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Mopauer V Tageblatt Dor „Zjchopauer Lcmeblatt und Aazeig«r" «rscheint werktäglich. Äloaatllch. Bezugspreis 1.70 ANl. Zustellaebühr 20 Pf. Bestellungen werden In unferer Geschäfts st., von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anzeigenpreis,, Dl« 46 mm brelt« Millimeter,eil, 7 Pf.; di« YZ mm breit« Mülmeterzelle im Eext- tell 25 Pf.: Nachlahstaffel L: Ziffer- und Nachweisgeoühr 25 Pf. miüguch Porto. Da, „Zschopaurr Tageblatt und An, «1ger" ist das ,ur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat- ,u und der Bürgermeisters ,u Zschopau bebürdlicherfeit, bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinaniamte» Zschopau — Bankkonten : Lrrgebirgisch« Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau, Gemeindegirokonto Isthopau Nr. 24t, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 - 8-rnsprecher, Nr. 712 ' Zeitung für di« Orte: Börnichen, Ditt«rsdorf. Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlötzchen Porschendorf, Waldkirchen, Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf K«. 238 Msniag, ds« 9. Hirts!,«« 1939 197. „Seid Triiger einer heroischen Zeil!" Reichsappell für die schaffende Zugend Ber11 n. 9. Oktober. (Funkmeldung.) Die Deutsche Arbeitsfront führte am Montag früh den 3. Reichsappell für dle schaffende Jugend durch. Von den Ausbildungs- und Lehrwerkstätten Ler AEG. in Reinickendorf-Ost sprach der Leiter des Jugendamtes der DAF., Oberbannführer Schroeder, zu allen berufs tätigen Jugendlichen Großdeutschlands. Der musikalisch umrahmte Appell wurde von allen Reichssendern mit Ausnahme des Deutschlandsenders übernommen. Nach dem Fahnenelnmarsch und Begrüßungsworten des Dstriebsführers Direktor Koehl ergriff Oberbann-» führer Schroeder das Wort. 2m Gegensatz zum Weltkrieg, wo sich mit zunehmender Dauer des Krieges «ine., durch Süden und Vaterlands- Verräter geführte Stimmung brestmacht«, so betonte der Redner, stehe heute das deutsche Volk unter einer Füh rung, geeint in der Sdee des Nationalsozialismus. Die Front am Feinde und die Front in der Heimat seien eine Front. Sie finde sichtbaren Ausdruck in der Person des Führers, der als Feldherr und Soldat bei seinen Truppen im Felde steht, der aber auch als Führer des deutschen ' Volkes den Teil der Front führt, der in der Heimat die Voraussetzungen schuf für den Kampf mit den Waf fen. „Ihr Sungen und Mädels", so führte Oberbann- füh er Schroeder weiter aus, „sollt die Träger der natio nalsozialistischen Weltanschauung, der Volksgemeinschaft und des nationalsozialistischen Staates in der Zukunft fein. Es gilt, durch berufliches Können nach beruflicher Höchstleistung zu streben. Der schnelle und glänzende Sieg unserer Wehrmacht im Feldzug gegen die Polen wurde nicht zuletzt errungen durch die ausgezeichnete Beschaffenheit unseres Kriegsmaterials. Mehr noch als in Friedenszeiten brauchen Kriegswirtschaft und Wehr macht hochqualifizierten Facharbeiternachwuchs". In die sem Zusammenhang rief der Redner die Jugendlichen zu verstärk.er Fortbildungsarbeit auf. Diese Arbeit werde auch im Kriege im Vordergrund der Bestrebungen der DAF. stehen. Dazu trete als weiteres die Pflicht, ge-' sund' zu sein, denn für eine hohe berufliche Leistung und für eine ebenso hohe Wehrtauglichkeit sei ein körper lich und geistig gesunder Mensch 'Voraussetzung. Nach dem Appell an den Geist der Gemeinschaft, der in gleichem Maße bei jung und alt zum Gelingen er forderlich sei, schloß Oberbannführer Schroeder: „Zu Härte und Opfer muh jeder Deutsche in der Heimat genau bereit sein wie der Soldat an der Front. Seid stets und überall Träger und Verfechter einer heroischen Haltung, die nur den Willen zum Sieg und zur striktesten Befolgung aller vom Führer erlassenen Anordnungen und Befehle kennt." Der Einsatz der werblichen Jugend In Berlin sind am Sonnabend und Sonntag die Obergau- kührerinnen des BDM. aus dem gesamten Reichsgebiet zu einer Arbeitstagung unter Leitung der Reichsreferentin des BDM., Jutta Rüdiger, zusammengetommen. Der Jugendführer de» Deutschen