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Dresdner Nachrichten : 01.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187901011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-01
- Tag 1879-01-01
-
Monat
1879-01
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.01.1879
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'.-.SEHrMt. LreStze«. Mttwoch, 1. Jarmar187y. Aniei«, M«r»e» SineR- «>r^« » «»«.»u», »t» VIUI«^ u u»,. K» «eusILdr mir «« w-chm- >»«e» -rote Rr- » »i» sirchm. L utr. — Drr Nauni ein«« rl»> ttz»NI,»n »'»»tril, k„>«, t» Pli«. «i»,«I,„dt dtt 8«>le so TaMatt für Mttik, Unterhaltung, Gefchästsverkehr. Sörsenbericht, ^remötniiste. Mttredaettur: vr. L«n Dr«k «nb «genthum de, Herausgeber: «rrantworti. «edacttur: Kür da» Feuist.: I-wEwt»; H»rt»»«>nn. I.t«p->et, ^ reelottacrai l« Dresden. r»»I»Ie«Ir ln Dresden. ^ , Pis«. A», «-r»»IIe fllr »«» «t S»I«ra«t «trd »ich» ' *»«!k«eer>- »»l«r«ic »„ un» undr» I»«n>«n Nirme» uu» Pei- t»nen iiilkrlrr» »tr nur >«,«:, vrLnumrrand». nudlung dur» Nrl«>> »>««Irn «der Vollrlnjih- I»»». Sch« bilden <«!>«« 1» Pt»«. 2n>er»t« ILr dir A,»I»,t. Nummer «drr »,ch einem g«it«,,e di« Peiilzeile 20 Piz«. än» unch vekLLLk »»»« ». ^, I,»,I.„.VN. v L«u»»l>Iiini- »Ns, 6ao^«nn. — Oiieiit^oltliolis vanttol« «lor Verlaoeung ,ll« ZVondprepior». Pslittsches. Pflanzt« nicht der Mensch noch am Grabe die Hoffmmg auf man hätte es sich längst abgewöhnt, am Beginn eines Neujahrs sich ei« Prosit! zuzurufen. Wie viele, richtiger wie wenige der millionenfach Heuer vor einem Jahre gehörten Glückwünsche gingen in dem hinter uns liegenden gemeinen Jahre 1878 in Er- f llungl Ist das Gratuliren zum Erleben eines abermaligen ersten Januar innerlich berechtigt? Dem stürmisch-lärmenden Gratuliren fehlt sicher die Berechtigung; Sammlung, stille» Hoffen, werkthätigeS Handanlegen wäre zeitgemäßer, um greifbare Verbesserungen in dm allgewlinen Zuständen herbeizuführcn. Der Glückwunsch de« Einzelnen an dm Einzelnen stellte dann sich von selbst ein. Denn, die Hand auf's Herz, sind die Völker und die Individuen am 1. Jan. 1879 glücklicher und zufriedener als an dein gleichen Datum de« Vorjahres?. Einer Antwort harrt nicht, wer nur flüchtigen Blickes die ErwerbSverhältniffe, die wirthschaftliche Lage der Völker streift, ! Kriegs- Und FriedcnSfrage, der kirchlichen schwere Krisis, hie nach dm Taumeljahren 1871 und 1872 im Mai de« folgenden Jahres über jeden bürgerlichen Erwerb kereinbrach, fand in 1878 nur ihre Fortsetzung. Vertiefung und Verschärfung. Was man vor 52 Wochen für unmöglich er klärte, daß es noch schlechter werden könnte, trat doch ein. Ach wärm wir «ur wirklich am Ende dieser Periode angelangt l Hieße e» doch endlich einmal: Abschnitt! Rur schüchtern wagen sich die erstm Zeichen eines Umschwünge« nach dem Besseren an s Tageslicht - so hebt Schneeglöckchen und Lrocu» vorsichtig die Schneedecke. Nur die Erkenntniß von dm Gründen wirthschafUichen Niedergang« kann der Fortdauer desselben Halt gebieten. Völker, wie Einzelmmschen werden glücklicher, wenn sie weiser werden. Allmälig dämmert aber in dm Köpfen breiter BevölkerungSschichtm die Erkenntniß von den Ursachen ihrer Plagen. Hierher rechnen wir in erster Linie die Er kenntniß, daß »S mit der Ausbeutung der Werthe schaffenden Massen durch die keutv ünanoe nicht so fortgchm kann, wenn nicht Kaiser und Könige der Erde, Kirchen und HumanitätSanstaltm, Denker und Künstler, Bürger und Bauer, Handwerker und