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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190802147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19080214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19080214
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-02
- Tag 1908-02-14
-
Monat
1908-02
-
Jahr
1908
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.02.1908
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flat von »richtet, it einer 8 Per- ten. die le über- det, daß mehrere LultanS «*««- ingSakte ndigten )aß sie würden, d über- ad eine i nach n Ma ¬ ge unk : durch ilch tm 4 man kinder- nflocki- bekom- !N. ein 56. tver- >et am ibendS «sind 8 15. 'Rech- und laues ;inen. den abge- WWn-ElWckr TUbN Anitsblatt für Mill. AmlsgtriA uni! i>en Astral z» Hcheiisttiil-krHthiiI. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf. Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbaüi, 2 'ch- heim, Kuhschuappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Ci Ich Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, HUttcngrund u. s. io. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande eingegen auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreise» Nr. 37. Schulst»«,. M». «1. Sreitag, den Zebruar sSOS. 5S. Zahrg. Abg. Atzltzor« lfreis. Bereinig.) findet ihn zu de» Angaben des Referenten, soweit der Bericht der Kap. 30, Stenographisches Landesamt In Fairbank (Alaska) sind große Streik- Unruhen auSgebrochen. ES kam wiederholt zu blutigen Kämpfen, wobei Feuerwaffen und Dynamit gebraucht wurden. Acht Personen wurden getötet und etwa fünfzig schwer verletzt. Zwischen Ljublin und Janow (Russisch-Polen) wurde ein Postwagen von Räubern überfallen. Der Postillon und 5 Soldaten, die den Wagen be gleiteten, wurden von den Räubern getötet, 2 Sol- baten verwundet. Die Räuber, denen 10000 Rube! in die Hände fielen, find entkommen. Statistische Erhebungen ergaben, daß über 60 Prozent der gewerkschaftlich Organisierten in Newyork arbeitslos find. Die französische Regierung hat von Spanien eine stärkere Unterstützung der franzö- fischen Marokko Politik und die Entsendung einer größeren Truppenabteilung verlangt. Die spanische Presse wendet sich energisch gegen dieses Verlangen. Der Staatssekretär des ReichSmarineamts von Tirpitz soll beabsichtigen, nicht mehr lange im Amte zu bleiben. *) In der B u d g e t k o m m i s s i o n des Reichstags äußerte sich Staatssekretär v. Schoen über die in Vorbereitung befindlichen Ost- und Nord- see-Verträge. *) Die Reichstagskommission für die Abänderung des Z 63 des Handelsgesetzbuchs nahm gestern unter dem Widerspruch der Regierung einen nationalliberalen Antrag an, demzufolge in Krank heitsfällen die Fortzahlung des GehaltS der Handlungsgehilfen unter Nichtabzug des Kranken geldes obligatorisch gemacht werden soll. Der preußische Kriegsminister o. E i n e m ist gestern in Kairo eingetroffen. Dresden sowie Kunstzwecke im allgemeinen betr. Die Kammer genehmigt die Etatsüberschreitungen bei Kap. 44 einstimmig. Zu Kap. 44s find keine Anträge zu stellen. Nächste Sitzung Donnerstag: Allgemeine Vor- beratung über das Kgl. Dekret Nr. 20; Entwurf eines neues Gesetzes über die Kirchen- und Schul steuern. 