Volltext Seite (XML)
Amtsblatt Sonntag den 5. )uni WO 60. Zahrg Hoh-nstei« Ernftthal, den 3. Juni 1910. Königliches Amtsgericht - ohne jede Beqchtuug der Proteste wider die Ca- UNszurtgr nisiutz-Enzyklika vom Jahre 1879 die damaligen 's sein der großen Arbeitgeberorganisation gefallen ist, bc diesen eigentlich selbstverständlichen grat besitzt, und un- ihm von der Bevölkerung bereiteten warmen pfang. Der Abschied der Bevölkung von dem narchen war ergreifend schön. Viele liefen Zuge unter fortwährenden Abschiedsrufen nach. Em- Mo- dem In Sinne ist auch eine K ll n d g e b- die jetzt im Namen des Zentral- Evangelischen Bundes n r Brief« und Telegramm-Adresse Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal Geschäftsstelle Lchulstrahe Nr. 31 Fernsprecher Nr. 11. vom 16 bis 19. Juni stattfinden wird, hat sich auch der Verband württembergischer Industrieller angeschlofsen. Ferner ist auf Einladung des Der- bandeS der Vortragende Rat im sächsischen Ministerium deS Innern Gch. RegierungSrat Dr. Morgen- stern mit der Teilnahme an der Fahrt beauftragt worden. Die Zahl der an der Fahrt Beteiligten beläuft sich auf 250. wissen schärfen! In diesem u n g gehalten, Vorstandes des r u r ,r n n !k ie üt es r- hl r- >e- ier ig or al er tle hn ie- ^er n, >er in ter ne nn cht er- cm bei hr, die m- >nc an- W Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Erpeditionen solche zu Originalpreisen. DaS Konkursverfahren über das Vermögen de« Strumpffabrikanten Ernst Ludwig Dor«, alleinigen JnhabeiS der Firma Ernst Dorn in Oberlungwitz wird hierdurch aufg-hvb-N, nachdem der im VergleichStermine vom 19. Mai 1910 angenommene ZwangSoergleich durch rechtskräftigen Be» schluß von gleichem Tage bestätigt worden ist. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Beschimpfungen noch zu überbieten wagt. Jedem evangelischen Christen und deutschen Protestanten muß nun erneut zum Bewußtsein kommen, wie notwendig für den inneren Frieden des Reiches tatkräftige Abwehr der ultramontanen Machkbestrebungen ist. Und so Litten wir denn unsere Hauptvereine und Zweigvereine im weiten deutschen Vaterlande, sich unserem Einsprüche anzuschließen und in Wah rung der unveräußerlichen evangelischen Lebens werte, im Zusammenschluß aller deutschen Prote stanten dahin zu wirken, daß die Segensgüter der Reformation als die Grundlagen echter deutscher Gesittung unserem Volke erhalten bleiben." Eine beherzigenswerte Aufforderung wird auch an die preußische Regierung gerichtet, und wenn dieser Aufforderung nachgekommen würde, so hätte der Vatikan eine Antwort erhalten, wie er sie nicht deutlicher oerdienr hat: In einem Artikel zur Boromäus-Enzyklika spricht das Organ der Konservativen Württembergs, die „Deutsche Rctchs- post", in sehr energischer Sprache die Erwartung aus, daß die preu ß i s ch e Negierung unverzüg lich ihren Gesandten beim Vatikan zu- r ü ckz i e h e n werde, um dem Papst zu erkennen zu geben, daß sich durch die Enzyklika des Pap stes jeder Evangelische, vom Kaiser bis zum letz ten seiner Untertanen, aufs gröblichste verletzt und beleidigt fühle. Es wäre in der Tat dringend zu wünschen, daß die preußische Regierung das nötige Rück- selbstverständliche Folge ist Wohl Lie, daß inan in England den Krönungseid, den König Georg 5. bei seiner bevorstehenden Krönung abzulegen hat, unverändert läßt. Man wollte nämlich in zarter Rücksicht auf die Gefühle der Katholiken einige Stellen, die sich etwas absprechend über die katho lische Kirche äußern, abmildern. Dazu liegt nach diesem unerhörten Angrifs auf den Protestantis mus durchjaus kein Grund mehr vor. Mögen sich die Katholiken mit ihren Gefühlen an den Vati kan wenden. El Vertretung deS Herrn Bürgermeisters während seines