Reiches. Baldur von Schirach, sprach' am Sonntag, nachmittag über Erziehung und Einsatz der weiblichen Jugend während der Dauer des Kriege?. Die deutsche Wirlschaflsabordnung von Molotow empfangen Leschlemigie VerwirMchmg -es vereinbarten MklschaftrproMMws / Unverzüglicher beginn -er Warenlieferungen Moskau, 9. Oktober (Funkmeldung). Di« Mitglieder der deutschen Wirtschaftsavordnung, die in zwei Jnnkerssonderflugzcugcn am Sonntagnachmittag auf dem Moskauer Flughafen eintrafen, wurden noch am glei chen Tag« von dem Präsidenten des Nates d«r Volkskom missare, Molotow, empfangen. Uebcr den Empfang wurde folgend« sowjetamtliche Mitteilung verbreitet: „Der Sonder- bevollmächtigte der deutschen Neichsregierung für Wirt schaftsfragen, Botschafter Ritter, und der Leiter der deutschen Wirschafts-clegation, Gesandter Schnurre, sind am 8. d. M. von dem Präsidenen des Nates der Volkskommifkare der UdSSR., Molotow, empfangen worden. In der Unterredung herrscht ein Einverständnis darüber, daß das Wirtschaftsprogramm, das mährend der letzten An wesenheit des Reichsaußenministers von Ribbentrop, in Moska» vereinbart wurde, von beiden Seiten mit Beschleuni gung und in weitem Umfang verwirklicht werden soll. Da bei wurde insbesondere vereinbart, daß die UdSSR, unver züglich mit der Versorgung Deutschlands mit Rohstoffen und Deutschland mit Lieferungen an die UdSSR, beginnen werben." Sämtlich« Blätter bringen an hervorragender Stell« auf der ersten Seit« die amtlichen Mitteilungen der TASS über die Ankunft der deutschen Wirtschaftsdelegation in Moskau und über den Empfang der Führer der Delegation, des Botschafters Ritter und -es Gesandten Schnurre bei dem sowjetrussischen Regierungschef Molotow. RMMung des rufM-efflandLfKen Handelsabkommens Aus Vorschlag der Staatsregiernng hat der estnische Staats präsident das am 28. September in Moskau zwischen Estland und der UdSSR, abgeschlossene Handelsabkommen ratifiziert- WnlaWs Sonderbeauftragter für d!e Besprechung ln Moskau Als Sonderbeauftragter der finnischen Negierung für di« Besprechung der in der Anfrage Sowsetrußlands angeschnit tenen wirtschaftlichen und politischen Fragen wurde Staats- rat Paasikivi, zurzeit Finnlands Gesandter in Stockholm, er nannt. Wann Paasikivi die Reise nach Moskau antrcten wird, ist noch nicht bekannt. Zwischen Hatz md Vernunft / Das Gewicht -er Neutralen Vor «liier Woche war Graf Ciano in Berlin, stand die Politik nn Zeichen einer angekündigten Führer-Rede. Diese Rede ist inzwischen gehalten worden und st« hat eine solche Fülle von fundamentalen Feststellungen un- wertvoll«« An regungen gebracht, daß die ganze nächste Zeit von der Dis- tuffion der in ihr enthaltenen Möglichkeiten beherrscht sein wirb. Die europäische Politik befindet sich heute — trotz des bestehenden Kriegszustandes zwischen drei Großmächten — in einer Art Vorentscheidung und die kommende Woche wird wesentlich dazu beitragen, die weiteren Entwicklungen«-» klären. Jeder weiß heute, um was cs geht: Ob man jetzt an einen sinnvollen Aufbau — eng angelehnt an dem Weg, den der Führer wies — Herangehen will oder cs vorzicht, einem sinnlosen Krieg fortzusctzen bzw. ihn erst eigentlich zu beginnen. » Ein neues großes Ziel ist gesteckt. Wer guten Willens ist, hat Gelegenheit, den Blick jetzt nach vorn zu richten und seine Kraft jür die Mitarbeit an einer besser«« europäischen Zukunft zur Verfügung zu stellen. Tas Fundament eines solchen Weges zum Frieden hat die Ned« des'Führers ge geben. Man muß sich «inmal übcrl«gen, was es für einen Mann der auf der Höhe seines Erfolges steht, an der Spitze einer Wehrmacht, die soeben einen unerhört eindrucksvollen Lei stungsnachweis erbracht hat, was es für einen Mann in dieser Lage bedeutet, zu sagen, er sei bereit, die Rüstungen auf ein vernünftiges und auch wirtschaftlich tragbares Aus maß zurückzuführcn. Ucbcrall im Ausland hat man das auch anerkannt, ebenso die Großzügigkeit seiner übrigen Vorschläge. Und eine dänische Zeitung hob als besonders bezeichnend die Tatsache hervor, daß »och in diesem Augen blick der Führer offen