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Mr den AmtsgMchisZEKM TDensLcM NWÄ dM<M Umgebung Reichrpostanstalten. ISIS Freitas, den 22. Januar Hel^A^r.: Amtsblatt. I«mspr«cher Nr. 11V. Drucker und Verleger: EmilHannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. — .. - - — SS. Jahrga»-. —-— » > --- > 7 sSr Eibenstock, Larlsfeld, HMMdshübet. iLLLWLiLLKLL Neuhelde, VberstStzengMU, ZWnheide, ß Seil« 30 Pfennig«. Tageblatt 4 Lrpedition,beiunser«nvotenlow»eb«iallen E.. » z ^ich-p°st°^ §chi^8^hMWTerp§osa,U«tersÄtzengM^WALMM«stN Freitag, de« 22. Januar 1V1L, nachmittags 1-L Uhr sollen i» Restaurant ,Z«nlra lhalle' folgend« Sach««, nSmlich: zirka 6' , Silo schwarze Kaastsetde, Stahl, Attgold, französ. «old und »oldfttfte an den Meistbietenden ..... D-° d« «Mich» ».«Mich». Li« ZtDtlMagrif ««f L«M. Eixe RüllzWsbcwtMg der Raffe». Englische SchlaM» am Tigris. Was so lange von den Engländern befürchtet und so sehnsüchtig von allen Deutschen erwartet wurde, ist nunmehr Ereignis geworden: Deutsche Zepp?l»nluft- schiffe sind an der englischen Küste erschienen und haben Ihren Eisenhagel über befestigte britische Küst.nstädte ausgestreut, und zwar mit Erfolg, wie der stell vertretende Chef des deutschen Admiralstab es aus drücklich betont. Die amtliche deutsche Meldung, die wir schon durch Sonderblatt bekannt gaben, lautet: (Amtlich) Berlin, SO. Januar. In der Stacht do« 10. zum SO. Januar Haden Marinelust» schisse etnenAugrtss -e-e« einige deses» tigteGliitze a« de» eugltsche« vftkiifte te» uud Stege« mehrfach v»«de»mitE»solg aeworse«. Lie Luftschiffe w«rdeu deschoffe«, ff«d «der ««versehrt »urückgetehrt. Der ftellvertreiende Ehef de» Admiralffade» (gez) v*h«cke. (W. r. B.) Einzelheiten über die kühne Luftpartie, die uns kein einziges Land nachmachen kann, melden dann noch eine Anzahl Telegramme, von denen zwei aus London selbst, die anderen aber aus dem neutralen Holland kommen: (Nichtamtlich.) London, 20. Januar. Mel dung des Reuterschen Bureaus. Gestern abend um Vzd Uhr erschien ein feindliches Luftschiff über Yarmouth, das 10 Minuten über der Stadt blieb und fünf Bomben abwarf. Zwei Per sonen wurden getötet, mehrere Häuser wurden zer stört, viele Fenster sind zersprungen. Zwei der abgeworfenen Bomben fielen am Strande nieder. Das Luftschiff konnte wegen der Dunkelheit nicht gesehen werden, aber seine Motoren waren deut lich zu hören, auch waren Flammen in der Luft sichtbar. Das Luftschiff fuhr dann nach Shcrrtngs- ham und warf dort zwei Bomben ab, die jedoch keinen Schaden anrichteten. Auch über Cromer wurden Bomben geworfen. Um ^11 Uhr erschien das Luftschiff über Kings Lynn, wo cs vier Bom ben abwarf. In Ikings Lynn wurden zwei Häu ser zerstört und ein Haus beschädigt. In einem der Häuser wurde ein junger Mann getötet, wäh rend sein Bater unter den Trümmern begraben wurde. An dem Geräusch der Motoren erkannte man, daß das Lustschiff in östlicher Richtung fuhr. Auch aus Sandringham, dem Landsitz des Königs, wird berichtet, daß das Luftschiff dort er schienen sei. Amsterdam, 20. Januar. „Nieuwes van den Dag" melden über London aus Yarmouth, daß eine Bombe des Luftschiffes neben dem Exerzierhrus?, die andere beim Marinedepot niedergesallrn sei. London, 20. Januar. Der in Yarmouth durch die Bombenwürfe des Luftschiffe- angenchtete Scha den wird amtlich auf mehrere tausend Pfund geschätzt, der Schaden an Fensterscheiben allein auf 100 Pfund. In Yarmouth sind zwei und in Kings Lynn ebenfalls zwei Personen gerötet wor den. Für das Gerücht, das Luftschiff sei bei Hun- stanton herabgeschossen worden, liegt keine Bestätigung vor. Amsterdam, 20. Januar. „Telegraaf" mel det auS Ymuiden: Hier eingetroffene Fischdampfer be richten, daß sie heute Nacht über der Nordse-! drü Luftschiffe gesehen hätten. Haag, 20. Januar. Der Chef des Marinestabes eilt mit, daß die Luftschiffe, die gestern auf den 'ördkichen Inseln sichtbar waren, sich nicht auf iederländischem Gebiet bewegt hätten, son »rn sich über der See in beträchtlichem Abstande von kr Küste geflogen seien London, 20. Januar. „Times" melden aus Yarmouth, daß die meisten Einwohner sich bei der Ankunft des Luftschiffes in den Häusern befunden hätten. An den öffentlichen Gebäuden sei wahrscheinlich wenig Schaden angerichtet worden, dagegen seien viel: Häuser in der Petersroad beschädigt wor den. Eine Bombe sei nahe der Peterskirche, eine andere auf dein Norfolkjquare, gegenüber sem Hause des Mayors, niedergefallen und habe ein ti?