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Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!.IN.I.SO einschließl des „Illustr. Unterhallimgsblatts" und der humoristischen Vellage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. Hel.»Kdr.: Amtsblatt. —, . für Eibenstock, Larisfeld, ksundshübel, Euukbiutl Neuheide, Gberstützengrün. Schönheide, SchönWderhammer,Sosa,UnterMengrvnMldenthal«sm Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Berlar- EmilHann.bohn, verantwort!. Redakteur- ErnstLind.mann, beide Eibenstock. »»»»«»»0» Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn»und Feiertage sür den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene Zelle 30 Pfennige. - «1. Jahrs«««. ----- Somabend, de» 28. Mürz Sonnabend, den 28. März 1S14, nachmittag« 2 Uhr sollen im VersteigerungSlokal de» Kgl. Amtsgericht» hier 5 Ardeitttafeln, t «chrant u SV Ir, Seide an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 27. März 1914. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. ostni ihm zu Ehre dem mehrere Mi — Kaiser Withelm II. in Venedig. Donnerstag vormittag arbeitete der Deutsche Kaiser an Bord der „Hohenzollern" mit dem Vertreter des Auswärtigen Amts und empfing später den Gesandten in Rom, von Flotow. Um 12 Uhr uhr der Kaiser, von einigen Herren des Gefolges begleitet, wiederum nach dem Palazzo Morosin, wo die Gräfin Anna Morosini ihm zu Ehren ein Frühstück gab. Das Mahl, an dem mehrere Mit glieder der Familie Morosini und Robilant teilnahmeu, nahm einen sehr herzlichen Verlauf. Die Abfahrt des Kaisers nach Miramare zur Begegnung mit dem öster reichischen Thronfolger Erzherzog Ferdinand erfolgte Freitag früh. N«bk»»d. Tagesgeschichte. Deutschland. Der deutsche Kronprinz reist «licht nach Afrika. Wvlff's Telegraphcn-Bureau meldet, daß die Reise der Krvnprinzltchen Herrschaften in oie deutschen ostafrikanischen Schutzgebiete in diesem Jahre nicht zur Ausführung gelangen wird. — Kurze Anfrage über die Immunität der Abgeordneten. Im Reichstage ist am Don nerstag eine kurze Anfrage des Abgeordneten Müller- Meiningen, fortschr. Volksp., eingegangen: Die Verhaf tung eines bayrischen Landtagsabgeordneten (es han delt sich um einen bayrischen Landtagsabgeordneten na mens Abresch, der beschuldigt wird, Millionenbetrüge reien begangen zu haben) ist in Baden während der Dauer der Session der bayrischen Abgeordnetenkammer durch Beschluß eines badischen Gerichtes unter Umstän den erfolgt, die bei der Vornahme auf bayrischem Ge biete eine Verletzung der verfassungsmäßig garantier ten Immunität der Abgeordneten bedeuten würde. Ist der Herr Reichskanzler bereit, mit den einzelnen Regie rungen in Verhandlungen einzutreten über die Aner kennung der Immunität der Mitglieder der einzelnen Landesvertretungen in anderen Bundesstaaten, abge sehen vom Fall des 8 11 des Strafgesetzbuches- — Zur Stichwahl in Borna-Pegau. Bei der am Donnerstag im 14. sächsischen Wahlkreise vorgenommenen Stichwahl erhielten wie schon durch Aushang bekannt gegeben - von Liebert rReichsp.) 12 731 und Ryssel (Soz.) 14321 Stimmen. Ryssel ist somit gewählt. - Dieses Ergebnis kommt sehr über raschend. Nach dem Ausfall der Hauptwahl (v. Liebert 8641, Nitzschke 6519, Ryssel 12077 Stimmen) durfte man auf einen Sieg v. Lieberts rechnen, zumal von 29 357 Wahlberechtigten 27 239 gültige Stimmen abge geben worden waren, tue Sozialdemokratie also keines wegs über eine Reserve verfügte, die der Gesamtheit der bürgerlichen Wähler hätte gefährlich werden kön nen, wenn diese nur insgesamt ihre Pflicht tat und für von Liebert eintrat. So viel vaterländisches Pflicht bewußtsein scheint aber bei einem großen Teil der bürger lichen Linken nicht vorhanden gewesen zu sein; es müssen hier viele den Sozialdemokraten gewählt ha ben. Bezeichnend ist auch, daß u. a. 198 Zettel ohne Namen abgegeben wurden. Die Wahlbeteiligung war fast die gleiche wie bei der Hauptwahl (bei dieser 27 239, bei der Stichwahl 27 202). Vesterreich-Ungarn Der Bund der Deutschen in Mähren. Am Mittwoch hat in Brünn eine konstituierende Ver sammlung des Bundes der Deutschen in Mähren statt- gefundcn, der nun mit dem Schutzverband in Süd- u. Nord Mähren über 60000 Mitglieder umfassen wird. Auch in Böhmen wird versucht, eine gemeinsame Or ganisation der deutsch-böhmischen Parteien zu schaffen, um eine Verständigung in allen nationalen Fragen her beizuführen. Italien. — Protest auf st and in Petersburg. In vielen Fabriken Petersburgs bat wegen der Maßnahmen gegen die Arbeiterpresse ein Protestausstand begonnen Bon den 3s>0000 Fabrikarbeitern Petersburgs sind 30000 ausständig. Kundgebungen, die bei der Euistet- lung der Arbeit in einigen Fabriken versucht wurden, wurden durch die Polizei sofort verhindert. Frankreich. — Frau Caillaux vor dem Untersuch ungsrichter. Nach eintägiger Unterbrechung wurde am Donnerstag das Verhör der Frau Caillaux vor dem Untersuchungsrichter wieder ausgenommen. Auf das Vorhalten des Untersuchungsrichters, daß rhre kürz lich gemachten Angaben mit denjenigen, die sie kürz nach der Tat vor dem Kommissar gemacht habe, in Wi derspruch ständen, erwiderte Frau Caillaux: „Das ist wohl möglich; ich hatte damals nicht gegessen uud be fand mich in einer hochgradigen Erregung. Ich konmc mich nicht mit der wünschenswerten Klarheit ausdrückcn. Ich behaupte nicht, daß ich in dem Augenblicke, in dem ich vom Redaktionsdiener zu Calmette gerufen wuroe, zur Tat bereit war. Ich war nur entschlossen, alles zu tun, um die Veröffentlichung der mich betreffenden Briefe zu verhindern, wenn es sein müßte, sogar mit Gewalt. Ich wollte nicht töten, sondern nur einen Skandal Hervorrufen." Auf eiue diesbezügliche An frage des Untersuchungsrichters fuhr Frau Caillaux fort: „Ich habe mit Calmette nicht von diesen Briefen gesprochen. Ich sagte ihm nur, daß er wohl wisse, wes halb isch zu ihm komme. Als er dies verneiute, war meine Kehle wie zugeschnürt und ich verlor den Kops. Ich wußte nicht mehr, was ich tat und zog den Re volver. Selbst zu meiner Entlastung würde rch keiner lei Unwahrheit sagen. Ich beabsichtige nichts zu er finden. Ich hätte ja sagen können, daß Calmette mich gereizt, beschimpft hätte. Das trifft jedoch nicht zu. Ich sage nichts anderes als die reinste Wahrheit." — Eisenbahnanleihe für Französisch- Zentralafrika. Die Kammer hat einen Gesetzent wurf angenommen, durch den die Regierung von Fran zösisch-Zentralafrika ermächtigt wird, eine Anleihe von 175 Millionen Francs für den Bau von Eisenbahnen aufzunehmen. England. - Rücktritt des Generals French. Der „Evening News" zufolge hat General French dem Kriegsministerium sein Rücktrittsgesuch einge- reicht. — Asquith beim König. Der König lehrte Donnerstag nachmittag aus Cheshire zurück. Unmittel bar darauf fuhr Asquith in seinem Automobil vor den Palast vor und ließ sich beim König melden. Er be richtete über die Entscheidungen, die morgens in der Konferenz im Kriegsministerium getroffen worden waren. An der Konferenz nahmen die Mitglieder des Kriegsrates sowie die Divisionskommandeure teil Es wurden den Offizieren Richtlinien über die Verantwor tung gegeben, die sie m Ulster zu erfüllen hätten — Appell der Generäle in London. Der „Daily Epreß" meldet, daß alle Generäle, die eine Di vision befehligen, in ganz England den Befehl erhalten haben, sich am Donnerstag morgen im Kriegsmini sterium einzufinden und Bericht zu erstatten vorn Balkan. c« b Vorgänge im Epirus. Nacy einer Meldung der „Albanischen Korrespondenz" entspricht die Meldung von der Einschließung Koritzas durch die Epi roten nicht den Tatsachen. Weiter wird gemeldet, daß zwischen aufständischen Epiroten und Albaniern in oen letzten Tagen wiederholt Zusammenstöße stattgefunden hatten. - Die epirotischen Unruhen. Seit Milt- lebe telegraphische Verbindung zwischen Florina und Koritza unterbrochen. Man vermutet, daß sich dort ernste Ereignisse abspielen Wie verlautet, ist Regierung nunmehr entschlossen, falls nicht binnen kurzer Zeit im Epirus geordnete Zustände eiutreteu, die revolutionäre Bewegung energisch ru unterdrücken und alle Führer und Teilnehmer derselben kriegsrechtlich zu behandeln Amerika. w. k tunst des Prinzen Heinrich in Rio de Janeiro Der Dreischraubendampfer „Kap Trafalgar" mit Prinz und Prinzessin Heinrich an Bord ist Donnerstag morgen 6 Uhr in Rio de Janeiro eknge troffen. Oertliche und sächsische Nachrichten. - Eibenstock, 27. März. Die Kgl. Generaldnekuon der Sächs. Eisenbahnen hat für die Automobillinie Plaue n—E ibenstock für die Zukunft nicht nur eine Vermehrung der Fahrten, sondern auch die Einlegung von Eil führten vorgesehen. — CarlSfeld, 27. März Am vergangenen Mitt' woch, den 25. März, fand im Gasthof zum „grünen Baum die Generalversammlung des Ski-KlubS statt. Der Vorsitzende, Herr F. Hennig erstattete nach Begrüßung der zahlreich erschienenen Mitglieder zunächst den JahreSbe- bericht, nach dem die Mitgliederzahl von 34 auf 52 gestiegen ist. Zum erstenmale wurden im Winter 191314 täglich te legraphische Wetterberichte an den Sächsischen Verkehrs-Ver band nach Leipzig abgesandl. Zur Deckung dieser Unkosten wurde auch von der Gemeinde ein Unterstützungsbeitrag ge währt. Viel zu verdanken hat unser Ort vor allem auch Herrn Dr. Goepel-Altenburg, der in diesem Winter das erste Mal bei uns weilte, Jugend und Erwachsene mit vortreff lichem Skimaterial auSrüstete und sich vor allem die Ausbil dung der Jugend sehr angelegen sein ließ. Vom 13.—1«. Dezember hielt der bekannte Skilehrer Herr Karl Kreß au» München Kurse ab, und vom 26. Januar bi» 1. Februar weilte in unserem Orte ein Skikommando vom Jnf.-Reg, Nr. 104 Chemnitz, bestehend au» 3 Hauptleuten, 3 Leutnant« K Unteroffizieren u. 17 Mannschaften. Da? HauptereianiS im wintersportlichen Betriebe jedoch waren die Kreiswettläufe deS Kreise» Westerzgebirge vom Ski-Verbande Sachsen am 7. u. 8. Februar, die begünstigt vom herrlichsten Wetter, ei nen guten Verlauf nahmen und herrliche Erfolge erzielten. Auch ein Mitglied unsere» jungen Klub», Herr Albin Baum gärtel, errang sich einen Preis im Hindernislauf; ihm zu Ehren wurde ein dreifache« „Ski-Heil!" ausgebracht. Die Ab rechnung über die Kreiswettläufe wird dem Klub später vorgelegt werden, wenn dieselbe vom Kreis zurückgekommen ist. Der Kassierer des Klubs, Herr Lehrer Hillig, erstattete den Kassenbericht. Der Kaffenbestand beträgt zur Zeit 143,23 Mt. Bei der Neuwahl der VorstandSmitgl. wurde al» 1. Vorsitzen der Herr F. Hennig einstimmig wiedergewählt; da» Amr de» 2. Vorsitzenden übertrug man Herrn Albin Baum gärtel; an Stell» de» ausscheidenden Schriftführers, Herrn Lehrer Krügel, wurde Herr Amo Arnold gewählt: die Kassengeschäfte verwaltet weiter Her, Lehrer Hillig. Sport warte sind di« Herren: Alfred Arnold, Kurl Rock stroh, Ewald Bien ick, Otto Gerber, Hugo Fleig und Emil Unger. Der Jahresbeitrag wurde von 2 Mk. auf 2,50 Mk. erhöht. — Leipzig, 25. März. Au» Wien wird gemeldet: Den Schluß der Festlichkeiten zu Ehren de» Leipziger Männerchore« bildet« heute ein glänzender Empfang im Rathaus», zu dem der sächsische Gesandte Graf Rex mit den Herren der Gesandtschaft, sowie mehrere Minister und die Spitzen der Behörden erschienen waren. Während der Tafel brachte Bürgermeister Dr. Weißkirchner einen be geistert aufgenommenen Trinkspruch auf di, Majestäten au» und begrüßte in schwungvoller Rede die lieben Leipziger Gäste. Der Vorstand deS Leipziger Männerchore», Rechts anwalt Brecht, dankte namen» de» Vereins und überreichte al» Geschenk für die Stadt Wien einen kunstvollen Bronze- abguß von Klingers „Beethoven*. Nach weiteren Reden, die den herzlichen Beziehungen zwischen Wien und Leipzig Au»druck gaben, trug der Männerchor zum Abschied noch mehrere Lieder vor, wofür ihm nicht endenwollender Beifall lohnte. Erst die notwendigen Vorbereitungen für di« Rück- rris« nach Leipzig beendeten die Festlichkeit. Die Abreise nach Leipzig erfolgte heute nachmittag. — Meißen, 26. März. Al» heut« vormittag in der elften Stunde die Bemannung eine» unterhalb d«r Straßen brücke liegenden Steinkahne» Anstalten traf, mit dem Kabne stromabwart» »u schwimmen, wurde einer der Boot-leute, der 19 jährige Schiffer Engelmann au« Zehren, der an der Schiff«- winde beschäftigt war, von der zurückprallenden Kurbel so heftig in« Genick geschlagen, daß er auf der Stelle t o t war. Zugleich schlug aber der Kahn mit einer solchen Heftigkeit an den Üfrrdamm an, daß er leck wurde und sank. Der Kahn gehört dem Schiffseigner Arnold in Nieder- Lommatzsch. — Langenau b. Freiberg, 26. März Auf der Grube „Himmelsfürst", di« »weck« Abbaues abg«rüst«t wird, verun- glückt« ein mit Abrüstungsarbeiten beschäftigter, 40 Jahre