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lS. Seite » Nr.L» 21. Jahrg. Aeenfprecher: Rekakttv« 32723 - Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Re. 11797 SäcklMe Dienstag, 17. Januar 1922 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden « 7l. IS, L»olt>»lnftrofte 48 15 ;12 f t : >8«z»aSvr»tSl Vterteltährltch U4 zwetnioiiallich l« ^ monailich N F, frei Haus. Einzelnummer l>n 4- Die SäSisilche -PoiiSzcnmin crnvemi iechSmai wüchenilich. — Sprechtnmde der Redattio» -» bis »I Uhr nachm, Rlch«' auS- drückiich zmüllveriangte und »Ni Rurkporlo nicht beriehcne ENNendmigeu an die Redaktion werden nicht ansbewaknn Slnzeiaen, Aanabme van cheichäNSanzeiaen ai« in. dort czamNienanzeiae- bi« ,, lihr vorm. einzeigeichretS »ür de Pelnzem !,/>,» ^amtlienatizenien Ä.7.» -nr -ercine Ü.kitt die üekiameze, e NN nn» breit ».—. ckür nndcnMch ae-chnevenr wtvre anrNi .eer»>»recher innieaebene cin-eiaen a-„ie-- n„, sie Nera-mvarmchlen tt> "n- !i!-chiiaie„ nicht ndernetnnim Attiialnne >» Dresden: Echiiitdtbche Bnchhand!. Inh. P. Beck. Schlotzilr. 5. tu Banpen Franz »knriat a. d. Petrilirche i »vlkv »iraSo 3V, S. c k e lunx tcktinr unä inrten. mii?-ir um StNliuilk MIN -Xvttitt littlln ^ stl-1 ilire MttNItt^ tssretti iiinl >«t Stic!, mil soebenßez. oder ßezen ins «srk-ck mir. ,882; M»Ms! uvckorbrrivs snlos mit- lr rrvloksn t»t onl, sStavt» 108. 7. 8. Usiprig i-uv^vu. »riv d. N. tion - 2005V üir va: r.8o Z.40 t ^vvtüt «»GO»»»» « r nn Anftak Berlin, 15. Januar 1922 Hs Zweiter R e i ch S pa r t e i t a g der Deutschen Z e n t r » m S p a r t e i! Ecinnes und Genua zeichnen den West. Am Sonnabend nachinittast fanden sich aus dem ganzen Reiche die Vertreter der Presse zusammen, die im AngnstinnS- verein organisiert sind. Die brennenden Pressesrasten wurden beraten und die berechtigten Wünsche znr Pressenot in einer ein stimmig anstcnouimenen Entschließung »iedergelegt. Im Mittel- puiikt aber stand doch die Rede de? Reichskanzlers Dr. W irth, der trotz der außerordentlichen Arbeitsbelastung durch sein Er scheinen im AngnstinnSverein erneut zeigte. n>ie sehr er die Be deutung der Presse zu würdigen weisz. In cinstündiger Rede gab er eine außenpolitische S i t ll a t i o n S z e i ch n u n g. die von bochstem Interesse und für die ZentrnmSvrcssevertreter von größter Bedentnng war. Am Sonnabend abend versam melten sich die bereits anwesenden Delegierten im Neslanrant des Reichstags zu zwanglosem Beisammensein, von dem Bur schende» der Berliner ZentrnmSpartci Stadtv. Lange herzlichst begrüßt. Als nun heute vormittag der Parteitag crössnct wurde, zeigte sich, daß er außerordentlich stark beschickt ist. Der Plenar- sitznngSsaal des Reichstages, der etwa -15V Sitze faßt, ist gefüllt. Die Tribünen sind stark besetzt. Auch ans Sachsen sind außer den offiziellen Delegierten einige eifrige ZentriimSanhänger ge kommen, wobei besonders das Interesse der sächsischen ZentrumS- jugend unter Führung des Landesvorsitzenden der Windthvrst- bnnde