BS. mit dem Anträge aus Scheidung der Ehe. Sie laden die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreit- vor die zweit« Zivilkammer de» Königlichen Landgerichts Bautzeu zu dem aus den 5. Juni 1905, vormittags V,10 Uhr, „beraumten Termine mit der Aussorderung, je einen bei dem Prozeßgerichte zugelasseneu Rechtsanwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Aukzug der Klagen bekannt gemacht. Der Gertchtsschretber des Königlichen Landgerichts Bautzen, am 1. April 1905. Oeffeatliche Aufteilung Die nachgenannten Ehegatten I. Minna Louise Preußner geb. Tietze in Zittau, 2. Minna Pauline Schmidt geb. Krause in Zittau, 3. Auguste Louise Thun gesch. gew. Scheibe geb. Mühle in Görlitz, 4. Johanne Karoline Lehmann geb. Nöuchen In Bautzen, Kaiserliche Ober-Postdirektion. I. B.: GrSprr. Gr. LtzLirksvertziu LaulMü. Mttvvvvli, üon 19. nacdilnillaK« 5 HUr, 1» Loudon, llotol DaAvsorllaanss: 1. blioßäoge. 2. Loratuos; öer ^eodsraog dür Latruogou dk8 ärrtllotteQ likitirksveroiv». ^ur 8o8edla88ka88un8 j8t dio ^uve8sodoit von miväogtvim der Hallte der ^lit- glwderrakl notweodig. 8odlu88 der ?rL8602li8tv 5V, Dkr. kautriell, den 12. äpril 1905. LoktLt vr. kvinl»»r<l, VoisitEllör. vertreten Nr. 1 bl- 3 durch Rechtsanwalt Justizrat Seyfert, Nr. 4 durch RechtSauwalt Klemm, beide in Bautzen, al- Prozeßbevollmächtigte, klagen je gegen ihre Männer, deren jetziger Aufenthalt unbekannt ist, zu 1. den Arbeiter Paul Emil Preußner, zuletzt in Zittau, 2. den Arbeiter Gustav Edmund Schmidt, zuletzt in Reichenau, 3. den Arbeiter Friedrich Wilhelm Thun, zuletzt in Burkersdorf, 4. den Schlochthosmeister Friedrich August Lehmann, zuletzt In Bautzen, chm »it piil und miim-! st. 1 lr zuuez. wl b a!i z Heu» I. »idchu. t, Illit! »Wisst', s, Lwd- cü-sir Reich und Eiuzelstaate«. Bekanntlich hat der Reichstag die Militärvorlage ab- gklrhnt, und werden die Reichsboten in die Osterferien als wenig angenehmes Ostergrschenk die Aussicht mit nach Hause bringen, daß die Einzelstaaten für die Schulden auf kommen müssen, welche das Reich macht. Das ist rin sehr bequemes Verfahren, die Schulden auf andere Schultern zu wälzen. Ungefähr so machen eS die Herren Söhne auch, die von der Universität kommend den Herren Vätern ein Bündel unbezahlte Rechnungen Wildlingen, um deren Be zahlung sie sich nicht die geringste Sorge gemacht haben. Aber daß es dann zu Hause trübes Wetter gibt und ein gehöriges Donnerwetter setzt, ist auch selbstverständlich. Und ebenso selbstverständlich ist es, wenn die Einzelstaaten die Gabe von 80 Millionen Schulden aus den Händen des Reiches nicht mit verbindlichem Lächeln und mit der Ver sicherung annehmen werden, daß es ihnen ein Vergnügen sein wird, die Schulden des großen Sohnes zu bezahlen, sondern daß im Gegenteil die Einzelstaaten recht sauer dazu sehen und in der Tasche die Faust ballen werden, sintemal sie selbst schon gerade genug an dem eigenen Päckchen Schulden zu tragen haben. Man könnte es ihnen auch nicht verdenken, wenn sie endlich einmal sagten: so geht es nicht Wetter! Seit der Gründung des Deutschen Reiches sind die Schulden desselben beständig gewachsen. Der Goldstrom, der sich in den französischen Milliarden über Deutschland ergoß, hat sich wie der Vater Rhein gar bald im Sande verlaufen, die