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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.05.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110522010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911052201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911052201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-22
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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Bezugs-Preis cs, LetvND ««» «,r»rr» »«rch «Irr» lräa«, «>d S»,dtt^>r, 2»al tä,l>ch tn» r>au» »«diaa» »V> «onatl^ r.7»VU. »»«tteliakrr Vtt »n>,rn gtltat,» » Sn» NLhmrftrlle« adakdoU IS Vj. «omttU LLBlr »tineltützrL D«ch »», v»ftr »nnerhald D^MHtanv» and »er devtlLrn Solonirn »t,tt,liadir r.« SIk» monatl. 1^0 Sil. an.tchl Poltdeilrllgrld Krr««r tn Lelgttn, Danrmarl. den Donauktaattn, 2talt«n liuirmduin Ni»d»kland». Nor wegen. Oesterr««». Ungarn. Nnirland. Echweben, Lrvweu » Evanten 2n olle» ibngen Staaten nv> direkt durch dt» EelLättoltell» da» Vtatte» erüäUltch. Da» Loivngar lagrblan erlwet« »mal tLgltch. Sona» n. ^«lenag» ani «arg«»». Sdonnemento-Snnadm, 2»da»x»g»I1« 8, der unteren Iragern. Atltalr». övedtrevren nn» Sanahmeitrllen, tow<» Poltämtern und Vneslrager». Gt»l»t»»rla»t»pr«t» «Vl. m. 141. Morgen-Ansgabe. WpMerTaMaü rel..Anschl. 1^3 HltN^elAZetlUNg. Lel..Znschl. iE Nmlsvlatt des Nates und des Nolizeiaintes der Ltadt Leipzig. Monrsg, üen 22. Mal lSll. Anzeigen-Preis für Snieran au» Lrwna »"d Umgedaag dt« llpaltigo Pertrietl» S Pi^dro Nekla»«- t«ilo l Mk.. von au»w<trl» ZV Pt. Nektamen llV Mk.. Interar» oon Behörden t» amt- ttchen INI dt, Pritt,«ti, SU P> S«><hätl»an,eigen »tl Planvorlchrtsten » tn der Abendausgad« im Pretl« erhöht. Rabatt nach Ians «etlagegedtla, Selam«. autlag, 5 Mk. » lautend er«. Postgebühr, lettdeilag« höher. Fefterretlt« Sustraa« können ntedt »urack- arjogen werden Für da» Lrlchrtnen a» »«stimmten lagen und Plagen wtrd krtn« Sarantt« Ldrrnommen. Snzergen.Snnahmr Johanntogatt» R bei lamtlichen Ftltaten «. allen Snnoncan- lkrvedtttonen de» 2n- and Suolande». »r»a NN» Verl», de» Let»,l,rr r»,e» blatt«» S. V»E Snhabor: V«»> SbrA^t. Redattton »nb »elchrstoktel«: 2»h,nnt»gall« 8. Haupt - Filial, Preodea: Eeeliian« <. l (lrlephon <6Ax los. Zshrgsng. Die vorUegenSe Ausgabe umfaßt 10 Zeilen. llik Lxpkltitionen ckes Leipriger ssgedlsltes unck cier Leipziger Allgemeinen Leitung besinnen sicst nur- nock I-kiprig, tollLNNI8gL886 8, VoräerZsebauäs parterre links im Oebäucks ckes laAsblattss. Das Dichtiglte. * Das Kaiserpaar mit der Prinzessin Viktoria Luise ist am Sonntag abend in Dlissingen eingetrosfen. * Auf dem Flugplatz von Paris wurde von einem niedergehenden Flugzeug der französische Kriegsminister Berteaux getötet und der Ministerpräsident Monis schwer verletzt. (S. Leitart.) * Der offizielle Anfang des Rund fluges durch Sachsen wurde am Sonntag jn Themnitz durch lokale Schau- und kurze Ueberland- flüge eingeleitet. Schwerer UnglückskaU aul Lew pariser Flugplatz. Kriegs,ninister Berteaux tut. — Minister präsident MoniS schwer verletzt. Ein erschütterndes Unglück hat sich in der Frühe des Sonntags beim Start für den Wettflug Paris- Madrid ereignet. Durch Aushang konnten wir Sonntagmittag folgende Drahtmeldung verbreiten: *JsstzlesMouliueaux 21. Mai. sEig. Drahtmeld.) Beim Start für den Wettflug Paris— Madrid stürzte heute früh i/>K Uhr das Flug zeug des Fliegers Train, der wegen schlechten Funktionierens des Motors nochmals landen wollte, in eine Menschengruppe, wobei der Girre elektratechnilche Ausstellung tn München. Unter den zahlreichen Ausstellungen mannigfacher Art der letzten Fahre waren auffallenderweise solche aus dem Gebiete der Elektrizität außerordent- lich selten. Wenn auch in der Regel die Elektro technik in ihren zahlreichen Verwendungsarten bei Sen allgemeinen Industrieausstellungen mit den vielen anderen Techniken vorgeführt wird, so kann Las jeweils nur in dem bei solchen Unternehmungen möglichen verhältnis-mässig beschränkten Umfange ge schehen. Die bedeutende Entwickelung auf dem Ge biete der Elektrotechnik kann in großem Umfange nur durch eine spezielle elektrotechnische Fachaus stellung gezeigt werden. Um nicht nur die Fachwelt, sondern auch dem großen Puolikum die große Mannigfaltigkeit in der Derw.'ndungsmöglichkelt der Elektrizität insbesondere für Len täglichen Gebrauch des einzelnen vorzusühren, veranstaltet der Elektrotechnische Verein München anläßlich der Ende dieses Monats in München statt findenden 19. Jahresversammlung des Verbandes deutscher Elektrotechniker iriver Zeit vom 30. Mai bis 30. Juni in den Prinz-Ludwia-Hallen im städti schen Ausstellungsvarl auf der Theresienhöbe ein« Ausstellung, die Elektrizität im Hause, im Kleingewerbe und in der Landwirt schaft. Der Gedanke einer Ausstellung in dieser durch ihre Beziehung eng begrenzten Form hat sofort bei seinem Auftauchen in den in Betracht kommenden Kreisen Beifall gefunden. Diese Form wird es er möglichen, in anschaulicher und leichtverständlicher Anordnung nicht nur dem Fachmann und geschäft lichen Interessenten, sondern auch dem Laien zu zeigen, in welch ungemein weitverzweiatem Umfange die Elektrizität im Haule und fast m jeder Klasse des Kultur, und Erwerbslebens den Bedürfnissen des Einzelnen nutzbar gemacht werden kann. Zu diesem Zwecke sollen die zahlreichen Arten von Stromoerbrauchern nicht allein im vielseitigen Wesen der Beleuchtung und der Kraftübertragung, sondern auch für die sonstigen Bedürfnisse im täg lichen Leben entsprechender Gruppierung vcrgefiihrt werden, und zwar: Für die Verwendung im Hause bis in di« kleinsten Einzelheiten, zur Beleuchtung, zum Heizen und Kochen in der Küche, im Bad, im Toilette- und im Schlafzimmer, für Heilzwecke im Krankenzimmer, zur Ministerpräsident Monis, der Kriegsminister Berteaux und ein höherer Offizier schwer verwundet wurden. Berteaux starb kurz darauf. Ein im Laufe des Sonntags eingegangenes weiteres Telegramm besagt: * Paris, 21. Mai. fEig. Drahtmeld.) Zu dem schweren Aeroplanunfall in Jssq les Mou- lineaux wird noch gemeldet: Ministerpräsi dent Monis hat beide Beine gebrochen und mehrere Rißwunden im Gesicht erlitten: er klagt auch über innere Schmerzen. Man hofft, ihn am Leben zu erhalten. Mit allgemeiner Teilnahme wird inan agch im Deutschen Reiche die Kunde von diesem schweren Schicksalsschlag vernehmen, der die französische Regie rung und das französische Volk betroffen hat. Es sit unseres Erinnerns zum ersten Male geschehen, daß durch das Versagen eines