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«. Jahrgang. Sl «I »oniag, ro. In« 19S» Segründer 188« »: N»»L1. »: 20 011. B-zugs-S-dühr ILLLÄ!« wq-i,mg>rei,«:«K La— l^vMar». ' -w SO a«8«i»ald! halb S0 d«»ch«N; N» drUo W» «u-w. VErO^w^mÄrou-k«^-^ « »« «u d-uNich« au-a-nongod» I.Dr—dn«r Nachr.-> »ulLM». Unv»rlana>» SchrtMiaa», a>»k!>«n nt»i ^uid»wadrt. ss/ao. ». B—t«, —« M»»Ich » «Mch—0« A VaM<d«0»«L»»>» loas «r—. Ws I n k-sstau nsml T'ieciemsnn L 6sskl i«««tr»K« -, Ükö,,«el,oii«. 1. Stook uns ßdlofi« »II»rd«,1»n Ruk«« «tav« Gotha Schtotzstratz» > > Vornehme» FaruilLen-Restaurant wt mSdtg«n Vr«6»n d»ft» Drrvfl-gung in d«dagUch»n g«Iund«n «Summ S»ßIIchI>»t>»» all-r Slrl KSnnrn d>» »0 Personen obgedallen werden Hrsulausslsllu n§sn ^in^slmöbsl '« SSMfirlg«» SInaL« 2? pkon 2S«»7 An ernster Hilferuf der Rnhrwirtschast. Die Auhrhandelskammern fordern -ringende Maßnahmen gegen die Wirtschastsnot. Aevolullon in Portugal. — Polnische BefesligungsplSne sür -eu Korridor. — Frauzösische Grausamkeiten in der Psalz. Die surchlbare Notlage -es Ruhrgebiets. Aklaner »rabtöert»« der .LrrSbner Nachrichten".» Dort««»», 1». Aalt. Die RuhrhandclSkammern Wochn«, Dort«««», D» iS bürg, Esse» «ud Münster Hab«» an de» Reichskanzler, de« RelchSarbettS» »lutster, de« ReichSwirtschastsminister, die preußische» Ministerien, sowie a» die Präsidenten des Reichstages ««d de« prenßischen Landtages ei» Telegramm gerichtet, i« dem sie vnf die snrchtdare Notlage des RnhrgebieteS hi »»eisen ««d «ameutlich t« Interesse des Sohlen dergdaueS, der D» erliege» droht, die Ergreifung dringend not wendiger Maßnahmen in erster Linie von der RcichSregiernng «nd der prenßssche» Regiernng fordern. gerrvtten-e Wirkungen -es Dawes-Plaues. Düsseldorf, 18. Juli. Dt« gestrige Vollversamm lung der Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf brachte ein interessantes Referat des Geschäfts» führet» Dr. Wilde» über da» erste Jahr der Durchführung de» DaweS-Planes. Diese zwölf Monate hatten eine Ateür pause bedeutet, um nn» wieder leistungsfähig zu machen. Leiber seien die Befürchtung«» »er Pessimisten in geradezu «r» schreckendem Mähe «Verbote« worden, so daß «an sür die An» knnst da» Schlimmste fürchten müsse. Die Steuer habe eine schier unerhörte Höhe erreicht. Das GteuerüberleitungSgesetz wie auch die sonstigen Steuermtlberungen, zum Beispiel bet der Umsatzsteuer, seien nicht ausreichend. Das tatsächliche Steueraufkommen in Reich, Ländern und Gemeinden hätte im Jahre 1918 gegen 4H Milliarden betragen, im Jahre 1934 etwa zwölf Milliarden. Die Steuerlast betrüge somit für 1934 ei« Drittel des Volkseinkommens gegen ein Zehntel in der Vorkriegszeit. Besonders brückend machte sich die Gewerbesteuer geltend. Zu diesen Lasten kämen noch die Lasten der Sozialpolitik, die Zinsenbelastungen für die Kredite «nd die gesteigerten Etsenbahnfrachten: alle» in allem ergebe sich etne Verteuerung der Produktion, die in Anbetracht der gesunkenen Kaufkraft im Jnlande einerseits und der aus ländischen Handelspolitik -er ausländischen Staaten ander- seit» Absatzschwierigketteu zur Folge hätten, so' daß unsere Handelsbilanz im Jahre 1924 um etwa 3,7 Milliarden passiv gewesen sei. Ferner fürchte die Industrie, weil sie die hohen Löhne nicht mehr tragen könne, daß bet jeder Lohnerhöhung entsprechende Entlassungen von Arbeitern erfolgen müßten. Eine steuerliche Entlastung mühte unbedingt vor genommen werden. Sparmaßnahmen «esldeulscher Sreßslüstle. Düsseldorf, 19. Juli. Im Düsseldorfer Rathau» fand «in« Besprechung -er Stadtverwaltungen von Dortmund, Essen» Duisburg und Düsseldorf statt, zu der Oberbürgermeister