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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dt»1* Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Soun- und Feiertag». Der V«zugSpr?V beträgt bei Abholung wöchentlich öv Nps., bei Lieferung frei HauS öS Np». Postbezug monatlich 2.L0 RM. Die Behinderung der Lieferung recktfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Zettungrausgabe für Abholer täglich S—ö Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vorm. 10 Uhr auszugeben. — Verlag: Mohr 8 Hoffmann. Druck: Kari Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hnuvtschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz-, Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Berantwartlich tür den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz-, kür Politik, Bilderdienst und den übrtgen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. IX.: 22SV. GeschLitSstellen: Alberrstraße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, der Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Otz-rn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes z« Kamenz Nr. 248 Sonnabend, den 22. Oktober 1938 90. Jahrgang Das Volk war -es Führers würdig Dr. Goebbels in der Hanseatenhalle Die Hansestadt im Zeichen des Miniftcrbcsuchcs Eine bedeutsame Rede Reichsminister Dr. Goebbels ist am Freitag um 19.16 Uhr von der Reichshauptstadt kommend auf dem Hamburger Hauptbahnhof zu einem mehrtägigen Besuch der Hansestadt cingetroffen. Freitagabend sprach Dr. Goebbels auf einer Massenkundgebung in der Han seatenhalle, um der Bevölkerung der deutschen Welthafen- ftadt Kunde und Bericht zu geben von den großen Schick salsfragen des deutschen Volles, um sie erneut die auf opferungsvolle Arbeit miterleben und sic teilnehmen zu lassen an den Sorgen, aber auch den um so größeren Erfolgen der nationalsozialistischen Volksführung. Hamburg stand ganz im Zeichen eines bedeutsamen politischen Ereignisses. Die Massen der Millionenstadt strömten in dichten Scharen schon in den Nachmittags stunden zur Hansealenhalle, Der Andrang war so gewal tig, daß der riesige Hallcnban schon lange vor Beginn der Kundgebung gesperrt werden mußte. Vorher hatten die Hamburger dem Minister schon einen herzlichen Empfang bereitet. Auf dem Bahnsteig des Hauplbahnhofes dräng- Das größte 5 Die eineinhalbstündige Rede verschaffte den mehr als 40 000 Zuhörern innerhalb und außerhalb dieser Kundgebungsstätte einen grundlegenden Ueberblick über die großen Ziele und die Grundideen der nationalsozia listischen Politik. Von Anfang bis Ende standen die Massen im Banne dieser außerordentlich inhaltreichen, durch hinreißende Darstellungskraft gekennzeichneten Rede, die in der Ricsenhalle ungezählte, immer wieder ausbrechende, stürmische Beifallsäußerungen zur Folge hatte. Dr. Goebbels wies eingangs darauf hin, daß cs einem lange geübten Brauch der nationalsozialistischen Staatsführung entspricht, die Dinge der zum Wohl des Volkes selbst erwählten Aufgaben nach wohlüberlegtem Plan auf größere Zeitläufte zu verteilen, dabei aber auch den Ablauf des einzelnen Jahres mit ganz bestimmten, zeitlich begrenzten Aufgabengebieten zu erfüllen. Wie immer, so habe auch in dem zur Neige gehenden Jahr bei der Staatsführung die Absicht bestanden, unserem Volk in den Sommermonaten die wohlverdiente und not wendige Ruhe zu geben. Indessen habe die politische Ent wicklung das nicht zugelassen. Es habe sich in diesen Monaten, so betonte der Mini ster unter dem stürmischen Beifall der Massen, ein so ge waltiges geschichtliches Ereignis abgespielt, daß erst eine spätere Geschichtsschreibung in der Lage sein werde, die tieferen Ursachen und Auswirkungen dieses Vorganges zu ermessen. Aber schon die Zeitgenossen könnten — tosen der Beifall unterbricht mitten im Wort diese Feststellung — die Tatsache, daß der Führer in sieben Monaten zehn Millionen Deutsche dem Reich wieder einrcihte, als eines der größten Wunder der Weltge