Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.11.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19181120013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918112001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918112001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-11
- Tag 1918-11-20
-
Monat
1918-11
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
r 1918 112. Jahrgang Moraen-Ausgabe . Der Der- der StoHt Leipzig 1918 Mittwoch, den 20. November Nr. 692 Amnestie in Sachsen » A«d-dN— und eia ober in Vstssvl- > V. 5) pro,, lettner-vrilu Die ,Time4' bah die von s «öcb 6er r k?e?en rils ,"<i 5r>r'<ng ll« Vielter- tt40 n. 708 lgen Bürger' »na Heinrich Volksparlei 1 (Zittau) im I I. Nn»««le» - 8L->d,i<«d. > 6ii> mnlt». — »» ^> « ttbr » - Code N«7> NItt Ndenied >r<I. lrU. l^N,>ul<>». «. vor I» >. I»I <-6 N«x>!<- »dkUse. <><«. - e- «< n««»»dad» I« -reise des chen, die bei kannte. ES la^UonS- und en. in mlli- B bttotheken >, wo ste be iß aber, daß nen. Sollen »gehen, ver- chk nach «in misation d«S an di« die len. Man aben. als an Werl«, and enügen, um Führer und richtig auf. oßr Bücher, würden ge- nche Bblo- !xn Bücher, «um Nuh«» Die v. und 17. Armee in Köln Köln. IS. November. (Elg. Drahl bericht.) Di« Spitzen der beiden grotzcn Armeen, di« in diesen Tagen den Rhein üderschrellea werdea, Pad da. Mil klingendem Spiel sind sie heul, morgen in Köln «lngezogen, »« de» Weg nach Osten zu nehmen, die Krieg«, d«r 8. ^nd 17. Ar » « e. Mil Blume» Hal «an den Weg, den ste bisher durch di« Rheinland« genommen. geschmückt. Roh und Retter. Mann and Wage» find beladen uitt bnalem Schmuck und flatternd«» Wimpeln. MU Blum«, »nd Fahnen grilh» Köln seine helmkehrende, Helden. Radfaheerbaloillon« «rdssnele» h«»l« morgen den Zag. der nun tage- lang sich durch di« eng«, Stroh«, d«r Sladt wälze» wtrd^ Lang« Züge oon Sturuttrnppen folg«». Di« Straßenbahn«« »erde» de» Verkehr etnstellen. »rlr» vor*,»!« r Mosodln.n o In )pp«ad»Im«r, U,!', - »bild 6br I. VI»7ag«. «cdt. rtto. vl» srsebso ist ^prviu virä In 1917/18 286 V97) -tt. msekUeÜ'öei» '«Ute. kl«7k von 46958 IUS bs- soA. ^r»ck «a lürgebvi» o mit 91 346 mit 341324 Ienor»I- Lii ta Kom- tsiektsrst. verktou. Oiv , «ttv in <ten rxsdskörlten ü d vraii den xestenck, mäern ober kür eiek ch» i°-t vderein- idLngig von ien An« xo- etrieden ds- keilende Be- gletchmäß'-e di« Straßen- ehr z» »der. liungtgehilsen auslragl« di« erlrelvng der r Einführung n adgewartei I für baldige Die Ü bereinkommen mit den all'ierten Regierungen abgeschlossen worben. Frankreich, England und werden versorgt. Diese Länder umfassen 123 Millionen Unsere nächste Sorge muh sein, die Blockademahnahmcn möglich beizubehalten, bam t die neutralen Staaten in bene» gegenwärtig die verschiedenen Systeme der Ratio- Zolbakea- ,t«. sand oM »schiert«» d« ng von dr«i »listenmarsch' n deS Neue- ms die lnter- :lte d « Regl- enen spazer- rrgnügt dmch ommen ist Schönhe der- >rm nebsigen und in den i sein« Leich« Das Friedenskongrebproaramm Haag. 19. Rovember. (Eig. Drahiberlchl.) Der Pariser Korrespondenl der .Daily RewS' schreibt: Ich bin in der Lag«, di« hia- flchllich des FrtedenSkongreßprogramm« gelrossencn Der- einbarungen bereits seht zur Kenntnis zu bringen. Als Vorb.reilung für den Kongrch sind drei verschiedene Konferenzen anberaoml. AIS erst« wird in London das Reichskriegskabinett zusammen treten. und zwar zar Festlegung der auf dem Kongreh zu befolgenden Politik d«S D ilischen Reich S. Sämtliche Premierminister der Domi nions werden sich an diesen Beratungen beteiligen, die. sobald Botha elngelroffen