Krieger, Fabrik arbeiter und Ackrrknecht in ein immer drückendere» AbhängigkeitSvrr- hältniß einiger weniger Mammonsfürsten gerochen sollen. Da« ist wenigsten« Etwas und die Noch des verflossenen Jahres hat dm Menschen den Verstand mehr geschärft als Wohlergehen und Genüsse Der große Kulturhistoriker W; H. Riehl in München giebt dem geschie, e.ien Jahre folgende treffliche Signatur: ES brachte die dunkelste europäische Frage, die orientalische, zu einem Abschlüsse, der aber boch vielmehr e nen Antana für neue dunkle Fragen bildet. Es war ein Stufenjabr in der Welt- aeschlchte, bot jeder Nation ein Anderes. ES war dm Russen «n Jade des Steges und der Enttäuschung, den Türken ein Javk des Ruins, den Engländer» ein Jahr der Ueberraschung. den Deutschen uud Italienern ein Jalr de« Schmerze» und der Be- sorautß, den Franzosen ein Jubeliabr - und der Oesttrrelcher stellt vtrUetcht «lnsach ein großes Fragezeichen neben diese» Jahr. Setten «litt in einem Jahr« tne Menschheit solche Einbuße an «rttsenm Geistern wir 1878. Per schwarze Fürst der Schatten trug in dessen 365 Tag« mehr an kostbarer, unersetzlicher Beute hirmxg, als je früher in gleichem Zeiträume. Die Todtenschau von 1878, selbst «mn sie nu, die Häupter zählt, die über den breiten, zäh bshinfchlcichmdm Strom der Heimgegangenen emporragen, findet kaum einen Abschluß. An fürstlichen Personen starben: Viktor Emanuel» König von Italien und vier Wochen später sein Gegner Papst Püts IX.; der Erzherzog Karl, Vater de» jetzigen Kaisers von Oesterreich ; König Georg V. mm Hannover in der Verbannung und die jugendliche Königin von Spanien, zuletzt die geistig hoch stehende barmherzige Großh?rzogin Alice von Hessen. Die katholische Kirche verlor außer mehreren Kardinälm dm Bischof von Orleans, Dupanloup und dm Erzbischof von Dublin, den fanatischen Cullen; die Militärwelt dm unglücklichm Feldmarschall Mehemed Ali, den Besieger China« Marschall Montauban, dm Bertheidiger BelfortS, Oberst Denfrrt, die deutschen Generäle v. Schwartzhoppen und von Hartmann, Gouverneur von Straßburg; die Wissenschaft beklagt schwere Verlust«; Natttnalökonom Hildebrandt in Jena, Botaniker FrieS in Gothrnburg, PhyfiologBernard in Paris, Astronom Secchi m Rom, Phyfiolog v. Mayer in Hcilbronn, Theolog und Geschichts forscher Leo in Halle, Geograph Petermann in Gotha, Jurist Hänel in Leipzig, Anatom RqkitanSki in Wim, J,npfgcgner Germann und Anatom Weber in Leipzig. Die Schriftsteller- und Dichterwelt zeigt empfindlich« Lücken: Weil in Wim, Gartenlaubm-Keil in Leipzig, Graf Baudiffin in Dresden, dir größten^ zeitgenössischen Dichter Italien« und Deutschlands: Aleardi und Gutzkow,, drr NiÜtLrschrtftsteller Rüstow, der russisch« StaatSrats Grimm in Wiesbaden; Brachvogel in Berlin, Schneider in Potsdam. An Künstlern starben: die Komponisten Gautier in Paris, v. Holstein in Leipzig, Lindner in Hannover, Methseffel in Bern, der Hoftheater- Waler Quaglio in München, der Histortmmaler Preller in Weimar und viele berühmte Mgttr in England und Frankreich, so der Maler der Pariser Kommune Erurbrt; avß der Reihe deutscher Bühnen künstler schieden: Theodor Döring und die Harrte»-Wippern in Berlin, de, Hofschpuspieler Rettich in Wien, die Theater- direktst«« Wirsing in PreSlau und Woltersdorf in Berlin, di« Georgine Schubert in Potsdam. An berühmten Staatsmännern, Diplmnate» und Volksvertretern wurden abberufen: RaSpoil, der Parteiführer der Republikaner zu Pari», Obertribunalürath