schichte überhaupt verbuchen. Friedlicher Erfolg unserer Wehrkraft Und dieses Wunder geschah mitten im Frie- den ohne einen Gewehrschuß, es wurde erreicht mit dem Einsatz einer Volkskraft, die unsere Gegner noch vor fünf Jahren überhaupt nicht wahrhaben wollten. Er zeuge von grenzenloser Dummheit, wenn gewisse Leute diesen un glaublichen Erfolg darauf zurückführen wollten, der Füh rer habe „eben Glück gehabt". Stürmische Beifallskund gebungen unterstreichen die Feststellungen des Ministers, daß diese staunenerrcgenden Erfolge unter gar keinen Um ständen zu trennen seien von dem in zäher Arbeit voll zogenen Aufbau einer starken Wehrmacht. Dr. Goebbels ging dann auf die Eingliederung des Sudetenlandes ein. Er stellte in diesen von dcnMassen mit atemloser Spannung verfolgten Kapitel ten sich die Menschen, die Bahnhofshalle war dicht ge füllt, als der Zug in die Halle einfuhr und Dr. Goeb bels gleich darauf den Bahnsteig betrat, wo er von Neichsstatthalter Gauleiter Kaufmann, Staatssekretär Ahrens und weiteren führenden Männern Hamburgs aufs herzlichste willkommen geheißen wurde. Tausende bereiteten Dr. Goebbels einen brausenden Empfang. Stürmische Heilrufe brandeten dem Minister entgegen and begleiteten ihn, als er das Bahnhofsgebäude ver ließ, die Front der auf dem Bahnhofsvorplatz aufmar schierten Ehrenformationen aller Gliederungen der Be wegung abschritt und sich dann zum Hotel Atlantik begab. Als Dr. Goebbels in der Hanscatcnhalle eintrifft, empfangen ihn die Zehntausende mit einem In- bcl ohnegleichen. Immer wieder dröhnt der Begeiste rungssturm empor, als Reichsstatthalter Gauleiter Kauf mann Worte herzlichen Willkommens für Dr. Goebbels spricht. Dann tritt, während erneut die Woge stürmi scher Begeisterung zu ihm hochschlägt, Reichsminister Dr. Goebbels an die Mikrophone. under der Geschichte seiner Rede unter stürmischen Beifallskundgebungen wir, daß die deutsche Nation bis zum letzten Mann entschlossen gewesen sei, das einst so feierlich pro klamierte Selbstbestimmungsrecht der Völker notfalls auch mit dem Schwert zur Durchführung zu bringen. Nur durch diese Entschlossenheit, so betonte er unter erneuten stürmischem Beifall, sei der Ausdruck der dro hende Krieg überhaupt vermieden worden. Es habe sich um eine beispiellose Probe der Führung und der Gefolgschaft gehandelt, cs fei um gro ßer Dinge willen ein großer Einsatz mutig und entschios- fen gewagt worden. Es habe aber einer noch viel größe ren Entschlußkraft des Führers bedurft, die Vorausset zungen für diese Rückgliederung des Sudctenlandes zu schaffen, und zwar vor allem durch die Schaffung einer starken Wehrmacht. Mit beißender Schärfe skizzierte der Minister die feige Haltung der Besserwisser. „Diese Leute", so erklärte er, „arbeiten immer mit dem Argument, die Welt sei gegen uns. Darauf kommt es aber gar nicht an! Entscheidend ist — losender Beifall — ob diese feindliche Welt überhaupt in der Lage ist, etwas gegen uns zu umernehmen! Am meisten kann sie uns antun, wenn wir feige sind! Am wenigsten aber vermag sie uns anzuhaben, wenn wir tapfer stehen bleiben, wo immer wir auch stehen!" Mit brauscnderZustiammung bestätigt die Menge diese Worte. „Dieses Bott ist des Führers würdig" Mit Stolz konnte Reichsminister Dr. Goebbels bei dieser Rückschau auf die hinter uns liegenden Ereignisse feststellen, daß das deutsche Volk in seiner Gesamt heit die Nerven behalten hat. Das Volk habe sich als ein wahrhaft politisches Volk erwiesen. „Dieses Volk war des Führers würdig, wie der Führer sich dieses Volk erwiesen hat." Es könne keinem Zweifel unterliegen, betonte Dr. Goebbels weiter, daß das deutsche Volk aus der großen Spannung der jüngsten Vergangenheit endgültig als eine neue Weltmacht hervorgegangcn ist." Zum ersten Mal wieder seit 1918 haben wir wirkliche Wcltpolitik ge trieben! (Begeisterte Zustimmung.) 