Flugapparates Leben von Zuschauern ernst gefährdet und gar vernichtet wurden. Ganz besonders schwer wird das schreckliche Unglück aber in diesem Falle vom französischen Volke empfunden werden, weil zwei leitende Staats männer davon in Mitleidenschaft gezogen wurden. Kriegsminister Berteaux ward von dem nieder gehenden Flugzeug erschlagen und Ministerpräsident Monis liegt an ernsten Verwundungen danieder. Der Fernfluq Paris—Madrid. Als eines der hervorragendsten Ereignisse der internationalen Aviatik, das ruf Frankreichs Boden vom Start gehen sollte, war der Fernflug Paris- Madrid gedacht. Ungefähr gleichzeitig mit dem Be ginn des Rundflugs durch Sachsen sollten die Flieger auf dem Flugplatz Jssy les Moulineaux am gestrigen Sonntag früh 6 Uhr starten, um den 100 000- Frankenprcis, den der „Petit-Parisien" ausgesetzt hatte und zu dem noch namhafte Beträge vom fran zösischen Kriegsministerium, von Interessenvertretun gen in Frankreich und Spanien, sowie von den Städten, über die der Flug führen sollte, gestiftet waren. Ein schweres Unglück, wie es bisher in der an Unfällen wahrhaftig nicht armen Geschichte der Aviatik noch nicht zu verzeichnen ist, hat aber dem Flug von vornherein ein jähes Ende bereitet. Und diesmal ist es weniger der Flieger selbst der Aviati ker Train, den dus Unglück betroffen hat, — wenigstens liegt bis jetzt noch keine Nachricht darüber vor, inwieweit er dabei zu Schaden gekommen ist. Der niedergehende Apparat, bei dem augenscheinlich die Steuerung vollständig versagte, stürzte in die Zu schauer am Startplatz und fiel unglücklicherweise gerade an der Stelle zu Boden, wo die dem Start beiwohnenden Minister standen. Oie Opfer ües Unglücks. Seit dem Februar L. I. verwalteten Monier und Berteaux wieder leitende Staatsämter in Frank reich. Als Briand mit der Durchführung seines Rc- formprogramms auf Schwierigkeiten stieß und sein Portefeuille in die Hände Fallieres zurückgab. er wartete man eine Art Interregnum, ein provisorisches Kabinett. Aber schon di« Art und Weise, wie An toine Emanuel-Ernest Monis das neue Kabinett so schnell und „Magistrat'' bildete, berechtigten zu der Hoffnung, daß er sein ministerielles Schifflein länger zwischen Klippen und Stürmen hindurchsteuern werde. Monis gehört seit 1891 dem französischen Senat an: lenkte dadurch die Aufmerksamkeit auf sich, daß er'das erste radikale Kabinett Bourgeois stürzte und dann in dem linksrepublikanrschen Kabinett Waldeck- Rousseau als Justizminister durch die wütenden An griffe der klerikalen und der Dreyfusgegner zum Ra dikalismus bekehrt wurde. Wie Monis jetzt noch einer der intimsten Freunde des radikalen ehemaligen Ministerpräsidenten Eombes ist, so vertrat auch sein Kriegsminister, der nunmehr tödlich verunglückte Maurice Berteaux, dieselben politischen Anschauungen: gehörte er doch schon dem Kabinett Eombes als Kriegsminister an. Berteaux gab im Verein mit Delcass.', dem jetzigen Ministerium den Charakter. Er stand im 60. Lebens fahre. Im Departement Seine et Oise gewann er sich viele Freunde und dadurch den Deputicrtensitz. J.n Ministerium Eombes hatte er, wie bereits er wähnt, das Kriegsportefeuille übernommen. Seitdem hat er in der Kammer den Abgeordneten der Linken oft hilfreich beigestanden und sich insbesondere