Urlaubs. Gesuch der Frau Hebamme Selbmann um Versetzung in den Ruhestand. Bürgerheim „König Albert Stift" betr. Baugeräteschuppen betr. Turnhalle deS Altstädter Turnvereins betr. PensionSversicherung eine« Lehrer«. Nachtrag zur Gemeindeanlagenordnung. Verwilligung eines Betrags für eine BezirlSsteuer. Hirrauf geheime Sitzung. Mostar erfolgte die Ankunft mittag« 12 Uhr. Der Eingang gestaltete sich ganz besonders enthu siastisch. Aus der ganzen Herzegowina waren wenig stens 25 000 Bauern und Frauen in ihren färben- prächtigen Nationalkostümen hier zusammengeströmt. Sie begrüßten den Kaiser bei seiner Ankunft mit Zivio-Rufen. Ueberall waren Triumph-Pforten er richtet. Fahnen in österreichischen und bosnischen Farben zieren die Straßen, während ungarische ganz fehlen. Einen besonders auffallenden Schmuck bil- öen die fast an allen Häusern angebrachten kostbaren orientalischen Teppiche. Um 2 Uhr fand im Hotel „Narenta" Hofiafel zu 62 Gedecken statt. Alle EinzugSstraßen waren durch ein doppelte? Militär spalier abgesperrt. Ue erhaupt waren die polizeilichen und militärischen Vorsichtsmaßregeln hier noch trenger als in Serajewo. — Kaiser Franz Josef jat nachmittags kurz nach 4 Uhr kni bestem Wohl- die der P a p st am 26. Mai erließ und deren fanatische Ausfälle gegen den Protestantismus wir unsern Lesern schon kundgaben, beschäftigt natur gemäß alle Kreise noch immer in hervorragendem Maße, da sie eine Beschimpfung des evangelischen Glaubens darstellt, Pie sich bislang noch kein Papst erdreistet hat. Das deutsche Volk wird hof fentlich diese Beschimpfungen niemals vergessen. Die Brandfackel des konfessionellen Kampfes ist von Rom aus über die deutsche Grenze geschleu dert worden. Die Finsterlinge des römischen Rück schrittes sind wieder einmal am Werke und haben die Oberhand behalten. Mit unerhörter Kühnheit hat die päpstliche Enzyklika dem deutschen Pro testantismus einen rohen Faustschlag ins Gcksicht versetzt. Trotz aller Boshaftigkeit dieses Ueberfal- les wird aber dennoch wenigstens das eine Gute daraus entspringen: Rom hat wieder einmal das Böse gewollt und das Gute gewirkt; denn die päpstliche Enzyklika m u tz unser evangelisches Ge- Aus dem Auslände. Kaif-rtag- i« Serajewo und Mostar. Aus Serajewo wird unterm 3. Juni ge meldet : Kaiser Franz Josef ist heute morgen 6 Uhr unter dem stürmischen Jubel der Bevölkerung, dem Geläute aller Glocken und dem Donner der Geschütze der FortS nach Mostar abgereist. Er sprach dem Bürgermeister seinen Dank aus für den dessen Präsidium erlassen hat. Es heißt darin unter anderem: „. . . . Diese Beschimpfung der religiösen Heldenzeit und größten Befreiungstat unseres Vol kes ist eine empörende Herausforde rung des deutschen Protestantismus. Zugleich ist das Wort von den „am meisten korrmirpicrten Fürsten und Völkern" eine Schmähung der deut schen Nation durch einen auswärtigen Priester, der die Rechte eines Souveräns für sich bean sprucht und von deutschen Regierungen zugebilltgt erhält. Es wirft dieses ungeheuerliche Urteil über die deutsche Reformation und den Ursprung unserer evangelischen Kirche ein grelles Schlaglicht der Nation, sondern Geld und Gewalt entschieden hätten. ES sind Verhandlungen im Gange, eine Wiedervereinigung der Justh- und Kofsuth- Partei herbeizuführen. Di- Wahlreform t« Ara«kreich. Die französische Regierung teilt mit, sie habe den Entwurf der Wahlreform endgültig fest gestellt, wonach die Listenwahl mit der pro- portionellen Vertretung der Mi noritäten ein- geführt werden soll. Der Entwurf sieht die sechs jährige Mandatkdauer mit Erneuerung eines Drittels der Mandate in jedem zweiten Jahre vor. Die Reiterung ist der Ansicht, daß der Entwurf als Basis für die Verhandlungen dienen soll, sie