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kls sing. lllr »ort guog nmvr in ZS LLontglieh Lächstsehev Staatsanzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- nnd Mittelbehörden. von 'S vreSd» — ,«» - ISO «r i« v. vieuz« vodl sich da- er und in die Nr. 300. --^c> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat DoengeS in Dresden. < Freitag, den 28. Dezember 1906. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die Post im Deutschen Reiche 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr. 1295. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der Kmal gespaltenen Ankündigungsseite oder deren Raum 20 Pf., die Zeile größerer Schrift der 3mal gespaltenen Textseite oder deren Raum 50 Pf. Gebührenermäßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der «nnabme vormittags 11 Uhr. " ————— " Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem besoldeten Stadtrat Kuhn in Dresden bei seinem Übertritte in den Ruhestand das Ritterkreuz 1. Klaffe vom Verdienst orden zu verleihen. Er»e»«uuge«, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums des Kultus u. Ssfentl. Unterrichts. Ostern zu besetzen: die zweite ständige Lehrerstelle zu Ottendorf bei Hainichen. Kollator: die oberste Schulbehörde. Reben freier Wohnung und Gartengenuß 1200 M Bewerbungsgesuche bis 20. Januar 1907 an den K. Bezirksschulinspektor in Döbeln; — zwei vorbehältlich der Genehmigung der obersten Schulbehörde neu zu errichtende ständige Lehrerstellen in Eugelsdorf bei Leipzig. Kollator: die oberste Schulbehörde. Jahresgehalt bis zum 26. Lebensjahre 1350 M, vom 27. bis 29. 1500 M, vom 30 bis 32. 1650 M., vom 33. bis 35. 1800 M, vom 36. bi» 38. 1950 M., vom 39. bis 41 2100 M., vom 42 bis 44. 2250 M., vom 45. bis 47. 2400 M., vom 48 bis 50. 2550 M., vom 51. Lebensjahre ab 2700 M. Außerdem 300 M Wohnungsentschädigung Gesuche nebst allen erforderlichen Bei lagen sind bis 12. Januar 1907 bei dem K. BezirkSschul- inspektor für Leipzig II, Schulrat Zimmler, etnzureichen; — die Kirchschulstelle in Stangengrün bei JrferSgrün i.V. Kollator: die oberste Schulbehörde. Außer freier Wohnung 1227 M vom Schul-, 601,96 M. vom Kirchendienste, 55 M für Sommerturn- und 110 M für FortbildungSschulunterricht, außerdem 108 M. an die Frau für NabelarbeitSunterricht, falls sie dazu befähigt ist Gesuche sind unter Beifügung sämtlicher PrüfungS- und Amts führungszeugnisse, sowie eines MilitärdienstnachweiseS bis 15. Januar i»07 bei dem S BezirkSfchulinspektor für Zwickau II, vr. Scherfig einzureichen; — an der mittleren Volksschule zu Stötteritz bei Leipzig drei vorbehältlich der Genehmigung der obersten Schul behörde neu zu errichtende ständige Lehrerstellen. Kollator: der Gemeinderal. AnfangSgehalt eines ständigen Lehrers bis zum erfüllten 25. Lebensjahr, einschl. 350 M WohnungSgeld, 1700 M, steigt dann in zwei-, bez einjährigen Perioden durch Zulagen von je 200, bez 100, bez. 150 M. bis 3850 M mit erfülltem 51. Lebens jahre. Mit der ersten Zulage erhöht sich das einzurechnende Woh nungsgeld von 350 auf 400 M. Lehrer, die erst nach erfülltem 25. Lebensjahre ständig geworden sind, erhalten 1900 M. Grund gehalt, einschl. 400 M. WohnungSgeld, und eS werden die zwei-, bez. einjährigen Zulagen nur von dem Eintritte in die Ständigkeit ab gerechnet. Gesuche nebst den erforderlichen Beilagen sind bis zum 12. Januar 1907 beim Kollator einzureichen; — drei vorbehältlich der Genehmigung der obersten Schulbehörde neu zu errichtende ständige Lehrerstellen an der mittleren Volksschule in Leutzsch bei Leipzig. 