61. öffentliche Sitzung vom 12. Februar. Auf der Tagesordnung stehen Etat» UN- Stechenschaftssachen. Abg. Harter (lons.) berichtet namens del Finanzdeputation X über Kap. 63 dcS ordentlichen StaatShauShaltS-EtatS für 1908/09, Landwirt- schaftliche Versuchsstation zu Möckern betr., (Emnahme 40530 Mk., Ausgabe 44475 Mk.) und über Kap. 67 Technische Deputation betr. (Einnahme 900 Mk., Ausgabe 15 000 Mk.), Schwerpunkt liege in den heutigen Ausführungen des Finanzministers über die Veränderungen in der Reichsfinanzlage. Die verbündeten Regierungen ver- dienten Dank dafür, daß sie durch die Oex Stengel die Mißstände teseitigr hätten, die sich bei üer Franckensteinschen Klausel herausgestellt hätten. E? sei zu bedauern, daß durch die Reichsbeschlüsse vom Dezember 1902 auch den großen Kommunen du Einnahmen aus den indirekten Abgaben oerschloffen würden. Die Deputationsanträge werden hierauf ange nommen. Namens der dritten Deputation berichtete über Kap. 5, 6, 7, 8, 9 und 10 des Rechenschaftsberichts auf die Finanzperiode 1904/05, Hofapotheke, Elster bad, Leipziger Zeitung, Porzellanmanufaktur, Stein- kohlenweik zu Zauckerode und Braunkohlenwelk zu Leipnitz betr., und über Kap. 73, 74 und 75 deS Rechenschaftsberichts auf die Finanzperiode 1904/05, Finanzministerium nebst unmittelbaren Dependenzen, Verwaltung der Staatsschulden und Großer Garten betr. Rittergutsbesitzer Hüttwer. Er gibt einen ausführlichen Ueberblick über die einzelnen Kapitel und beantragt, sämtliche Etatüberschreiturigen nach träglich zu genehmigen. Schließlich berichtet namens der dritten Deputation über Kap. 47 bis mit 54, das Departement des Innern betr., über Kap. 55, 56, 56s, 64, 66 und 67, Departement des Innern betr., über Kap. 57, 58, 58s, 59, 59s, 59b, 59c das Departement des Innern betr., und über Kap. 62, 63, 63s, 68 und 69 des Rechenschaftsbericht, das Departement des Innern betr., Kommerzienrat Hösch. Die sämtlichen Elatüberschreitungen bei diesen Kapiteln wurden einstimmig genehmigt Nächste Sitzung Freitag: Bericht der 1. Depu- tation über die Petition deS Vereins Frauenbild- ung- Frauenstudium, Mädchengymnasialbildung betr., sowie einige kleinere Petitionen. Zweite Kammer. betr. (Einnahme 2420 Mk., Ausgabe 59180 Mk.) und über Kap. 34 und 37, OrdenSkanzlei (Ein nahme 520 Mk., Ausgabe 40020 Mk), sowie Ge- setz- und Verordnungsblatt (Ausgabe 6560 Mk.) Die eingestellten Postulate bei den einzelnen Kapiteln werden genehmigt. Zu Kap. 34 OrdenS kanzlei, erklärten Abg. Bür (frs.) und Abg. Sold- stet« (soz.), daß sie gegen diese Ausgaben stimmen würden. Schließlich berichtet noch Abg. Händel (natl.) namen« der Rechenschaftsdeputation über Kap. 44 und 44s deS Rechenschaftsberichts auf die Finanz- Oberrechnungskammer einige Unrichtigkeiten sodann Abg. K«et«S (kons.) namens derselben De- ° „ genommen " eise. putation über Kap. 29, Landtagskosten betr.^ Fz folgt die Beratung deS Antrags des Abg. Prinzen Ftnanzminister Dr. d. Rüger bestätigt die (Einnahme 2700 Mk., Ausgabe 306 242 Mk ), über v. Kchönaich-Varolattz (natl.), die Regierung um mög- Abs ----- - - - etzentwurss behufs tailliert. ... ' Ann Die vorgestern in London verhafteten Frauen st immrechtlerinnen wurden gestern vom Polizeigericht in Westminster zu Geld- strafen oder 6 Wochen Haft verurteilt; 48 nahmen die Haftstrafe auf sich, die übrigen wurden nach Er legung der Geldbuße entlassen. , gehabt, größere Ueberstchtlichkeit in die Reichs- , finanzen zu bringen. Dieser Zweck sei in der Haupt- fache erreicht worden, dagegen sei der Gedanke leider stark in den Hintergrund getreten, daß die Einzel staaten eine Entschädigung gebühre dafür, daß ihnen das Gebiet der indirekten Steuern verschlossen wor- den sei. Die Ausführungen deS