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änen- ko!« elE Mörser Grenzoote Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Oelsnitz, des Amtsgerichts, der Amts anwaltschaft und des Stadrrales zu Adorf. Diese Zeitung erscheint an jedem Wochentage mit dem Datum des folgenden Tages. Sonnabends liegt die 8seitige Roman-Beilage ..Neue Illustrierte" bei. Fernsprecher Nr. 14 Verantwortlicher Schriftleiter und Verleger Otto.Meyer in Adorf. Postscheck-Kto. Leipzig 373 69 Ne. 67 Sonntag, den 8. Mnez 1926. Jnheg. 90 Was gibt es Aeues. Reichstag Ist eine Vorlage zugegangen, wonach >>°r,>."^itdentenwahl am 29. März, ein etwa nötig wer- enoer zweiter Wahlgang am 26. April stattfinden soll. „ D Wahl des preutzychen Ministerpräsidenten soll un doch am Dienstag vorgenommen werden. Tschekaprozeß wurde nach der durch die Leip- .Esse notwendig gewordenen Unterbrechung der An- »«wgte König weiter vernommen. Chamberlain äußerte sich im Unterhaus über die Rutschen Sicherungsvorschläge. Sonderzug mit den Angehörigen des vcrewig- den ^'ch^präsidenten, dem Reichskanzler Dr. Luther und offiziellen Teilnehmern an der Heidelberger uerfeler ist wieder in Berlin eingctroffen. VeaWand und Polen. IM» Polen sind, wie längst bekannt ist, nicht ganz Republik zufrieden, sondern sie denken sehr an die Wiederherstellung des einstigen pol- b^E" Reiches, wie es nach der Schlacht bei Tannen- von Danzig bis fast zum Schwarzen Meer ist. Deshalb haben sie den polnischen Weich- kerz^- durchgesetzt, der ihnen aber heute nicht mehr dreub""^ genug ist. Sie wollen ein Stück von Ost- thr? °cn dazu haben und auch die freie Stadt Danzig tn bringen. Die Verwirklichung der polnischen ?dläne enthält unzweifelhaft den Keim zu iu ^nege mit dem bolschewistischen Moskau und "icht » ' Konflikt mit dem Völkerbund, wenn dieser die ehrgeizigen polnischen Bestrebungen niannL.E I^oint, als ob Polen nun wegen seiner Groß- ietzt ouf eine Probe gestellt werden soll. Zu dem erwähnten aber immer noch zweifelhaften °aß >n wurde aus Paris bekanntlich gefordert, auch kp^"?esben nicht nur der französische, sondern den sntn^o^K'che Besitzstand von heute garantiert wer- ^ffensn Würde man die Polen auf Ehre und Ge- ^sriek», ub sie mit ihren gegenwärtigen Grenzen »ein nn!, ^ien, so müßten sie der Wahrheit gemäß mit Aschen ^".rten, denn, wie schon gesagt, für die Pol- kng. g,/3ukunftsträume sind diese Grenzen viel zu r-^E nehmen die heutigen Grenzen hin und vditerf,„ ^ber das, was kommen soll, aus, um keine ^rvlü r,,nlen Fragen der Zukunft schon jetzt auf- su sehen. ein'r»^6e der Zugehörigkeit des Weichselkorridors Wichse,heikles Thema, denn Polen besitzt das Precht bon Thorn bis Danzig und noch mehr zu Pch-n >5 Entente hat im Vertrage von Versailles jk ihr?«" oreses Gebiet zugesprochen, aber damit hat M und Eigenen obersten Grundsatz von der Frei- Mt, un-, Selbstbestimmungsrecht der Völker zer- nichc Abtretung des Weichsellandes an Polen Me Dieses deutsche Gebiet konnte nicht L ^isch-u seiner Bewohner an den benachbarten Mebrn---gegeben werden, worauf ein Protest facher k«!.