ausspricht, daß nach seiner Meinung eine Verständigung zwischen Deutschland und England nach wio vor eine unerläßliche Voraussetzuna kür «tuen wirk lichen allgemeinen Frieden Sarstedt Im gegnerischen Ausland freilich sieht man die Tinge heute offenbar noch-anders. Hier hat sich bei den maßgeben den Stellen zunächst ganz ohne Zweifel, das Bestrebe» dnrch- gesetzt, etwas Zeit zu gewinnen, ehe man endgültig Stellung bezieht. In Deutschland wird man das Echo von dort mit größter Ruhe abwarten können, und es wäre unter diesen Umständen deshalb unangebracht, sich jetzt bereits näher mit einzelnen Urteilen unverantwortlicher Stellen ans diese« Ländern auseinanderzusetzeir, deren Haltung zunächst aus schließlich durch taktische oder propagandistische Motive be stimmt isst Was von deutscher Seite getan werde« konnte, dem Gegner die Wahl zwischen Haß und' Vernunft in der Richtung auf die zweite Entscheidung zu erleichtern, ist ge schehen. Im neutralen Lager ist dies« Wahl bereits eindeutig zugunsten der Vernunft getroffen. Hier gibt eS kaum Stim men, die den wertvollen, ausbaucnden Charakter und Inhalt der Führsr-Nede leugnen. Graduell gibt es dabei natürlich viele-Unterschiede, aber das erscheint im Augenblick nicht als wesentlich. Fest steht, daß das neutrale Ausland «inmal weitgehend in der Verurteilung eines sinnlosen Krieges übercinsbimmt, zum andern, daß cs in seiner Gesamtheit heut« eine sehr bedeutsame politische, wirtschaftliche und auch militärische Macht darstcllt, die es, aufgrund dieser Tat sachen, verlangen kann, daß ihrem Urteil größtes Gewicht bcigclegt wird. Tie politische Ausfassnng des neutralen Auslandes, die zahlreiche» Aenßcru»g«n. in denen sie zum Ausdruck konnnt, sind heute nicht nur mehr oder wcnigcr belanglose Glossen am Rande der internationalen Politik die tatsächlich von anderen Mächten geführt wird, sondern sie sind ein wichtiger Bestandteil eben dieser Politik, der von allen, auch den. Kriegsührcnden, in Rechnung gestellt werde» i muß. Das ist eine Tatsache, di« man sich vor der Abgabe des endgültigen Urteils, des Ja ober Nein, auch in London i und Paris kehr aenau vor Augen halten sollte. Schweres Verkehrsungiiilk ms Lahuhos GeiunLbrmnen-verlin — 20 Tote Berlin, 9. Oktober. Am Sonntag gegen 21.20 Ahr fuhr aus Bahnhof Ge» sundbrunnen der D-Zug 17 (Stettiner Bahnhof—Saßnitz) auf den ausfahrenden Personenzug 411 (Stettiner Bahn hof-Stargard) auf. Der letzte Wagen des Personen- zuges wurde teilweise eingedrückt und geriet iu Brand. Der vorletzte Wagen wurde leichter beschädigt. Die Zahl der Toten und Verletzten tst noch nicht genau bekannt. Es ist zu befürchten, daß über 20 Tote zu beklagen sein werden. DI« Verletzten sind Berliner Krankenhäusern zugeführt worden. Der unbeschädigte Teil des Personenzuges hat seine Fahrt "ortgesetzt. Der Vorortverkehr war für kürzere Zeit u.,.e zclmäßig. Die Untersuchung über die Schuldsrage ist « 'geleitet. MsenfeuLr ln London Ein VaqerhtUs mit Möbeln »vakmcrber Jam llsn in Flammen. London, 8. Oktober. Dle heutige Verdunkelung in Westend wurde durc einen Riesenbrand erhellt, der abends in einem große Lagerhaus für Möbel ausbrach, in dem seit Woche die Mvbel der aus London evakuierten Familien unter gebracht sind. 60 Motorspritzen bstämp'en das Feuer und es dauerte zwei Stunden, bevor der Brand auch nur elngedämmt werden konnte. Wertvolle Kunstwerks und teure Möbel und Gobelins waren von dem Feuer bedroht. Auch Möbel, di- dem Herzog von Kent gehören befinden sich ln dem Lager, sind jedoch, soweit bst ftststeht. nicht beschädigt worden. Bukarest. Ministerpräsident Argetoianu hat im Bei sein des Mindcrhciienministers die Vertreter der ukrainischen Minderheiten in Rumänien empfangen, mit denen er ein Ab kommen über die Eingliederung dieser Minderheiten in di« Front der nationalen Wiedergeburt abschloß. Die ukrainischen Bcrussorganisationen werden in die von der gegenwärtigen Gesetzgebung vorgesehenen Organisationen eingeglicdert. Di« Ukrainer können schließlich eigene^ Organisationen zu kultu rellen. wirtschaftlichen und sozialen Zwecken bilden,