- ses Loch geschlagen. In Sherringsham seien fünf Bomben geworfen, aber niemand getroffen woroen. In Kings Lynn seien 7 Bomben geworfen und großer Schaden angerichtet worden. Nach einer wei teren Meldung des Blattes seien in London iür die letzte Nacht Hilssschutzleute ei «berufen und die Feuerwehr für alle Fälle bereitgehalten. Biel hätte nicht gefehlt, und Englands Königs paar selbst hätte die Wirkung der deutschen Bomben beobachten können; denn kurz zuvor Sandringhrm beschossen wurde, weilte der Britenkönig und »ein? Ge mahlin in dieser Stadt der Grafschaft Norfolk: London, 20. Januar. Der König und die Königin sind Montag aus Sandringham hier ein getroffen, wenige Stunden bevor ein deutsches Luftschiff über Sandringham erschien. Wir begrüßen die Nachricht von der deutschen In vasion in England mit großer Freude. Haben wir doch nun mehr die feste Gewißheit, daß unsere Z:ppeline sich trefflich auch über dem Meere bewähren und unter Um ständen einen deutschen Flottenangriff auf die eng lische Küste wirksam unterstützen können. Daß alle Be mühungen des Feindes, die Luftschiffe durch Schüsse unschädlich zu machen, gescheitert lind, setzt dein küh nen Unternehmen die Krone auf. Erfreuliche Fortschritte haben unsere Truppe»» auf dem westlichen Kriegsschauplätze erringe»» können. Bei Notre Dame de Lorette, in den Argonnen und im Oberelsaß sind die Unsrigen nach dem Bericht unserer Obersten Heeresleitung erfolgreich vorwärts gekommen, ja, der Geländegewinn in den Argonnen beträgt sogar 500 Meter, ein Erfolg, der nach den Erfahrungen des mit mo dernen Feldbefestigungen geführten Krieges bedeutsam ins Gewicht fällt. lieber die deutschen Absichten bei Soissons zerbreche»» sich unsere Gegner den Kopf und versuchen dabei den deutschen Sieg nach Möglich keit abzuschwächen. Indirekt wird aber in nachst'hen- der Meldung selbst zugegeben, oaß der deutsch? Keil bei Soissons tiefer und tiefer eindringt: London, 20. Januar. „Times" melden aus Paris vom 18. d. Mts.: Der Feind versuchte nicyt, bei Soissons über die Aisne vorzugehen, machte aber einen kräftigen Angriff auf das westlich davon ge legene Autreches und Troyon im Osten. Das berech tigt zu dem Schluß, daß der Erfolg bei Soissons für die Deutschen keinen Wert hat, wenn sie nicht auch in den benachbarten Teilen der Front entsprech-nd Gebiet gewinnen. Die Deutschen bemühe»» sich offen bar, dei» Keil, den sie in die feindliche Linie g:tr»?b:n haben, auszuweiten, um dann ohne Gefahr für den Flügel eine Forcierung des Flusses zu versuchen. Ueber die deutschen Feldbefestigung.'»» plaudert Oberst Müller, jedenfalls derselbe Oberst Müller, der im Berner „Bund" seine treffenden Auslassungen veröffent licht, in der „Neuen Zürcher Zeitung": Zürich, Id. Januar. Oberst Müller schilvect in der „Neuen Zürcher Zeitung" die Anlage der deutsch«»» Feldbefestigungen und bemerkt u. a., daß die BeWig- ungsarbeiten fast ausschließlich der Infanterie zitfrnlcn, die darin einen hohen Grad der Durchbildung aufweise. Die Befestigungswerke seien mustergültig. Ein Oberst habe ihm versichert, daß er in solchen Stellungen mit einer Kompagnie einem feindlichen Bataillon die Spitze zu bieten vermöge. In Belgien sucht man jetzt die geflüchtete B'völ- kerung energisch zur Rückkehr zu bewegen, ein B> mühen, das von dem deutschen Generalgouvernenr b: greiflicherweise rege Unterstützung findet. Da sich viele