wird aber nicht hinsichil ch jede« einzelnen Punktes die Vertrauensfrage stellen. B-m gesunkene« „Pluviose". Der französische Ministerpräsi dent Briand teilte im Mtnistcrraie mit, daß er vom Marineminister ein Telegramm mit der Nachricht erhallen habe, Atts dem Reiche. Der Kaiser schreitet, wie man den offiziellen Berichten entnehmen kann, der vollständigen Genesung entgegen, wenn er auch auf Anraten der Aerzte den Truppen übungen in Döberitz ferngeblieben ist. Wie verlautet, vollzieht der Kaiser wiederum eigenhändig die Unter schriften. Er trägt den Arm nicht mehr in der B nde; um sein rechtes Handgelenk ist nur noch ein eichter Verband gelegt, der aber auch nach kurzer Z»it überflüssig sein dürfte. Probefahrt des LuMchiffes »2. VI". Dar Luftschiff „2. VI", ehemals III", ist nach einer Meldung aus Friedrichshafen nach vollendetem Umbau gestern abend zu seiner ersten Probefahrt aufgestiegen. DaS Luftschiff nahm erst die Richtung nach Konstanz und wandte sich dann Bregenz zu. Um 7^ Uhr landete eS glati vor der Halle, nachdem e« über derselben mehrere Schleifen auSgeführt hatte. Die chinesische MilitSrstudienkommiffia« in Berlin. Dem Prinzen Tsai-Tao und der chine sischen Militäcstudienkommission wurden Freitag vor- n t:ag die Einrichtungen deS Luftschifferbataillons, des MilitäitelegraphenbataillonS und der Kavallerie- Telegraphenschule auf dem Gelände deS Luftschiffer. bataillonS bezw. dem Tegeler Schießplatz oorgeführt. Zunächst fand ein felddienstmäßigeS Exerzieren mit dcm Dra^nballon statt. Der Ballon stieg am Seil unter der Führung eines Offiziers hoch. Der Prinz nahm sodann an einer Fahrt mit dem Drachen» üallon und einem Aufstieg des Luft- kreuzerS „k. 11" teil. 3«r Nachwahl im Aimmermannsche« Wahlkreise. Im 20. sächsischen ReichStagSwahlkceise Zschopau-Marienberg, wo duich dar Hin- jchetden Zimmermanns eine Nuhwahl erforderlich ist, stellt, wie jetzt vom Vorstand deS Sächsischen LanderoereinS der Deutschen Refocmpartei milgeteilt wird, die Reformpartei Herrn Kaufmann Fritzsche- Waldau (Oberlausitz) als Kandidaten auf, denselben, der während der letzten ReichStagSwahlen im 14. Wahlkreise Borna-Rochlitz Herrn Generalleutnant v. Liebert als reformerischer Kandidat gegenübelstand. Wie verlautet, soll der frühere Reichstags- abgeordnete uno Antisemit Rektor Ahlwardt beabsichtigen, für den ReichStagSwahlkceiS Zschopau- Marienberg zu kandidieren (?). Zu de« Verhandlungen wegen der Einigung im Baugewerbe wird der „Magdeburgtschen Zeitung" aus Berlin geschrieben: „Es sind nunmehr feste Beschlüsse über die Generalversammlung deS Arbeit geber b u n d e s für daS Baugewerbe gefaßt worden. Man hat als Versammlungsort Leipzig, als Termin den 6. Juni, 4 Uhr nachmittags ge wählt. An diesem Tage um 9 Uhr abends läuft oie Frist ab, bis zu der Arbeitgeber und Arbeit nehmer sich über die EinigungSoorschläge der Un parteiischen beim Reichsamte deS Innern zu äußern haben. Der Bescheid der Arbeitgeber kann also nur drahtlich nach Berlin übermittelt werden. Man darf wohl in der späten Ansetzung deS Termins eine Bestätigung dafür sehen, daß Schwierigkeiten nicht mehr zu erwarten sind. Wenn das Votum die Rückreise nach Wien angetreten. Di- Wahl-« i« Ungar«. Der Eindruck der Niederlage KossuthS ie z- r- cs ld Koloniales. Togos tt-b-rfchutz für das Rechnungsjahr 1909 (reichend vom I. April bis 31. März 1910) wird nach einer Ueber- sicht deS „Amrsolanes mr Toga" uuruu^Jlyltich 322000 Mark betragen. Dabei find die Zoll- einnahmen um rund 175000 Mark, die Ein nahmen aus der Verpachtung der VerkehrSanlage um rund 11000 Mark hinter dem Anschlag zurück- g eblieben. Die Steuern aber haben den An schlag um rund 400000 Mark, die sonstigen Abgaben, Gebühren und