durch Mitwirkung bei der Diätenerhöhung auf 15 000 Fr. unauslöschliche Dankbarkeit erworben. Die radikale Eombessche Politik erleidet durch Berteaux' Tod einen schweren Verlust. Die Neubesetzung des Postens Les Kriogsministers ist angesichts der politischen Lage zweifellos eine außerordentlich schwierige Aufgabe für den Präsidenten Fallieres, um so mehr, als das Ministerium des Aeußern erst kürzlich den Händen eines „Außenseiters" anoertraut morden ist. Oeutlches Reich. Leipzig, 22. März. * Tätigkeit der Zmmediatkommission. Die Sitzun gen des Schul- und Finanzausschusses der Jmmediat- kommission zur Vorbereitung der Verwaltungsrcform bezweckten, die Beschlußfassung der Vollversammlung der Jmmediatkommission über die Organisation der staatlichen Schulaufsicht in der Bezirks und Kreisinstanz und über die Einrichtung der Vcr- anlagungsbehörden für Steuern ugcle- genheiten vorzubereiten. Der Schulausschuß bat seine vorbereitende Tätigkeit in der Sitzung vom 17. d. M. zum Abschluß gebracht und ist in der Lage, mit bestimmten Vorschlägen an di? Vollversammlung heranzutreten. Auch der Finanzausschuß hat be stimmte Stellung zu einigen grundlegenden Fragen der Organisation der Steuerbehörden genommen, sich aber -ie endgültige Beschlußfassung über eine der wichtigsten und umstrittensten Fragen noch Vor behalten. Er wird daher voraussichtlich vor der für die zweite Hälfte des Monats Juni in Aussicht ge nommenen Vollsitzung der Jmmediatkommission noch einmal zur abschließenden Beratung zusam.nen- - treten müssen. * Berechtigungswesen bei preußische« Mittel schulen. Der preußische Unterrichtsminister hat in einem kürzlich an die Bezirksregierungen gerichteten Erlaße, die Berechtigungen mitgeteilt, die bisher für Schüler und Schülerinnen voll eingerichte ter Mittelschulen vereinbart worden sind: Diejenigen, die eine neunklassige Mittelschule erfolg reich bis zum Schluß besucht haben, können zugclassen werden: 1) zur Ablegung der Prüfung für Einjährig- Freiwillige vor Vollendung des 17. Lebensjahres, Kräftigung des menschlichen Organismus, zur Zu führung, Reinigung und Verbesserung der Luft, Ab führung verbrauchter und schlechter Luft, zum Der- sckluß von Türen, Fenstern und Jalousien, zur Be schaffung von Wasser und Entfernung von Abwasser, zur Entstaubung und sonstigen Reinigung, zum An trieb von Küchenmaschinen, Waschmaschinen, Zentri fugen, Nähmaschinen und sonstigen Haushaltungs maschinen, zum Betrieb von Kühlanlagen, zur Siche rung gegen Diebstahl, zum Alarm bei Feuersgefahr, zur optischen und arkustilchen Verständigung, zum Antrieb von Musikinstrumenten, zu Unterrichts zwecken, zum Vetrieo von Spielzeug usw., die Verwen dung des Elektromotors zum Antrieb von Werkzeug- und Arbeitsmaschinen für Holzbearbeitung, Buchbin dereien usw., sowie für die Nahrungsmittelindustrie: die direkte Verwendung des elektrischen Stromes zur Schweißung, Lötung und zu chemischen Zwecken; die Verwendung des elektrischen Stromes für die Hygiene, Medizin, Chirurgie, Therapie: Li» Verwen dung der Elektrizität in der Photographie zu Por- tritt- und Kopierzwecken, ferner in der Reproduktions photographie, der Röntgenphotographie usw. Diese flüchtige Uebersicht zeigt, daß schon in diesem scharf abgegrenzten Rahmen sich ein anschauliches Gesamtbild von der hohen Entwickelung de: Elektro technik im Hinblick auf den praktischen täglichen Ge brauch schaffen läßt. Die Ausstellung wird nicht nur dazu dienen, der Allgemeinheit die Verwendungs möglichkeit der elektrischen Arbeit vor Auyen zu füh ren und die Neugierde zu befriedigen, sondern sie wird geeignet sein, bei dem in allen Gescllschasts- und Beruzsschichten bestehenden Interests für die Elektro technik im allgemeinen Anregung zur Anschaffung der vorgezeigten Einrichtungen und Hilfsmittel zu geben.. Wenn Leipzig sich rühmen konnte, eine der artige Ausstellung k>n mini.-ttvrn bereits voriges Jahr in ihren Mauern veranstaltet zu haben, so darf Mün chen mit seiner diesjährigen Ausstellung, die tatsäch lich großzügig angelegt ist. Anspruch darauf erheben, das weite Gebiet der Elektrotechnik im großen Rah men der breiten Oesfentlichkeit vor Augen führen zu können. ?. Sunlt unü Dillenlchatt. * Erstaufführung in München. Aus München wird uns geschrieben: Wenn stürmischer Beifall und vollste Anerkennung seitens des Publikums über das Schicksal eines Werkes entscheidet, wenn Dolkesstimme wirklich Gottesstimme ist, dann hat die gestern abend im Hof- und Nationaltheater in neuer Bearbeitung zur Erstaufführung gebrachte Oper „Zlatarog ' (Der Trentajäger) von Viktor Gluth einen vollen Sieg errungen. Wenn man nun auch ein aut Teil Lokalpatriotismus abrechnet, da Gluth Lehrer an der Münchener Akademie der Tonkunst und als ehr licher und bescheidener Künstler überaus beliebt lst, bleibt immer noch so viel übrig, daß man von einem berechtigten Siege sprechen kann, denn das Werk ist wirklich vollwertig. Ich kenne die frühere Gestattung des Werkes nicht, aber so wie es jetzt vorliegt, muß es wirtlich ganz umgearbeitet worden sein, denn es zeigt namentlich in der Instrumentierung durchaus modernen und neuzertigen Zuschnitt und ein Ausnützen aller modernen orchestralen Errungenschaften. Aber der Grundzug des Werkes zeigt doch den Charakter des Kompo nisten, der in erster Linie Lyriker ist und all seine Gestalten in der Oper wirklich singen läßt. Viktor Gluth versteht es, zu Herzen gehende Melodien zu geben und in Tönen zu erschüttern und mitzureißen. Namentlich die Hauptrollen des Trentajägcrs, der Jerica und der Sennin Spola sind mit melodischen Schönheiten ausgestattet, die an die beite Zeit unserer Oper erinnern. Unser Geschmack ist aller dings durch zahlreiche moderne Opernthemen, durch das allzustarke Hervortehren sinnlicher und leider auch perverser Leidenschaften stark verdorben, uns liegt die gute Zeit der Märchen und Sagen, der Gersterwelt zu ferne, Viktor Gluth hat es aber ver standen, das sagenhafte in Baumbachs Dichtung nicht all'ujehr in den Vordergrund treten zu laßen, nur in das Vorspiel zu verlegen und dann wirkliche Menschen handeln zu lassen. Die Oper wurde unter Mottls Leitung ganz ausgezeichnet gegeben. Unser trefflicher Tenor Otto Wolf verkörperte den Trentajäger und wußte nicht nur unvergleichlich schön zu singen, sondern auch schauspielerisch eine wahrscheinliche Gestalt zu schaffen, Frau Tordeck vertrat die Rolle der Jerica bestens und auch Frl. Faßbender wusste der Sennin Spola Charakteristik zu geben. Leider wird die Stimme dieser schau spielerisch hochbegabten Künstlerin immer gaumiger und klangloser. Auch die übrigen Rollen, die drei seligen Frauen (Frau Zimmermann, Frl. v. Fladnitz, Frl. Lippa), die Fee lFrl. Asta). die Wirtin Katra lFrl. Höfer), der Schafhirt Jaka (Herr Schreiner), der Hirt lHerr Bauberger) und die übrigen kleinen Rollen waren in besten Händen. Die Ausstattung war eine prächtige und kann man nur wünschen, daß das Werk nicht nur hier in Mannheim am Repertoire bleibt, sondern auch auf recht zahlreichen anderen Bühnen Anwart findet, denn ich stehe nicht an, die Oper als eine der Besten der neuen Zeit zu wenn sie sich am Unterricht in einer zweiten fremden Sprache beteiligt haben: 2) als Anwärter zum mitt leren Post- und Telegraphendienst: 3) in die Dor klassen der höheren Maschinenbauschulen zu Köln und zu Posen: 4) in die 5. Klasse der höheren Maschinen bauschulen. wenn sie sich die Berechtigung zum ein jährig-freiwilligen Militärdienst erworben *>aben: 5) in die 2. Klasse der Präparandenanstalten: 6s zum Besuche der staatlichen höheren Gättnerlebranstalt in «»eisenheim und Proskau: 7) zum Bureaudienst tn der Mehrzahl der Städte aller Provinzen. Für den Besuch der Landwirtschafts- und Forstlehrlingsschulen und für die Laufbahn des Forstschutzdienstes sowie für die Stellung eines mittleren technischen Beamten in der Weinbauverwaltung erhalten sie ähnliche Be rechtigung. wie sie die Schüler höherer Schulen be- sitzen. Das Zeugnis über den erfolgreichen Besuch der obersten Klasse einer vollentwickelten Mädchenmittcl- schule dient als 'Nachweis der erforderlichen Schul bildung für die Zulassung zur Prüfung für Lehrerin nen der weiblichen Handarbeiten und der weiblichen Hauswirtschaftsfunde svql. Prüfungsordnung vom 18. Mai 1908. 8 4. bk). * Der Verkehr im Kaiser°Wilhelm«Ka»al hatte, wie aus dem Abschluß des Etatsjahres 1910/11 her- oorgeht, den stärksten Verkehr und die größte Einnahme im abgelaufenen Jahre. Der Kanal wurde von 45 569 schiffen mit einem Netto-Raum gehalt von 7,58 Millionen Tonnen benutzt und die Einnahme betrug 3.5 Mill. Mark. Vor fünf Jahren betrug der Raumgehalt 5.8 Mill. Tonnen und die Einnahme 2,8 Mill. Mark, vor zehn Jahren der Raumgehalt 4,3 Mill. Tonnen und die Einnahme 2,1 Mill. Mark. Seit dem Jahre 1899 ist eine Ver doppelung des Kanalverteyrs, dem Raumgeholt der Schiffe nach berechnet, eingetreten, ferner haben sich die Einnahmen verdoppelt. Die Zunahme des Verkehrs im letzten Jahre war besonders groß: eine Steigerung um über 1 Million Netto-Register- Tonnen und über 400 000 .6 Einnahme gegenüber dem oorherganoenen Jahre hat bisher niemals stattgesunden. Aus diesem Grunde dürfte auch der Ueberschuß größer sein als in den letzten Jahren. * Ein Panzertornister. Das Bestreben in den Armeen, dem Schützen im Gelände eine ausreichende Deckung ohne Zuhilfenahme des Spatens, zu verschaffen, ist jetzt anscheinend durch ein neue Erfindung in Oesterreich von Erfolg gekrönt worden Ein neuer Panzertornister für die Infanterie würde, wenn er sich in der Praxis bewährr, sogar die be rühmten Sandsäcke der Japaner übertreffen. Der Tornister besteht aus einer Panzerplatte aus Stahl und dem eigentlichen Packtornister aus grauem, wasserdichtem Stoff und 2 Aluminium - Patronen kasten, die auf der Panzerplatte mittels Gleit schienen aufgebracht sind. Ein federnder Gurtband rahmen schwächt den Druck der Platte ab und er möglicht ernen Luftdurchfluß. Im Gefecht wird der Rahmen zwischen Platte und Tornister geschoben, sodaß erstere in schräger Stellung federnd auf letzterem ruht. Die Platte hält Schüssen von 400 m ab stand. * Deutsche Flugzeugfabriken. Das lebhafte Inter esse unserer Heeresverwaltung für Fliegertechnik und ihre weitoehende Anwendung auf militärische Ver hältnisse hat der einschlägigen Industrie einen erheb lichen Ansporn gegeben. Außer der deutschen Vertretung für die lfranzösischen) Farman - Apparate, die schon feit einiger Zeit sich mit dem Gedanken einer rein deutschen Fabrikgründung trägt und des- nennen. Wie schon erwähnt, war der Beifall ein stürmischer und der Komponist wurde schon nach dem zweiten Akte mehrmals gerufen und auch nach Schluß der Aufführung mußte er den verdienten Lorbeer in Empfang nehmen. Otto Roller. * vom Münzenfunb in Lützen. Zu dem beim Schuhmachermeistec Emil Reiterschen Neubau ge machten Münzenfunde teilt Rektor Klappert dem „Lützener Volksboten" folgendes mit: Die gefundenen Münzen sind böhmische und meißnische Silbergroschen. Mit Jahreszahl sind sie nicht versehen, doch läßt sich das Alter ziemlich genau bestimmen. Die böhmischen tragen auf der Vorderseite die böhmische Kron« mit der Umschrift «lvlmnkes ?rimus. Im äußeren Kranze stehen die Wort« Del (rratia Rox Voecmis sJohann der Erste. Von Gottes Gnaden König von Böhmen.) Die Rückseite zeigt die Inschrift 6rc«si krae«-n.°^s s Prager Groschen) und den böhmischen Löwen. Johann I. von Böhmen regiert« von 1310—1346. Die zweite Art zeigt folgende Aufschrift: Vorderseite: örossns Jlnrrrst. Js.vnnvn.^3. Rückseite: Frick. Oi. 6rn. Turins:. I.. .H 6rav. s Markgräflich Meiß nischer Groschen. Friedrich von Gottes Gnaden Land graf von Thüringen und Markgraf.) Als Münzherren können nur in Frage kommen Friedrich mit der ge bissenen Wange (1307—1324) und besten Sohn Friedrich der Ernsthafte (1325—1349). Danach stammen die Münzen aus der Zeit von 1307—1349, sie haben also ein Alter von ungefähr 600 Jahren. Für die damalige Zeit repräsentieren sie ein ansehn liches Vermögen. Wann sie eingegraben sind, läßt sich naturgemäß nur vermuten, vielleicht ist es im thüringiscben Grafenkrieg, der 1342—1345 um die Erb folge in Meißen und Thüringen geführt wurde, ge schehen. icö. Da« »Telephon der Schwerhöriae«". In der Pariser Akademie der Wissenschaften hat Dr. Arson- val ein von Dr. Lenouen erfundenes „Telephon für Schwerhörige" vorgelegt, das die Taubheit mildern soll. Im Wesentlichen besteht es aus einem winzigen Telephon aus Aluminium von 15 Gramm Gewicht. Es tann im Ohre bequem untergebracht werden. Ein Präzisionsmikrophon von ganz kleinen Ab- Messungen wird der Brust des Schwerhörigen ange bracht und durch elektrische Leitungen mit einem Taschenelemente und dem Telephon verbunden. Ueber die Wirkungsweise der Erfindung sind Einzelheiten noch abzuwarten. * Mufikchroaik. Der Leipziger Universitätsmusik, direktor Prof. Friedrich Brandes dirigiert am 24. Mai im neuerbauten Stadttheater in Aussig (Böhmen) ein Konzert zum Besten des Deutsche« Schulvereins und des Bundes der Deutsche« in Böhmen.
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