Mittel zur Erreichung des Zwecks als ziemlich wir kungSloS erwiesen, will man es «etzt mit ein r Son dersteuer versuchen: Brüssel, 20. Januar. Einige belgische Stadt Verwaltungen beabsichtigen, geflüchtete wohlhabend? Einwohner, welche nicht zurückkehrten, »nit einer Son dersteuer zu belegen. Der Generalgouverneur akzep tierte den Plan und führte ihn für ganz Belgien durch. Geflüchtete, die bis zum 1. März nicht zurückgekehrt sind, zahlen zehnfache Personalsteuer; Arme bleibe»» steuerfrei. Die Hälfte des Steuerbetrages fällt ven Gemeinde»», die andere Hälfte dem Generalgouverne ment für Landeszwecke zu. Ueber den Stand der Kämpfe »n Nord polen und westlich der Weichsel ist in oen letzten Ta ge»» außerordentlich wenig gemeldet worden. Trotz dem darf angenommen werden, daß auch hier von un serer Seite fortlaufend Erfolge erzielt sind, die sich bereits an der Kampffront der mit »ins verbünd >ten Vesterreicher «nd Ungarn deutlich bemerkbar machen, und zwar insofern, als der schwere Druck, der voi» unserer Seite aus Warschau au- geübt wird, rückwirkend auf die Stellungen der Rus se»» in Galizier» ist; die Russen ziehen sich nämlich langsam aus Galizien zurück, und u a. »oll Kietze schon voi» den Russe»» geräumt sein: Rotterdam, 19. Januar Der Korrespondent des „Daily Telegraph" meldet aus Petersburg: Ein von der Front zurückgekehrter russischer Oberstleutnant erklärte, daß die russische Armee »in Norde»» immer mehr Gelände gewinne. Die aus oem Süd'n längs der Linie Czenstochau -Wlostschowa Kietze vo» rücke-, de deutsch-österreichische Armee sei in Kietze ringe- troffen. Es sei niemals die Absicht der Russen ge wesen, den letzten Ort zu behaupten, weil er eine un vorteilhafte Lage habe. Bor einigen Tagen seien sämt liche Akten aus der Stadt geschafft worden. Die ruf fische Heeresleitung meinte, es wäre besser, falls die Deutschen und Oesterreicher in lener südlichen Gegend einen ernsten Angriff machten, die Truppe,» in der Nähe von Radoin zusammenzuziehen und dort standzu halten. Tie Russen seien Meister in der Defensive. Es sei möglich, daß die Bewegung der Deutsch:»» in der Richtung Kielze eine Verspätung der russischen Offen sive zur Folge habe. Der österreichisch ungarische Generalstabsbericht kann ebenfalls davon berichten, daß die »Knss.'i» zu nehmend an Raum verlieren: Wien, 20. Januar. Amtlich wird verlaut bart: Die allgemeine Lage »st unverändert. An der Front in Polen fanden, abgesehen non Pa trouillengesechten, nur Artilleriekämpfe statt. Am Dunajetz beschoß unsere Artillerie mit Erfolg Ab schnitte der feindlichen Jnfanterietinien und er zwang die Räumung eines stark des tzten M?i:r Hofes. Eine eigene Abteilung drang bis an der» Fluß vor, brachte dem Gegner mehrere hundert Mann Verluste bei und zerstörte noch die vom Feinde eingebaute Kriegsbrücke über den Duna jetz. In den Karpaten nur unbedeutende Geplänk?l Der Stellvertreter des Chefs des G:neralstab?s: von Hoefer, FeldmarschaUeutn rnt. Ueber die Vernichtung dreier russischer Regimenter bei Zaklizyn berichtet anschaulich nachfolgende De pesche: Berlin, 20. Januar. Der Berichterstatter der „B. Z. am Mittag" in Westgalizien »neldet über die Kämpfe von Zaklizyn noch folgendes. Die Russen hiel ten die dortigen Stellungen »ür einen der Hauptstütz punkte der ganzen Front. Sie griffen deshalb uner müdlich immer wieder an. Besonders »var es ihnen um eine Höhe zu tun, zu deren Eroberung ein Wald raum durchschritten werden mußte. Unsere Truppen er hielten Kenntnis davon, daß nach mehrtägigen ver geblichen Angriffen zu einer bestimmten Nachtstunde ein entscheidender Sturm dreier russischer R.'gim nter erfolgen sollte. Der Artilleriekommandant ließ nun die gesamte verfügbare Artillerie sich auf den Wuld raum einschießen und eröffnete auf diesm ein derart vernichtendes Feuer, daß.dle drei russischen Regimenter fast völlig aufgerieben wurden. Allein von einem Bu taillon sielen vier Kompagnieführer