Dr. Lehr die benachbarten Oberbürgermeister eingeladen hatte. TS wurde di« gefahr- drohende Verschlechterung der Wirtschaftslage und dt« von den Verwaltungen im Industriegebiet zu treffenden Maßregeln besprochen. Di« Städte kamen überein, daß die räumlich eng zusammenliegenden Großstädte de» Westen» streng darauf sehe» sollten, ihr« Zukunst auf die Eigenart ihrer Stadt und ihrer Wirtschaft aufzubanen. Eine nachbarlich« Verständigung sei erwünscht, damit jeder ungesunde Wettbewerb, der der Wirtschaftslage nicht Nechnnng trägt, vermieden wirb. So- lange nicht eine Entspannung im der wirtschaftlichen Lage eingetreten sei, empfehle sich stark« Einschränkung in der Durchführung neuer Aufgaben und in -er Ausführung begonnener Pläne, soweit daS mit den Lebens» Notwendigkeiten -er einzelnem Städte vereinbar ist: ferner mutz zum Zwecke -er Nebersichtltchkeit der Finanzen bei Ber. gebung von Aufträgen aller Art grundsätzlich nurzufesten Preisen abgeschlossen werden. Die Städte werdcn nach di«, sen Richtlinien verfahren. Sie werde« sich gleichzeitig dafür einsetzen. daß diese Maßregel von einem möglichst grotzen Kreis pre«bischer «nd dentscher Städte anerkannt «nd eben, falls dnrchgeführt werde. Neue Revolution iu Portugal. Paris, 1». Juli. HavaS meldet an» Lissabon: Hente ist in olle» Frühe ein militärischer «nfstond onSge» brochen, «n de« Truppenteile unter Führ««« der Offizier«, die »ach de» Ereignisse» vom 18. April »erhastet »nrde» und a»S der Festung Ga« Jnlinp entwiche« waren, teil, nahmen. Der Srenzer »SaSgo da Sa«na* hat sich de« Aufrührer» »»geschlossen Die Regierung ergriff schleunigst Maßnahme«, m» die Aufständischen festzunehmen. Etne Martmedtvtstou ist mit dem Marineminister nach Lage» ad- gegangen, um die Operation durchzufahren. deren Prograon» vorher festgelegt wurde. Bisher sei e- zu keinem Fener. gefecht gekommen. Eine wettere Meldung au» Lissabon be sagt, daß heute früh um 10 Uhr der Führer »er Renolntio- «Sre Baptifta «ud »ter Offiziere sich den RegiernngStrnppen ergebe» habe«. Mo« ist der Attficht, daß die Bewegung de, reit» i» Erlösche» sei. Such erwartet man die lieber gab« de» Dampfers «BaSgo da vama". Die verhaftete« Offiziere sind in» GefängntT Hbergeführt worden. Die Renalntionär« habe« sich in Ajnda dei Velen in der Umgednng »»« Lissabon festgesetzt. Der Palast des Präsidenten wird von zahlreiche» regierungstreue« Truppen bewacht. In Lissabon herrscht Ruhe. sW.T.«.j Ueberreichung -er Antwortnote Montag nachmittag. Pari», 1». Jnlt. Der bentsche Botschafter »on Hoesch wird dem Minister für auswärtige Angelegenheit«« Brtanb die deutsche Antwortnote auf die französtsche Note, betreffend den Abschluß eines Sicherheitspaktes morgen nach mittag um ö Uhr überreichen. <W. T. B.) Um dte Mumung der Ruhrhasen. Dte „wertlose" Sanktionsbasis. London, 19. Juli. „Sunday Times" erfährt, daß die Sie gberungen von Frankreich und Belgien der britischen Regie rung ihr« Absicht mitgrteilt haben, Düsseldorf, Ruhr» ort und Duisburg zusammen mit dem Ruhrgebtet bis »um 1». August zu räumen. lW. T. B.) Paris, 19. Juli. Di« französische Press« zweifelt nicht mehr daran, daß bi« Räumung der drei Städte Düsseldorf, Ruhrort und Duisburg von den alliierten Regierungen in den nächsten Tagen beschlossen werden wird. „Echo de Paris" bestätigt heute vormittag diesen Standpunkt «nb schreibt: Zuerst muß man bemerken, daß das Londoner Ab komme« n«S in ber Znknnft anßeh Stand setze« wirb, «irt« schnftliche «nb finanzielle Sanktionen zu ergreife». Deshalb hat ber Besitz dieser bret Städte für «nS, was Sie Reparatio nen betrifft» keinen Wert mehr. Von gewisser Seite wirb be hauptet, baß Deutschland noch andere als die Reparations- Verpflichtungen habe und daß man hier «in Pfand besitze, baS man hätte ausnutzen können. ES wäre dann -en »Merten möglich gewesen, so heißt «s. Deutschland daran zu erinnern, daß wir immer noch bi« rheinischen Ausgangspunkte Le» Ruhrgebietes beherrschen. Wir stnö nicht mehr so weit. In der Vergangenheit konnten wir nur »nfer Recht auf teert- tortal« Sanktionen begründen dadurch, -aß wir «n» auf die Reparativ nSklausel bezogen. Da aber di« ReparationSfrag« vor einem Jahre gegen «n» geregelt würbe, haben wir keine Aussicht mehr, dies zu unternehmen, vorausgesetzt, daß wir den Wunsch hätten, es zu tun. ES gibt eben Unternehmungen, die man nicht zweimal ans» führen kan«. Das alles zeigt uns, Lab Ruhrort, Duisburg «nd Düsseldorf für Frankreich keine sehr wertvollen Einsätze mehr sind. <W. T. B.) Gelsenkirche«, 19. Juli. Nachdem gestern durch die Räu mung Recklinghausens und des Bezirks Gladbeck -er Auftakt zur endgültigen Räumung des NuhrgebieteS gegeben worben war, erfolgte heute früh um 5, Uhr dte Räumung Gelsen» ktrchens und Bochums. Die Bevölkerung bewahrte vollkommene Ruhe. Die Fenster blieben geschloffen, als die Truppen mit Musik abzogen. Luflfahrt-SchnUsselel. Der „Lok.-Anz." schreibt: lieber die Botschafternote zur Knebelung unserer Luft fahrt ist noch nicht verhandelt worden, und schon geht die Echiiüffclei weiter. Das Ga r a n ti e k o m t t «e. das an- gcbltch der Entente garantiere« toll, daß wir keine militärische Luftfahrt haben, hat die flugtechnische« Anlag«« ans dem Flugplatz Johannistal heimgesucht «nd sich elngehenb «ach — de« Name« der Fingschüler» «ach de« «an »««er Motoren «öd andere« Dingen, »an denen i« versailer Vertrag «nd i« Londoner Ultimatum nicht i« geringsten dte Red« ist, erknndigt. Das Komitee, das durch den bekannten französischen Hauptmann Guillemont und einen Japaner ver treten war, dürste tn ber Lag« sein, die ausländische Ko«, knrrenz ««lerer schwer ringende« Flugzeugindustrie mit vor treffliche« Nachrichten über de» Standoentscher Geistesarbeit ,« »ersehe« .... Neue Brutalitäten französischer Sol-aleska. Ptrmasen», 18. Juli. Beim Einzug einer marokkanischen Truppenabteilung in dte Ortschaft Trulben wurde einem 19 Jahre alten KaufmannSgehtlfen von Pirma sens, der mit einigen Kameraden einem AuSflug machte, von dem befehlshabenden französischen Offizier ohne weiteres die Mütze vom Kopfe geschlagen. Als der junge Manu auf die Frage des französischen Offiziers, der einen hohen militä rischen Rang bekleidete, warum er die französtsche Fahne nicht gegrüßt habe, antwortete, daß er das nicht gewußt habe, wurde mit Ihm etne »n«e«schliche Tortnr vorgenommen. AufBefehl beSOffizierS band ihm ei« berittener Marokkaner, der eine« Vogelkäfig an seine« Sattel befestigt hatte, die Hände mit dem an dem Käfig befestigte» Strick der art zusammen, daß er ihn mit de« gefesselte« Hände« tragen mußte. Dan« wurde ber Strick an dem Sattel beS Pserdes festgemacht, «orans der französtsche Offizier «nd der Maral- kaner mit vier radfahrende« französtsche« Offiziere» «ach der Ortschaft Obersimten ritte«. Der dedanernSwert« Man« mußte dem ganzen, etwa 8 Kilometer langen Weg i« Lauf schritt znriicklege«, da die Reiter über die ganze Strecke trabte«. Dnrch den Strick wnrden de« jungen Man« die Hände vollständig anfgeschenert, sie schwollen auch stark an. Seine Hase wurde zerrisse«. Er war vollständig erschöpst, als er in Obersimten loSgebnnde« und sreigelassen «nrde. Bei dem französischen Offizier handelt es sich aller Wahrscheinlich keit nach um denselben, der bann in Obersimten zwei dortige Einwohner schwer mißhandelt hat, weil sie die französische Fahne nicht grüßten, obwohl etne Grußpflicht ber Bevölke rung gegenüber der französischen Fahne nicht mehr besteht. Die englische Flollendafis auf Dagö un- Oefel. Kopenhagen. 18. Juli. Als bei dem englischen Flotten, besuch in Kopenhagen und der Ostsee von russischen Zeitungen Las Gerücht verbreitet wurde, England verhandle mit Eft- lanb um dessen Zustimmung zur Errichtung «tner englischen FlottenbastS tn der Ostsee, wurde di« Meldung von der est nischen Negierung offiziell dementiert. Jetzt kommen russische un- schwedische Zeitungen mit der Nachricht, daß tatsächlich der estnische Außenminister Pustah mit der englischen Regierung Verhandlungen geführt habe zwecks lieber- tragung der Inseln Dagö und Oesel. England behält sich das Recht vor, etne FlotieubaslS etnzurtchten. Deutsch!«»- soll iu -en Völker-««-. Nach der sranzdstsche» die englische Press«. Land«», IS. Juli. Unter der Ueberschrift „Deutschland am Scheideweg" betont Garvt» im „Observer", daß die de Ni sche öffentliche Meinung tm allgemeinen leider unklugerweise -en Paktverhandlungen wenig günstig gegenüberstehe. Bisher seien Luther und Stresemann fest ge wesen. Ihr Wunsch sei ein« Konferenz über ungeklärte Punkte, insbesondere die »erhLngniSoolle Möglichkeit eines französische« Durchmarsches dnrch Dentschland »nr Unter, stütz««« Polens. Garvin tritt für die Abhaltung einer solchen Konferenz ein und sieht als besten Schutz Deutschlands Zu gehörigkeit zum Völkerbunde an. Der diplomatische Berichterstatter d«S „Observer" sagt« e» schein« die Ansicht ber Mehrheit der deutschen RegierungS- kreise zu sein, daß irgendeine endgültige Vereinbarung über den Pakt erzielt werde« müßte, bevor Dentschland die Mit gliedschaft des BölkerbnndeS beantrage. Dies sei kaum mög lich. Frankreich und Großbritannien stimmten darin über ein, daß ber Pakt unmöglich sei, wenn Deutschlanb nicht dem Völkerbünde bettrete. ES sei daher wichtig, baß Deutschland ans der Herbststtznng der Völkerbnndsversammlnng seine Mit gliedschaft beantrage j!j. Um den Weg sür die Haktverhand- lungcn freizumachen, werde eS für die deutsche Regierung notwendig sein, dt« Initiative zu ergreifen und ber Bot schafterkonferenz z« beweise», baß anch die Sntwassunngs« beftimmnngen erfüllt worden sind. Dies müßte vor Ende August geschehen. lWTB.s Serbisch-Kroatisches KoaMionskabiuerr. Belgrad, 19. Juli. Gestern wurde das neue Koalt- tlonSkabinett unter Pasttsch als Präsidenten ge bildet. Es setzt sich zusammen auS zwöls Radikalen und vier Anhängern der Radttschpartet (Kroaten). DaS Porte feuille beS Aeußern behält Ntntschttsch. Die Regierungs mehrheit umfaßt 142 Radikale und 62 Anhänger der Naditsch- partet und macht von insgesamt 918 Abgeordneten 204 Ab geordnete aus. Die Blätter betrachten die Bildung der neuen Regier««« ber serbisch-kroatischen Koalition alS den Beginn der enb» gültigen politischen Konsolidierung. .Breme" erklärt: Der Eintritt der kroatischen Bauernpartei in die Regierungs mehrheit und ihre Beteiligung an der Staatsgewalt aus ver fassungsmäßiger Grundlage bedeutet einen glücklichen Wechsel in unserer inneren Politik. Dte politische Atmosphäre ist von dem Alp befreit, der unser politisches Leben bedrückte, den Fortschritt unterband und .ferner jede Reform binauS- zügerte. (W. T, B.) «in Äolruf Südlirois. Wie«, 19. Jnli. Sine Abordnung der in Wien lebende« Südtiroler hat den hiesigen Gesandten der fremden Macht« eine Dcnkschrist überreicht, in der die Leiden der Süd, tiroler geschildert werden »nb an das Gewisse« ber Knltnroölker appelliert wird. (W. T. B.) iss