ist, eröffnet werden sollen. Mitte Dezember wirb in Paris eine wichtige interalliierte Konferenz slallfinden, in der ein f,roh« Stab Sachs «ständiger aas militärischem und Marinegebiet und sonstige Beauftragte der verschiedenen Regierungen teilnehmen werden. Die britische Besetzung allein wird auS etwa 200 Delegierten, Offizieren und Beamten bestehen. Anfang Januar wird in BersallleS die große Friedenskonferenz zn'ammenkreten. ans der die Ea- kentcdelegicrtcn sowie eine Abordnung aus Deutschland. Oesterreich und der Türkei zugegen sein werden. Di« in BersallleS zusammentret nbe Konferenz wird ihr Hauptquartier in Paris haben. Wieviel Dcle- gierte der Entente dem Kongreß beiwohnen werden, unterliegt der Be- schluhfafsupg brr interalliierten Konfe-enz. Selbstverständlich wekden von den aus der Konferenz anwesenden Delegierten nicht aste d:n Schluß- oerlrag unterschreiben. Borläusig stad die folgenden Delegierten dazu aaSersehcn: Für Frankreich: Clemeaceau. Brian d, Tardieux, Bourgeois; für di« BerUnigten Claalen: Wilson. Root, Lan sing. tz o n s e; für Italien: Sonnino. Orlando; für Belgien noch nicht bestimmt, wahrscheinlich aber der P emierminifler und Bander- velde; für Japan: Thin da und Matsni; für Rumänien: Take IoneScu; für Grieclxmlond: BenizeloS; für Serbien: Pasilsch; für die Tschechen: Massaryk; für die Jugoslawen: D e n e « z; für Ruhland vnbekonul; für das Britisch« Reich: Lloyd Georg«. Bal- four «ad Lord Reading sowie Arbellerdelegiert« mehrere Vertreter der Dominions. Oeffentlichkeit der Verhandlungen Haag. 19. November. (Eig. D r a h t b « r i ch t.) melden auS New Amd: Senator Borah teilte mit, Deutschland wnt> Oesterreich abgeorbnctcn Berlreler zur Friedens konferenz zugelassen un>d sämtliche Berhand'ungen zwischen ihnen und den Vertretern der alliierten Regierungen in voller Oeffentlichkeit geführt werden sollen. Borah teilte weiter ml. dah, wenn der Friedensvertrag Im Senat der Vereinigten Staaten rati fiziert wird, K« üblich« Geheimhaltung ausgehoben und all« Be sprechungen öffentlich geführt werden sollen. Diese Mitteilungen haben insofern groheS Aufsehen erregt, als Borah di« MeInung de - Präsidenten vertritt. Man zieht daraus den Schluß. dah In dieser Hinsicht bereits «Sn« Vereinbarung zwischen Amerika and den Alliierten getroffen worden ist. »j , um,«» »i«« r ». I« »»ll. Till »i« N»t,n«tj«tl» 8U ». «u«» M Vsij r«»«k»n,«j,schla«: - «U; »lili« d<« «o,o«i,«<»« L0Ps, U> V«pl«kn»lzulchla,: U«d«i roO ,<Z«lii» Uml»n, 30 e., ltd«r SM Zellen: io»»,. SilchLIli-ajilziil mtt tm Vr«»I« «kh»i>. Delamleullag« ^N. 7.— »a« Taalen» »««Ich». D»I«a«>»>N>r. geeelpiech. «»Ichl» , Nr. I«>IVL 14-un — »'»«Ich«»!,,»,, 7Ä» Schrttllel»,,, „» 0»«Ich»II«IlrII, .1»l>an«Ie<,<>II» Ne.^ Verlag: Dr. Reinhold L Lo^ Lelpzlg. Verweis, Host. Geldstrafe bis 1500 einschNchlich, Festungshaft bis 6 Monaleu «loschlictzllch oder Gefängnis bis 0 Monal.n «inschlichlich allein oder la Verbindung miteinander besieht. Bet den Kriegersraucn und Witwen betrifft der Erlah die vor oder mährend der KricgSteilnahme deS Manne« erkannten Strafen, bei den al« Kriegsbeschädigten entlassenen ehemaligen Kriegsteilnehmern die Strafen für Verfehlungen, die binnen der Frist eines IahrcS nach der Entlassung von den Fahnen verübt worden sind, bei den Personen unter rl alle Strafen, deren Vollstreckung ausgesetzt worden ist. Der Erlaß ist bei den kriegSdcschädiglcn ehemaligen Kriegsteilnehmern urd den unter et ge nannten Pcrlonen aurgejchlosse«, w.nn der Verurteilte vor oder nach der Veslrasung, die der Erlah bclrisst, wegen eines Verbrechen« oder