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«ck A»lM», u« LtA» «ch« 61. Jahrgang. ^ AK 16S. vä»g^' »GW» «di« in -iu«-»chffp»^ch«' .7)- Mittwoch, 6. Juni 1V17. KsgrrLLrrSet L8S« Drahtanschrift^ Aachrlchnn D»««G»n. Fernspr»ch«-Sa«milnumm«r: »»»LI. Rur für Rachtg.spriich«- »V«U. >»»»»»-GaLNtzr ^nNtilhrNch «» Dr«»»«n »«t p»»iio^t,er Zutta^in, (»n Sonn- und M «Magen nur ein. n»i> »,« M., tn den ««»rten r,»0 «. «et etnmaltger Zustal«,, durch die P,st S,A> M. (»hu« Bestellgeld». >«,»(.«»-Krais«. Die einivestlge Zeile (et«, » SUden» !!d Ps.. varzu,»Pütze und Bnzeigen tn Nummern nach «»»».und -at««»»«« I,ut I«If. — »u»«tlrttg« «ustrige nur gegen «anu»d«r»HIunz. — »eiegblait, 0 Ps. Cchristleirung und Hauptgeschüstsjlelle. Marienstrahe »8,40. Druck u. Verlag von Liepsch L «eichardt in Dresden. Nacht ruck nur mtt deutlicher Quellen«^»» <.Dr«»dner Nochr.'I julllst». — Unrerlengte Schrittslocke »erden nicht ousbewahrl. klaul-KIeickcreme „Okkoro" bleieist Oesickt uncl tisnäe I» kurrer 2eit rei» veil!. Vittrirssm erprobtes un- scfiscilickes Mittel MZen unscliöiie Ickautfurbe. Sommersprossen, beberklecke, Mibetziecfte, bluut- unreini8>ieiten. Lebt „Ottlo»'«»" in lubeu. vrssasn -/^UnKsrkl. zunehmende Heftigkeit der Artiüeriefchlacht in Aandem. Ne »ergMerim, unserer Nuterseetoot-Slotte. - du,lisch« Mkerrechtrtruch gegenüber Schweden. - Ile Lffeustvplüne der Verband«. — Sine »rae Krisis i» Naßland. — Nr Vrrotnngrn in Stockholm. — Vildang einer Ittaaischra »ertranenrrat«. Irr amtliche deatsche »riegrbericht. jAmtlich.s Grobe» Hauptquartier. S. Anni 1»17. Westlicher Ziriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Stupprecht Die Lage an der flandrischen Front ist uuveräudert. Fm Wutschaete-Bogen und in den Rachbar-Abschnitten steigert sich seit Tagen die Artillerieschlacht am Nachmittage ;u Üuberster Kraft und hält bis tief in die Nacht an. Zur Feststellung der feindlichen Feuerwirkung vorftoftende Ab» tcilungen sind stets zurückgewiesen worben. Nahe der Küste »«d zwischen La-Bafföe-Kanal uub der Strafte Bapaume—Cambrat war auch gestern an meh rere» Stellen die «ampstätigkeit lebhaft: hier bliebe« gleich falls BorftSfte für die Engländer ohne Ergebnis. H«ere»»ruppe deutscher Kronprinz LLngs derAiSne und in der westlichen Champagne bat stellenweise der Heuerkamps wieder ,»ge«,m»e«. Bei Braue wurden zwei nach sehr starker Borbereituug durchgesührte nächtliche Augriffe nnter schwere« Berlnfteu sür die Franzosen abgeschlagen. Oestlich der Angriffsstelle i-olten eigene Sturmtrupps Gefangene aus de« feindliche« graben. Heeresgruppe Herzog Albrecht Nichts Befoaberes. » Bei günstigen Wetterverhältuifien war an der ganzen Front bei Tag und bei Nacht die Hliegertätigkeit sehr rege. Au Luftkämpfen und durch Abwehrfeuer find gestern 12 feindliche Flngzenge abgeschofse« worden, durch Artillerieseruseuer ei« Hesselball»«. Leutnant Bob brachte den 82.. Lentuaut Schäfer de« 8«.. Leutnant AllmenrSder den 24. Gegner i« Luftangriff z„« Absturz. Auf dem Oestllchen Kriegsschauplatz ist cs bei vielerorts auflebender Gefechtstätigkeit zu größe ren Kampfhandlungen nicht gekommen. Mazedonische Front Aufter Borpostengeplänkel keine wesentliche» Sretg, visfc. Der Erste Ge»eralq»«rti«rmeifter: sW. T. B.s Lndendorss. Amtlich« deutsch« Abmiralftobrbericht. Berlin, de« t. Anni. sAmtlich. Am Sperrgebiete um England sind 1 Dampfer und 2 Segler versenkt »orden. «uter denen fich des be, wassuete englische Dampfer „Middlesex". 