1600 M. Jahresgehalt, das im 26. Lebensjahre auf 1800 M. und von da ab weiter aller zwei Jahre um 150 M. steigt. Höchst gehalt mit dem 48. Lebensjahre 3450 M. Bei den einzelnen Ge haltssätzen gelten 20 Proz. als Wohnungsentschädigung. Gesuche nebst allen erforderlichen Beilagen sind bis 11. Januar 1907 bei dem Gcmeinderate einzureichen. Persönliche Vorstellung zunächst nicht gewünscht; — die Kirchschulstelle zu Clau Snitz bei Bienen mühle Kollator: die oberste Schulbehörde. 1200 M Grundgehalt, 424,63 M vom Kirchendienst, 100 M. pers Zulage, 50 M. Wohnungs- heizungsgeld und Amtswohnung mit Gatten. Gesuche mit den er forderlichen Beilagen bis 18. Januar 1907 an Schulrat vr Winkler in Freiberg. — Erledigt: die Schulstelle zu Cunnersdorf bei Haintchen; Kollator: die oberste Schulbehörde. Neben freier Wohnung mit Garten, Honorar für Fortbildungsschule und Turnen, l2k>0 M vom Schulamt und 36 M. vom Kirchendienst. Bewerbungsgesuche bis 20. Januar 1907 an den K. Bezirksschulinspeklor in Döbeln; — Ostern 1907: Eine oder mehrere ständige Lehrerstellen an der Bürgerschule zu PulSnitz. Kollator: der Stadtrat. AnfangSgehalt für verheiratete Lehrer 1625 M., für unverheiratete 1525 M. Dieses Gehalt steigt vom 26. Lebensjahre an aller 3 Jahre um je 100 M bis 2225 M bez. 2125 M-, sodann aller 2 Jahre um je 100 M bis 2925 M. bez. 2825 M-, dann jährlich um je 100 M. bis 3125 M bez. 3025 M Eingerechnet sind in jedem Falle 325 M WohnungSgeld bei verheirateten und 225 M. desgleichen bei un- verheirateten Lehrern. Bewerbungsgesuche mit Lebenslauf und allen erforderlichen Beilagen bis 10. Januar 1907 an den Kollator. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch^im^Anzeigenteile ) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hose. Dresden, 28 Dezember. Se. Majestät der König unter nahm heute mit den Prinzen-Söhnen und Ihren König!. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg und der Prinzessin Mathilde einen Ausflug nach dem Fichtelberge. Die Höchsten Herrschaften rersten hierzu früh 7 Uhr 5V Mm. vom Hauptbahnhof nach Oberwiesenthal ab und nahmen auf dem Fichtelberge das Mittagessen ein Nach der Hörnerschlittenfahrt vom Fichtclberge wird die Rückfahrt nach Dresden nachmittags 2 Uhr 50 Min ab Ober» »iesevthal angetreten werden — Ihre Majestät die Königin-Witwe wohnte gestern nachmittag ^3 Uhr der Christbescherung sür die Albertinerinnen im Carolahause bei. Deutschks Reich. Verlobung im Kaiserhause. Wie unter den gestrigen Drahtnachrichten bereits kurz ge meldet wurde, hat sich gestern mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des Kaisers im Schlöffe zu Glücksburg Prinz August Wilhelm von Preußen mit der Prinzessin Alexandra Viktoria zu Schleswig.Holstein-Sonderburg-Glücksburg verlobt Diese frohe Kunde wird im ganzen deutschen Volke mit großer Freude und herzlichen Wünschen für die Zukunft des er lauchten Fürstenpaars ausgenommen werden. Prinz August Wilhelm Heinrich Günther Viktor wurde am 29. Januar 1887 im Stadtschloß zu Potsdam geboren, steht also im 20 Lebensjahre. Er ist der vierte Sohn unseres Kaiserpaars, Oberleutnant im 1. Garderegiment zu Fuß und steht a I» surts des 3. Gardegrenadier-Landwehrregiments und des Grenadierregiments König Wilhelm I. (2. westpreußischen) Nr. 7. Zurzeit tut der Prinz keinen Dienst als aktiver Offizier, er ist beurlaubt, um in Bonn seinen akademischen Studien obzuliegen. Nachdem Kronprinz Friedrich Wilhelm am 6. Juni 1905 die Herzogin Cecilie zu Mecklenburg zum Altar führte und Prinz Eitel Friedrich am 27. Februar 1906 mit der Herzogin Sophie Charlotte von Oldenburg den Bund fürs Leben schloß, ist Prinz August Wilhelm nunmehr der dritte der kaiserlichen Prinzen, der sich anschickt, eine Ge mahlin heimzuführen Die Braut, Prinzessin Alexandra Viktoria Auguste Leopoldine Charlotte Amalie Wilhelmine zu SchleSwig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg wurde am 21. April 1887 als zweite Tochter LeS Herzogs Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksbura und seiner Gemahlin, der Prinzessin Karoline Mathilde zu Schles wig-Holstein zu Grünholz in Holstein geboren. Sie steht also, gleich ihrem Bräutigam, im 20. Lebensjahre. Ihre Schwester, die Prinzessin Viktoria Adelheid, vermählte sich am 11. Oktober 1905 mit dem Herzog Karl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha. Prinzessin Alexandra Viktoria hat außerdem noch vier Geschwister: die Prinzessinnen Helena, Adelheid und Karoline Mathilde, sowie den 1891 geborenen Prinzen Friedrich. Konfessionelle Schlagworte. Die „Nordd. Alla. Ztg." schreibt: Gegenüber dem Miß brauche, der in den Wahlkreisen des Osten« unter der katho lischen Bevölkerung mit konfessionellen Schlagworten getrieben wird, sei an die Worte erinnert, die Se. Majestät der Kaiser am 9. August 1905 in Gnesen gesprochen hat. Der Kaiser verwies auf Seine früheren Äußerungen in Posen und erklärte feierlich: „Wie damals, so auch heule, möchte Ich wiederholen, daß ein jeder katholische Pole wisse, daß seine Religion geehrt wird von Mir, und daß er bei der Ausübung derselben in keiner Weise ge stört werden wird, daß er aber Ehrfurcht und Achtung vor anderen Konfessionen zu bewahren hat, ebenso wie wir vor der seinen." In derselben Rede erwähnte der Kaiser für alle Katholiken, ob polnisch oder deutsch: „Als bei Meinem letzten Besuch im Vatikan der greise Leo XIII. von Mir Abschied nahm, da faßte er Mich mit beiden Händen und — trotzdem Ich Protestant bin — gab er Mir seinen Segen mit folgendem Versprechen: Ich gelobe und verspreche Ew. Majestät im Namen aller Katholiken, die Ihre Untertanen sind, sämtlicher Stämme und jedes Standes, daß sie stets treue Unter tanen deS Deutschen Kaiser- und Königs von Preußen sein werden." Auch dieses Wort des verstorbenen Papste« darf al« Mahnung zur loyalen Führung des Wahlkampfs in die Er innerung gerufen werben. Arbeiterverhetzung. In der Wahl seiner Mittel, die Arbeiter zu verhetzen, ent wickelt da« sozialdemokratische Zentralorgan zuweilen eine kaum noch zu überbietende Skrupellosigkeit So la« man kürzlich im „Vorwärts" unter der Überschrift „Was ist da« Leben eines Arbeiters wert?" folgende Notiz: „Durch das Verschulden deS Steinbruchbesitzers und Kommerzien rats Anton Lang in Neukehlheim an der Donau hat ein Steinbruch arbeiter sein Leben eingebüßt DaS Landgericht in Regensburg be wettere das Leben deS Arbeiters nicht hoch, eS verurteilte den Kommerzienrat zu — 150 M Geldstrafe." Mit dem Wert de« Leben« hat diese« Urteil nicht« zu tun. Der „Vorwärt«" entstellt gröblich, wenn er behauptet, da« Regensburger Landgericht habe da» Leben de« verunglückten Arbeiter« nur mit 150 M bewertet. E« handelt sich hier lediglich um die Ahndung einer Außerachtlassung von Unfall verhütungsvorschriften, um eine Fahrlässigkeit, die wahrscheinlich dem Arbeitgeber nicht einmal unmittelbar zur Last fällt, der nur deshalb besttast wird, weil er die Verantwortung dafür trägt über die Bewertung de« Menschenleben« gibt e« Prozesse - und Präjudizien zur Genüge, e« wird individuell nach dem Ver ¬ dienste de« durch Unfall oder sonstwie getöteten Menschen im Interesse der Hinterbliebenen und ihrer Entschädigung berechnet. Mit seiner Notiz will der „Vorwärts" nichts anderes, al« Ge setz und Rechtsprechung diskreditieren und die gewohnte Ver hetzung, seine Hauptarbeit, betreiben. * Die in Berlin am 27. Dezember ausgcgebene Nr. 51 des Reichsgesetzblatts enthält: Niederlassungsverttag zwischen dem Deutschen Reiche und den Niederlanden vom 17. Dezember 1904; Bekanntmachung vom 6 Dezember 1906, betreffend die Ratifikation diese« Vertrag« und den Austausch der Ratifikations urkunden, sowie eine zur Ausführung des Vertrags am 29 L!