v.Uhden in Perlt«, Earl Ruffel, wiederholt englischer Premier, Garnier- Pag-«, Mitglied der französischen Regierung von 1848, Taylor, amerikanischer Gesandter.in Berlin. Bon bekannt«« Vertretern de» Handel« und der Industrie: die belden ersten deutschen Maschinen- bau«, Borsig in Berlin und Richard Hartmann in Chemnitz, Doigt- «Ader, der Fabrikant ovtischer Instrumente in Braunsckweia. Parke«- Bidder, der Erbauer der meisten englischen Eisenbahnen, endlich die Geldkönige Raphael Erlanger in Frankfurt und Abraham Oppen heim in Cöln. Welch' eine schauerlich-lange Prozession deSTode« zog ln diesen Namen an unü vorüber! Die Schattenkarawane schließt noch di« ungezählten Tausende, die in Folge der grausig gehäuften Unglücks fällt unerwartet in jene- Land abbrrufm wurden, von besten Ge staden kein Wanderer zurückkehrte. Sprechen wir nur das einzige Wort „Schiffbruch" au» und wie viele Wunden fangm da wieder an zu bluten! Aber die Todtenliste würde unvollständig sein, er wähnte man nicht zweier Namen, die den Fluch von Hundert- tausenden mit in'S Grab nahmen: der Klempnergeselle Hödel und der I>r. Nobiling, deren ersterer auf dem Schaffst starb, deren zweiter den Wunden erlag, die sich der Vernichte selbst nach seiner verruchtenThat selbst beibrachtr. Vorüber. Ihr Elenden, vorüber! Ja, e« war ein trauriges Todtenjahr, da« jetzt selbst zu denTodten ging Aber, um auf das Eingangswort dieser Bettachtung, das Citat unseres herrlichen Schiller zurückzukommen: „Am Grabe noch pflanzt der Mensch die Hoffnung auf!" Sei nach den Prüfungen der langen LeidcnSwochen der Menschheit eine bessere Zukunft brschieden! Laßt u n S besser werden, gleich wird'S besser sein! Neueste Telegramme -er „DreSsnrr Nachrichten." Rom, 30. December. Durch ein Dekret wird die Einfuhr von Rindvieh aus Deutschland verboten. Petersburg, 31. December. Der ReichSrath genehmigte die vom Finanzminister vorgeschlagenen Steuertaxrn. Diese Er Höhungen betreffen die Stempelsteuer, die Liqueursteuer, die Eisen, bahnbÄetsteuer, die Steuer auf nicht au» Asien importirte Baum wolle. — Eine starke Epidemie ist in Astrachan ausgebrochen. Locales au» Sächsische-. — At unterrichteten Kreisen findet das Gerücht von der be vorstehenden Verlobung der Prinzeß Mathilde mit dem Kronprinzen von Oesterreich, wie schon mitgetheilt, keinen Glauben; hingegen taucht ein GÄcht über eine Verlobung de« österreichischen Kronprinzen mit einer anderen Richte unseres König« aus: mit der Erzherzogin Antoinette von ToScana. Diese» Gerücht ist ziemlich glaubwürdig. — Die Reihe dcrWlnterfestkichkelten eröffnet kn diesem Jahre der Herr Premier- und Krlegomlnlster v. Aabrice. Ercclieiiz. mittelst einer am 4. Januar abzuhalteudcn Solröe, zu welcher zahlreiche Einladungen erlassen wcrdcn. — Dem Telegrarhendlrektor Wesen er aus Aachen M die Telegraphenlnspcktorstelie für den Bezirk der Kaiserlichen Ober« postklrektton in Leipzig übertragen worden. — Die KrciShauptmannschait .zu Leipzig hat wieder fol gende Druckschriften verboten: „Kulturkampf und Volksschule tn Preußen"; „Drr Bürgerkrieg In Frankrctch"; „Die Parteipresse, ihre Bedeutung und Organiiatlow'; „Die religiöse Frage und das arveltende Volk" ; „Drr arme Konrav". Kalender l>877 und 1878); ..AligemelncStatuten und Verwaltung-Verordnungen der internationalen Arbeitrraisorlartoneu'; „Unsere russischen Ange legenheiten"; „Die politische vomj-moncko"; «Praktische E»ian. zipatlonSwlnke"; „DieBaknnisten an der Arbeit"; ..Das