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UMllegeNd sonsttger BciriebSstSrun. <"> besteht lein Anspruch aus Lieferung der Zei- "ng oder Kürzung der Bezugspreise« Rücksendung etngesaudier Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto betllegt ZwangSvergleich erlischt jeder Anspruch «ck Nachlab amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Anzeigenpreise laut aufliegendor Preisliste Nr. 8. — Ztsser-Gebühr: 2V Rpfg. — Dorgefchrte» bene Erscheinungslage und P.atzwüusche werden nach Möglichkeit berücksichtig«. — Anzeigen-Annahme bis vormittags lv Uhr , Für di- Richtigkeit der durch Fernruf übermit. Fernsprecher: Amt WiiAdrUff 206 leiten Anzeigen überneh men wir leine Gewähr. » — — Bet Konkurs uns Nr. 162 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: .Tageblatt' Donnerstag, den 14. Juli 1938 Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mimle GrMeOe Sei Ami Albentosa «»reicht - 200 am ersten Tag« erobert Das Land rufi Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft hat es mit sich gebracht, daß heute jede Kraft gebraucht wird. Ja, es ist bereits ein empfindlicher Kräftemangel eingetreten, so daß es nötig ist, hauszuhalten mit den Arbeitskräften, und jede dort anzushtzen, wo sie gebraucht wird. Es gibt heute keinen arbeitsfähigen Menschen mehr in Deutsch land, für den nicht ein Arbeitsplatz vorhanden wäre. Auch die Frauen müssen wieder mithelfen, denn die Zeit, da wir wegen des fühlbaren Mangels an Arbeit die Frau als Konkurrenz im Beruf betrachteten, ist längst überholt. Was für die Industrie gilt, hat in gleichem Matze für die Landwirtschaft Gültigkeit. Der Nationalsozialismus hat uns klargemacht, datz die Krast eines neuen und starken Deutschland in seinem Boden ruht. Nur die Generation ist fähig, Leistungen für die Ewigkeit zu schaffen, die mit der Scholle verbunden ist und ihre Krast aus dem ewigen Vorn der deutschen Erde erneuert. Deshalb war es eine der ersten Maßnahmen der nationalsozialistischen Regie rung, der Landflucht, die in der marxistisch-libera- listischen Zeitepoche bereits erschreckende Maße angenom men hatte, entgegenzuarbeitcn. Nicht genug, daß in der Zeit des Zwischenreiches sich eine Kluft zwischen Stadt und Land auftat, flüchtete die Landbevölkerung in Massen in die Stadt, weil sie glaubte, dort das große Glück zu finden. Der Marxismus tat das übrige, um dem Land arbeiter die Meinung einzuimpfen, datz seine Arbeit min derwertig sei, und daß er in der Stadt viel mehr verdiene und alle Annehmlichkeiten des Lebens finde. Es war höchste Zeit, daß der Nationalsozialismus die Flucht vom Lande mit aller Energie bekämpfte. Diese Aufgabe war nicht nur für die Gegenwart, sie war auch für die Zukunft gestellt. Der empfindliche Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande war um so bedenklicher, als die Parole des Nationalsozialismus: Ernährung aus eigener Scholle dadurch gefährdet wurde. Es galt also, nicht nur die Landbevölkerung aus der Stadt zurückzu führen, und die Beziehung zwischen Mensch und Scholle im Interesse einer gesunden Volksentwicklung wiederher zustellen, sondern es galt auch, Arbeitskräfte zu schaffen, die die Ausgaben, die der nationalsozialistischen Agrar politik gestellt sind, erfüllen können. Die Maßnahmen, die zur Ueberwindung der Arbeits einsatzschwierigkeiten auf dem Lande getroffen werden, müssen viel tiefer greifen, als ähnliche in der gewerblichen Wirtschaft, da man zugleich das Uebel an der Wurzel packen