- tober 1906 zwischen beiden Teilen getroffene Verständigung. Reichstaflswahlbewegung. Dresden. Der Konservative Landesverein hielt gestern abend eine Ausschußsitzung ab, in der er beschloß, Hrn. Generalmajorz. D. Schmaltz als konservativen Kandidaten für den 4. Wahlkreis auf zustellen Leipzig. Die vereinigten Ordnungsparteien im 13. Wahl kreise Leipzig-Land stellten als gemeinsamen nationalen Kandidaten den Architekten Theodor Hülßner in Leipzig, Bezirksvorstand des Sächsischen Militärveretnsbunds, ans. Hülßner ist eine, namentlich in Militärkreisen sehr bekannte und beliebte Persönlichkeit. Döbeln. Im 10. Reichstagswahlkreise Döbeln wird von den Konservativen beabsichtigt, den früheren Landiagsabgeord- neten Bürgermeister Rüder-Roßwein auszustellen. Zurzeit sind unter den bürgerlichen Parteien immer noch Unterhandlungen im Gange. Die Sozialdemokraten haben in einer Versammlung den Abgeordneten Pinkau-Leipzig wieder aufgestellt. (L. Z.) AMard. (Drahtnachrichten.) Die österreichischen ^inzellandtage. (W. TB.) Wien, 27. Dezember. Heute ist die Mehr zahl der Landtage zu einer kurzen Tagung zusammengetreten. Während der Landtagssitzung in Triest demonstrierten etwa 6000 Personen vor dem Rathause zugunsten des allgemeinen Wahlrechts für den Landtag und den Gemeinderat. Eine De putation des Exekutivkomitees der sozialdemokratischen Partei überreichte dem Landeshauptmann und dem Statthalter eine Denkschrift, in der die Einführung des allgemeinen Wahlrecht» gefordert wird. Der Landeshauptmann brachte die Denk schrift zur Kenntnis de« Landtags, der sie dem LandeSauS- schuffe zuwie«. Die Manifestanten durchzogen dann unter Hochrufen auf das allgemeine Wahlrecht die Straßen und zer streuten sich später ohne Zwischenfall. Auch im steiermärkischen Landtage ist ein Antrag auf Ein führung des allgemeinen Wahlrechts für den Landtag ein gebracht worden. Zur Trennung von Ltaat und Kirche in Frankreich. (W. T. B.) Paris, 27. Dezember. Im Senat verlas heute Maxime Lecomte den Bericht über das Gesetz betreffend Ausübung de« Kulm«; der Bericht spricht sich für Annahme de« Gesetze« au«. Lecomte gab der Ansicht Ausdruck, der Papst habe durch seine ungerechtfertigten Entscheidungen eine heftige Verfolgung der Kirche Hervorrufen wollen. Da« Haus beschloß sofortige Beratung des Gesetzes, worauf die Sitzung geschloffen wurde. Paris, 28. Dezember. Aus Rom wird gemeldet: Nach der amtlichen Verlautbarung der heute im französischen Senat zur Beratung gelangenden Vorlage über die Ausübung de« Gottesdienstes wird der Papst in einem Schreiben an den Kardinalerzbischof darlegen, warum auch dieses Gesetz unan nehmbar sei und von den Katholiken als null und nichtig an gesehen werden müsse. Pari«, 28 Dezember. Im Departement Savoie wurden sieben Bürgermeister abgesetzt, weil sie sich weigerten, die Se questration der Kirchen und Pfarreien den Geistlichen bekannt zu geben. » Paris, 28. Dezember Der Gemeinderat von Verdun stellte dem Bischof da« Kommandanturgebäude zur Verfügung, das von dem in Nichtaktivität versetzten General Pechalve« verlaffen worden ist. Nancy, 27. Dezember. Das hiesiae Zuchtpolizeigericht hat den Bischof Turinaz zu einer Geldstrafe von 50 Frc«. ver urteilt, weil er bei der Räumung des bischöflichen PalaiS sich zu Gewalttätigkeiten gegen einen Gendarmeriewachtmeister hatte Hinreißen lassen Von den russischen Revolutionären. (Meldungen der St. Petersburger Telegraphen-Agentur) St. Petersburg, 27. Dezember. Die sozialrevolutionäre Partei hob durch überwiegende Stimmenmehrheit den anfäng lichen Beschluß, sich während der Dumawahlen terroristischer Akte zu enthalten, auf, da diese unter den bestehenden Ver hältnissen das einzige Kampfmittel gegen die Regierung seien. Die serbische Anleihe. (W TB.) Belgrad, 27. Dezember Der König hat dem Anleihegesetz die Genehmigung erteilt.