verschiedene VerwaltungSeinnahmen haben ihn um rund 160000 Mark überschritten. Die hohen Steuereinnahmen sind hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß die Eingeborenen von dem Recht« der Ablösung der Steuerarbeit durch eine Geld- abgabe auSgiebig Gebrauch machten. Die hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Zolleinnahmen steigerten sich gegen das Vorjahr immerhin um 96000 Mark gleich 7 Prozent. Bei den fort dauernden Ausgaben wurden rund 19000 Mark erspart. Dagegen sind zur Bekämpfung der Schlaf krankheit und sür dte Grenzexpedition Togo-Dahomey die einmaligen Ausgaben um rund 56000 Mark bezw. um rund 28000 Mark überschritten worden. Just Hs ist in Ungarn ungeheuer. Kofsuth erklärte einem Interviewer, daß nicht die Stimme aus die geschichtliche Bildung des fehlbaren" Oberhauptes der römischen Kirche und V. SffeuMchr Ktadtverordneten-Sitznng Dienstag, den 7. Jovi 1910. abends 8 Uhr im Titzuugsfaale deS NathauseS. Hohenstein Ernstthal, am 4. Juni 1910. K, Dietze, stellv. Stadtv.-Vorsteher. ' - seiner Ratgeber, auf die Unduldsamkeit und U n Ver söhnlichkeit des Ultramontanismuts, auf den wahren Wert der „Friedens- rede n" katholischer Bischöfe und auf die nationale und kulturelle Gefahr der politischen Organisationen der päpstlichen Bannerträger im Deutschen Reiche. Wir erheben deshalb im Namen unserer Mit glieder und wohl auch im Sinne aller bewußten deutschen Protestanten entrüsteten Ein spruch gegen die rücksichtslose päpst liche Friede ns st ö r n n g, die um so ver letzender wirkt, weil sie ohne jeden Anlaß und 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9 10. Vie Unternehmer sind Ler Ansicht, daß die noch zu fühlenden Verhandlungen stattfinden können, wenn auch schon wieder gearbeitet werde. Sollten die Verhandlungen zu keinem günstigen Resultat führen, so würde die Aussperrung wieder ausgenommen werden. B-such der Brüsseler Weltausstellung durch deutsche Industrielle. D-m gemeinsamen Besuch der Weltausstellung f Prüfst! durch die Verbände sächsischer und ! thüringischer Industrieller, der in der Zeil Schritt zu tun. Mau kann doch nicht einfach diese Finnen — angenommen, daß eS und besonders auch unerhörte Provokation mit Stillschweigen über-!^aS der Arbeitnehmer zustimmend lautet— die Be gehen oder so tun, als habe man ei ie Woche lang 'Zungen in den lokalen Organisationen. Er muß keine Zeiiung in der Hand gehabt. Mit diesen b'S Mitte Juni eine Einigung herbeigesührt sein. Besmimpsungen aus dem Vatikan sind schließlich B eiben Streitfragen übrig, so sollen auch diese öct- alle Vorfahren der deutschen Bundesfürsten getrof-^chcn Fragen einem schiedsrichterlichen Urteil unter- fen und die Ehre sMle es verbieten, mit einer warfen werden." diplomatischen Macht — als solche wird der Va°" großer Teil der namhaften Münchner tikan doch offiziell noch angesehen — die derartige Bauunternehmer beabsichtigt, wie der „Bayr.Cour." Schmähschriften offiziell in die Welt gehen läßt, meldet, auf Grund der in Berlin getroffenen Der- noch Beziehungen zu unterhalien. Eine andere 'inbarungen am nächsten Montag die Arbeit auf den Bauplätzen wieder aufnehmen zu lassen. Bekanntmachung. Die Sl.lle deS Totenbettmeisters kommt am 1. August d. I. zur Erledigung. Geeignete Bewerber wollen ihre Gesuche bis 18. J«tti bei der PfarramtScxpedition einreichen. Hohenstein-Ernstthal, den 4. Juni 1910. Der Kirchenvorstand zu St. Christophori. * T a g-s o r d «u« g: 1. Kenntnisnahmen. 2. Birkenpflanzung am Röhrensteig. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, BernSdorf, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. für Ns Sich!. Amtssmiht ms st» Siasstal zu HaWtin-krnWl Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften.