Volltext Seite (XML)
Vesper in der RreuMche. Dresden, Sonnabend, den 2. Juli 1892, Nachm. 2 Uhr. 1. Sonate für Orgel (6-moII, 3. Satz) von G. Merkel. 2. Motette für fechsst. Chor und Solost. (z. I.M > von Ed. Grell. Befiehl dein Herrn deine Wege und hoffe ans ihn, er f/ wird's wohl machen. 3. Hebet für Baß »nd Orgelbeglcitung von Carl Götze, ge sungen von Herrn Ernst Baer, Opernsänger. Allmächt'ger Gott und Vater, dir sei Preis für alles Gute, > was ich dir danke, daß du mich ruh'n läßt fern von jedem Ungemach im Schatten deiner Flügel Tag und Nacht. O sei mir gnädig, daß ich an diesem Tag von neuem dir mein ganzes Herz erschließe, auf daß dein Geist den Glaube» in mir wecke und seine Früchte neu mich pflücken läßt. O laß mich für das Zeitliche nicht sorgen in Angst und Noth, denn du wirst bei mir sein. O segne fort die Werke meiner Hände und alle neben mir, die zu dir fleh'n, zu dir, allgüt'ger Gott! Sei gnädig und barmherzig allen Menschen und rette die, die dem Verderben nah'. Nimm sie von neuem auf in deine Arme und segne sie in Zeit und Ewigkeit. Bor allem aber bet' ich für die Meinen und fleh' um Gnade laut zu deinem Throne. Erbarme dich des Elends aller Menschen. Sei allen gnädig, allgüt'ger Vater, im Namen Jesu Christ! Amen. 4. Hemcinde: Gesangbuch Nr. I!>9, 1. Herz und Herz vereint zusammen sucht in Gottes Herzen Ruh', lasset eure Liebesflammen lodern auf den Heiland zu! Er das Haupt, wir seine Glieder, er das Licht und wir der Schein, er der Meister, wir die Brüder, er ist unser, wir sind sein. Nor-lesirrrfl. 5. knx Lied für Baß und Orgelbegleitung von Frz. Schubert, gesungen von Herrn Ernst Baer. Der Friede sei mit euch, das war dein Abschiedssegen, und so vom Kreis der Gläubigen umkniet, vom Siegesstrahl der Gottheit nngeglüht, flogst du dem ew'gen Heimathland entgegen. Und Friede kam in ihre treuen Herzen und lohnte sie in ihren größten Schmerzen und stärkte sie in ihrem Martertod! Ich glaub' an dich, dn großer Gott! Der Friede sei mit euch, so lacht die erste Blume des jungen Frühlings uns vertraulich an, wenn sie mit allen Reizen angethan, sich bildet in der Schöpfung Heiligthnme. Wen sollte auch nicht Friede da umschweben, wo Erd' und Himmel wonnig sich beleben, und alles aufsteht aus des Winters Tod! Ich hoff' aus dich, du starker Gott! Der Friede sei mit euch, rufst du im Rosenglühen des Himmels uns an jedem Abend zu, wenn alle Wesen zur er sehnten Ruh' vom harten Gang des schwülen Tages ziehen. Und Berg und Thal, und Strom und Seeeswogen, vom weichen Hauch des Nebels überflogen, noch schöner werden unter'm milden Roth! Ich liebe dich, du guter Gott! 0. Vvo" für zwei Chöre und acht Solostimmen (op. 23, Nr. I) von Oskar Wermann. Jauchzet dem Herrn alle Welt, dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken. Erkennet, daß der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. Gehet zu seinen Thoren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfcn mit Loben. Danket ihm, lobet seinen Namen! Denn der Herr ist freundlich und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für. Halleluja.