Ver gehen« bestraft worden ist, das nicht unter I fällt. IV. Meter wird zugunsten der Teilnehmer an dem Kriege (III«) die Niederschlagung von S rafvcrsahren bei bürger ichcn Behörden ver fügt, soweit d»e Strafverfahren vor dem heutigen Tage und vor der währenb der Einberufung zu den Fa nen begangene Uebcrtretungen oder Berget eu der nach 88 244 und 2S4 (Sl. G B.) strafbare Verbrechen zum Gegenstände haben. Del Verbrechen lr. t die Niederschlagung nur ein, wenn die Täler zur Zeit der Tat noch nicht da« 18. Lebensjahr vollendet haben und es sich um den ersten strafbare« Rückfall handelt. V. Ist in den Fällen II. und lll. aus eine höhere Strafe erkannt und ergibt sich nach den Feststellungen des Uriel S, daß die S raflat unter dem Drucke der KriegSnot begangen .st, so sind die Akten dem Justizministerium zur Herbeiführung echcr Begnadigung vorzutegen. VI. Ausgenommen von der Amnestie (1^ II. b S V.) sind Ver gehen nach der Verordnung vom 7. März 1918 gegen den Schleich handel cder nach der Vcrotdiiung vom 8. Mai 1918 gegen Preis treiberei, Verbrechen und Vergehen im Amle. sowie Vergehen des Verrat« militärischer Geheimnisse, von der Nieder schlagung überdies Vergehen gegen die Vorschriften über die Erhebung offen licher A.gaben und Gefälle. Ferner sind von der Amnestie alle Verfehlungen ausgenommen, so fern die Straftat eine Gefährdung der bchvrdl chen Verkehr.regelung (Rationierung) mit Ees-nftänden deS täglichen Bedarf« he»bei- zusühren gceignel gewesen ist und d « rechlSkräf ig erkannte Strafe in Freiheitsstrafe von mehr al« einer Woche oder tu Geldstrafe von mehr al« 8SV Mark bestehl. VII. Di« zur Ausführung erforderlichen weitere« Anordnungen werden im Iustizminiflerialblatl verkündet. Der Volksbeauftragte für Justiz: Dr. Gradaauer. Rüstet euch. Frauen! Von Gabriele Reuker. Ein Geschenk von gewaltiger Wirkungskraft ist den deutschen Frauul in den Schoß geworfen worden. Sie sollen gleichberechtigt Mtt den Männern die Vertreter zur Vationalverjamintung wählen, sie sollen Schuller an Schulter mit den Mannern die Gesetze chasfen, die den Ausbau deS neuen demokratischen Staatswesens begrünten und festigen werden. Ueberall in -er Oeffentlichkeit, in der Gemeinde, im ErziehungS- und Schulwesen, in kirchlichen Angelegenheiten und Armensaa-en, in den so unendlich verbesse rungsbedürftigen Ehe,ragen können Mütter, Frauen und Mädchen ihre klug beratenden Stimmen erheben und ihre weibliche Ansicht über alle diese Dinge den männlichen Ansichten atä gleichberechtigt gegenübcrstetlen. Ahnen die deutschen Frauen während dieser sturmbewegten Tage schon, welche ungeheure Verantwortung mit diesen neuen Rechten auf ihre Schullern gelegt worden tsr? Sie hatten, mit der Ausnahme einiger tausend zielbewusster und weilerdcnkenüer Geschlechlsgcnossinnen, als Masse den Kampf für das Frauen stimmrecht noch nicht einmal ausgenommen — ein Kampf, der in den skandinavischen Landern, England und Amerika schon seit vielen Jahren mit unglaublicher Energie geführt worden ist und dort die weiblichen Bürger allmählich immer intensiver zu dem neuen Pflichtenkreis geschult hat. Dafür ist unseren Volks genossinnen in den letzten vier Jahren eine andere Vorbereitung zuteil geworden. Ein sehr hoher Prozentsatz unserer Frauenschast hat während des Krieges Männcrarbcit geleistet. Und das ist eine weit härtere Erziehung zum Wirken in der Oeffentlichkeit als das Disputieren über Theorien in Versammlungen und das Lesen von Broschüren. Denn die Männerarbelt, die unsere Frauen und Mädchen so tapfer auf sich genommen haben, gibt tiefere un weitere Einblicke