muß. Es ist nicht Art nationalsozialistischer Shaatsführung, mit Maßnahmen für den Augenblick ein- Mgreisen. Wie auf allen Gebieten, so gilt es gerade bei der Frage der Ueberwindung der Arbeitseinsatzschwierig keiten auf dem Lande, für die Zukunft zu planen und zu sorgen. Aus dieser Erkenntnis ist die Verordnung zu ver stehen, die soeben von dem Beauftragten für den Vier jahresplan zusammen mit dem Reichsfinanz- und dem Reichsernährungsminister zur Förderung der Landbevöl kerung erlassen worden ist. Die Anordnung sprengt den Rahmen der zur augenblicklichen Unterstützung des Vier jahresplanes notwendigen Maßnahmen. Ihr letztes Ziel ist es, ein Ausgleich zu schassen zwischen Stadt und Land und die unterschiedlichen Arbeitsbedin gungen auszu heben, die bisher die Landflucht be günstigten. Daß dieses Ziel nicht durch Lohnsteigerung oder sonstige soziale Verbesserungen allein erreicht wer den kann, ist uns bereits auf anderen Gebieten der deut schen Wirtschaft klargeworden. Die aufs Land gezogenen Arbeitskräfte müssen so festgehalten werden auf der Scholle, daß sie für alle Zeiten den Lockungen der Stadt widerstehen können. So müssen also die Maßnahmen zur Bekämpfung der Landflucht derart sein, daß sie Dauerwirkung erzielen. Grundprinzip der verschiedenen Maßnahmen ist: Wer fünf Jahre auf dem Lande gearbeitet hat und wer als Ehegatte weiterhin dort tätig zu sein beabsichtigt, wird be sonders gefördert. Deswegen wird das Ehestands- darlehen für den Landmann in ein Geschenk umge wandelt, deswegen erhält die Landbevölkerung bei Grün dung der Ehen ein Einrichtungsdarlehen, das, solange sie auf dem Lande bleiben, weder verzinst noch zu rückgezahlt werden braucht. Ganz besonders deutlich tritt diese Absicht bei den E i n r i ch t u n g s z u s ch ü s s e n in Erscheinung, die an Ehepaare nach fünfjähriger Verhei ratung als Belohnung gezahlt werden, wenn sie in dieser Zeit ununterbrochen in der Landwirtschaft tätig gewesen sind und es weiter bleiben. In diesem Falle werden immer wieder nach fünf Jahren Zuschüsse in Höhe von 400 Mark (wenn nur einer der Ehegatten landwirtschaftlich tätig ist, 200 Mark) gezahlt. Äuch bei dem Einrichtungs darlehen, das bei der Verheiratung in Höhe von 800 Mark gewährt wird, werden nur 400 Mar! bewilligt, wenn lediglich einer der Ehegatten aus dem Lande ge arbeitet hat. Die Verordnung enthält außerdem die Bestimmung über Abschreibungsfreiheit für Landarbeitcrwohnungsbau. Eies Vein« Heimatzeitnng Sarrion gefallen An der Teruel-Front begann am Mittwoch die seit langem vorbereitete Groboffensive unter Einsatz von ge waltigen Truppenmassen und Material. In einem mit ungeheuerem Elan durchgeführten Ansturm durchbrachen die nationalen Truppenverbände die gegnerischen Stel lungen im Abschnitt Puebla Valverde. In unaufhalt samem Vormarsch besetzten sie den wichtigen Ort Sar- rion an der Straße Teruel — Saguut. Bilbao, 14. Juli. Am ersten Tage der großen Offen sive im Raume von Teruel wurde ein Eelänöegewinn von 20V qkm gemacht, der bereits 12 km weit vorgetragen wurde. In den ersten Morgenstunden brachen die Nationalen unter außergewöhnlichem Einsatz von Material und Tanks, unterstützt von der Luftwaffe, in die Stellungen der Feinde ein trotz des hartnäckigen Widerstandes, den die Roten leisteten. Die Roten hatten an dieser Front gleichfalls große Massen konzentriert, et wa 26 Brigaden mit 55 000 Mann, darunter die 56. Rote Di vision, die als Elitetruppe unter dem Namen „Söhne Miajas" besonderes