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Erscheint tLglich früh 6»/, Uhr. Urdmü«» »N> <rrrdirt»« IvhaamSgast« »8. >P«chß»t«l der Rrdotti«,: -ormittatzS 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—S Uhr. d« für die nLchft- Aumm« desttmmi« a» Wochumgen bis «achmittags, an Lmw- zeu früh diü'/,v Uhr. L» »r* /tliaie» f»r Z»^ Lamchm«: vtt» Klemm. UmverfttLtsstr. 22, Kaai« Lchhr.Latharinenstr. 18^». aur dt« " W L8S. Anzeiger. OWN fir Politik, Localgcschichtt, Handels- und Geschäftsverkehr. Freitag dm 12. Octobn 1877. Metz-Auflage 15,8L0. Lt>o,uni,rM»»rri, viertelt «V,ML incl. Brinaerlokm S durch di« Post bezog« « VA. Jede einzelne »lummer »0 Ps velegexemplar 10 Bf. Gebühren für rpirabmagkN ohne PostbefSrdenmg »« Mi. mu Postbesvrdrrung 4L Ml. Zasrretr 4gesp. BourgtoiSz. 20 Pf- Größere Schriften laut unsere» Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, »rclamra »Mer h. Rrd«11o««Srich dir Spallzeile 40 Pf Inserate find stets an d.Erprditt,» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pr»>mo»rrtuuta oder durch Posivorschuß. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Die diesjährige Vßich«»Its«efsr mdigt mit dem 18. Oetober. An diesem Tage find die Baden und Siäad« ans den Plätzen der t»»e«e» Stadt dir 4 Uhr Nachmittags vollständig zu rinmen nnd bis spätesten- 8 Uhr Morgen- de- 14 Oktober zu entfernen. Die ans dem N«gr»» O»splatze und ans den öffentlichen Wegen »nd Plätzen der Bsrftadt befindlichen Baden »vd Stände skd bi- Abend- 8 Uhr de- 13. Oktober z» ränmen »vd deren Abbrach »nd Wegschaffavg vom 15 bi« mit 18 Oktober, jedoch lediglich »Lh,«»d der rage«O»»de« »»« 0 Uhr Wüchrg«»- bi» 7 Uhr Albend», anch, soviel dre Baden ans der Rordsettt de- Augustusplatzes aalangt, »tcht von de« 15. Oktober z» bewirken. Es bleibt auch die-mal nachgelassen, die Stände »,d Sch««b»de» ans de« Retz- «»d M-»tg»plchtzr noch am 14. Oktober geöffnet zu halten. Dieselben, wofern fie aas Schwellen er» richtet, tngleichen die Tarroaffel- nnd Zelte find bi- Abend- 10 Uhr de- IS. Oktober, diejenigen Beide» aber, rückstchtlich deren da- Eivgraben von Sänken und Sieben gestattet nnd eine längere Frist zum Abbruch nicht besonder- ertheilt worden ist, bi- längsten- den 20. Oktober Abend- 8 Uhr abznbrechen und von den Plätzen z» entfernen. Znwtderhavdlnngen gegen diese Vorschriften, für welche beziehentlich auch die betreffenden Ban- Handwerker »der Bananternehmer verantwortlich find, werden mit Geldstrafe bis z» ISO oder entsprechender Haft geahndet werden. Ueberdtr- haben Säamige auch die Obrigkeit- wegen zu verfügende Beseitigung der Buden rc zu gewärtigen. Leipzig, den 8. Oktober 1877. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Reichel. Bekanntmachung. Es haben sich bei der Lagerhosverwaltung eine große Anzahl Lagerscheine aoaesarnmelt, welch« nicht rechtzeitig abgesordert worden find Da die Verwaltung eine Verantwortlichkeit für längere Aufbewahrung dieser Lagerscheine nicht übernehmen kann, so ersuch« wir, dieselben nunmehr baldigst und spätesten- bi- Ende diese- Monats in Empfang zn uebmen. Leipzig, den io. Oktober 1877. Lagerhaf der Stadt Leipzig. Gether» — LogiSvermtethung. Ja dem Universttät-gruudstücke Rmerstraße Nr 6/7 ist die zweite Stage, bestehend aus Borfaal, fünf Zt««er», zwei Alkape«, drei Ma««er«, Küche »nd Spetseka««er, nebst Bode«- »vo Ke>err仫e» und übrige» Zubehör, vom 1. April 1878 au ans drei Sah« anderweit zu vermiethen. Miethltebhab« werden hiermit eingeladen, in dem zur Bermietbuog dieser Wohnung aus Sm«»abe»d de» 18. Octnber d. I., vormittags 11 Uhr, angesetztm Termine im Universität---kentnnet« (Pautiuum) sich einzufind« und ihre Gebote abzugebkn. Die Auswahl unter dev Ltcttavten und die Entschließung in der Sache überhaupt bleibt Vorbehalt«. Leipzig, am s. Oktober 1877. Universität»-DI entanet. Graf. Leipzig, 11. Oktober. inneren Lage wird »nS au» Berlin ge- meldet, daß dieMintsterkrisi - nur vertagt, nickt grhob« sei. Zwischen de« Reichskanzler einer lei!- und d« Ministern Eulenburg und Achen bach audererseit- Hab« sich wesentliche Meinungs verschiedenheit« erhob«, die noch nicht zum Au-trag gebracht find. Unser Gewährsmann glaubt zu wissen, daß daS Ausscheid« der beiden genaunten Minister eine ausgemachte Sache sei. Obwohl mau eine Schwenkung der Regierung nach recht- befürchtet, taucht merkwürdiger Weise gleichzeitig eine Version auf, nach welcher der Eintritt des Herrn v. Bennigsen in- Ministerium in A»»ficht gen,mm« wäre (?). E» fehlt a-er auch nicht a« sonst wohlnnter- richtet« Blättern, die gar Nichts von de« Vor handensein einer Krisis wissen «oüen. Die „Post" sagt: „An- dem Umstande, daß Fürst Bismarck nach dem am Sonnabend ab- gehaltenen Mtuisterrath Berlin wieder verlassen hat, folgert man, daß alle brmnmdm Fragen ihre Erledigung gesnnden Hab«. Uebrigens vahm« alle in Berlin auwesmdm Minister an der Sitzung Theil. Der Handel-minister war von seiner Reise nach Kiel noch nicht zurück, gekehrt und Staat-minister von Stosch befand ich noch ans Urlanb." Ferner kann die „Post" anderslanteudev Zeitungsnachrichten gegenüber aus da- Bestimmteste versichern, daß die den be vorstehend« Rücktritt de- Handel-ministn- vr. Achenbach betreffend« Gerüchte jeden Grun de- entbehren. Die „Kreuzzeitung" hält an ihrer Meldung fest, vr. Acheubach werde die längste Zeit Minister gewesen sein. Die „Magd Ztg." sagt darüber: Wir Hab« trotz sorgfältigster Erkun- digung« nicht erfahr« köunm, was an der Notiz etwa richtig fei; »an versichert »ns kurzweg, von all« Gerücht« über Veränderung« im Mini, steriu« werde schließlich weuig oder nichts übrig bleib«. De« vr. Achenbach gelang es allerdings nicht, wLhrend seiner mehrjährigen Thätigkeit allzu viel fertig zu bring«, und wenn um des- will« seine Stillung erschüttert wäre, so würde nicht ersichtlich sein, we-halb vr. Achmbach's Rücktritt nicht sofort, sondern erst vor Beginn derReichStagüsession erfolg« sollte. Der preußifche Handel« minister hat sehr viel «ehr mit dem preußi- sch« Landtage al- mit dem deutschen Reichstage zu schaff«, und daß erster« in seiner sitzt« Session stutzig wurde, ist