Sachsens, Studiosus Karisch bemerkt werden muß. Der hochverdiente Führer dcS preußischen Zentrums, Gehcimrat Dr. Porsch spricht die BegrüßnngSwvrte! Welch ein Jnbilänmsjahr der ZentrnmSpartci liegt hinter uns! Es folgt das Gedenken der verstorbenen ZentrnmSführer. I» tiefer Ergriffenheit lauscht die Versammlung den Worten Porschs. Es kommt der Dank an die Zent'nmSmänner. die das ßbwere Opfer gebracht haben, die Verantwortung für die Leitung der RetchSgeschicke mit zu über nehmen ParoleanSgabe für den Parteitag ist: Klare Zielsetzung unserer eigenen Arbeit, vorurteilsloses Zusammenarbeiten mit Das Kabinett Poincare »»» spar?-!, Ist. Januar Da« neue Kabinett ist cnl-aii'tia geh-ltzet Es b tt si-b nilaii'inen au« M-n'sti rp-äsi»-crt n> d M' li't-r d->> ?!»«- wü'iieen stta wand Poincarü. Vii-V'äftdeat, Inst->»'» ster und M »ist r kür E>'ah-Lotbnnnr„ Barlbon Juncre« Mannonrp, F'iiain N de Lastt-Hrie, Kiiea n„« Bc-sta-"» Maaino'. II nte- rlctzt ü'N Bü-ard, Ko'vickcii Sara»!, A best »nb wabrckienüch auch Gesnndh itSineleiiAl rande, Bora'd Vinte'»- Trocgiie„r, Maiiue Al'-ert Pep r oniiet, Landwirtschast Chüron, befreie Gc.stlte Reibet. HnOel Dior. Dars, l8. Jinnar. Das »e»e Mlnivertnm letzt fick, zusammen aus drei Senatoren und zehn D vnii rten. ES enthält zwei '» itabede, de> RrpiiM't.inische» ll»i ,l de» Senats, i Radikal,, v -r Mltgli der der r>v»bl'k»insckien Lniteu, drei Mck.-l-eder d>r Nepubt-kuiilich-demoliatiletzinEoIkute. etnMVgl edd,rL » s pabckka- er inid .e>» Mitpl cd der R,vilblikan>schen und toi alrn Aniou V ti AuSuchme von de Lalt,yr>e wa,,n täluii che w'i^i bereits V inistcr oder SiaalSsetieiäie Daitneu n- d .L> »a ot > aven st b eod- gützi, eew g-r«. dem ft binett Poinca ü b i „ > t n. Dws »> t i- st,eicht den Widerstand der L „len g>ge» die ftabimtirbtzdiiug. Die fran^Lsi che Presse Zeilen tinb'neit Pai is. 16. Jan. Der „Temps" schreibt über das M ntsteitnm Poli-ea S: DaS Mmiberlnm sei ho-noaen. Es tet etwa« Gute« Poine rö woüe den B,»g itcd n duich-nhren. and-re aber weigeuen sich. Mil diesen andeie» inetnt da« Vlait die Sozialistisch- Radikalen, deren Fit rer Doiiinewue und Heiriot dea Eint !l' Ins Minime,inui veiwetg-rten. — DaS „Journal de« Dü als" ist der sicht, es sei übeitileben, von Vurgsrieden zu tpreche». Die Kniidschakt de« Herrn Viwnd und da« vrickstw Al, tt. di das diploninti che Uiitelnehn en Lwi>d G o>g-s auw.ewaen t ä ten, halten ein Jnteiesic daian, die -juka, st ,echl finster dorznstellrn. Wa« die äiistcre Laa« an'telnfst, so filidet da« Blatt daß diese weniger schlecht iet. nl« wenn de, e» g lisch-franziist sch,e Pakt nnle-- zeichnet worden wäre. Set st mit En land würde» die r ez e n.'g.n sich verb ssern. linier dem Rrg ine Brinna habe nia, mit tem lttoch ar jenielt« de« Kanal« wie in einer wilden Etze gelem- dato >ei inan An» in Aim spazieren , egangen, bald Iw e »inn sich non tein mtt tchelen Annen vetrnchiet. Jeieemat "a e Fiank>elch die Koslen der Wiedei Vereinigung getiaacn. Mit Poincarö w rden