Bedürfnisse dagegen sind von Jahr zu Jahr gewachsen. Die Reichs schuld beträgt bereits über drei Milliarden und erfordert eine jährliche Verzinsung von etwa 120 Millionen Mark. Soll die Retchsfreudigkeit nicht da runter leiden und an ihre Stelle dir Retchsverdrossen- heit treten, so muß endlich einmal ein Wandel eintreten. Die Schuldenlast aber einfach auf die Einzelstaaten abwälzen, ist wohl von allen der schlechteste Weg, der dazu einge schlagen werden konnte. Wenn schon Preußen mit seiner günstigen Finanzlage eine derartige Last tragen kann, so müssen dadurch die kleinen Staaten, unter ihnen auch Sachsen, dar bekanntlich selbst schon an einer Finanznot leidet, in die größte Verlegenheit kommen. Es wird ihnen vielfach nichts anderes übrig bleiben, als selbst wieder Schulden zu machen — und hier ist der Punkt, wo die Ein zell and- tage einzugreifen und dem Reichstag ganz energisch auf die Finger zu sehen nicht nur das Recht, sondern die Pflicht haben. Was das Zentrum und die Sozialdemokratie be wogen hat, dem Reiche die nötigen Mittel zu verweigern, ist nicht schwer ersichtlich. Beide, so sehr auch sonst ihre Anschauungen auseinandergehen, haben eine Freude daran, das Deutsche Reich zu schwächen und begegnen sich in dem Bestreben, die Freude am Reiche zu untergraben. Das Zentrum hat vielleicht dabei noch die Nebenabsicht, damit einen Druck auf die Reichsregierung auszuüben, um den Toleranzantrag durchzusetzen. Hat es doch die Er fahrung gemacht, daß sich mit dieser do-ut-ds8-Politik ganz gute Geschäfte machen lassen. Traurig ist es aber im höchsten Grade, daß diese beiden alles andere als reichs freundlichen Faktoren den Ausschlag im Deutschen Reiche geben, rin Zustand, der auf dir Dauer ganz unhaltbar ist. Andererseits aber ist es auch hohe Zeit, daß das Deutsche „Bulwark". Das Torpedoboot „Sleipner" fuhr deu griechischen Jacht „Amphitrite", auf der sich König Geor und die königliche Familie befanden, entgegen. Um 12 Uhr traf die „Amphitrite" wieder im Hafen ein; „Fried rich Karl" salutierte^ die Mannschaften der „Hohenzollern" und des „Friedrich Karl" paradierten und brachten drei Hurras aus, während die Hafenforts Salut schossen. Der Kaiser, in Admirolsuniform mit dem Band deS Erlöser ordens, erwartete den König am Fallreep, der griechische Admiralsuniform und den Schwarzen Adlerorden trug. Die Monarchen küßten sich auf die Wangen und begrüßten sich herzlichst. Ebenso fand eine herzliche Begrüßung zwischen dem Kaiser und seiner hohen Schwester sowie dem Kron prinzen und dem Prinzen Nikolaus und dessen Gemahlin statt. Die Kapelle der „Hohenzollcrn" spielte die griechische Hymne. Nach der Vorstellung des Gefolges und lebhafter Unterhaltung der beiden Monarchen kehrte die königliche Familie auf die „Amphitrite" zurück, wo der Kaiser als bald den Besuch erwiderte.' — Kaiser Wilhelm hat dem Prinzen Nikolaus den Schwarzen Adlerorden verliehen, dem Hofmarschall PapparigopuloS und dem Minister des Aeußern Skouzes den Roten Adlerorden erster Klasse, ferner den Kronenorden erster Klasse dem Generalintendanten der Zivilliste Thon; der Gesandte Prinz von Ratibor erhielt das Bildnis des Kaisers. — Se. Majestät begrüßte heule vormittag noch an Bord den hier als Touristen anwesenden Grafen Goertz-Schlitz