deutsche Reich und seine Gesetzgebung" und „Drr RormalarbcitStag". — In höheren Kreisen beschälilgt man sich brrcita lebhaft mit dem am 25. Januar im Neuskättrr Hottbeatcr stattfind.ntrn G ubskriptiouö balle, der rin überaus glänicnder werden wird. Für Drecken ist mit diesen Bällen, wenigstens insoiern die Ictzige Generation in Betracht kommt, etwa» Neue» geschaffen worden, da» gewiß dazu beitrage» ntrd, Dresdens AttraktlonS- krait z» erheben. Betreff» des bevorstehenden ersten Balle», an dem, ebcnso wie an dem zweiten, die allerhöchsten und höchsten Herrschaften thcilnehmen werten, ist noch mktzntheilen. daß die Musik von 2 Choren auSgclübrt wird. Für Erirlschunge» und Stärkungen wird Hr. Tb. Ficbtger fBrivekcrc). dessen bewährten Händen die Leitung zweier zur Ausstellung gelangender Büsteiü anvcrtraut Ist. besten» sorgen, während die Konditorei Hrn. Köhler übertragen ist. — Der Oberkantcr der hiesigen israelitischen Rcligionvge- melnde. Herr L. Bcndiner, feiert beute, den I. Januar i87st. sein 251ährlgcö Amtoludilänm. Da Herr B. von seinen Vorgesetzten geachtet und von .0»liegen und Bekannten geliebt und geschätzt wtrd, so dürste sich der heutige Tag gewiß für ihn zu einem freudigen gestalten. — Die gestrige Witterung war ganz abnorm. Am 3l. December früh y Grad Wärme aut dem Reaumur-Thermo meter — sollte man da nicht meinen, die Erde sei aut ihrem alten Wege um dle Sonne au» Versehen um ein Stück znrückgerollt t Verwundert sah man die Baume und Sträucher an, welche, an statt der milden Frühlings-Temperatur entsprechend, tm Blüthen- schmuck zu prangen, ihre kahlen Zweige empvrreckten. Schon vorgestern war Südwind eingctrete», in der folgenden Nacht war ein starker warmer Regen gefallen, gestern zerbrach ab und zu die Sonne den Dunstschleier und lockte in » Freie, wie lm wun derschönen Monat Mai. Unsere Eiskeller sind bereit» leidlich ciüllt, denn — „vorgesehen und nachvcdacht re." Wer sich in en letzten kalten Wochen noch nicht genügend mit El« veriorgt hat. dem mochte es gestern ailrrdlngv tange werden. So sah roßen - Zur Diphtheriti». Bekanntlich habe ich vor einer Reibe von Jahren aui die Hetlsamkcit de» Kalkwasserü täg. «Lei».) bet Behandlung der Oiphth. autmertsam gemacht, und wurde al»balb darauf das Mittel von Heren geh. Med.-Rath Prot. 1)r. Biermer, jetzt ln Brcoia», damals tn Bern. bei einem verzweiielten Falle von Ketlkops-Dlphibcrltiö llliMtivrit. Oroup) erprobt. Ich hatte geiunden. daß unter allen Mitteln, welche auf Lösung der Dlphtherltis-Häute po» mir versucht wurden, keine» lo schnell und gründlich dies bewirkte, als Kaikwasser, und zwar nach einem bei allen sogenannten Proteinaten gütigen Gesetze, in gewisser Verbannung mehr, alö in unver dünntem Zustande. Gegen letzteres wurde und wird viel fach gesündigt, und Apotheker z. B. rathen. das zum Volkömittel gewordene Mittel so zum Gurgeln anzuwendcn, wie cö die Qi'fizin darstellt, weil sie glauben, co kenne ein Mittel nichts schaden, von dem nur 1 Theil in looo rhttlcn Wasser überhaupt sich löst. Dieser Jrrthum rächt sich schwer: den« unverdünnte» Kalkwasser reizt nur die an sich icho» eutzündeten HalS- ftächeu. Man kann taö leicht lebe». Man nehme nur einen Eßlöffel unverdünnte» Kalkwaller in den Mund, und bald wird man ein Gefühl der Reizung der Mimdschieiiiihaut empfinden, wobei Alle» nach Zucker oder Glhceri» schmeckt. Will man also da» Kalkwasser anwenten. io wende man cS an, wie eS von mir vorgcschrieben wurde. Man