die 'Veziehnn en der Velde» Lander w!ed-r noruiat wr, den Man w.rde die Staalsge^chät,e nicht mehr in Kaffeehäusern erledigen. Lloyd G orge zum Garan'evert^aq Ca» er-, 16. Jnuuar. Vor seiner Abre se au« Canne« er klärte L oyd Geor e sranzösi che» PiesieveitrelelN, er t abe den Wunsch, caß der Gaiantieveriiag noch vor Zn aminentiitt der Kon» serenz i» Genna nnlerzelchnet meid.» niö e. Die ttatlent che !1ie ie- rung >ci im Äugeiiblich nicht nufge,ordert woroen, sich dem Av als denen, welche die Verfassung anerkennen und bereit sind, tm Sinne der Volksgemeinschaft mitznarbeitcu. Die Wahl des Präsidium S geht tlar boc sich. Porsch wird Präsident, linier de» stellvertretenden Porsitzenden befindet sich Gras Prajchma aus Oberschlesien und der Arbeiicrvertrcter Gronowskp ans Tortinund. Unter den Schriftführern ist diesmal SackEen durch Jnstizrat Dr. S ch r ö m bgenS - Leipzig vertreten. Der Bericht über bic allgemeine politische Lage und damit den RechensckwstSl>ericht der ZentruinSfrattion des VkeicbStageS erstattete Reichsarheitsininister Dr. BrannS. Es war ei» überaus tiefgründiger Vortrag, der die Außenpolitik, die WirtschaftS-, Finanz- und Steuerpolitik umfaßte und ein klares Bild Pon der Tätigkeit des Zentrums gab. Die Stellung des Zentrums znr Sozialpolitik »ahm einen weiten Raum ein. Die K » lKm r p o l i t i k wurde besprochen. Das Zentrum wird altes tun, um beim R c i ck ö s ch n l g e s e tz die verfassungs mäßigen Rechte der Eltern zu wahren. Der Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß dies vielleicht doch unter Zugrunde legung des Entwurfes geschehen könnte. Aus seinen Worten sprach der feste Wille des Zentrums znr Tat. Das verabschiedete Gesetz wegen der religiösen K i n d e r c r z t e h » n g bat zu wenig Beachtung gefunden, obwohl es von großem Belange ist. Auch die Frage der An- und Abmeldung znm Religions unterricht ist, lote Dr. Brauns betont, darin im Sinne des 8 >19 der ReicbSvcrfassiiiig geregelt, und zwar so. daß Anmel dung zmn Religionsunterricht nicht vorgesehen wird. Damit ist der Streit lfür »ns in S a ck, s c n besonders wicbtigs bereits reichsgesetzlich im Sinne der ReicvSverfaßung entschieden. Die KealitioiiSpolitik und ihre Notwendigkeit beweist der Redner am Schlüsse seiner bedeutsame» Darlegungen »nd sckiließt mit einein kraftvollen Appell unter lebhaftester Zustimmung des- Partei tages. Der Präsident begrüßt unter stürmischen Kniidaebnugen die Vertreter der christlich-sozialen Vartei Oester reichs auf dein Parteitage, in deren Namen Nationalrat Kn» schal marlante Worte spricht. 1,^1. Bericht Über den Parteitag s. auch S. 9 kommen nn.'usckicke'-n, w >l die La<U' d,>r ItaLem chm G><" ze nickt zu ein-r a-M'teri cke» m-^e Da« Einver nehmen "it Belgien in d'eb'r An'"leg n>wit 'kl vollkommen. di' Or nt'rage bckreffe, so I offe e», des- sie in etwa zw i Wacken bei einer Z„!o>»menkn'ist der Anbenni>"i er in P>r^s ge- ieaeit werden müi-te. Ant rin>^'i>sra>e w aen de, Itntersee aa e antmmtele Lwnd G a'g>, ^ e« F-n-azena sei ge'ä »V ber f- r H »- t el sckiffe als itze Ksie - ch ffe: -'a« sei im lebten KA ge l en, esen «oo d n. ?orpediU o te nn' wck° Nn>rsee'>oote wllten de» Tanitz der ftä'-en ü >erue> NIm. Ltoy'G o g' segi ". ..Ick iürckte l ickt nie französischen llni-r eeboot'b scu d n, rj> ttn>e>s"ebaote ini altge- niet, en." Znm Scklnü eik äi te er. der P'i d > » - "'>,ran '« könne e st I» Vug'ifk g oniincn ivelden. wenit der sjaicc-e tii Eaivpa ivieder hergesicll. sei. Neue Au^ieferunisfl>r^e''"nsien von Kriege beschuldigten P"rl« ^6. Januar. Die von der Komniisüon in Sacke-, der ft r i ea S b es ck »I d i a t e„ »e abtea Entichließnng,», d>e dem Obe, sie» Rate untcrbre lct werd n, tan en: 1 Das NetchSgertckt in Leii-zig bat bis iebt sein Il'teil in nenn ibm vorael g en Fällen über die „ftrieasverbrecker" ac-p ack ». davon drei ans Veranckiiung der französischen Reaieruna, eins an> B ranlasknng der belai scheu !lt a- >nng und vier an> Ver- nnlnsii'iig dcr brit >' ch e n Regi, i mia, sonne - in-?, da« an J iit nnve dr d c nts cb en S-'eg eriu-g zu - ckm übrcn ist. Die ialieniscke Regiernna ba Var einiaen Vton t n d",n ReichSgeiiikn ib,e Alte» über v »sch ebene andere aalte übermutz-tt E« tam bisber kemer dicbr Fälle zur V rüan lnn-. WaS da« Versa'',e- vordem NenbS gericht in Leipzig anbelrisst. so g-ckt die übereinstanmend - A'siebt der ftvmni-ssion dabtn. da - das Gericht in t ganz geri , -e» AnSnah,„en insote-n keinerlei «tienngtn» g g geiwn babe, als e- » ckt genügend e B e »> ü b nage n z n r A ntdecknng der W abrheit »niteriiommen bat'e. WaS die Nr'e te dcS !1!e>ckS c Icki'S sel ckt an gebt. so aebt die einstinimme Stnsicht der .ftommissi» dabni, daß in aü alte» Fällen das Neicksgc-iicku keine Geanatmui' a b inwsern. als ei n < e I n e A n n e kl n g i e >» ei g e s p ro ck> e n wurden, wäbrend sie bäne» peiar'e'lt werde» nckinen, n>ck daß s, tbst >n den Fällen, in denen die Angcktnaten ür schnt >g beiunden wnrdeu, die aus gesprochene Strate nicht genügend war. 2. Die einstimmige Ansicht der Kommission geht dabin. daß man zu ke nen> ziveckmäßigen R inltat gelangen kan >, wenn weitere FK e dem llieichsaerick» in Leipu »uteibreitet tver c». I» ola-deis n ist die Koniiniiston rinsttmimg der Aniickt, daß non nun an der Text dcS A>t. 22ck des V «tingeS Po» tz-'er aille« in Ilebeleiiisl inmung mil der alliierten Note vom 7. Mai t92v letzter Ab'av i» Kr, t ge setzt »nd daß die d> »Ische Reg erung aiiige'oidert io rd» »>»>:. d e Angeklagten den alliierten Mächten -n ihrer Ab urteilung auszulieser» Entweder — oder Von einem unserer außenpotilischen Mitarbeiter wird nuS geschrieben: Die durch den Vorstoß Poincare geschaffene weltpolitische Lage ist folgende: Eiiiweder stellt sich die Politik Poin- cares in bewußten Gegensatz zu England, oder aber sie kehrt zur Linie der Briandschen Po litik zurück! Ei» Drittes ist ganz und gar nicht möglich Briand wußte ganz gut, warum er der franzö sischen Kammer und auch dem