>,?Er Bevölkerung erfolgt wäre, der diesen Ent->nc° "dert hätte. Es wird selbst von feiten k"Hbrüs,,n» offen ausgesprochen, daß bei einer Eselin«!? ?er Rechtmäßigkeit der Zugehörigkeit des wA P^en diese wahrscheinlich verneint eA nei^ ^EN die Polen eine Heidenangst vor tk>Edsgx",? Vorschlag über die Einführung eines U Hori»,» über ihren Besitzstand. Es ist der wei- Kvrrj?!"^ gemacht worden, Polen solle einen Teil "" Deutschland zurückgcben und dafür Ostsee erhalten, und das wäre eine 7,-^ 't, gewesen, daß Warschau seine Frie dr iEtne Einsicht in die Abenteuerlichkeit d ""t ist -s^ounssucht hätte beweisen können. Aber und es wird damit auch wohl nichts Framro^llenteil hat die polnische Regierung nfE" mobil gemacht, das natürlich seinen bat, sich gegen eine Zurückgabe des Weich- Ku Hand » - utschland zu erklären, weil eS selbst "'lll, Ranzig und die Weichselmündung le- ^ib" läßt »r Es schon einen Unterseeboothafen cr- li/ Vo.olen mag sich recken und strecken, wie cS bad ^cht in« Abhängigkeit von Frankreich wird es ^>^arin . ^EN können, auch wenn es möchte. die Gefahr der Grenzfrage im Osten. . Zur Präsidentenwahl. ,1^ ^>ar jungen über die «andivatenfrage. und die Deutschnationalen hielten bek^-r"-?, abend Fraktionssttzungen ab. Das ^g>aftlgte sich lediglich mit AufwertunaSfrw- gen. Zur Prästdentschasrssrage wurde nocy keine Stel lung genommen, weil man erst die Entscheidung der sozialdemokratischen Parteiinstanzen, die am Sonn abend zusammentreten, abwarten will. In der vertraulichen Sitzung der deutschnationalen Reichstagsfraktion wurde mitgeteilt, daß die Deutsch- nationale Volkspartei, die Deutsche Volkspartei, die Bayerische Volkspartei, die Wirtschaftliche Vereinigung and die in Frage kommenden Verbände miteinander we gen eines gemeinsamen Kandidaten für die Reichs präsidentschaft Fühlung genommen haben. Die Bespre chungen befinden sich erst in den ersten Anfängen. Per- lonenfragen sind noch nicht erörtert worden. Die Be sprechungen werden in der nächsten Woche im Beisein aller Führer der beteiligten Parteien in Berlin fort gesetzt werden. Nach der „Zeit" stehen augenblicklich vier Vor schläge zur engeren Wahl. Darunter befindet sich nicht Dr. Luther. Demokratische Blätter nennen Dr. Jarres als voraussichtlichen Kandidaten der Rechten, doch han delt es sich hierbei lediglich um eine Kombination, da ein Beschluß noch nicht vorliegt. Von sonstigen Kandidaturen steht nach wie vor noch Tr. Marx im Vordergründe. Als sozialdemokra tischer Kandidat wird nach dem Verzicht Löbes der frü here preußische Ministerpräsident Braun genannt. Ob es schon im ersten Wahlgang zu einer gemeinsamen Kandidatur der Weimarer Koalition kommen wird, steht noch nicht fest. In diesem Fall käme wohl nur Dr. Marx tn Frage. Die Frage, ob sich der Reichstag bis nach der Präsidentenwahl vertagen soll, ist noch nicht gelöst. In jedem Fall dürfte eine vorübergehende Vertagung eintreten. * Tie Frage der Preußenregiernng. < Der Interfraktionelle Ausschuß des Preußischen Landtages trat zu einer Sitzung zusammen, um die Frage des Termins für die Wahl des Ministerpräsi venten erneut zu besprechen. Ministerpräsident Marx und die übrigen Minister nahmen an der Sitzung teil. Man will daran festhalten, daß am kommenden Dienstag die Wahl stattfinden soll. Am Montag will der Interfraktionelle Ausschuß noch einmal zusammen treten. Am Donnerstag hatte Dr. Marx eine neue Be sprechung mit der Deutschnationalen Bolkspartei. Die Deutschnationalen lehnten eine kleine Koalition aus Demokraten und Zentrum ab. Im Falle einer Land tagsauflösung bezeichnen die Deutschnationalen als ein igen Ausweg die Bildung eines überparteilichen Be- amtenkabinetts, solange sich das Zentrum nicht mit einem parteimäßigen Kabinett einverstanden erkläre. Ministerpräsident Marx behielt sich seine Stellung nahme zu dieser Anregung vor. In parlamentarischen Kreisen der Rechtsparteien wird der frühere Entwaffnungskommissar a. D. Pe ters als Mitglied eines etwaigen überparteilichen Be« amtenkabinetts genannt. Nach der „Voss. Ztg." beabsichtigt die Weimarer Koalition am Dienstag aufs neue Dr. Marx als Kan didaten anfzustellen. Sollte sich diese Meldung be stätigen. so will man offenbar mit diesem Vorgehen bezwecken, die Entscheidung in Preußen bis nach der Präsidentenwahl zu verzögern. Deutsches Reich. — Berlin, den 7. März 1925. ° Bayern gegen die Bicrstener. Im Wirtschafts ausschuß des bayerischen Landtages wurde ein An trag der Bayerischen Volkspartei einstimmig angenom men, der die Staatsregierung ersucht, mit allen Mit- teln bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß eine Erhöhung der Biersteuer, die eine schwere Schädigung besonders bayerischer Interessen mit sich bringe, un terbleibe. Der Regterungsvertreter erklärte zu dem Anträge, daß die bayerische Regierung sich mit allen Mitteln gegen die Erhöhung der Biersteuer wenden werde. 0 Borläufig noch keine Bierteljahrszahlnng »er Beamtengehälter. Der Reichsrat nahm in seiner Voll sitzung vom Donnerstag abend einen Gesetzentwurf über Vie vierteljährliche Gehaltszahlung an. Mit dem 1. ! April dieses Jahres würde nach dem Aufhören der Er mächtigung der Regierung zu einer anderweitigen Zah- , lung automatisch die Gesetzesbestimmung über die vier- - teljährliche Gehaltszahlung an Beamte wieder in Kraft treten. Ter Gesetzentwurf sieht vor, daß der Regierung die Ermächtigung gegeben wird, mit Zustimmung des Reichsrals und des zuständigen Reichsratsausschusses den Zeitpunkt für das Wiederinkrafttreten der viertel- jährlichen Zahlung festzusetzen. Die Gründe dafür sind, daß ein automatisches Wiederinkrafttreten am 1. April kassentechnische Bedenken haben würde und ferner für die Beamten selbst wirtschaftlich nicht vorteilhaft sein würde. Auslands-Rundschau. Türkei: Ismets erster Kammersieg. - 4- Aus Angora wird gemeldet, daß Ismet Pa scha mit 155 gegen 23 Stimmen-und 2 Stimmenthal tungen das Vertrauen ausgesprochen wurde. In sei ner Programmrede führte Ismet Pascha aus, das Ka binett werde bemüht sein, die guten Beziehungen zu den auswärtigen Regierungen aufrechtzuerhalten. Im übri gen hoffe man die schwebenden Fragen in zufrieden stellender Weise zu regeln. Genf. Die Konvention der zweiten Genfer Opium konferenz ist bisher von 20 Staaten unterzeichnet worden. - r- Brüssel. Die Kammer hat den Regierungsantraa angenommen, nach dem die Bezirke Eupen, Malmedy und St. Vith dem Arondissement VervierS einverleibt werden. - r- Paris. „Ere Neuvelle" meldet, die französische Regierung habe die Oeffnung der Vorkriegsarchive beschlos sen. Die Vorarbeiten würden geraume Zeit in Anspruch nehmen. Es sollen sämtliche politisch interessanten Doku mente vom Jahre 1911 ab veröffentlicht werden. Paris. Bei einer Sozialistenkundgebung, an der u. a. auch Leon Blum teilnahm, kam es zu einem Zu sammenstoß mit Kommunisten, die mit Stöcken auf die Ver sammlungsteilnehmer eindrangen. In dem Handgemenge wurde Leon Blum durch Stock- und Faustschläge am Kinn verwundet. - -- Paris. Aus Konstantinopel wird gemeldet, daß Ismet Pascha in einer geheimen Versammlung der Volks partei mitterlte, daß die Regierung in Kurdistan Ausnahme gerichte zur Aburteilung der Aufständigen einsetzen werde. Gerüchtweise verlautet, daß die Aufständischen nach heftigem Kampfe die Stadt Arghana-Maden eingenommen haben. London. Lord Curzon ist plötzlich erkrankt und wird alle politischen Verpflichtungen absagen müssen. Chamberlain über die Raumungssrage. Eine liberale Anfrage. In der Aussprache des englischen Unterhauses über die auswärtigen Beziehungen brachte der ehe malige liberale Minister Fischer die Kölner Räumungs frage zur Sprache. Er erklärte die Hinausschiebung der Räumung für einen sehr ernsten Schritt. Die Libe ralen hätten die Regierung dringend ersucht, den Voll bericht der interalliierten Kontrollkommission über die deutsche Abrüstung zu veröffentlichen. Die Liberalen halten es ferner für wünschenswert, daß Deutschland eingeladen werden sollte, um seine Ansichten zu dem Bericht bekanntzugeben. Chamberlains Antwort. Chamberlain behandelte in seiner Antwort zunächst die Käumung der Kölner Zone. Er erklärte, die britische Re- pierung habe selbst jetzt noch nicht alle die Punkte genügend erwogen, in denen sich Deutschland in Verfehlung befinden sollte, doch sie wüßte schon seit einiger Zeit genügend, um zu »rkennen, daß Deutschland sich Verfehlungen zuschulden kom men ließ, und daß es nicht berechtigt war. die Räumung der Zone am 10. Januar zu fordern. Chamberlain fuhr fort, der Abgeordnete Fisher habe die Veröffentlichung des Voll» beiichtes der Interalliierten Mtlitärlommtssion verlangt. Dieser Bericht sei ein Dokument von 162 Seiten. Chamber» saiu sagte, er habe nicht den Wunsch, irgend etwas zu verber gen, wenn die Veröffentlichung des Berichtes zu einer Lösung der Frage führen könnte. Das Ziel der Regierung sei, sobald wie möglich von der deutschen Regierung und dem deutschen Volke die Erfüllung der Dinge zu erhalten, die unter dem Vertrag« gerechterweise geändert werden können, damit die geplante Verkürzung der Besetzungszeit sobald wie möglich vorgenommen werden könne. Zu dem Punkte, daß man der deutschen Regierung eine Gelegenheit bieten sollte, ihre Auf fassung den Alliierten vorzutragen, erklärte Chamberlain, er könne nicht im Namen der Alliierten sprechen, es sei denn »ach einer Beratung und einer Einigung. Aber auch in die sem Punkte sei er von dem Grundsatz geleitet, daß man den Kurs verfolge, der am wahrscheinlichsten eine Gutmachung der bestehenden Verfehlungen herbeiführt und daher in seiner Folg« eine baldige Räumung deS Kölner Gebiets mit sich bringe. Chamberlain antwortete darauf auf eine Anfrage Fishers über die deutsche« Vorschläge für einen Pakt und sagte, Herriot habe bereits das französische Komitee für