in das Leben, in die Verknüpfung der sozialen Verhältnisse, als der enge Horizont des Hauswesens sie bisher ge stattete. Sie führt zu unzähligen Konslikten mit anderen Men schen, die nur bestanden werden können, wenn spezifisch weibliche Schwächen, wie Empfindlichkeit, Gesühlsträumerci, Zerfahrenheit und kleinliches Nachtragen dabei streng in Zucht genommen wird». Die in der sozialdemokratischen Parteiorganisation stehende Proletarierin weiß letzt am besten, was sie mit ihrem Stimmrecht anzufangen hat. 2yr Weg ist am klarsten und sichersten vor- aezeichnet. Eie arbeitet gemeinsam mit ihrem Manne, Vater oder Bruder, das festgeiegle Parteiprogramm zur tatsächlichen Aus führung zu bringen. Viel schwerer hat es im Augenblick die bür gerliche Frau. Zum Teil sind die Anschauungen und Lebcns- bedinoungen ihrer Kaste von dem gärenden Neuen überholt oder vernichtet. Sie möchte ihren Ueberzeugungen treu bleiben un fühlt zugleich, datz sie nur wirkend sich betätigen kann, wenn sie sich innerlich selbst neu schafft. 3m Grasten und im Kleinen, denn das Kleine ist sa vorzugsweise das Gebiet der Frau, und es mit grosten Gedanken zu durchdringen und zu adeln ihr schönes Vor recht. Da gilt es nun zuerst einmal alles, was an «Ueberzeugungen' vorhanden ist, zu beklopfen und zu untersuchen, um sich klar za werden, was denn als ehrliches Wollen und Fühlen bestehen bleiben darf, und was als angelernte Phrase oder aneczogene Ge wohnheit resolut über Bord geworfen werden muh. Bequemer lst's ja freilich, beiseitezustehen, zu schimpfen, zu lachen und zu kritisieren. Aber Bequemlichkeit wird fetzt zur Schuld, wo alle Herzen, alle Köpfe gebraucht werden. Ja — alle Herzen! Denn der Irrtum must bekämpft werden, als dürfe das Gefühl in der Politik wie in der Gesetzgebung keine Rolle spielen. Im Gegenteil. Der vertrocknete Bureaukratismus unseres öffent lichen Lebens kann nur durch ein helsteä Fühlen grundsätzlich weggebrannt werden, nur aus einer grosten, edlen Wärme lästt sich Erspriestliches für das Volkswohi schaffen. Das Gefühl darf nicht wirr und töricht hervorpoltern oder sentimental sich in hun dert kleine Rinnsale verströmen. Es must, um «schassend' zu werden, durch vielfache Läuterung und Siebung einer ernsten geduldigen Gedankenarbeit gehen. Man lasse sich ruhig und bescheiden belehren von Männern oder Frauen, die Erfahrung und Kenntnisse besitzen. Man frage and geniere sich nicht, seine gänzliche Unwissenheit frei zu bekennen. Alan lasse sich das Gehörte durch den Kopf gehen — in schlaflosen Nachtstunden, bei stiller häuslicher Arbeit. Und dann frage man noch einmal, versuche sich durch Unklarheiten hi»durchzuringen — man habe auch den Mut zu einer abweichenden Meinung. Wenn es möglich ist, so lausche man still, ohne durch törichtes Dreinreden zu stören, politischen Diskussionen im kleinen freundschaftlichen Kreise. Man lasse sich gute Schriften empsehlen. die über diese und jene Spezialseite unser«« öffentlichen Lebens oder unserer bisherigen politischen Partcibtldung und Gesetzgebung Aufschluß geben. Vorzüglich ist cs wichtig, sich über die Geschichte und die Werdensbedingungen der Sozialdemokratie zu unterrichten, denn sie bildet fetzt unsere Regierung und wird die Geschicke unseres Vaterlandes gestalten. Das Studium ernster trockner Werke ist nicht ganz leicht für das weibliche Gehirn, das bisher ost nur an die bequemste, in halbem Schlaf zu verdauende Lektüre von Fomiiienblätlern und leichten Romanen gewöhnt war. Auch hier tut eS nickt di« Menge des Stoffes, sondern die Lebhaftigkeit des eigenen Dcnkprozesses, der durch die