Präsidenten Mitterand ein viel sagendes „An revoir!" «Ans Wiedersehen!) zurief. Entweder wendet sich Poincare von der Vriaiidschen Poli tik eines Bundes mit England inner den von England Porge- zeichneten Richtlinien ab. oder aber eS wird nach einem kurzen Machtransch an den barten Realitäten deS politische» und wirt- srtzafltiche» Alltags selber zugrunde geben. In jeden, Falle hat die Welt und hak insbesondere Deutschland ans eine schwere LeibenSzeit sich gefaßt zu macken. Aber es ist schon so, was er fahrene Politiker bei u»S z» Lande innner wieder gesagt haben: Wir müsse» durch die Poineare-Epoche hindurch ehe eö besser werden kann! Selbst auf französiscker Seite ist diese Auslassung porbauden. Eine hochgestellte frauzösische Persönlichkeit bat dem Vertreier des „Berliner Tagebtatts" gegenüber in Cannes ge äußert, daß eS dann Friede werden kann, wenn Frankreich „durch den Scktamm der NackkriegS-Psvckose" bindiirchgegangen sei. Poincare hat sich in seinen, Ministerium mit Männern umgeben, die durchiveg seine persönlichen Freunde sind. Es soll allem Anschein nach eine große Machtprobe veranstaltet werden, um sür die nächsten Wahlen die Oberberrsckast des nationale» -Blocks zu sickern. Diese nächste» fra» wüschen Kammerwahten sind aber erst im Hertckt des kommeiideii JakreS fällig. Die jüng sten Ereigniste baben unn die Sozialisten veranlasst, jetzt sckvn Kamiiieranstvsnna und Ncnwnhleii zu fordern. Nun sind ja ge wiß die Sozialisten in Frankreich nur eine eiuftusstose Gruppe, aber e-S ist nicht zu verkennen, daß ihre Agitation auch im Lager der bürgerliche» Linke» ingchsend Eindruck macht. Die Stim mung der großen Mgüe i» stenn'reich schildew dg-S Vanser Bleckt „Bon Scckr" durck-gi-s zutrefieud, wen» eS die Frage stellt: „Wollt ihr denn wissen, was die srau.wsische» Bürger sagen? Die Herren vom »ali,'»eilen Block wolle» uns noch einmal zun, Kriege fiibren. aber unsere Jugend ist ickckl dafür geslgrben, daß da« Elend neck einmal ansange» soll. Die nächsten Ackhten, die boffentiick batd kommen werden, werden das Losnngswori habe»: Dcr n a t i o ii a!e Block bedeutet den K ri e aI" In der Denkschrist Llovd Georges, die er »ock Briand mit auf de» Weg gab. ist mit aller Deutlichkeit aus die Kriegs gefahren der Zukunft hingewiesen. Wen» auch Frank reich in diesem Zusammenhänge nickt genannt wird, so weiß man dock ganz genau, wohin diese Aussührnnge» steten. Lloyd George sprach ganz nnperholen seine Besorgnis vor eine», europäischen Krieg aus. Er sagte: „Wenn die in Europa durch diese neue Rivalitäten Gemeint ünk insbeson dere die Vorgnüge im Dsten und die Lage in Poten, das ja Frankreich mit in den Goeantievertrag mil E»a!a»d. also mi! in die englische Gn-enzschntzvervslichtnng einbeneben möchtet, ge- sck-asrene Gefabr nickst in kluger Weise durch die Znscimmengrveit zwischen den Mächten behoben »-erde, tan» der Friede nur von k»r -r Dnu r kein und Giir-mg wird in eckien »e»"» wild » Krwg gestürzt werde», der seine ZW l'scikion ruinieren »nd noch grösicre Verzweiflung li-nwrtzrckigen Inn». lieber die Potickk, die Poiiieare einziischtagen beabsichtigt, wird man sa batd Klarbeit haben. Oder auch nick»! Denn Poincare ist ein viel zu gerissener und auch strn'-eltoscr Po'i- tikcr. als daß er seine Karte» alsbald anldeckt. Man nckrd sich auch darauf gefußt machen müssen, daß die programmaiische Er klärung des neuen"KoviiieitS viel zahmer und gemäßigter ans- källt. als eö nach den »»glaublichen Vorgänge» die znm Rück tritts Brtgiids geführt haben, scheinen könnte. Es ist >a noch nicht dagewese». -aß in einem gastgebenden Lande der leckende Ministerpräsident micke» ans den entscheidenden Beratungen hcransgeholt wird, »in ück gegen hinterlistig gesponnene Intri ge» znr Wehr zu setzen Lonetzeur. der Wiederg»stzgnmn>ister, der sich Briand sotidari'cb erklär-e. und darum trotz aller Wer bungen auch in. das Kabinett Poincare nickt eingetrete» ist. bat die Lage ganz zutreffend dabin gekei>nw>cl»wt daß gegen Briand «ein Dolchstich in den Rücken" geiübrt worden ist tlnd Brian« bat diesen Aiwdrncl in seiner Kammerrede übernommen! Die Eickeicke-Delegalionen müssen ncb nach diesen Vorgäii-'en an? Frankreich f ö r m I > ck Hera n S g e w o r s e n sützlen! lind diew EmpfindiNia batte man auch allerseits. Llw-d l«eoige wird sich lehr wobt überlegen, ob er diesem neue» Kabinen nun alle diejenigen teilweise außer rdenilich weckgebenden Zngesländni'-e >"irt>ckmst!icher Natur nii'chen »nt!, n-ie sie bereits bei den Ver bgiwlliiigen »ick -Br,'i-d Vorlagen. JnSl-esondere bat Lw-'d George einen sel-r -starken Trumpf in der Hand, »'ckt alten, weaen der Ver eilnng der deutschen Barzahlungen, sondern auch hinsichttlcki der Verzich'Serktärnng der Engtai-d uilonunenheii stiate». die Engtand Frankreich zu überlasse» sich bereit zenne. .Kenner der intimeren Zusammenhänge behaupte» — »nd das nach unsere» Juso, mationen mit vollen. Recht - daß Eng land sehr wohl wußte, was es tal, als cs ans Frankreich gerade zu ein Trottimetfener von Anregungen. Angeboten, Zugeständ nisse». aber andererseits auch politisch vedentsamec Forderungen toSiicß. Man tzal-eS schon seit langem gewusst, daß Br'andS Ministerlage gezählt seien! lind nun wußte eine klare Ent scheidung erzwungen werden. Man weiß auch in England, daß wir erst durch die Poincare-Epecbe bindnrck müsse», daß die Po litik des nationalen Blocks zuvor Fiasko gemach! haben muß, bis die ölsenttiche Meinnna in Frankreich erkennt, wohin man sie führte, und bis dann Männer sich belangen können, die den Kurs der Verminst ciiilchlagen. Frankreichs Isolierung ist jetzt nicht nur we!tpo!stiscb und koniinentolnotitisch. sonder» auch moralisch vollendet! DaS bält anck ein Poincare auf die Dauer nicht ans! Eickweder also stellt er sich iw Rogensatz zu England oder er sucht mit Engtand, und zwar ans dem Boden einer wohl verstandenen Oeionc'mie znr Verständigung zu kommen. An diest-r Alternative kann Frankreich entweder gesunden oder ei wird zugrunde gehen.