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lich daS Unvermeidliche zu ertragen. Daß nun die Tod. — 17 Mrz 1854 Tagesgeschichte. . * Altenberg, den 15. März. Die Geschichte vergangener Zeiten, die klare, bündige Lehrmeisterin, beweist unter Anderem auch zur Genüge, daß unter dem Monde nichts neu, sondern Alles schon vorgekom men ist, und dient bei ungewöhnlichen Zeitereignissen Leidtragenden zum Trost und zur Erwärmung. für Ferner vom Jahre 1720: ,, Es mußten hiesige Zwitterstocksburschen (weil wegen des großen und bei Menschengedenken nicht erhörten Schnees kein Ge- traide aus Böhmen geschafft werben konnte) von Al tenberg über Zinnwald bis nach dem sogenannten Eichwald in Böhmen Bahne machen, um Korn auS Böhmen zu bringen. Und als bald darauf solcher Paß versperrt wurde, so mußte der Scheffel böhmi sches Maaß fast mit 6 Thlrn. bezahl-werden." (Frei lich nach damaligen Verhältnissen und Begriffen eine sehr große Theuerung!) Mancher arme Bergmann konnte in etlichen Tagen kaum einen Bissen Bryd mit sich in die Grube nehmen und also auch vor jämmer licher Entkräftung kaum arbeiten. Die Fuhrleute muß ten wegen Mangel deS FutterS die Pferde abschaffen, dagegen sich die Bergleute durch die schwere Theue rung gezwungen und gedrungen sahen, die Zwitter vor die Mühle zu führen. Den Zinnstein trugen arme Weiber aus den Mühlen in die Hütten, auch das geschmolzene Zinn in die Wagen. Höchst wahr scheinlich sind von jener Zeit an die Zwitter mit durch Kästelfuhren an die Pochmühlen befördert worden. Schlimmeres haben unter Anderem im dreißig jährigen Kriege noch die Jahre^ 1632, 1633 und I63S aufzuweisen. In dem ersteren brandschatzte der furchtbare kai serliche General Holkc mir 1500 seiner unmenschlichen Freitag Erscheint Dienstag« und. Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstal- ten. PreiS pro Quart IVNgr. genommen Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Lgndrrrann. Ueber die KriegSaffatren deS letzten Freiheits krieges und die in seinem Gefolge sich befindenden Drangsale bedarf eS keiner schriftlichen Dokumente. Sprechen doch da Augen- und Ohrenzeugen l Sagen doch die Eltern und Großeltern der jetzt lchsnden Ge neration glaubwürdig aus, wje damals (insbesondere im Jahre 1813) )u Wilders feindliche» Horben »och HungerSnoth und bösartige Fieber gekommen! Ulktzs doch hier auS glaubwürdiger Quelle, wie man da- v»-- malS Tage lang selbst in der Grube, wohin ganze um welche Zeit die Kälte noch so groß gewesen, daß Familien zur Sicherheit vor den Soldaten sich gd- die Nägel auf den Dächern geplatzes und eS in den flüchtet, habe hungern müssen und mit bange» Grhn- annoch übrigen Gewässern GrundeiS gefroren ,e." sucht auf den zu Tage aufgesttegenen Boren geharrt habe, der mit Lebensgefahr den in schwarzer Teufe Harrenden einen Laib Brod bringen sollte, auch wohl mit leeren Händen zurückkehrte, da die ebenfalls nicht minder hungrigen Feinde ihm die Gabe Gottes av- genommen hatten. Will man nun zwischen de« oben angeführten Jahren und der jetzigen schwülen Zett periode eine Parallele ziehen und aufrichtig sein , so wird man zugeben müssen, daß unsere Vorfahren «och Schlimmeres erfahren, wird aber auch mit männlich hohem und christlichem Muthe ertragen, waS der Him mel noch über uns verhängt hat. Dresden, 14. März. Gestern Vormittag ist die von dem hiesigen landwirtschaftlichen Kreisverein veranlaßte allgemeine Versammlung sächsischer Landwirthe unter sehr zahlreicher Theilnahme der Letztem in Thieme'S Hotel eröffnet worden. Mehren in der gestrigen Sitzung abgehaltenen Vorträgen wohnte der Minister deS Innern, Staatsminister Frhr. von Beust, bei, welcher sich auch an dem gestern Mittag in gedachtem Hotel veranstalteten Festmahle betheilizte. — Gestern Abend UV-Uhr erschoß sichderArchi tekt R. aus Creuzburg in Engel'- RestaNration in der Gaststube. Er hatte da- Terzerol mit Bier ge. laden und führte den Schuß durch biss Stirn. Per Tod erfolgte augenblicklich. GetsteSzerrüttung soll die Ursache sein. (Dr. I.) Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne i» Dippoldiswalde. Reiter hier Md verfuhr, wie eS seinem gefühllose» Herzen eigenthümsich war, barbarisch. Im Jahre darauf grassirt« die Pest und fordert« gegen 1200 Personen zu Opfern. Damals blieben > nur noch 5 Paar Eheleute übrig. — . > : .' Im Jahre 1639 steckten die Schweden Slkeybntz in Brand und an die 70 Gebäude, darunter Göp»l, . Scheune, Kaplan-, Schul-und ZechenhauS, ginget» die, welche in bewegter Zeit gleich de» Kopf verlieren Flammen auf und 3 Kinder von einem aewiffeft Bevg- wollen, ist aber auch Impuls, männnlich und christ- mann Hans Lange fanden in de» Flammen ihren gegenwärtige Zeit nichts Neues, "Unerhörtes gebiert, dafür wollen wir unsere Chronik« sprechen lassen. Darin heißt e- vom Jahre 1599: „Da eS den ganzen Sommer über nicht gereg net, so hat eS eine solche Theuerung verursacht, daß man für einen Scheffel Korn chat 3 THK. 4 Gr. be zahlen müsse«. Wozu noch Diese- gekommen, baß die Mühlenarbeiter in Altenberg den ganzen Winter hindurch feiern müssen, weil her Wassermangel bis Ostern des folgenden Jahre- hinaus gedauert hat, um welche Zeit die Kälte noch so groß gewesen, daß Wch-ritz-Z-Un-gS