Anregung des Buche« aus- gelöst wird. Ein normales weibliches Gehirn lästt sich, wie die Muskeln durch Turnen, durch fleißiges Denken trainieren un kräftigen. Die Frau wird aus dem gezeigten Wege viel «her zu ihrer neuen Bestimmung heranreifen, als wenn sie In Versamm lungen all den uferlosen Redeschwall über sich ergehen lästt, der ln den nächsten Monaten unser Volk Heimsuchen wird. Vielleicht bringt man anfangs von den Männern der Familie oder Freund- fchaft der lernbegierigen Hausfrau und Mutter etwas Spott ent gegen; es wird ihr nicht allzu bereitwillig Rede und Antwort zugestan-en. Aber es kommt viel auf di« Art des Fragens an. VEZUgsPreis. I»1 o«»« „»«m» M. »t,kl,aadrll<d M. Lüu ISk monaMch M. »M. »»Ich »»>«11 »»«»akll,«-, !ru»-I«n m« Ha»« ,«brach! m»»a!Uch M. »L4 »I«r!«i- Utbrllch 7L<- »>r» dl« V»st Ian«r»ald «>«»tlchla»»4 ch«s«m!.A»«««b« »»,«!>!» 2N. 2.7>. v!irt«I!«drl!ch VN. 82S: M»r««»-A»«aad« M. I,7K Bd«»d-B»1g«d« M. Son»!«««. L,«,ab« 4N. 0,60 monatlich <«»tl»ll«s,Ilch V»lrb«ll«lliii»lldk>. El»1« n»»»«r: Mor»i»-Ä»«^,b« l > p'.. Ndind-Bodßad« 1» VI» Hauptschriflleiker: Dr. Erich Everlh, Leipzig. Ein Erlaß det sächsischen Negierung Dresden, 19. Rovember. (Drahlbericht.) Amnestie vom 19. No vember 1918. 1. Erlassen sind die von sächsischen bürgerlichen Gerichten bi« zum heutigen Tag« rechiSkräslig erkannten Strafen wegen politischer Verbrechen oder Vergehen, ferner wegen Vergehen« in bezug aus di« Religion (88 160, 107 St.-G.-B.), wegen Beleidi gung in den Fällen der 88 186, 197 St.-G.-B.), wegen einer mittel« der Presse begangenen oder in dem Gesetz über die Presse vom 7. Mai >874 oder In dem VereinSgeseh vom 19. AprU 1903 unter Strafe gcflelllcn flrosbaren Handlung. Di« Slrasversolgwng bei sächsischen bürgerlichen Behörden wegen solcher bi« zum heutigen Tag« begangenen Slraslalen ist nieder geschlagen. II. Im übrigen sind die von den sächsischen bürgerlichen Gerichten Li« zum heutigen Tage rechlSkräslig erkannten Stra>sn erlassen, wenn die erkannt« Strafe nur in Verweis, Haft, Festungshaft bis zu drei Monaten einschließlich, Gefängnis bis zu drei Monaten einschlieh ich oder Geldstrafen b:S zu 600 einschließlich allein oder in Verbindung rnlteinauder bestehl. III. HinauSgehend über Nr. ll wird Straferlaß bewilligt? n) den Kriegsteilnehmern, d) den Ehefrauen und Witwen von solchen, c) den als Kriegsbeschädigten anerkannten, also unter Gewährung von Rente entlassenen ehemaligen Kriegsteilnehmern, «l) Personen, zugunsten deren die Strafvollstreckung info'g« der KrlegS- verhältnisse, z. B. wegen Beschäsligung im valerländ.schea Hilfsdienst oder in der HeereSindustrie oder in der Landwirtschaft, seit mindesten« zwei Jahren ausgeschoben oder unterbrochen worden ist. 1) Den Kriegsteilnehmern werden die vor oder während der Krieg«, keilna^me von sächsischen bürgerlichen Gerichten bis zum heutigen Tag« rechtskräftig erkonnlcn Strafen erlassen» sofern die einzelnen Sttasen oder ihr noch zn vollstreckender Teil nur in Verweis, Geldstrafe bi« 3000 Mark einschließlich, Haft, Festungshaft bis zu einem Jahr« einschließlich oder Gefängnis bis ein Jahr einschließlich allein oder in Verbindung mit einander bestehl. 