Volltext Seite (XML)
Erzgebirgischer Volkssreund. Tage- und Ämtsbsatt für die Gericht-ümter Grünhain, Johanngeorgmstadt, Schwarzenberg und Wildenfels; sowie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schwär- zenberg, Wildenfels und Zwönitz. rr. """" 'ZUU 7""" i Mittwoch, den 8. Februar. 1 """""SS. '"L""""' > 1^5. Vrei« viert-ljährlich 1k» Ngr. — Jnkrat-n-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bi« Vormittag« 11 Ubr. ItvmKl. 8äcli8 8taat8l l8lnlraiint n. Bekanntmachung. Mit Genehmigung deS Königlichen Finanz-Ministeriums wird Vom IO. laufenden Monats ab der früh 4 U. 50 M. von Leipzig abgehende und bisher nur bis Werdau geführte Zug I,». deS Fahrplans vom 27. December v. I. in folgender Weise bis Plauen weiter geführt: von Werdau . . 7 Uhr 5 Min. früh. Reichenbach . 7 „ 35 „ HerlaSgrün . 7 „ 55 „ in Plauen . . 8 „ 25 „ stütz. Dieser Zug wird auch in Netzschkau Passagiere absetzen und aufnehmen. Im Zusammenhänge mit der vorbemerkten Erweiterung deS Fahrplans wird vom gleichen Tage ab der direkte Zwickau- Hofer Güterzug mit Personenbeförderung Ix. deS Fahrplans ab Plauen abgefertigt wie folgt: von Plauen . . 8 Uhr 25 Min. früh. Mehltheuer . 8 „ 50 „ Reuth . . 9 „ 25 „ in Hof . 10 „ 15 „ Vorm. Leipzig, am 3. Februar 1865. Königliche Staatseisenbahn-Direktion. v. Cranshaar. Bekannt mach n n g. Die zum Nachlasse Johannen Carolinen Rau verw. gewesener Weißflog geb Ullmann in Lauter gehörigen Mo bilien und das derselben gehörig gewesen- Feld Nr. 605 deS Flurbuchs von Lauter — Acker 13 l Qu.-Ruthen enthaltend und mit 4,sr Steuereinheiten belegt, sollen den 28. Februar dieses Jahres durch die Localgerichte zu Lauter und zwar die Mobilien gegen sofortige Baarzahlung um 10 Uhr im Hause Nr. 21 des Brand- catasterS und das Feld nach Beendigung der Mobiliarauction an Ort und Stelle meistbietend versteigert werden, das Feld indessen, unter Vorbehalt obervormundschaftlicher Genehmigung, was man andurch bekannt macht, unter dem Bemeiken, daß die weiteren Bedingungen deS Verkaufs vor demselben durch die Localgerichte werden bekannt gemacht werden. Schwarzenberg, am 30. Januar 1865. Das Königs. Gerichtsamt daselbst. Wichmann. habe, und daß dieser Punkt für Preußen ebenso ins Gewicht fallen würde, wenn es sich um Staatenbildungen an Oesterreichs Ostgrenze handeln sollte. Bevor die Frage bezüglich der preußischen Interes sen bei der Staatenbildung an seiner Nordgrenze definitiv geordnet ist, steht sich das preußische Cabinet außer Stande, auf die Frage der Uebertragung des Besitzes, selbst des provisorischen, einzugehen. Die Depesche geht dann auf die Bemerkung über, daß das preußi sche Cabinet gegenwärtig noch nicht in der Lage sei, seine Forde rungen in Betreff der Vorfrage, nämlich der militärischen und ma ritimen Interessen, zu präcistren, weil ihm das vollständige Mate rial noch nicht zur Verfügung stehe. Diese Bemerkung scheint dem Frcmdenblatt unklar. „Wenn", sagt es, „unter dem Material die genaue Bemessung der militärischen, maritimen und wol auch wirthschaftlichen Interessen zn verstehen ist, so stände die preußische Aeußerung im Widerspruch mit frühem Mittheilungen, daß die Absendung der preußischen Antwort nur auf gehalten wäre, weil die Fachminister eben über die Jnteressenfrage ihren Bericht noch nicht eingeliefert. Die Absendung der Depesche ließ also voraussetzen, daß die Beschaffung des betreffenden Mate rial» geschehen sei. Vielleicht aber, und das ist wahrscheinlicher, bezieht sich dieser Punkt auf den Ausspruch der Kronjuristen, der noch aussteht, weshalb denn auch die Meinung entstand, daß Preu ßen die Besitz- und Jnteressenfrage in Verbindung behandeln will. Ein Grund für diese Verbindung ist jedoch nicht ersichtlich, da das berliner Cabinet die Jnteressenfrage als Vorfrage bezeichnet und Tagesgeschichte Nochmals: Die preußische Antwort. Fortwährend beschäftigen sich die angesehensten Zeitungen mit der jüngsten Antwort Preußens an Oesterreich wegen der Lösung der schleswig-holstein. Frage. Aber keine Zeitung war bis zur Stunde in den Stand gesetzt, möglichst Genaues über den Inhalt der preu ßischen Antwort geben zu können. Jetzt endlich bringt das „Wie ner Fremdenblatt" und nach ihm die officiöse General-Correspondenz eine ziemlich ausführliche Analyse der preußischen Antwort auf die österreichische Depesche vom 2l. Dec. Wir entnehmen derselben fol gende Stellen: Preußen will das Gutachten seiner Kronjuristen abwarten, um dann die Interessen und Bcsitzfrage zugleich zu behandeln. Die Depesche ist im Tone sehr freundschaftlich gehalten und marfirt das Bedürfniß Preußens, sich mit Oesterreich zu verständigen. Es wird der richtige Satz hervorgestellt, daß es Preußen unmöglich wäre, ohne Oesterreich in der schwebenden Frage etwas durchzuführen. Preußen und Oesterreich im gemeinschaftlichen Vorgehen würden, wenigstens thatsächlich, den allein entscheidenden Einfluß auf die Regierungsübernahme in den Herzogthümern üben. Preußen »erde aber, heißt es weiter, wegen seiner Stellung als norddeutsche Macht, sobald es sich um Staatenbildungen im Norden handelt, ganz po sitive militärische und maritime Interessen zu wahren haben. Es wird bemerkt, daß Oesterreich diesen Punkt wiederholt zugestanden