Vertrauen genießen und die den Widerstandsgeist an dieser Stelle stärken sollte. Die nationalen Truppen unter dem Oberbefehl General Varelas rückten in drei Kolonnen vor, die mittelste ging längs der Straße Teruel—Sagunt vor, die beiden anderen parallel dazu nördlich und südlich der Straße. Die nördliche Kolonne erreichte im raschen Vorstoß die Straße zwischen Mora de Ru- bielos und Albeniosa; dadurch sind die starken bei Mora de Rubielos stehenden feindlichen Kräfte nahezu eingeschlossen und, ohne eingreisen zu können, stehen sie in Gefahr, zurückzubleiben. Die mittlere Kolonne umzingelte nach Ueberwindung des feind lichen Widerstandes den Ort Sarrion. Als der Feind erkannte, daß die Aufgabe Sarrions un vermeidlich war, sprengte er wie üblich die Kirche und eine Reihe von Gebäuden, bevvr er flüchtete. Die Nationalen stießen über Sarrion hinaus vor und befinden sich bereits 40 km von Teruel entfernt bei Albentosa, an der Straße Teruel—Sa gunt, das sie umzingelten. Die nationale Luftwaffe, die das Vorgehen der Infanterie nachhaltig unterstützte, schoß vier rote Jäger und einen Martin- Bomber ab. Die scharfe deutsche Abwehr gegen den neuen nieder trächtigen Hetz- und Lügenfeldzug der von Moskau be stochenen internationalen Asphaltpresse hat in der ganzen Welt stärksten Widerhall gesunden. Der Weg, den die un verschämte Lügcnmeldung des „News Chronicle" von dem Bortrag eines „hochstehenden deutschen Offiziers" vor Führern der Partei über angebliche Ziele Deutschlands in Spanien genommen hat, ist jetzt klar ersichtlich: Der Mos kauer Sender hat die Tartarennachrichten als erster in die Welt gesetzt. Von ihm hat sie das mit Sowjetgeld reich lich gespickte Pariser Linksblatt „Oeuvre" übernommen. Da dieses französische Hetzblatt aber bereits überall in der Welt als verdächtig angesehen ist, ist das Blatt der englischen Oppositionsliberalen, „News Chronicle", in die Bresche gesprungen und hat den Schwindel in grösster Aufmachung erneut aufgelegt. Aus das scharfe deutsche Dementi hat das „News Chronicle" weiter keine Antwort als die verlegene Be hauptung, daß das Dokument über den angeblichen Vor trag „alle Zeichen der Echtheit an sich habe". Im übri gen hat das Blatt die Stirn, zu behaupten, die deutsche Presse habe einen wüsten Haßseldzug gegen Frankreich und England eingeleitet. Eine neue Frechheit. Niemand wird uns das Recht bestreiten wollen, datz wir uns gegen heimtückische Giftpfeile schützen und wehren. Sachlich Weitz das englische Hetzblatt nichts zu der deutschen Lügenabwehr zu sagen. Anscheinend hat man in den Kreisen der internationalen Drahtzieher nicht er wartet, datz es Deutschland so schnell und überzeugend gelingen würde, die Hintergründe des Lügenfeldzuges aufzudecken und den neuen Störungsversuch der Mosko witer im Keime zu ersticken. Lügenhetze vor dem Unterhaus Die Taktik der Friedensstörer wird aus einer wei teren Meldung des „News Chronicle" ersichtlich, in der Britische Kommission sür Spanien Bedeutsame Erklärung Chamberlains vor dem Unterhaus Ministerpräsident Chamberlain gab im Unter haus bekannt, datz es sich aus verschiedenen Gründen als unmöglich erwiesen habe, einen internationalen Aus schutz zur Untersuchung ver Bombenabwürfe in Spanien zustande Zn bringen. Die britische Regierung beabsichtige daher, so bald wie möglich eine aus zwei britischen Staats- angehörigen bestehende Kommission nach Spanien zu ent senden. Zu den Verhandlungen mit Franco nach der Rück kehr Sir