nebst Sohn und Tochter. Am Nachmittage begab sich der Kaiser an Land und unternahm mit der königlichen Familie eine Spazierfahrt. Am Landungsplatz waren Blumen gestreut; eine gewaltige Volks menge begrüßte den Kaiser mit ungeheurem Jubel. Damen und Kinder schwenkten kleine Fähnchen in deutschen und griechischen Farben; die ganze Stadt, bis in die entferntesten winkligen Gassen hinein, war reich geschmückt, überall sah man Flaggenmasten und Fahnen in den Farben beider Länder. Guirlanden waren über die Straßen gezogen, Palmenwedel und frisches Grün schmückte die Häuser. Die Bilder des Kaisers, des Königs, des Kronprinzen und der Kronprinzessin waren ausgestellt. Illumination und Feuer werk wurden auf der breiten Esplanade vorbereitet, Militär mit Musik bildete Spalier. Lampions waren in den Bäumen aufgehängt. Unter dem Publikum sieht man viel Volks trachten. Ueberall sind deutsche Willkomminschriften ange bracht. — Mittags 1 Uhr hatte an Bord der „Hohen- zollern" ein Frühstück stattgcfunden; hierbei saßen die Monarchen nebeneinander. Rechts vom König saß die Prinzessin Helene, der Kronprinz von Griechenland, die Prinzessin von Ratibor, links vom Kaiser die Kronprinzessin von Griechenland, Prinz Nikolaus und die Prinzessin von Ratibor (Tochter). Gegenüber den Monarchen saß Graf zu Eulenburg, rechts und lrnks von ihm die Damen und Herren des griechischen Gefolges, der Gesandte Prinz von Ratibor und Leutnant, Erbprinz von Ratibor. — Der Kaiser stellte den König » la 8uits der deutschen Marine. — Die Mo narchen, der Kronprinz nnd die Kronprinzessin besuchten nach dem Frühstück den Kreuzer „Prinz Friedrich Karl". Es wundert uns nicht weiter — so äußert neuer dings die „Leipz. Ztg." —, daß die Pariser Zeitungen in ihren Besprechungen über die jüngst zwischen König Victor Emanuel und Kaiser Wilhelm in Neapel gewechselten Trinksprüche einen mehr oder minder starken Unterschied «-sich!: 8,11. n k„ß i, such! «Mstzl. > Bl. Mir- 4ellwr en Ml. I««h- ! 1. «d. edstl«» !lI»M. l II. Siet» M-jt eabjv A,l. Reich die Mahnung zur größten Sparsamkeit, die unser Finanzminister vr. Rüger seinerzeit für Sachsen ausgegeben hat, sich seinerseits aneignet. Es wird in dieser Hinsicht im großen und-im kleinen noch viel gesündigt, und die alte preußische Einfachheit und Sparsamkeit, die Preußen groß gemacht hat, ist in der Gegenwart vielfach zu vermissen. Von den fortwährenden Uniformänderungen bis zum Bau des Reichstagspräsidialgebüudes ließe sich mancherlei an führen, was unnötig ist, und nur Geld kostet, und wenn wegen der Genickstarre in diesem Jahre für Schlesien die Manöver ausfallcn sollen, so ist nicht abzusehen, warum nicht auch sonst diese kostspielige Einrichtung etwas einge schränkt werden könnte, ohne daß dadurch die Schlagfertig keit unserer Armee Einbuße erlitte. Wenn ferner unsere Flottenvermehrung weiter keinen Erfolg hat, wie es den Anschein hat, als uns mit England in Konflikt zu bringen, das die erste beste Gelegenheit abwarten oder auch vom Zaune brechen dürfte, unsere Panzerschiffe in den Grund zu bohren, so ist das in der vermehrten Kriegsflotte angelegte Kapital schließlich weiter nichts als eine sehr kostspielige, aber falsche Spekulation, die wir uns ersparen könnten. Dann mögen wir unsere Flotte auch noch so sehr vermehren, so werden wir doch niemals dahin kommen, England die Spitze zu bieten oder unsere Kolonien nachhaltig beschützen zu können. Wichtiger aber als eine großzügige Weltpolitik ist, daß der Kitt, welcher Deutschland im Innern zusammenhält, nicht in die Brüche geht. Darum seid sparsam, sparsam, sparsam! X Die Mittelmeerreise -e- Kaisers Wilhelm. * Korfu, 11. April. Gestern mittag 11V, Uhr ver ließen die „Hohenzollern" mit dem Kaiser an Bord, „Sleipner" und „Friedrich Karl" unter Salut Messina, während sich an den Ufern große Menschenmengen ange sammelt hatten. In der Meerenge von Messina wehte ein heftiger Südwest, später hatten wir eine schöne Fahrt bei herrlichem Wetter und leichlbewegter See. Der breite schnee bedeckte Gipfel des Aetna erschien über einer langen weißen, fast bis zum Meeresspiegel herabreichenden Wolkenbank. Die Südküste Calabriens bis zum Kap Spartivento bot in der Beleuchtung des Nachmittags vom grünen Ufer bis zum blau-roten Gebirge hinauf eine Fülle zart abgetönter Farben. Heute früh kamen Korfu und die albanesische Küste in Sicht. Üm 9 Uhr fuhren die deutschen Schiffe zwischen den schnee- glänzenden Bergen Albaniens und den grünen Hügeln Korfus in die Bucht von Korfu ein, wo ein starkes eng lisches Geschwader lag, das salutierte und paradierte. „Friedrich Karl" erwiderte. Die freundliche Stadt Korfu mit ihren beiden hochragenden Forts auf den Felsen ist reich geschmückt. Es sind Triumphbogen errichtet. Die Be völkerung hatte sich in Scharen an dem steilen Uferabhang eingefunden. Der König von Griechenland war morgens dem Kaiser entgegengefahren, jedoch in südlicher Richtung, während die „Hohenzollern" von Norden her in die Meer enge einfuhr. Der Kaiser empfing den Gesandten Prinz von Ratibor, den deutschen Konsul und den Kommandanten des englischen Geschwaders, ferner die Prinzessin von Ra tibor. Auf der Fahrt von Messina hörte der Kaiser gestern Vorträge und arbeitete dann allein. * Korfu, 11. April, nachm. Der deutsche Kaiser machte heute einen Besuch auf dem englischen Flaggschiff °»jtd öhr kiel für hin ilellmg. >ß-S. chnmnlt .d,.U d.Osin« bchl. V»U l»tß fxd'bitl«, -3,11. d.nilite- o i gm !» 0«> »rd -oft k» sos°U dänn, I» „wanden, «u-uich. »urteha bl V»Y<K, Nr. 85, 1905. Mittwoch, den 1L. April, abend». Verordnungsblatt der «reiShanptmannschaft Bantzen zngleich als Sonfistorialbehörde der Oberlanfitz. Amtsblatt -er Amtshauptmannschasten Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut und Bernstadt, -eS Hauptzollamts Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Schirgiswalde und Weißenberg. Orga» der Handels- und G e w e rb e t a m m e r z« Zittau. Verantwortlicher Redakteur Georg G. Monse (Vertreter A. Zschuppej (Sprechstunden wochentags von 10—11 und von 3-4 Uhr). — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautzen. Fernsprechanschluß Nr. 51. Die Bautzener Nachrichten erlcheinen, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, täglich abend». Preis de- vierteljShrlichen Abonnements 3 JnsertlonSgebühr für den Raum einer Petit-Spaltzeil« gewöhnlichen Satze- 15 2, in geeigneten Füllen unter Gewährung von Rabatt; Ziffern-, Tabellen- und anderer schwieriger Satz entsprechend teurer. 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