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Zrankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger D« «»«»»Urei, Mr dl, >« MI» brrlt« «!»s»«m,, Petit,-Ile »etrü,- »0 Püld-fennlz, sllr dl« les Mm »reite «-Elche stEe SN «-lu-fenn-g. silk die ,» mm »reite Zelle im Nedaktlmchleilc «a «»ldPsee»ilz. kleine Anzeigen find »ei Äufga», ,« bejelileil. Nür Anchw-l« und Bermittlung l Zelle S-ndergebilhr. — Alle schwierige AatzerieN und del vla»l»rschrist<n Ausschlag, «el grüderen Aufttilgen und I« iSieder- dolungtoddruck «krmlldigun, nach seslstc-ender «staffel. v/« rggedlgtt «richelni »n ledem Werktag! M-ua<».«e,uae»r«i» « l, Wer»: »el Adlsoluu, in de« «u»«a»eNelleii der «ladt 1.8« Mk., i» di« Aulgadeftellen de» vand»'^ ie» 1.V« Ml., del Zutragimg im Dtad'aedlel l.oi» «l., »ei Zutr > gung tm Landgebiet «.aa Ml. «»««larten VV Psg. Ainzeluumm. lÜ Pfg., «onnadendnumm. 8« Big. reipilg,,,oi. V .meludegtrskoiit-I Krankenderg r. ilri-nqtr. »>. ^kelearamnir Tageblatt Krankmd«rgsachl-n Glückwunsch-Anzeigen für die Neujahrs-Nummer des „Tageblattes" und bitten, derartige Anzeigen bis spätestens Montag, den SN. Dezember, abends in unserer Geschäftsstelle einzureichen. Verlag -es FvanEenberaer Tageblattes. ' MSI»« de» Amtsgcrtchl» und de» Stadttate, z« Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa d" M°n,.nbn« Tnunadrn» »r« 37. Dn-mber 1»S4nac»mittaaS^— 8» Jahrqanff Nach dem Feste > Da» Weihnocktsfest niit seinem Frieden und den Freuden Ou-d der Beschaulichkeit einer echt deutschen Familienfeier ist dun vorüber. Nan steht noch Jahreswende und Neujahrsfest vor der Türii, und di« Alltagssovgen nehmen wieder ihren Wen- gewohnten Hang. Trotz der Härte der Zeit, die auf allen Schichten der Be- vWeruna, auf allen Gewerbe- und Betriebszweigen lagert, Var dff deutsche Weihnacht sich doch ihren Zauber auch in Diesem Zahne nicht nehmen lassen. Selbst in der Politik, die tzerade rn diesem Jahre besonders hoch ihre Wellen um die Weihnachtszeit trieb, wußte das liebe Weihnachtssest mit feinem trauten Frieden sich durchzusetzen, es herrschte auch Vier jene wohltuende Nuhe, frei von jedem Parteizank und Warteihader, die nun einmal zum wahren Festesfrieden Hehört. Jetzt, nachdem da» Fest vorüber, fangen im Wirtschaft- scheu wie politischen Leben wieder die Sorgen und Nöte an, ' ae das Leben in Oeffentlichkeit und Haus bi -ästigen. Mag . un di« Jahreswende noch so hoher Rummel nolich sein, mag nn di« Jahreswende Gott Bacchus und Gambrtnus nebst «t schärferen Geistsrn noch so sche gehuldigt werden, dieser , rusgelchsene Rummel de» Stlveswr, er geht lange nicht so ii di« Tiefe wie di» Festesslimmung zu Weihnachten; es ist Hin kurzer, toller Freudenrausch, vor dem di« Geschäfte und Oiste -es Tages schwerlich halt machen. So ist es auch im politischen Leben. Selbst die heikle Frage der Regierungsbildung, die in Deutschland wohl zur Munde die brennendste ist, sie schwieg unter den Festes- Mimen des Christkindes, sie lebr aber jetzt sofort, nachdem die Fesleeklänge verrauscht sind, wieder auf. Der Parteien- rampf hat bereits wieder eingesetzt. Ob er am 8. Januar wird ein greifbares, tragfuhiges Resultat gezeitigt haben- steht noch dahin. Es wäre dringend zu wünschen, schon aus dem Grund«, uni denr deutschen Volke die Kosten und die Auf- chegungen einer neuen Wahl zu ersparen, di« sonst unv-r- ^»eidlich wären. Ruch der Magdeburger Prozeß des Reichspräsidenten aegdn den Schriftleiter Rothard drohte ernstlich den Festes- Erieden zu stören. Nachdem nun in der, wie schon einmal an vieler Stelle erwartet, immerhin recht iieinlichen Affäre der Dieichspräsident Berufung gegen das Urteil des Magdeburger Schöffengerichts eingelegt hat, werden wir das traurige Schauspiel erleben, daß all diese Geschichten aus den Schick- Halstagen Deutschland« noch einmal äufgewärmt werden. ' Mio erhitzten Gemüter werden anvinandergeraten und in Hvem Parteifanattsinus mit dem Mäntelchen der Justitia Vavadieren und prahlen. Wahrlich- Frau Justitia spielt bei Den augenblicklichen traurigen Verhältnissen in Deutschland in diesem Prozeß «in« wenig beneidenswert« Rolls. Das böseste Weihnachtsgeschenk, was dem deutschen Volk« diese Weihnachten dargeveicht wurde, war die von Frankreich angezettelte Hintertreibung der für Januar erwarteten Nüu- suung der Kölner Zone, in Verbindung mit der Hetze, die sich Uni den Bericht dn Kontrollkommission rankt. Das außen- politische Leben Deutschlands wird jetzt nach dem Fest stark geherrscht sein von den Pro testschritten, die Deutschland Üiftsrnehmen wird, um diese neuerlichen Vergewaltigungen Ünd Vertragsbrüche nicht nur nach Möglichkeit abzuschwächen, Andern auch um sie vor dem Forum der Weltgeschichte, des Weltgerichtes, in das richtige Licht zu setzen. Es ist der Handel Chamberlains und Herriots um die Einigung in der Sudanfraae, der uns wiederum dies« neu« Völkerrechtswidrige Bedrückung eingedvacht hat. Dieser Kölkerrechtsbruch mit der Verschleppung der Rnhrräumuna - wich der Kölner Zonen-Regelung spiegelt sich natürlich auch fn der Frag« des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund wtedor. Deutschland hat in diesen Weihnachtstagen erst an die Völkerbundmächte ein« Note gesandt, die die Mindest. Forderungen Deutschland» noch einmal wesentlich klarlegt. Km neuen Reichstag- der, wie gesagt, am ö. Januar sein« Dfovren ö" sn soll, wird aller Wahrscheinlichkeit nach der Mutritt ^ rutschlamds in den Völkerbund beziehungsweise hie «wartete Bettrtttsanmeldung Deutschlands einen bveiten -»«Mi der Erörterungen etnnehnien. ?luch die verschiedenen vandelsm>-t^asverhandlungen konmien nun vor da» Ram- LMcht der Parlamente, und werden dort unter der kiihwn WÄatte der verschiebsnen Parteien wohl manchen schmücken» Mr Beiwerkes entkleidet werden, bas sie heute noch umrankt. Die Weihnacht-;feiertags sind vorüber, die Sorgen und Oes^ste des Alltags tvetbär wieder ihr altes Spiel. * Neue belgische Kriegügerichtsurteile. Das belgisch« Kriegsgericht in Duisburg verurteilt« siuDn Polizelbeamten aus Buer, der vielfach Personen zu» Glicht »ach dem unbesetzten Gebiet verhalf«« hatte, z« vi«, Pache« Gefängnis. Gin 20jähriger Arbeiter, der al» früh«« sielchswehcsoldat -i« Seitengewehr besaß, wurde z« zwei- suhelb Monate« Gefängnis verurteilt. Zwei Dienstmädchen, ii« hei Offiziersfaruilien Kleidungsstück« und Lebensmittel stehle« hatte«, »«rd«» zu je einem Monat Sejaugnp p«r- »teUt. Die heutige Sitzung der Botsckatter- konferenz verschoben Der Streit um di« Kölner Zone. fFunkspruch.) London, 27. 12. TU. Die Sitzung der Botschafter» konserenz. die sich mit der Frage der deutschen Rüstun- gen befassen sollte, ist im letzten Augenblick ausgeschoben worden. Die Gründe hierfür waren in den Metnungsver» schiedenheiten zwischen der englischen und französischen Re- gierunq zu suchen. Der dipl. Korrespondent des „Daily Tele graph" bemerkt dazu, das; diese Meinungsverschiedenheiten ein« neue Verständigung der beiderseitigen Regierungen nötig mache. Man habe sich vorher mit Rom und Brüssel ins Einvernehmen setzen müssen, um eine Uebereinstimmung in dem Wortlaut der Note an Deutschland zu erreichen. Die englische Regierung sei der Meinung, das; eine endgültige Entscheidung erst nach Eingang des vollständigen Berichtes der Kontrollkommission getroffen werden könne. Frankreich sei dagegen der Ansicht, dah der vorläufige Bericht d«r Kommission genügend Material enthalte, um zu beweisen, dah Deutschland seinen Entwaffnungsverpslichtungen aus dem Friedensvertrag nicht nachgckommen sei. Man könne mit diesem Material die Aufschiebung der Räumung Kölns ge nügend begründen. Sobald Deutschland seinen Verpflichtungen nachkomme, werde die Räumung automatisch vor sich gehen. Die militärischen Rüstungen Deutschlands werden, wie der Berichterstatter des „Daily Telegr." berichtet, von englischer Seite nicht so ernst genommen wie von französischer. Man sei der Ansicht, daß einige der „Vertragsbrüche" unvermeid- lick gewesen seien und dah man in der Frage der deutschen Sicherbeitspolizei sicher zu einem Kompromih kommen würde. Washington. iKabeldienst der TU.) Während in offiziellen Kreisen gestern vormittag erklärt wurde, Amerika werde auf der Votschasterkonferenz in der Frage der Räu mung des Kölner Brückenkopfes nichts unternehmen, wurde gestern nachmittag in denselben Kreisen der Wunsch ausge drückt, dah eine Einigung der europäischen Mächte wieder zustande kommen möge. Im allgemeinen sei das, wenn es auch nicht im offiziellen Interesse Amerikas läge, wünschens- werc. Kchritt Paci., 3. 12. Die Botschafterkonferenz u,-, wi« Havas berichte-, morgen vormittag 11 Uhr zu einer Sitzung zusammen, um von dem Bericht des interalliierten Militär komitees in Versailles Kenntnis zu nehmen, auf Grund der von der Kontrollkommission gelieferten Teilberichte über di« Eeneralinspektion in Deutschland. Es sei wahrscheinlich, dah die Botschafferkonferenz sich über einen Schritt der alliierten Botschaffer in Berlin einigen werde, die im Namen ihrer Regierungen eine Note überreichen würden, über deren Inhalt man sich verständigen würde. Dies« Note werde aber jeden falls nicht vor den ersten Tagen des Monat» Januar über reicht werden. Staatssekretär Trendelenburg vor dem Reichs« tabinett. Das Reichskabinett trat unter Vorsitz des Vizekanzler» 0r. Jarres zu einer Sitzung zusammen, in der Staatssekretär Trendelenburg über den Stand der deutsch.französischen Wirt schaftsverhandlungen Bericht erstattet«. Die Retchsvegierung ist, wie wir erfahren, am Dienstag- nachmittag zu einer Sitzung zuscnmnengetreien, in der lau fend« Geschäfte besprochen werben sollen, auch soziale Fra- gen dürften erörtert werden. Eine Beschlußfassung ist aber nicht zu erwarten. Reichskanzler Marr ist bereits in Weih- aachtsnrlaub und wird sich an der Kabinettssitzung nicht be» teiligen. Der Eindruck -er deutschen Note beim Völkerbund. Die Not« der Reichsregieruna an den Völkerbund wurd« vom Völkevbundfekvetär in deutschem, englischem und fran zösischem Text der Presse übergeben. Gleichzeitig bestätigt« der Generalsekretär des Völkerbunde» bcm deutschen General konsul in Genf, der die Note mit der Denkschrift am L». Sep tember überreicht hatte, den Empfang. Eine direkte Antwort an d«n Reichsminister des Avnßrrn ist noch nicht erfolgt, Die Rot« hat im Vö-k-Mmdsekretariat einen starken «indrnck hinterlassen. Sie M-ö In neutralen Kreisen des Sekretariats als sehr geschickt mw als eines der wichtigsten Dokuments bezeichnet, bi« bisher der Völkerbund erhalten habe, wobei man die rücksicktslos« Offenheit anerkennt, mit der di» örundlegenden Problem« anyefaßt werden, und besonders hervorbebt, baß «» sich hier um die erste direkte Kundgebung Völkerbund in der Beitrittsfrag« handelt. Bei den maßgebenden, höheren Beamten des Sekietariato hat jedoch vor all«m> her Passus, in dem der Anrrolsekretcir ersucht wird, die zuständigen Instanzen de» Völkerbundes zu befassen, sichtbare Verlegenheit bewirkt. So ist man. sich in der Tat bi» jetzt über die weiter« BHand- lung, die die Not« zu erfahren hat, noch nicht klar unv hat sich zunächst mit ihrer Uebermtttlung an all« Mitgliedsstaaten des Völkerbund«» bsgnügt. — Di« Genffr Presse Ist geteilter Ansicht. Nach dem Journal de GenSv» will Deutschland vor allem in einem vussifchpolnische-n Konflikt seins Neutralität stckerstellen, lause ower auch, wenn es dem Bund« nicht beb tritt, Gefahr, daß die Mächte das Durckzugsrecht durch Deutschland fordern. Nach Ansicht de« Matte» kann nutz die Vollversammlung die Frag« des Artikels 16 lös««, was infolge der technischen Schwierigkeiten einer Abänderung de» Völkerbundpaktes den Eintritt Deutschland» - lang« hinaus schieben ryiivds. Di« Tribun« k Gentv« glaubt, daß Deutsch- nnw nm seinem Appell an von Völkerbund angesichts der in Genf unentbehrlich ist, ein« Miwevuna ^^>^UtungsbMlWmngen de, Versailler Vertrages er- Die Berufung -es Reichspräsidenten. Ein Bern««» Blatt meldet, daß d« Generalstaatsauwalt «nd di« Vertret« de« Reichspräsidenten i« ihr« Berufung wegen der Urteilsbegründung sich ylcht «ur gegen dl« Argu mentation de» Lanbgerichtsbirektor« vr. Bever »darf, sondern auch gegen die Tatsache, daß ein« Verurteilung Rot- Hards auf Grund 8 186 StGB, nicht gefällt ward«« ist, wenden. Generalstaatsanwalt mrd die Vertret« des Reichs präsidenten erblicke« l» dies« Tatsache et««« offenkundige« Rechtsirrtum, der di« Re«verha«dl««g d« Prozess«-» «nd «ine erneute UrteilsMung notwendig macht. Die Sstschest düng w«rde damit vor da« Reichsgeri cht getragen das di« Möglichkeit hat, den Prozeß cm vi« mrd««» Gericht zu« rückzuverweise« oder selbst «in endgültig«» Urteil zu fälle«. Erfolge der Aufständischen in Albanien. Me die Zeitungen aus Albanien melden, bestätigt «tz sich, daß die Aufftändiscken nach mehrtägigen, mörderischen Kämpfen Skutari und Alessio genommen haben. Es finden blutig« Kämpfe in der Gegend von Elbafan statt. Ein« Ab teilung von Aufständischen, di« aus Valona hervorbvach und in den Engpaß von Kiafa eindrang, griff 18 Kilometer nörd lich von Tirana di« Negierungstruppen an, unter den«« sich auch der früher« Präfekt von Skurari, Banrowitsch, befand, Bayrowitsch wurde getötet, und bi« Aufständischen «rbeiffeten 4 Geschütz« und 6 Maschinengewehr«, ck Sin römisches Blatt führt bezüglich Albaniens aus, daß bis Unabhängigkeit und staatlich« Verfassung eng miteinander verknüpft seien. Wenn Albanien außerstande wäre, sich «in stabil« Regierung zu schaffen, würde Italiens Vorzugs stellung, die ihm von den Großmächten zu>? erkannt worben sei, wieder aufleb««, Dor- läufig befolge Italien das Prinzip der Nichtmterventio« und überlasse es der Regierung Albaniens, ihre Haltung selbst zu wählen. Sollte aber diese Haltung de» alb anischen Negierung Schiffbruch erleid«« oder sollte die albanische Regierung im Bewußtsein ihrer Schwierigkeiten eine internationale Aktion vor dem Völker bund anstreben, dann müßte Italien sein Vor zugsrecht in Albanien geltend machen. Russisch-japanische Vschanblungen wegen Sachalin Japan hat der Sowjetregierung hinsichtlich der Nirn- mung Sachalins «inen neuen Vorschlag gemacht, wonach diq japanische Negierung Rußland die Insel zu übergeben bereit ist, doch sollen di« japanischen Garnisonen auf Sachalin ver bleiben. Die exterritorialen Rechte bis April—Man nächsten Jahres werden alsdann bis zu ihrer Riickberufnng ausgeiibt werden. Konflikt in der sächsischen Sozialdemokratie Zu dem Konflikte in der sächsischen Sozialdemokratischen Partei und den Einigungsbemühunaen des Berliner Partei- vorstands schreibt die linksradika'e sozialistische Presse: „Ant 22. Dezember fand auf Einladung des Parteivorstmides in Berlin eine Sitzung statt, an der Vertreter der sächsischen Landtagsfraktionsmebrheit und Vertreter der sächsischen Be- zftksm-ganijoüonen teilnahmen. Die FialtwnsminLecyeit war vom Dartclvorsiand nicht eingeladen worden, sie war aber durch den Genossen Arzt, der als Mitglied des Bezirksvor standes von Dresden an der Sitzung leilnahm, vertreten. In der Sitzung sollte über die Beilegung der Differenzen m der sächsischen Partei beraten werden. Die Sitzung ist damit ausgegangen, dasz der Parteivorsdand erklärte, er werd« seine Vorschläge zur Beilegung des Konflikts formuliert über» reichen. Es wird abzuwarten sein, wie diese Vorschläge au«« scheu. Jedenfalls muß der Partcivorsland bei seinen Vor schlägen daran denken, dich er den VerejnbaruiMn, die.sein