15 Jahre lang haben wir verspielt in der Geschichte, haben wir nutzlos verstreichen lassen, und fünf Jahre na tionalsozialistischer Politik haben genügt, um diese Ketten von Versailles mit einem Mal zu zerbrechen!" (Erneute Zustimmung der Zchntausende.) Mit beißendem Spott und unerbittlicher Logik rech nete Dr. Goebbels in feinen weiteren Ausführungen mit den ausführlichen Kritikern der nationalsozialistischen Po- litik ab, die da meinten, daß die Partei an diesen bei spiellosen Erfolgen nicht beteiligt ist. Er stellte mit Nach druck fest, daß der Führer in seiner ganzen Politik immer nach den Grundsätzen des Nationalsozialismus handelt. „Was sich in den fünf Jahren abgespielt hat", erklärte der Minister unter stürmischem Beifall, „ist nichts an deres als die konsequente Ausdeutung des Nationalso zialismus, und die damit erzielten Erfolge sind die herr lichen Triumphe nationalsozialistischer Prinzipien." In großen Zügen entwarf der Mnister weiter ein Bild dieser beispiellosen, vor wenigen Jahren noch fast für unmöglich gehaltenen Erfolge. Ein Blick auf die Landkarte genüge- um fest,zustellen, daß unser Reich noch nie so groß, noch nie so mächtig und noch nie so stark war wie im Jahre 1938. Niemals werde man vergessen, daß in einem einzigen Jahre die Ostmark und das Sudetcnland dem Reich angegliedert werden konnten. Mit Schärfe rechnete Dr. Goebbels hierbei auch mit den Angreifern aus kirchlichen Kreisen gegen den Natio nalsozialismus ab. „Was die Herren Kardinale in den Kirchen selbst sagen", so erklärte er unter dem minuten langen stürmischen Jubel der Zehntausende, „soll ihre Sache sein. Die Politik und die Straße gehören aber uns!" Anter dem Schutz der starrsten Wehrmacht Dr. Goebbels betonte dann die ausschlaggebende Rolle der deutschen Wehrmacht bei den entscheiden den Auseinandersetzungen der letzten Wochen. Deutsch land das ohnmächtigste Land der Nachkriegszeit, sei in fünf Jahren zur stärksten Militärmacht der Welt geworden. Das Volk kenne diese Wehrmacht und liebe sie, denn sic habe nur eine Aufgabe zu erfüllen: Deutschland zu schützen! Immer wieder vom begeisterten Beifall der Massen in der Hanseatenhallc unterbrochen, entrollte Reichsmini ster Dr. Goebbels dann in klaren Umrissen ein Bild der gegenwärtigen außenpolitischen Lage des deutschen Volkes, das vor fünf Jahren noch völlig iso liert dastand. Er wies darauf hin, wie die von den Demo kratien so gepriesene „Kollektiv-Freundschaft" kläglich ver sagte, als es hart auf hart ging, und wie sich auf der anderen Seite die Achse Berlin —Rom als stahl hart und unzerbrechlich erwies. Hier zeigte es sich, daß Mussolini wirklich ein großer Frcund Deutschlands war und ist. Hier zeigte sich vor aller Welt, daß in dem Wirrwarr der Meinungen und im ewigen Wechsel der Persönlichkeiten zwei Män ner in Europa stehen, auf die man sich verlassen kann und die sich auch aufcindcr verlassen können!" Indessen habe Deutschland noch eine ganze Reihe von Gegnern, die den Nationalsozialismus als einen An griff auf die „heiligen Rechte" der Demokratie werteten. Demokratie aber sei im wahrhaften Sinne des Wortes Herrschaft des Volkes, ebenso wie Sozialismus nichts anderes als Gemeinschaft bedeutet. „Es gibt in Europa keine Regierung", erklärte der Minister, „die dem Volk näher steht, als die Regierung Adolf Hitlers. Wo sind denn mehr Söhne des Volkes in der Regierung als bei uns? Nirgends in der Welt kann unseren Taten der Ge meinschaft, kann dem Winterhilfswerk, der Nationalsozia listischen Volkswohlfahrt oder der Organisation „Kraft durch Freude" etwa annähernd gleiches an die Seite gestellt werden!" Die wahre Freiheit gibt es bei uns In besonders eindrucksvoller Weise stellte Dr. Goeb bels der sogenannten „Freiheit", die gewisse Auslands kreise in Deutschland vermissen, die wirkliche Frei heit gegenüber, die das deutsche Volk sich selbst errun gen hat. „Wir haben in einem Jahr zehn Millionen Deutsche wieder freigemacht. Die Demokratie aber hat diese zehn Millionen im Namen der Freiheit gefesselt." Erneut sprach Dr. Goebbels den Zehntausenden aus