nimmt l Eßl. Kaikwasscr und 4 Eßl. gewöhnliches laue» Wasser und verwendet diese Menge sofort al» Gurgelwasicr. AI» Vorlage bei Inhalation mit Wasser- -crstäubnngSapvaraten kann man eo stärker nchmen. Von dleker Menge darf nicht» stehen dlelbcn. renn in >/«-'/» Stunde ist der etwaige Rest unnütze» Krcidewasser geworden. Höchsten» kann >nan ab und zu einen kleinen Pinsel mit unverdünntem Kalk wasser tränken und die ergriffenen Stellen damit pinseln. Da« Gurgeln soll '/»—lstündlich geschehen. Zur übrigen Behandlung sei noch erwähnt: Sobald sie vertragen werten, gebe ich Brleönitz- umschläge; wo nicht, warme um den Hal». Selten lasse Ich El» schlucken. Gewöhnlich verordne Ich die Vollquart'sche. von mir s. Zt. veröffentlichte Mixtur fOKiljsalpswr.Mtt.cvrd. zu gleichen Thrilen (2—3 Gramm) aui 15N Gramm Wasser, 30 Gramm Syrup, meist Mantelsprup. und einige Trvpien Aconitefscnz). Dabet habe ich selbstverständlich Kranke mit ganz rapider, weit verbreiteter Diphtbcritts ebenso gut ab und zu verloren, wie seder Arzt, und gebe nicht etwa Karten auo mit: .,Dtvhtk"wI'ik> ""er Garantie heilbar". Aber in Familien, wo häufig TlphtheritlS Vorkommen, hat man da» Mittel so lieb gewonnen. da»c o»e Mütter, sobald sie die Belege sahen, meist, che ich anaekommen bin. va» Mittel schon sich verschafft haben. Eine gute Vorsichts maßregel ist; ln ta» Wasser, mit dem man sich Morgen» den Mund auvspült, 1 Eßl. Kaikwasscr» nachdem da» Reinigen der Zähne eriolgt ist, zuzusetzcn. Wenn ich daü Wort ergriff, so ge- lchah e». um ein Mittel, dessen Werth ich und mancher Andere kennen, nicht durch ungeschickte Anwendung in Mißkredit koinmen zu lassen. Mrdlzinalrath vr. Friedrich Küchenmeister. — Gestern ward da» neue Versorg ha uS. StlstSstroße 4, von 224 Männern bezogen und gleichzeitig zum ersten Male die durch das ganze Gebäude geiübrte Heißwasserbeizung ln Betrieb gesetzt. Die Herren Stadtrath Kunze und Stadtbaumeister Friedrich < Erbauer des Gebäude») batten die Güte, un» einen Einblick in die genannte Anstalt zu gewähren. Mit rapider Schnelligkeit ist da» große, drei Etagen hohe HauS hinter dem bekannten gelben, vicifenstrigen, alten Vcrsorgdauü rmpor- gewachsen; am 3. August v. I. ward der Grundstein gelegt und beute ist da» weitläufige, mit den besten baulichen Einrichtungen versehene Hau» fertig, dabei wirb der Voranschlag, den die Stadtverordneten mit :»io.ooo Mark genehmigt batten, nicht einmal voll gebraucht, vielmehr bleiben gegen 20,000 Stark übrig. Während bisher in dem alten Hause Männer und Weiber nnter einem Dache untergebracht waren, in nun mehr das neue kaS Männcrhan» und da» alte da« Fraucnhau», beide zusammen werken ca. 480 Personen auf- nedmen können; gegenwärtig sind jedoch nicht ganz so viel vor handen. Selten kann der Kontrast zwi»ä en aitcr und neuer Bauart greller hervortrctcn, als bei diesen beiten, dem gleichen Zwecke dienenden Gebäuden: Im alten Hanse dunkle Korridors, enge Zimmer mit niedrigen Fenstern und Holzgänge, im neuen Hause Luft und Licht an allen Ecken uod Enden, Helle Korridor», große Zimmer (Zellen> mit bohm breiten Fenstern, der Fuß boden der Gänge imitirtcr Marmor und überall die praktischsten, »ach den neuesten Erfahrungen angebrachten VcntilationS-Vor- rtchtungen. Wahrhaftig, wenn man in einem der freundlichen Zimmer, die überaus sauber eingerichtet sind, steht, und die prächtige Aussicht sicht, wem, man die breiten Granit-Treppen hinaus steigt und überall der größten