Robert Hodgsons nach London erklärte Chamber lain, Franco bleibe dabei, daß die Angriffe aus britische Schisse nicht planmäßig erfolgt seien. Es sei britischen Schiffen, so fuhr Chamberlain fort, gesetzlich ver boten, Waffen nach spanischen Häfen zu verfrachten. Die englische Regierung könne die Versenkung britischer Handelsschiffe nicht als rechtmäßig erfolgt ansehen. Aller dings müssen Schiffe in der Krisgszone die mit einem Kriegszustand verbundenen Gefahren auf sich nehmen. Die britische Regierung könne Angriffe, die unter diesen Um ständen auf britische. Schiffe erfolgten, nicht verhindern, ohne Gefahr zu laufen, die Feindseligkeiten auszudehnen. Wörtlich erklärte Chamberlain: „Ich habe bereits gesagt, und ich sage es noch ein mal, die britische Regierung kann es nicht rechtfertigen, ein solches Verfahren zu empfehlen. Indem sie so jedes militärische Vorgehen ausschlietzt, ist sie n i ch t bereit, die Wiederholung von Angriffen einer bestimmten Art hinzunehmen." Bisher habe England immer in Burgos prote stiert. Die Angriffe auf vereinzelte Schiffe müßten not wendigerweise planmäßig erfolgt sein, besonders in sol chen Fällen, in denen Schiffe rekognosziert und nachher mit Maschinengewehren beschossen worden seien. Die bri tische Regierung stehe immer noch mit Burgos in Verbin dung, und er, Chamberlain, ziehe es vor, das Ergebnis abzuwarten, bevor er eine weitere Erklärung abgebe. Wetter erklärte der Premierminister, daß die rotspanische Regierung den Almeria-Vorschlag als unannehmbar ansehe. es heißt, daß eine große Anzahl von Abgeordneten der Unterhausopposttion wegen der Enthüllungen Anfra gen im Unterhaus stellen würden. Das heißt auf gut deutsch: Man arbeitet nach einem von langer Hand vorbereiteten Plan, um mit den gemein sten Mitteln der Lüge und der Verleumdung die Spanien politik des englischen Ministerpräsidenten Chamber lain und das Zustandekommen einer Einigung in der spanischen Freiwilligenfrage zu hintertreiben. Und wenn es schon Schwmdel ist... Die ganze Frechheit und Skrupellosigkeit der im Solde Moskaus stehenden Presse enthüllt eine Bemerkung des französischen Gewerkschaftsblattes „Le Peuple", das zu der Hetze des „News Chronicle" kühl erklärt, „es sei ganz gleichgültig, ob die Unterlagen für die Veröffent lichung im „News Chronicle" echt oder gefälscht seien, ob der betreffende deutsche Offizier derartige Aeutzerunge» getan habe oder nicht, ihre Bedeutung bleibe die gleiche! Das ist der Höhepunkt der Frechheit, gegen die man nur mit den stärksten Gewaltmitteln ankämpfen kann. Die Er klärung des „Le Peuple" bedeutet klar und nüchtern, daß den Bolschewisten und Marxisten jedes Mittel und jede noch so ungeheuerliche Lüge recht ist, um den Genos sen in Spanien den Rettungsanker zuzu werfen. — Das Pariser Blatt „Epoqne" erklärt unter der Maske des Biedermanns, „es wolle die Echtheit dieses Dokuments nicht garantieren", setzt es dann aber seinen Lesern dennoch vor und behandelt es als völlig echt, um ziehen. Auch die „Times" und der „Dailv Telegraph" nehmen, offenbar von zuständiger Stelle beeinflußt, zu den großen schwebenden Fragen der europäischen Politik Stellung. Beide Darstellungen entsprechen sich inhaltlich ungefähr und decke« sich auch niit den Ausführungen des diplomatischen Korrespon- denten von Preß Association. Der diplomatische Korrespondent der „Times" schreite Die Taktik der Lügenhetzer Rettung der Spanienbolschewisten um jeden Preis — Trotz Entlarvung weitere Verleumdung