Berichtes der Ober rechnungSkammer zum Kapitel 104 der Finanz- Periode 1904/05 seien richtig. Doch seien bei den MinderauSgaben die Mindereinnahmen nicht berück sichtigt worden. Oberbürgermeister Beutler-Dresden ist durch die Ausführungen deS Finanzministers insofern ent- täuscht worden, als sein unbedingtes Vertrauen zu der Oberrechnungskammer, die einen ganzen Nach tragsetat unberücksichtigt gelassen habe, erschüttert worden sei. Oberbürgermeister Heil weist darauf hin, daß er ausdrücklich erklärt habe, was er oortrage, sti seine persönliche Ansicht über eine Vorbemerkung der Oberrechnungskammer. Finanzminister v. Rüger nimmt die Oberrech. nungSkammer in Schutz, die durchaus Vertrauen verdiene. ES wäre wünschenswert gewesen, daß dir OberrcchnungSkammer ihren Bericht ausführlicher gefaßt und erläutert hätte, wie sie zu ihren Zahlen gekommen sei. Kammerherr Dr. v. AregS-Weltzie«: Der .Aus dem Peiche. Vom deutschen Landwtrtschaftsrat. Als erster Punkt stand aus der gestrigen Tages ordnung :Maßnahmenfür dieFörderung *) Im armenischen Quartier zu Wan wurden bei einem Kampf zwischen Soldaten und Revo- lutionären zahlreiche Menschen getötet. *) Näheres an anderer Stelle Oberrechnungskammer auf 1902/03 in Frage komme. Offenbar sei der Betrag des 6. Nachtragsetats nicht dabei berücksichtigt worden. Die Istausgabe 1902/03 habe 29,8 Millionen weniger betragen, als der Etat voranschlag. Im Rechenschaftsbericht 1904/05 spiele daS Kapitel 104, Sachsens finanzielles Verhältnis zum Reich, eine große Rolle. Die Veranschlagung bei diesem Kapitel sei von jeh-r sehr schwierig ge wesen, diesmal seien noch besondere Veränderungen durch die I^ex Stengel von 1904 herbeigesllhrt worden. Redner gibt weiter einen Ueberblick über die Entstehung der UeberweisungSsteuern. Die Kächstscßer Landtag. Erste Kammer. 19. öffentliche Sitzung vom 12. Februar. Auf der Tagesordnung stehen Rechenschaft-» sache«. NamenS der dritten Deputation erstattete Oberbürgermeister Aeil-Zwickau über Kap. 88, 89 und 90 de» Rechenschaftsberichts auf die Finanz, periode 1904/05, Ministerium des Kultus und öffentlichen UnterricheS und unmittelbare Depen denzen, Evangelisch-lutherisches Landeskonsistorium sowie Katholisch - geistliche Behörden betr., Bericht. Das Wichtigste. Die Einführung der vierten Wagen klasse an Sonn- und Feiertagen auf den sächsischen StaatSbahnen ist für den 1. Oktober zu erwarten. übrigens Prinz Heinrich in jener Rede auch von der Presse gesprochen habe, die ihren Lesern morgens zum Kaffee Automobilscheußlichkeiten Vorsitze, so verwahre er ich gegen ein solches Eingreifen eines Prinzen. Der Herr habe offenbar gar lein Verständnis weder für die Gefahren des Automobilismus, noch für die Rechte und Pflichten der Presse. Redner plädiert schließlich für ein scharfes Eingreifen der Gesetzgebung. Staatssekretär Uttkrrding konstatiert, daß vor, bei und nach Ausarbeitung des Entwurfs im Reichsamte keinerlei Fühlung mit den Stellen, auf die hingedeutet worden sei, bestanden habe. Niemand habe vor und bei Ausarbeitung des Entwurfs Kenntnis von ihm gehabt, noch auch Einfluß darauf ausgeübt. Abg. Mrrner (Reformp.) stimmt dem Anträge Gröber bei. Abg. Lehma«« (Soz.) hofft, daß keine Sonderkasse gegründet werde, sondern daß der Anschluß an die allge meine Versicherung erfolge. Einig seien seine Freunde auch in dem Wunsche, daß die Privatbeamten-Versicherung recht bald komme. Im Schlußworte begrüßt es Abg. Marrit (kons.), daß Parteien darin einig seien, daß eine Besserstellung der Lage der Privatbeamten zur Zeit der Erwerbsunfähigkeit erfolgen müsse. Der Antrag Richthofen wird hieraus einstimmig lichst baldige Vorlegung eines Gesetzentwurfs Kegelung des A«t-msdilmage«vrrkehrs zu ersuchen, und zwar mit möglichster Berücksichtigung der in voriger Session von der betreffenden Kommission in erster Lesung 99. Sitzung vom 12. Februar. Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der am 8. Januar abgebrochenen Beratung des Antrages o. Kicht- hofe« und Gen. (kons.) betr. die Penst»«»- und Hintrr- bliedenes-Nerstcher««- der Privatbeamten. Abg. Schack (Wirtsch. Vereinig.): Uns kommt es hauptsächlich darauf an, daß den Handlungsgehilfen die erworbenen Rechte gesichert werden, ferner darauf, daß eine Versicherungsgrenze nicht eingeführt wird. Auf den Reichszuschuß legen wir keinen Wert. Bisher bestanden noch Differenzen zwischen den kaufmännischen und den technischen Angestellten über die Frage, ob Sonderklasse oder ob Anschluß an die allgemeine Invalidenversicherung vorzuziehen sei. Inzwischen haben aber auch die technischen Angestellten beschlossen, mitzuarbeiten im Sinne der Majorität. Unrichtig ist es, wenn Herr Mugdan neulich behauptet, die Handlungsgehilfen würden sich wohlfühlen bei einer Versicherung im Rahmen der allgemeinen Jn- validen-Versicherung. Gerade die Unzufriedenheit hiermit hat ja diese ganze Bewegung unter den Handlungsgehilfen geschaffen. Wenn die ganze Sache der zu bringenden Opfer wert sein soll — und das ist doch die Hauptsache —, so würden Beiträge in Höhe von 5 Prozent des Ein kommens notwendig sein. Die am 2. Dezember von dem Staatssekretär des Innern versprochene Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs wird hoffentlich von dem Reichsamte nach Möglichkeit gefördert werden. Abg. Dr. Potthoff (freis Vereinig.): Wenn der Vor redner etwa meinen wollte, daß wir auf die Meinungs- Verschiedenheiten nicht eingehen und die verschiedenen Versicherungs-Möglichkeiten hier nicht gegeneinander ab wägen sollen, so halte ich das nicht für richtig. Unsere Aufgabe ist, den Kern der Verschiedenheiten zu erfassen und darnach einen praktischen Weg zu suchen. Zweifellos ist, daß der Werkmeister-Äerband, wenn er auch nicht aus dem Hauptausschuß austreten will, gleichwohl nach Ivie vor an dem Projekt einer Versicherung im Rahmen der allgemeinen Jnvaliden-Vcrsicherung festhält. Zahlreiche ' zeugen nicht gestattet werde. Und dann die Verunreini gung der Luft, ein Ausdruck, der übrigens für die Sache noch ganz ungenügend ist. (Heiterkeit.) Im Jahre 1907 ' wurden 152 Menschen getötet, viel mehr als im Jahr vor* ' her. Die bisherigen Verordnungen scheinen auf die Auto» ' mobilisten danach noch nicht erzieherisch gewirkt zu haben. Staatssekretär Aiebrrdiug bestreitet, daß noch nichts geschehen sei. Die Regierung erkennt die Notwendigkeit gesetzlichen Einschreitens an, sie hat aber mit einer neuen Vorlage gewartet solange, bis die neue Verkehrsordnuug im ganzen Reiche durchgeführt ist und das Resultat der Erhebungen für Oktober 1906/07 vorliegt. Diese Statistik hat uns die Ucberzeugung verschafft, daß ein Gesetz not wendig ist und daß die neue Verkehrsordnung nicht so gewirkt hat, daß von einem Gesetze Abstand genommen werden könnte. Vorgekommen sind in jener Zeit 3934 Unfälle, teils mit Personen-, teils mit Sachschaden; vor wiegend (93 Prozent) sind Personen-Automobile an den Unfällen schuld. Von den Schuldigen sind 88 Prozent ermittelt, 9 geflüchtet, 3 haben den vergeblichen Versuch gemacht, zu flüchten. Bei den Unfällen haben 46 Prozent Personenschaden, 54 Prozent nur Sachschaden verursacht. Verletzt wurden 2519 Personen, tot blieben 145. Jeden falls muß an eine neue Gesetzgebung herangetreten werden. Schon vor Bekanntwerden dieser Resultate hat der Reichs?' kanzler das Reichsjustizamt mit Ausarbeitung eines neuen Gesetzes beauftragt. Wir sind auch mit Vertretern der Automobilindustrie in Verbindung getreten. Der neue Entwurf ist der preußischen Regierung mitgeteilt worden und wir wissen, daß seitens dieser wesentliche Bedenken nicht bestehen. Der Entwurf wird dreierlei Bestimmungen enthalten: 1. über die zivilrechtliche Haftung für Schaden an Leib und Leben, 2. über die Voraus setzung für die Erlaubnis als Chauffeur zu fahren und über die Entziehung der Erlaubnis, 3. stras - rechtliche Bestimmungen, da die bisherigen polizeilichen allein sich nicht alS ausreichend erwiesen haben. Sobald der Entwurf die preußische Staats regierung passiert haben wird, wird er an den Bundesrat gelangen. Ich hoffe, daß er auch bald an das Haus kommen wird. Abg.«. Maltzahn (kons.) erklärt für besonders wichtig die Einrichtung von Chauffeurschulen zur Prüfung der Sehschärfe, der moralischen Qualität und der Geistes- Er bean-tragt, die Etatüberschreitungen zu ge nehmigen, und bemerkt persönlich, daß der Bericht der Oberrechnungskammer einige Unrichtigkeiten aufweise. gegenwart. Abg. v. Dirksen (Reichsp.) legt das Hauptgewicht auf die Haftpflicht und die Ausbildung der Chauffeure, deren Prüfung namentlich auch nach der moralischen Seite stattfinden müsse, unnachsichtliche Bestrafung der Rowdies und der Auswüchse, aber Maßhalten gegenüber dem ge sunden Automobilismus. Abg. Gröber (Zentr.) befürwortet einen Abänderungs antrag zu dem Anträge des Prinzen Carolath, in dem die Anforderungen an das neue Gesetz näher detailliert werden: 1. in bezug auf die Haftung des Automobilisten (die Haftung soll nur wegfallen im Falle höherer Gewalt oder bei Ver schulden des Verletzten), 2. in bezug auf Bestrafung bei Zuwiderhandlungen gegen polizeiliche Anordnungen, 3. Be fähigungsnachweis für Chauffeure, 4. Entziehung der Fahr erlaubnis für Chauffeure bei erwiesenen Unzulässigkeiten. Abg. Kedebour (Soz.): Der Staatssekretär kenne offenbar die Absichten der preußischen Regierung nicht, wenigstens nicht so gut, wie Prinz Heinrich Von Preußen, der in einer, vorjährigen Rede erst von einem über dem Automobilismus schwebenden Damoklesschwerte gesprochen, später aber im November erzählt habe, daß man diesem Damoklesschwerte mit voller Ruhe und Sicherheit ent- legensehen könne. Danach scheine wieder Preußen das Hindernis einer wirksamen Gesetzgebung zu sein. Wenn Angestellte halten auch Beiträge von 10 Prozent (zur Hälfte von den Arbeitgebern, zur anderen von den An gestellten zu erheben) für viel zu hoch; zumal da es nicht ausgeschlossen ist, daß viele Arbeitgeber die aus sie ent fallenden 5 Prozent doch auf die Angestellten abzuwälzen geneigt sein werden. An eine ganz einheitliche Ver sicherung, Invaliden- und Kranken-Versicherung gemein sam, ist wohl noch lange nicht zu denken. Aber wir wollen wenigstens nicht die Invalidenversicherung nun auch noch auflösen in eine Reihe von Standesversicherungen. Wir wollen vielmehr einen organischen Zusammenhang aller Versicherten, Arbeiter und Privatbeamten. Womit aller dings nicht gesagt sein soll, daß nun auch alle Versicherten über einen Kamm geschoren werden sollen. Die Knapp schafts-Genossenschaft z. B. wird draußen bleiben müssen wegen ihrer mathematisch-rechnerischen Unzulänglichkeit; ie arbeitet mit Defizits. Er fordere also grundsätzlich, die Angestellten sollen im allgemeinen Gesetz ver bleiben mit der Maßgabe einer speziellen Differenzierung. Keinesfalls wollen wir, wie Herr Schack es als Provisorium sich möglich denkt, eine Scheidung von Angestellten unter und über 2000 M. Und wir wollen überhaupt nicht ein Fernbleiben der Angestellten aus der allgemeinen Ver sicherung. Ein wunder Punkt ist die freiwillige Versiche rung, sie ist auch das schwerste Hemmnis einer Revision der Versicherung. Mit der Idee der Regierung, einer Kombination von allgemeiner Versicherung uizd Sonder kasse, könnte ich mich einverstanden erklären/ aber nur unter der Bedingung, daß das kein Provisorium sein soll, sondern ein Destnitivum. Und ferner muß^die Grenze von 2000 Mk. wegfallen, sodaß dann alle Angestellten, ver sicherungspflichtig sind. Den Staatssekretär bitte er, die versprochenen „Grundzüge" möglichst bald zu veröffentlichen und zugleich Zahlen vorzulegen, die einen Vergleich er möglichen zwischen den Konsequenzen der Vorschläge der Mehrheit und der Minderheit. Und endlich möge eine gemischte Kommission über diese Grundzüge beratschlagen. Abg. Dr. Görcke (nl.) stellt fest, daß bei den Kaiser lichen Automobilen bereits eine Herabminderung der Fahrgeschwindigkeit ringetreten sei. Was die Wettfahrten anlange, so zweifle er, ob überhaupt ein Erfordernis für die Automobil-Rennbahn bestehe. Der Antrag des Prinzen Carolath wird ange nommen, ebenso der Antrag Grober. Nächste Sitzung Donnerstag: Postetat. geküßten Beschlüsse. Abg. Prinz v. Kchönaich-Carolath: Der Staats sekretär habe schon im vorigen Jahre anerkannt, daß der Automobilverkehr eine gesetzliche Abstellung der Uebelstände auf den Straßen notwendig mache, aber den Worten sei die Tat nicht gefolgt. Wir haben schon viel über eine im Reichsamt deS Innern ausgearbeitete einschlägige Statistik gehört, so daß der Vorlegung eines Gesetzentwurfs doch wohl kaum noch etwas entgegenstehen könne. Vor bereits Jahresfrist habe auch der Deutsche Landwirtschaftsrat eine Resolution beschlossen, in der die Wiedervorlegung eines Entwurfs, ähnlich dem früheren erbeten wurde. Wir ver- Franckensteinsche Klausel sei mittlerweile ganz be- periode 1904,05, Akademie der bildenden Künste -n seitigt worden. Die Oex Stengel habe den Zweck langen einen größeren Schutz als bisher für die Fuß gänger und überhaupt für die Menschen, die sich nicht selbst ein Automobil halten können. Nötig ist ein Prü» fungszwang für die Chauffeure. Die Hauptsache ist aber verminderte Geschwindigkeit. Auf den Geschwindigkeits messer lege ich so großen Wert nicht, aber die Chauffeure müssen sich ihrer Pflichten bewußt bleiben. Sie glaube» immer geschwinder fahren zu müssen; auch wenn sie ihre Schnelligkeit mäßigen, werden sie immer noch rascher fahren, als ihre Väter und Großväter. Redner beleuchtet dann die Unzuträglichkeitcn bei den Automobilwettfahrten. Neuerdings sei wieder eine solche geplant, an die man Befürchtungen knüpfen müsse. Er bitte die Regierung, diese Frage nochmals einer Erwägung zu unterziehen. Sei es nicht richtiger, solche Wettfahrten nur auf eigens dazu eingerichteten Bahnen zu veranstalten? Wie könne es gelitten werden, öffentliche Straßen mit Schnellzugs- geschwiadigkeit zu befahren, während dies anderen Fahr-
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