2. Den Kriegersraucn und Wilwen von Kriegsteilnehmern, des al« Kriegsbeschädigte entlassenen ehemaligen Kriegsteilnehmern und den unter ä genannten Personen werden die bi« zum heutigen Tage von sächsischen bürgerlichen Gerichten rechlSkräslig erkannte« Strafen erlösten, spseru di« einzelne Strafe oder ihr noch zu vollstreckender Teil nur in Die europäische Ernährungskrise Eine ErkkSrunq des amerikanischen NahrungmiUelverwalkers. Vern, >9. November. (Dral.lbericht.) Der amerikanische Presse dienst in der Schweiz meldet aus Ncw Pork: Hoover» der Nahrung«, mittelverwa'.ter der Vereinigten Staaten, veröffentlichte vor seiner Ab reise nach Europa einen Bericht, in dem e« heißt: Ich gehe nach Europa, um weitere Maßnahmen sür die RahrungSm.ttelversorgung zu treffen, die k.fo'g« der Einstellung der Feindseligkeiten notwendig sind. DaS Ernährungsproblem in Europa ist heute äußerst verwickelt. Von sämt lichen europäischen Ländern mit einer Gesamtbevölkerung von 420 Mil lionen haben tatsächlich nur drei, nämlich Südrußland, Ungarn und Dänemark, mit einer Bevölkerung von etwa 40 Millionen genügend NahrungSmINclvorräke, um bis zur nächsten Ernte zu reichen, ohne auf Einsuhr angewiesen zu sein. Einige Länder bedürfen der sofortigen Unterstützung. Wir haben einen Ueberschnß von 189 biS 200 Millionen Tonnen Nahrungsmittel, wenn wir sparsam wirtschaften. Somit kann der Lage Rechnung getragen werden, wenn dieser Ueberschuh und andere kleinere Reserven in die Welt be fördert werden können. 3m ganzen kontinentalen Europa sind die Vieh- destän.'d« erheb lch herabgemindert: es besteht daher Fleisch- und be sonders Fcltmangcl. Die Länder in Europa brachten ihre Ernte unter geordneten Umständen herein und es würden die Erntevorräle für einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten ausreichsn, In diesen Zeiten der Transport- und Finanziovl haben die Ba«rn die Neigung, ihre Erzeugnisse n'chl auf den Markt zu bringen. Dadurch befanden sich die Etaalen in großen Schwierigkeiten, sogar wenn auf dem Londe genügend Vorrä!«-vorhanden sind. Hoover sagt ferner: D'e Bauern und Dorfbewohner versorgen sich in der R.gel sür ein Jahr, daS Problem erstreckt sich somit nur noch auf dieSlädt«. - sind schon Italien Menschen, soweit wie in Europa, nierungen aufgehoben werden, imstande sind, für ihr« egene Bevöl kerung zu sorgen, um das Anwachsen des Anarchismus zu verhindern. Diese Länder umfasten ein« weiter, Grupp« von 40 Millionen Menschen, dir in Nordrußland leben. Ein großer Te l von ihnen ist dmch den Zusammenbruch des Verkehrssystems obgrschn tten und wird im Winker ohne Hilfe sein. Mit dl:sen Menschen hol da« amerikanische Volk Mlleld, und e< ist bereit, sür ste alle notwendigen Opfer zu bringen. Ein schwieriges Problem ist dasjenige, welches die Lage der 90 Mil lionen Menschen in den feindlichen Ländern betrifft. Es be steht wcht darin, ihnen zu Hilfe zu kommen, sondern darin, die Blockade, welche auch während des Waffenstillstandes weilerbesteht, zumilbern, um die Bevölkerung wenigstens mtt dem Notwendigsten zu versehen und eine gewisse Stabilität der Regierung dadurch zu ge währleisten. Falls dl« Anarchie nicht unterdrückt und di« Stabilität der Regierungen ln den fetnbltchen Ländern nicht erreicht werden kann, wirb ««niemand geben, mit dem Frieden geschlossen' werben kann. Niemand wird vorhanden sein, der die Rechnung der in Frankreich und Belg!«» angerichteteu furcht- baren Schäden zu bezahlen gewillt ist. Ein -entfch« Vichelnkaussgesellschafs. Hancknrg. 19. November. (Eigener Drahtderlchl.) In Homburg ist, gemrinschaftlich von der Hamburg.Amerika- Llnie und der Großelnkallssaesellschafl deutscher Kon sumverein«. «in« Vlchcinkau sgenossenfchast sür Deut chland gcg ündel worden, um Deutschland genügend mit Schlachtvieh au« b«n AuS and« zu verscben. Der oersloroene Generaldirektor der Hamdurg-Ame^cka- L nte, Atderl Ballt», Hal -te Initiative z» dteser Gründung noch Mldst gegeben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite