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Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße Post im Deutschen Reiche S Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktag» nachmittag«. — Fe 20, sowie durch die — Fernsprecher Nr. 1SS5. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der Smal gespalt. Ankündigungsseite 25 Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf Smal gesp. Textseite im amtl. Teile Sv Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 75 Pf. PreiSermäßigg. auf GeschästSanzeigen. — Schluß der Annahme vonn. 11 Uhr. Haber offener Verkaufsstellen im Handelsgewerbe in der Stadt Amtlicher Teil in der (Behördlich« Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Hafer 100 üx Heu 100 Icx Stroh 100 üx Nichtamtlicher Teil 20 M. 66 Pf. 7 M. 93 Pf. 6 M. 67 Pf. Dresden, den 3. Mai 1S07. Nr. 249 VII (Z ri» »n Bericht!-«»-. In Nr 95 vom 25. April 1907 muß e- in Verordnung deS Ministerium« de« Innern vom 17. April 1907 ira »»« »» ii« i.r» ««« >«o I- II« t»» 4 M. 72 Pf. Nr. 127 uV Herr Anstaltsbezirksarzt Obermedizinalrat vr. Donau in Dresden ist vom 27. Mai bi- 29. Juni dieses Jahres beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Hrn. GerichtS- orzt vr. Oppe in Dresden, Prager Straße 29 II., vertreten. 20 M. 60 Pf. 7 M. 35 Pf. am 6. Mai 1907. Des HimmelfahrtStageS Wege« erscheint die nächste Nummer des Dresdner Journals Freitag, deu 10. Mai »achmittagS. >,»» »i« Chemnitz (Stadl und Land) Flöha Marienberg Annaberg Glauchau Chemnitz, l Die gemäß ß 9, Absatz 1, Ziffer 3 des Reichs- gesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Faffung vom 24. Mai 1898 — Reichsgesetzblatt Seite 361 fg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise der Hauptmarktorle im April d. I. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für das von den Gemeinden und Quartierwirten im Mai d. I. an Militärpferbe zur Verabreichung gelangende Pferdefutter beträgt in Mittweida mit Ausnahme derjenigen der Fleischer, Bäcker und Konditoren. Während der Zeit, wo die Verkaufsstellen auf Grund gegenwärtiger Anordnung geschloffen sein muffen, ist der Verkauf von Waren der in denselben geführten Art sowie das Feilbieten von solchen Waren auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen oder an anderen öffentlichen Orten oder ohne vorherige Bestellung von Haus zu Haus im stehenden Gewerbebetriebe — 8 42b, Abs. 1, Ziffer 1 des Gesetzes — sowie im Gewerbebetriebe im Umherziehen — 8 55 Abs. 1 des Gesetzes — verboten. Ausnahmen können von der OrtSpolizeibehörde zugelaffen werden. Zuwiderhandlungen unterliegen der Strafbestimmung in 8 146» der Reichsgewerbeordnung. Ächtuhrla-enschluß in -er Stadt Mittweida betr. Nachdem, wie durch das vorgeschriebene Verfahren fest gestellt worden ist, mehr als zwei Drittel der beteiligten Inhaber offener Verkaufsstellen im Handelsgewerbe in der Stadt Mittweida sich für die beantragte Einführung des Ladenschlusses anstatt um 9 Uhr bereits um 8 Uhr abends für alle offenen Verkaufsstellen mit Ausnahme derjenigen der Fleischer, Bäcker und Konditoren dortselbst ausgesprochen haben, ordnet die unterzeichnete Königliche KreiShauptmann- schast nach Gehör des Stadtrats auf Grund von 8 1391, Abs. 2 der Reichsgewerbeordnung hiermit folgendes an: Die offenen Verkaufsstellen im Handelsgewerbe in der Stadt Mittweida mit Ausnahme derjenigen der Fleischer, Bäcker und Konditoren müssen auch in der Zeit von 8 bis 9 Uhr abends für den geschäftlichen Verkehr geschloffen sein. Diese Anordnung tritt außer Kraft 1. bei unvorhergesehenen Notfällen, 2. an den Togen vor kirchlichen Feiertagen, 3. an denjenigen Tagen, die der Stadtrat gemäß 8 139«, Abs. 2, Ziffer 2 der Reichsgewerbeordnung gegenwärtig bestimmt Hot bez. in Zukunft bestimmen wird. Die Vorschriften der 88 I3do und 1396 des an- gezogenen Gesetzes werden durch vorstehende Bestimmungen nicht berührt. wegen Änderung de« BerzeichnisseS der Orte und OrtSteile der La«d- ta-swahtsretse unter 1 anstatt ,S7 Wahlkreises': ,30. Wahl kreise«' heißen. Die obgedachte Anordnung tritt am 1. Juli 1907 Kraft. Leipzig, am 29. April 1907. ssso Die Königliche Kreishauptmanuschast. Personalveränderunge« in der Armee. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Bezirksseldwebeln RenkeWitz und Erler des Bezirks- kommandoS Chemnitz das Albrechtskreuz zu verleihen, sowie dem Grenadier Stolle im 1. (Leib-) Gren-Regt. Nr. 100 die Erlaubnis zur Anlegung der ihm verliehenen Dekorationen und zwar des silbernen Kreuzes des König!. Spanischen Ordens Isabellas der Katholischen und der Königl. Portugiesischen silbernen Militär-Berdienst-Medaiüe zu erteilen. Offiziere, Fähnriche usw. A. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. 2. Mai. v. Wallen berg, Ltnt. im 2. Gren.-Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", vom 1. Mai ab auf sechs Monate ohne Gehalt beurlaubt. V.Abschiedsbewilligungen. l.Mai. Mater,Oberltnt. im 4.Jnf.-Regt. Nr. 103, Schubert (Karl), Ltnt. im 9. Jnf.- Regt. Nr. 133, — scheiden behufs Übertritts zum Ostasiatischen Detachement aus dem Heere auS. Königliche KreiSha«pt»a»nschaft. ssss Bo» Kö»lgliche» Hofe. Dresden, 8 Mai. Se Majestät der König jagte heute früh im Dresdner Revier 6 Uhr 15 Min begab Eich Aller» böchsrdcrselbe vom Residenschlosse auS im Automobil nach Oschatz und wohnte dort der Besichtigung des Königl. 1. Ulanen» regimentS Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn" bei Nach einem Frühstück mit dem Offizier- korpS des Regiments kehrte Se Majestät wieder nach hier zurück. — Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte heute vormittag abermals die Gartenbauausstellung Mitteiluuze» «>S -er öffentliche» Ler»nltnng. - Nach den endgültigen Feststellungen gestalteten sich die Betriebsergebnisse der Sächsischen StaatSeisenbahnen im Monat Dezember 1906 wie folgt: Auf den Etaatseisen- bahnen sind im Monat Dezember 1906 6 781261 Personen und 2 447 734 t Güter befördert worden. Die Einnahme hier für, 3 809 477 M im Personenverkehr und 7 718 715 M im Güterverkehr, 11528192 M zusammen, überstieg die im Monat Dezember 1905 erzielte Einnahme um 166 966 M DaS Gesamtergebnis für das Jahr 1906 stellt sich wie folgt (die entsprechenden Zahlen des Vorjahrs sind in Klammern beigefügt): Bei den StaatSeisenbahnen sind 80807 276 (76 097 781) Personen und 55 219 297 (50133 050) lcx Reise gepäck, ferner 30658 916 (28 910 842) t Güter, darunter 385 426 (347 983) t Eilgut befördert worden Die Einnahmen betrugen auS dem Personen- und Gepäckverkehre 49 451028 (46 274 302) M, au, dem Güterverkehr« 94 902 942 (88189 365) M Die Gesamtrmnahme bezifferte sich demnach auf 144 353 970 M , d i. gegen da» Ergebnis im Vorjahre von 134 463 667 M 9 890303 M mehr. Das EtaatS- eisenbahnnetz umfaßte am Schluffe deS Jahre, 3248,66 (3185^6) dm ZeitunzSscha». Der „Gaulois" beschließt seine Umfrage über die politrsch-wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich «tt den Antworten des ReichSbankpräfidenten Koch, des Generaldirektors vom Nord deutschen Lloyd, Wiegand, de» Direktors der Deutschen Bank, Gwinner, des Direktor« Prof. B,dd» von Siemens Erue»»»ge«,Bersetz»«ze»re.i» öffentliche« Dienste. I» GeschNftsberetche »es «tutsteriumö »es KMt»s «. -ffe«U. U«1erri»tA. Zu besetzen: eine Lehrerstelle zu Liba«. Sollator: die oberste Schulbehörde. 1300 M Grundgehalt, da« sich mit erfülltem 85 Lebensjahre auf 1400 M. und vom er füllten LS. Lebensjahre ab in 6 dreijährigen Zulagen von je 150 M und in 4 dreijährigen Zulagen von je 100 M auf 2700 M erhöht WohnungSgeld für verheirateten Stellentnhaber 250 M, für »»ver heirateten 15V M. Bewerbungen find mit den erforderlichen Bei lagen bi« 17. Mai bei dem K BezirkSschulinsveklor zu Löbau einzu reichen. Musikalische Befähigung erwünscht. Königliche KreiSha«pt»an»schaft. »861 Felde wirtschaftlicher Entwickelung Die Worte de« ReichSbankpräfidenten Koch seien im Aus züge angeführt: ,Jm Laufe der großen Periode wirtschaftlichen Aufschwungs, der wahrscheinlich früher oder später eine Reaktion folgen wird, ob gleich sich im Augenblick nicht« Derartige« andeutet, fiud Industrie, Handel und Schiffahrt beinah« gleichzeitig zu hoher Entwickelung ge langt und haben den Fillauzmarkt iu einer Weise in Anspruch ge- uommeu, die eine gewisse Ermüdung hervorgerufen hat Diese Er müdung ist nur augenblicklich, und die Erscheinung ist weder selten noch von Bedeutung. Leider ist zurzeit die Lage des Weltmarkts so, daß wir auf uu« selbst angewiesen find Freilich hat früher da« französttche Kapital sich für verschiedene deutsch« Industrien inter essiert, besonders von 1SV4 bi« 1SV5, aber da- Geld ist zuweilen unerklärlichen Einflüssen unterworfen, die es einschüchtern und zurück halten. Je freundlicher die politischen Beziehungen find, desto leichter geht natürlich der Austausch von Kapital uud Industrie über die Grenzen vor sich. Wenn auch eine wirtschaftliche Allianz nicht immer notwendig eine politisch« Allianz bedingt, so kanu man doch al« Regel anuehmen, daß gute wirtschaftlich« Beziehungen nicht lauge mehr bestehen, sobald die politischen zu wünschen übrig lassen Znm Glück fiud trotz der überflüssigen Polemik der Presse die politischen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland nicht schlecht, und sie werden hofiernüch noch bester werden. In Deutschland wünscht das jeder Mensch, und ich will hoffen, das gleiche ist bei Ihnen der Fall ' Der gestern an anderer Stelle dieses Blattes mitgeleilte Abschluß eines Sonderabkommens zwischen Japan und Frankreich hat natürlich auch in Deutschland allgemeine Beachtung gesunden Nicht uninteressant find einige Be merkungen, die der „Hann Courier" daran in folgendem Sinne knüpft: .Frankreich und Japan wollen sich in Lstasieu den statu« guo, d h. vor allem ihren gegenseitigen Besitzstand verbürgen Der Borteil für beide Konrrabeuren ltegl auf der Hand Frankreich wird schon seit Jahren von dem Albdruck eine« japanischen Angriff« auf Toakiug geplagt. Zu der Zeit, al« Admiral Roschdjestweu«ki t» de» französischen (ä!-n Indechinae sich zn der Fahrt rüstete, die nach Wladiwostok führen sollte, aber »ach Tsuschima führte, kam diefe Furcht in der Pariser Presse manchmal zu geradezu krankhaftem An«druck, und ganz M'ibwundtn ist sie auch später nicht, weil man sich in Paris keiner Täuschung darüber hingab daß man im Ernste gar nicht sdaran denke» könne, dies« tnnlcraü .tt,Leu Besitzungen behaupten zu können, wenn Japan nach tbue» Gelüste verspüren sollte Diese Sorge würde Frankreich durch da« Abkommen also lo« Der Vorteil Japan« liegt natürlich ans einem anderen Gebiete, denn daß Frank reich je versuchen sollte, Formosa oder gar Rippon selbst anzugreifen, hat man natürlich in Tokio auch nicht eine» Augen blick lang befürchtet Für Japan liegt der Vorteil de« Abkommens darin, daß sich ihm der Pariser Geldmarkt für ferne Bedürfnisse öffnet, uud darin, daß Japan für die Frist seiner Geltung der vollen Neutralität Frankreichs sicher sein kann, fall« e« in dieser Frist zur Au«eiua»derfetzu»g mit deu Vereinigten Stanten von Amerika sollte schreiten wollen Zwei Vorteile, die natürlich für Japan äußerst wertvoll find Die französischen Blätter beurteilen das französisch-japanische Abkommen günsng und erblicken in ihm einen Erfolg Pichons. Sie erklären, das Abkommen könne niemanden vcunruhlgen und keinerlei Interessen verletzen, den« eS b«»wecke in der Tat nur die Aufrechterhaltung des st»tus guo. Der „Figaro" schreibt: »Die fra»zöfisch-japauischeu Verhandlungen weiden von dem außerordentiich friedlich«» Grundsatz« d«r Jutrgrität uiid Unabhängig keit China« geleitet Di« Sicherheit Judo China« ist nu»mrhr ge währleistet Die drückenden, qegebenenlall- sehr kostspielige« Sorgen kolonialer Berteidtgnaa«fragtn fallen durch die Bestnigunq der Ge fahr vou selbst weg So wird die srauzvfisch lapannche Eutente uicht uur für die äußere Politik Frankreich« eine glückliche Wirkung habe», sie wird a»ch für die koloniale und selbst für die inner« Politik nütz lich s«in, da sie Frankreich ziemlich schwerer finanzieller Anstrengung«, enthebt ' Als beteiligte Geschäftsinhaber sind anzusehen alle Jn-Iu Halske, des Kommerzienrats Konrad Borsig und des Vi;e- -- --- -- Präsidenten des Reichstags, Kaempf. Alle diese Herren sind von der Notwendigkeit friedlicher Entwickelung auf wirtschaft lichem Gebiete für beide Länder überzeugt und betonen den Einfluß, den enge Beziehungen im industriellen Verkehr und Kapitalsanlagen im Auslande auf die politische Situation auS- üben Borsig erklärt, daß die Öffnung des französischen Marktes für die deutsche Maschinenindustrie von Bedeutung wäre. Bisher sei die geschäftliche Verbindung mit Frankreich gering gewesen, weil hauptsächlich auS nationalen Interessen die französischen Interessenten heimische Fabrikate bevorzugten Kaempf ist der Ansicht, daß eine wirtschaftliche Annäherung möglich, und daß die Frage eines Krieges gar nicht zu dis kutieren sei. Budde kommt unter Anführung zahlreicher Einzel heiten aus seinem Sondergebiet zu der gleichen Meinung Gwinner führt als ein Beispiel für da« Vorhandensein gemein samer Interessen die Bagdadbahn an, die durchaus kein aus schließlich deutsches, sondern ein wesentlich internationales Unternehmen sei Wiegand begründet das Zurückbleiben der französischen Handelsmarine, glaubt aber, daß ihre Entwickelung nicht aussichtslos ist, und daß eines Tage» eine mächtige französisch« Handelsflotte mit der deutschen rivalisieren, vielleicht auch fraternisieren werde. Die moderne Zeit mache beide Völker nicht zu Gegnern, sondern zu ArbeitSgenoffen aus dem Nr. 106 1907 -> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftal Doenges in Dresden. Mittwoch, den 8. Mai Ttoniglieh Sächsischer Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- und Mittelbehörden. Dresdner * Itmrnal.