noch in Aller Er innerung. Die preußisch« Abgeordneten erklärt« sich in chrer Majorität gegen vr. Achevbach, und da- Mißtrauensvotum, da» sie in der vorig« Session sorrnulirtm, könnt« sie zur Noth in der nächst« Session von Neuem durchsetzen, denn eS ist recht wenig geschehen', um dm Nothstavd zu mildern, obwohl gerade vr. Achenbach Üb« viele Million« verfügt, die längst hält« au-gegeben werden können. Wenn also ein Personenwechsel im Handelsministerium vor sich ginge, so würden hierüb« die preußisch« Abgeordneten ganz gewiß sich recht bald beruhig« und dem vr Achenbach uachsagen, daß « zwar ein sehr rechtschaff«« Manu ist, daß « ab« nicht da- Zeug dazu hat, ia große« Stil und mit Everaie zu arbeiten. Gegen v. d Heydt'» politischen Charakter hat sich sehr viel sag« lass«, »vd Niemand kann wünsch«, daß ein Manu seines Schlages jemals wied« in die Regierung komme; gleichwohl wäre jede» preußisch« Handel-minist« die rastlose Thätigkeit »ud der praktisch« Sinn v. d. Hrtzdt's recht zu wünsch«. Dario war « geradezu mustergültig. Der . Frankfurt« Zeitung" wird gemeldet, daß angesichts der heutigen Gestaltung uns«« inner« Politik eine Anzahl der de» linken Flügel "»gehörig« Mitglied« der oatiovaHiberale» Partei die Absicht kuudgegebm hätte, aus der seriigi: nxro man municpi, oa, g Rach d« „Köln. Ztg." ist d vatioualliberalm Partei zu« l« manne nicht schlecht« als fie Fraktion auSzuschetd«. W« könnte zähl«, wie oft in diesem und in ander« radikal« Organen bereit- die Verkündigung von dem Zerfall d« nattovalliberalm Partei umging «nd nachher von dm Thatfachrv Lüg« gestraft wurde! Die Nach richt ist auch diesmal wied« selbstverständlich ebenso unbegründet, wie diejenige von ein« sich anbahnmden mg«« Verschmelzung der Fortschrittspartei mit den Rational- liberal eu, »nd lediglich nach dem Satze ver fertigt: wa- mau wünscht, da- glaubt man. ist die Stellung der leitenden Staats- war; ab« die Partei würde sich «uthwillig selbst täusch«, wenn fie vergäße, daß Kürst Bismarck nur so zu sag« eine Beruunstehe mit ihr abgeschlossen, während seine HerzmSueigung coufervativ blribe, auf kirchliche« wie auf politisch« Gebiete Wa» man von Uneinigkeit im Schoße der national- liberalen Partei wegen de- Herrn v Bennigsen in die Welt hinein geschrim, sei stark üb«- trieben. Es sei« nur einige wenige vereinzelte Mitglied« der Partei mit Herrn v. Bennigsen unzufriedeu, und vielleicht nur deshalb, weil sie sich irrige Vorstellungen mach« üb« feine jüngste» Beziehungen rum Fürsten BiSmarck Herr v Bennigsen ist, wie seine näheren Freunde ver sichern, ganz aus eigene Hand nach Italien ge reist, weil er d« Erholung bedürftig war »nd da- schöne Hesperien noch gar nicht kannte. Er verweilte einige Tage in Rom, ohne daß ihn Jemand kannte, wuroe dann vo« deutsch« Bot- schüft« Herrn v. Keudell freundlich in de« hoch gelegen« Botschafterpalast mit sein« herrlichen Aussicht ausgenommen »nd da Herr v. Keudell zu sein« Eh,en ein Din« gab, wurden die italienischen Politik« aus dm Präsidenten des preußischen Landtages aufmnkfam »nd Herr v. Bennigsen sah sich zum Gegenstand von Artig keit« gemacht, die nicht zu «widern, al- d« Präsident d« italienisch« Deputirtevkamm«, Herr Crispi, nach Berlin kam, geradezu et« Mangel an Höflichkeit gewesen fein würde Eben so wmig kann Jemand e» Herrn v Bennigsen verdenk«, daß « der Einladung de- ReichSkanzlers vach Varzin folgte, der über feine in Italien empfangenen Eindrücke etwa- zu «fahr« wünschte. Hat man doch de« Reich-kavzl« es mitunter vor- geworfen, daß « zu wmig dm Umgang und den Verkehr mit dm Führ«« d« vattoualliberalm Pari« suche. Bennigsen'- Einladung nach varzin konnte d« Partei also nur Willkomm« fein. Nur darf au- diese» Borkommuiß nicht geschlossen werden, daß Fürst Bismarck an eine Berufung Bennigsen'- ins Ministerium denke. Die Sistirung der versa ffungsresorm. die sich« nicht i« Sinne der nationalliberalen Partei ist, wäre hinzu die allerunpaffevdste Einleitung. Uflzeszeschichtliche Aederstcht. Leipzig, 11. Oktober. Unter dev Vorlagen, welche in nächst« Zeit den Bunbesrath beschäftigen werdm, find ohne Zweifel die wichtigste» da- Apothekengesetz »vd die Novelle zu dem Gesetze über den Unter- ftützunalwohnsitz. Hinsichtlich d« letzter« scheint «ne Verständigung dahin angebahnt zu sein, daß vor d« Hand von ein« Abänderung der wesentlich« Bestimmung« üb« die Alt«-- grenze (Herabsetzung vou 24 auf 21 Jahre) und Üb« die Zettfrist, iu der ein Unterst»tzungSrvohu- fitz «worb« resp verlor« wird (Herabsetzung von 2 aus t Jahr), abgesehen werdev soll. EG soll iu der Absicht v« preußisch« Regierung lieg«, de« Landtage eine Vorlage weg« Ber- länger»«« der Legt-laturperiode von drei aus fünf Jahre iu mach« Es sind« darüb« »och Berathuogm statt; doch sei «< sehr wahr- fchetvltch. daß die Vorlage schon in v« kommen den Session eingebracht werd« wird. Da» deutsche Uebungsgeschwader ist am S Octob« in Gibraltar angekommen. Ja Württemberg Hab« in dm letzt« Tag« in drei Wahlkreisen Nachwahlen zum Landtage stattgesund«; an all« drei Ort« ist d« Sieg den Nationalliberaleu geblieb«, ein Erfolg, der um so erfreulich« ist, al-bekannt lich bei den allgemein« Wahlen sowohl zum Landtag al» zu« Reichstag die deutsche Partei erhebliche Verluste hatte. Der Sieg ist wenig- stenS in zwei Bezirk« nach eine» heftigen Wahl kampfe «focht« worb«, in Oehrivgm gegen ein« großseutfchm Demokrat«, in Rottweil gegen ein« Uttramoutanm. Nammtlich in letzterem Bezirke, d« überwiegend katholisch ist, hatte der Wahlkampf ein« sehr erbitterten Eha- rakt« angmommen »nd nicht wmig« al» 84 Proc d« Wahlberechtigten betheiligt« sich an d« Wahl. Inder bayerischen Abgeordneten kam «er hat die Regterung die Beantwortung d« Inter pellation de- Abg. Schel» üb« die Reform de» Wahlge fetze» für die nächste Zeit in Aussicht gestellt. — Auf die Interpellation d« Abgeord net« Ccäm« und vr. Frankenburger wegen d« Vorgänge bei d« Bankfiliale in Bamberg «klärte der Ftvanzmtnist« v Bnr, « könne vorläufig noch keine Detail» mittheilm. da die Untersuchung noch im Gange und die Höhe der Verluste noch nicht ziffermäßig