Ordnung, Saubcrlcit. ja selbst Feinheit begegnet, so möchte man die dort Versorgten sur recht glücklich halten, wenigsten» giebt es Tausend nnb Abertau send in der Welt, denen solch sorglos, ruhigeö Daheim nicht de» schieden ist. Da gerade lm Konvcntsaalc gespeist ward, so wurden wir zum Kosten etngeladcn und die Schoten und Möhren mit zerschnittenem Fleisch schmeckten ganz prächtig! Dle Hrlzanlage, von Herrn Ingenieur Kcliing bcrgcstellt, ist Heißwasser-Heizung, welche in dem bekannten Röhrcnshstcm durch alle 'Räume geiührt man denn auch gestern bet Heib'g'S viele Männer in großen Wasserstiefeln da« beiektwertenve El» höchst eifrig au» dem Strome fischen vud schleunigst per Wagen nach den kühlen Kellern bringen. Eine amtötauptmannichaltllche Bekanntmachung welst au« da» Gefährliche dieser Beschäftigung hin und verlangt unbedingt die Herbeizskbnng von Schaluppen. - Die gestrige Witterung, bi» 8 Grad Wärme, war derart sommerlich, daß die Pferdebahnwagen mit dem Gommer deck fuhren, welches auch immer besetzt war. - Mit heute tritt nach 43ISHrigrr AmtStvätigkeik der Lekp- Lust- zlger ArresthauS-Jnipektor Frlekr. Damm tn Rnbrstand. Er i nicht hat über 30.000 Gefangene zn verwahren gehabt, darunter diese schwere Verbrecher, wie Ebert, Hackrichmitt. Künschner re. — Der Bettag für dle pro l87v zu leistende Naturalver- pflegung rer bewaffneten Macht im Frieden ist kabln festgestelll worden, daß an Vergütung für Mann und Tag gelegentlich der mit vrov: ohne Brvd: 80 Pf. 05 Ps. 40 35 e. „ .. „ Abenkkost. . . 25 ^ 20 " <f . , Morgenkost . . 15 „ 10 „ worden, daß an Vergütung «nr Mann Einquartiruna zu gewähren ist: n ». sür die volle Tage-kost. . . b. ,, ,, „ klitirtagtzkosk , , den Röhren muß zur Erwärmung der Räume eine Hitze von etwa 100-120 Grab haben, und wenn eö z. B. mit 100 Grap au» dem Kessel ln den Röhren emporgestiegen und dann all dem 3. Stock wieder durch die blnabführenten Röhren unten an- laügt. so bat c» etwa 30 Grad Wärme verloren, wirb «m Kessel wieder aus die ndthiae Wärme gebracht und dle Zirkulation be ginnt vop Neuem. In lrdrr Zelle ist der Zutritt der frischen Lutt von Innen zu reguurcn; unter sevem Fenster befindet sich ein Luft loch. weiche« hinter den WaNerröbren »egt. Ue frei an der Wand hin- lauttv und nur rvn einem Drahtgitrer überzogen sind. Diese« Luftloch kann beliebig wett geöffnet wcrdcn. Neu. und zwar nach englischem Vorbild, sind die in den inneren Fenstergewänteu angebrachten offenen Lustkanäie. Kurz, rö ist Alles gethan, um gute Luit zu-und schlechte abzusvbren. Herr Staerbaurath Friedrich bat die Erfahrungen und Urtbeiie der hervorragendsten Fachleute geprüft und da» Beste grwäkjt. Wenn bei den Wasser-, bei den und sonstigen ähnlichen Heizmethobcn doch Schattenseltrn fehlen - und da- ist ja viel behauptet worben - so werdet» eben nicht von Bedeutung seßn. ZurRinderpest. daß dte Rinderpest „bei un» .... Staat dem Einzelnen die durch bei Rlndrrpestiällen nothwendlg werdenden veterinärpollzcllichen Maßnahmen entstehenden Verluste und Kosten In hohem Grabe entschädigt", steht tn grellem Wider spruche mit den Thatsachen. Diese Krankheit ist stet» nur dur, Einschleppung aus Rußland, direkt oder über andere Länder, na Deutschland gekommen, da» durch seine Lage sich derselben schwer erwehren kann. Die «e»t Nir aanz Deutschland giftigen gesetzlichen Die Behauptung in Nr. 3KO b.vl., fast einheimisch Ist, seit bc« unS der
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