726S Donnen, befand. Grdfte. Name» und Ladung »er übrige« Schisse konnten nicht srstgeftellt werden. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Snmdsruze» »um -riebe». Bon besonderer Seite wird uns geschrieben: Nack, den langen Kriegsjahven und den schweren Opfern tritt die Sehnsucht nach Frieden Hervor. In vielen Kreisen unseres Volkes verbindet sich damit «ine falsche Hoffnung. Man glaubt, daft alle Schwierigkeiten des Verkehrs und der Volksernährung mit Eintritt des Friedens sofort be hoben sind. Tic einfachste Ueberlcgung läht erkennen, daft dies unnrüglich ist. Die LeHenSmittrlknapphcit hält die Gemüter am meisten und unmittelbar befangen. Man fragt sich nicht, woher »er Zuwachs an Lebensmitteln bei Friedensschluft plötzlich kommen soll. Alle Völker leiden an dem Mangel an Nahrungsmitteln, manch« unter ihnen sogar viel empfind licher als wir. Von außen ist daher keine höhere Ein- fuhr zu erwarten, als sie fetzt schon erfolgt. Wir bleiben Mo auf die eigenen Erträge angewiesen. Sie können erst uncIsmen mit der neuen Ernte. Aber auch bann tritt noch leine gründliche Aenderung ein. Wir müssen weiter Haus halten, um durchzuhalten. Erst wenn nach Eintritt de« Friedens eine geordnete Bebauung mit allen Hilfsmitteln der Landwirtschaft wieder möglich ist, kann auf eine gründ liche Besserung gerechnet werden. Das alles könnte sich ein jeder selbst sagen. Aber der Hunger beeinflußt die Menschen am stärksten. Daher hören sic gern auf die trügerischen Stimmen, die ihnen einzuredcn suchen, daß alle Not und Sorge mit dem Frieden ein Ende hat. Dies führt zu dem Wunsche nach Frieden um jeden Preis. Deutschland hat neben unersetzbaren Mcnschenlrüstcn grobe Werte an Geld und Gut aufgcw endet. Dafür mutz eS Ersatz fordern, da es den Krieg nicht gewollt hat. Trotzdem mutzte er komme». Deutschland war ein gefährlicher Mitbewerber auf dem Weltmärkte geworden. Das sollte nicht geduldet werden. Wenn jetzt unsere Feinde als Ziel ihres Ringens die Vernicht»»!, der Monarchie und des Militarismus liinsteüen. so handeln sie von ihrem Standpunkt aus ganz folgerichtig. Sie Witzen, was manchem Deutschen leider nicht mehr be wußt ist, datz diese beiden Kräfte die G r n n d l a g e n f ü r die Größe des Deutschen Reiches sind. Daher müssen sie ihre Vernichtung erstreben. Dabei greisen sie slnkpelloS zu allen Mitteln. Sie suchen in Tc»tschla»d Zwietracht zu säen. Den urteilslosen Teilen des Voltes wollen sie einroden, datz Monarchie und Militarismus die wahren Heinde der eigenen Freiheit seien. Es ist bcdauer lich, datz mancher Deutsche ihnen dabei unbewußt Hand langerdienste verrichtet. Verschwommene Träume von Freiheit verdunkeln die Erkenntnis der feindlichen Machen schaften. Während die Gegner den Militarismus bei uns vernichten möchten, sind sie bemüht, ihn bei sich selbst auf- zurichtcn. Das sollte einen jeden zum Nachdenken ver anlassen. Ebenso unklare Vorstellungen führen zu der Forderung eines Friedens ohne Entschädigung. Man glaubt, den Feind versöhnlich zu stimmen, und den Anlatz zu künftigen Kriegen sortzuräumen. Manch einer, der solchen Glaubens ist, mag ein guter Mensch sein, aber sicher ist er kein Menschen- uno Gcschichtskcnner. Es ist ein unfatzbarer Gedanke, datz erbitterte Gegner mit allen Mitteln der Vernichtung sich bekämpfen, töten und verderben, um als einziges Ziel zu dem Ergebnis zu kommen, „nun wollen wir alles vergessen, uns die Hände reichen, und alles ist wieder gut". Zu solcher Verstiegenheit kann nur ein weltfremder Deutscher kommen. Da sehe man Franzosen und Engländer an! Wir über gehen die unsinnigen Forderungen der feindlichen Tages stimmen und führen nur den ernsthaften Bericht des Depu tierten Dusmenil über das Einkommensteuergesetz an. Er sagt, man mtttzte Deutschland einen Teil der Lasten auf- erlegen. Kompensationen in Form der Abtretung der Berg werke des Saargebiets und der Kontrolle über die Zolle, Eisenbahnen. Erz- ud Kohlengruben und andere nationale Domänen des Feindes seien nötig, um ein Pfand für die jährlichen Schuldzahlungen in der Hand zu haben. Auch seien alle fortgenommenen Geräte. Maschinen. Stoffe und Waren zurückzuerstattcn und die Handelsschiffe auszn- liefern. — Alle Deutschen, vom Arbeiter bis zum Millio när. mögen sich einmal klarmachcn. was dabet Mr sie ubrig- bleibt. Eine ganz andere Not. als die jetzt beklagte, wurde eintretcn und noch von Kindern und Kindeskindcrn zu tragen sein. Sie mtttzte» ihren Vätern fluchen wegen der Kurzsichtigkeit und Scknvachheit zu einer Zeit, wo Deutsch land neue Bahnen zu künftiger Entwicklung und Gröhc offen standen. — An England und auch in Amerika macht sich neben den eigennützigen Bestrebungen noch ein merk würdiger Untcrton geltend, der in dem »«christlichen Frank reich aus erklärlichen Gründen nicht mitklingt. Dir Staats- leiter haben eS dort verstanden, in weiten Kreisen die Vor stellung zu erwecken, als sei die Vernichtung Deutschlands ein gottgewolltes Werk und bedeute den Sieg des wahren Christentums. Tine wahre Karikatur, wenn man dir Er reger dieser Bewegung und ihre Stellung zum Christen tum ansieht. — Es ist eine falsche Vorstellung, datz Deutsch lands Entsagen die Feinde versöhnen könnte. Die Gründe der Gegensätze bleiben bestehen. Was hat die schonende Be handlung Frankreichs nach Abschluß der Navoleontsche» Zeit genutzt? Seine Rache hat es nicht vergessen und bei ge gebener Gelegenheit gekühlt. Von den alten Gegnern hat es sich an den Nutzen in der Krim, an den Oestcrreichcrn in Atalien gerächt. Bet Preußen-Deutschland ging die Sache 187V/71 schief. Daher steht sie fetzt, wieder auf dem Pro gramm. Wir müßten Narren sein, z» glauben, Satz wir durch Nachgiebigkeit Feindschaft in Kreundschaft wandeln künntcn. Das widerspricht jeder geschichtlichen Wahrheit. Nur der eigene Vor teil und die Notwendigkeit leitet die Völker. Aber viele Deutsche wollen dies nicht begreifen. Jetzt ist die Stunde, wo Deutschland für sich sorgen kann und mutz, um neue LebenSbedtngungen zu schaffen, daher kein Friede ohne Entschädigutzg! Gewiß hängt die Feststellung unserer Forderungen letzten Endes vom AuSgang der Massen ent- schetdung und von der politischen Gesamtlagr ab. Aber die etnseittgc Forderung nach einem Frieden ohne Entgelt greift ihnen vor. D c» halb i ft a u ch d a s c i n c T ä u s ck, u n g. Saft die Forderuna von KrirLsentkchädiauna den Krieg verlängert und ein Verzicht ihn ab kürzt. An dem Matze, wie unsere Forde rungen abnch men, wachsen die der Feinde und damit auch ihre Tätigkeit. Die Bergrotzerung unserer Unterseeboot-Flotte. Der „Nieuwc Courant" meldet aus London, datz Keuiiedn-Jones Journalisten gegenüber u. a. erklärt habe, die Engländer hätten im Mai in der Vernichtung vou Unterseebooten einen Rekord erreicht. Von berufener Seite wird uns hierzu mitgetcilt: Dm Behauptungen, datz wir grotzc Verluste an'Unterseebooten habe», sind alt und pslegen hauptsächlich immer dann aus- zutrcten, wenn die Wirkung des Unterseeboot-Krieges be sonders empfindlich gespürt wird, und das Bedürfnis vor- licgt, die Ocsfentlichkcit zu beruhigen. Nach wie vor hal ten sich die Verluste an U n t c r s e c b o t c n durch aus unter der veranschlagten Hohe und werden durch Neubauten mehr als ausgeglichen, so daß die Vergrößerung der Unterseeboot-Flotte stetig nnd in beträchtlichem Matze fvrtschreitet. Weitere Schisssvcrluste des Verbandes. Wie Lnoner Blätter aus Lc Havre melden, ist der eng lische Dampfer „Eastgatc", -1277 Tonnen, im Hasen von Havre durch eine Explosiv« zerstört morden. Ter spanische Dampfer „Pelessore", von den Vereinigten Staaten kommend, wurde ans der Höhe von Cherbourg ge rammt und sank. iW. T. B.s Verletzung der schwedische« Neutralität durch ein englisches Unterseeboot. Die Kopciihagcner „Nativnal-Tidendc" meidet aus Malmö: Als der schwedische Dampfer „Ludwig Kvll- berg" am letzte» Donnerstag auf der Reise von Göteborg nach Malmö Torrekure passierte, bemerkte er ein Unter seeboot. wahrscheinlich englischer Nationalität, das einen deutschen Dampfer beschoß. Dieser mutzte seinen Kurs ändern und ganz dicht an die schwedische Küste hcran- fahren. Das U-Bovt solgte ihm dahin und setzte die Beschieß ung sort. Eine Zcitlang schien es. als ob auch der „Kollberg" von dem Unterseeboot beschossen würde. Eine Anzahl Gra naten siel in seiner unmittelbaren Nähe nieder. „Kollberg" rettete sich auf schwedisches Gebiet. Wie mitgetcilt wird, befand sich das Unterseeboot aus schwedischem Hoheits gebiet. <W. T. B.» Der englische Neutralitätsbrnch gegenüber Norwegen. Das offiziöse Christianiaer Blatt „Jntelligensscdler" schreibt über den englischen Angriff auf den deutschen Dampfer „Gamma" bei Tacdcrcn. das Ereignis habe im ganze» Lande größtes Aussehen erregt, da cs nicht in der Drei- bis Vier-Mcilen-Grenze, sondern unbestritten auf norwegischem Gebiete crsolgi sei. Es liege offensichtlich ein grober N e u t r a l i I ä < s- bruch vor. Der Vorfall sei höchst auffällig und »orläufia gänzlich unerklärlich. Die britische Regierung könne »n möglich einen so groben Neutralitätsbruch billige», wes halb anzunchmen sei, daß sic bei Entschuldigung volle Ge nugtuung geben werde. lW.T. B.j Der englisch-holländische Dampfcrdicust. Die Z c c l a u d - L i n i c stellte, wie die Blätter er fahre», den D a m p f e r d i c n st mit England w i e ^ der ein. (W. T. B.i Die amerikanischen Getreidelicscrnngen. » Der amerikanische LcbcnsmitteUvntrollrnr >>ooner er klärte, daß die Alliierten 8 4V Millionen V n s h e l s Getreide brauchten, die Neutralen 1V1 Millionen VusMö. Die Vereinigten Staaten und Kanada könnten aber nur 3VV Millionen entbehren. Wenn der Wintcrweizen sich erhole, so könne der Ucbcrschntz vielleicht ans 8VV Millionen Rushcls steigen. Er schlage vor, die Ausfuhr und die Preise unter Aufsicht zu stellen. «2LTÄ.I Wiedereröffnung des Hafens von Nenuork. Der „Mali«" meldet aus Ncnnvrk: Der Hasen sei nach mehrstündiger Schlictzung, die von der Regierung mit der Ausbesserung des SckiutznctzeS am Haseneinaanzi begründet wurde, wieder eröffnet worden. (W. T. V) Mexikos Neutralität. Präsident Carranza erklärte einem Vertreter der HavaS-Agentnr. daft die mexikanische Regierung den aus gesprochene» Wunsch hege, neutral zu bleiben, Sa der Eintritt Mexikos in den Krieg an dem Ansgang des Konfliktes dock) nichts ändern könne. Heimreise des deutsche» Gesandten in Brasilien. A»S Buenos Aires meldet Agencr Havas: Der bis herige deutsche Gesandte in Brasilien v. Pauli wird mit freiem Geleit heute (Dienstags mit dem Personal der Gesandtschaft nach Amsterdam abrcisen (W. T. B-s