festgestellt sei. Dieselben bürst« indessen mit Realisirung d« Vorhand«« Dickung 2Million« bis 2,400 000.F bettag«. Weitere vertraulich« Mitthetlungen werde « i» Finanzausschüsse »ach«. EI sei« Vorkehrung« gegen eine fernere ungenügende Eovttole getroffen; die Bank könne ihr« Ver bindlichkeiten in Folge de- Stamm« «nd Reserve- capitals, ohne die Staat-Hülse in Anspruch zu nehmen, aus da» Prompteste Nachkommen »ud wnde die Geschäfte ohne Unterbrechung sortsetzen. Im ungarischen Abgeordnetenhaus« brachte Helfy eine Interpellation ein, ob die Re gierung geneigt fei, den Thatbefiand d« Vorfälle in Siebenbürgen sammt all« Detail- dem Hause vorzulegm. Kür die republikanische Wa hlverfammlung, die am 1». Octob« in dem Circus de- Chiles» d'Eau-Platz-.- zu Pari- abgehalten wurde, warm seit«» d« Behörde die umfassendsten Sicher- heit»maßregela getroffen Word«, iu- Besondere warm die Truppen in d« Easerne am CHLteau d'Eau-Platz feit S Uhr Abend- eonstguirt. In ein« von dem Eomit» der Touferva- tiven abgeh alten« Versammlung widerlegte der Herzog von Broglie die gegen da- Cabinet er hoben« Beschuldigung« und wie» darauf hin, »aß die Frage eigentlich nur fei, ob da- kon servative Princip oder der Radikalismus, ob Mac Mahon ob« Gambetta regt«« solle. Ebenso wandte « sich gegen den de« Cabiuet gemacht« Vorwurf des Kl«ika!i-«u» und sprach von den ausgezeichnet« Beziehung« Frankreichs zu all« übria« Mächten Des ungeachtet sei « daraus gefaßt, allerlei Journalartttel oder Depeschen, die von Part- ausgehmd nach Rom, Berlin und London gesendet würden, wird« nach Pari- zurück gelangen zu sehen, um da die Börse zu «schreck«. Schließlich glaubte der Herzog noch alle Ehr lich« »ad Einsichtig« »um voraus auf die »ffmt- lich« Wahlmanövn aufmerksam «ach« zu «üffm, die noch in letzt« Stund« ins Werk gesetzt werd« würden. Der frauz-fische Botschaft« in Madrid, Graf Thaudordy, hat Paris verlasse», »m sich zu nächst »ach de« Schlöffe La Grave pr dem Herzog Decaze» »ud sodanu nach Madrid zu begeh« Wie »«lautet, würde Graf Chaudorby sein« bisherig« Posten verlast« und eine and« weite Verwendung find«. Der Präsident der italienisch« Deputirtm- kam««, Cri-pi, ist in Pari» eiugelroffm. Die London« Blätter publicirm eiu von authentisch« Seite herrührevdes „Eingesandt", in welchem die Behauptung, daß der Präsident Crispi bei sein« jüngst« Reise mit diplomatisch« Mis sion« beauftragt gewrs« sei, für unbegründet «klärt wird. Rach Mittheiluvg der Madrid« Journale Hab« der Bürgermeister »ud d« Pfarrer des Dorses Dznrtorate in Andalusien da- neugeborme Kind emes dortig« protestantischen Elteru- paare- gewaltsam au sich genommen «nd in der katholischen Kirche taufen last« Die Regierung hat die Einleitung ein« Untersuchung »nd die Stellung der Schuldig« vor die Gerichte angeordnet. Die „Polit. Corresp." schreibt: Wiewohl d« Eintritt Serbiens in die Aktion vielleicht noch nicht unmittelbar bevorsteht, so ist doch nach d« neuesten Nachricht« au» Belgrad die «ilitairische Bewegung dort im vollsten Zuge. Seit gestern ist die Artillerie aus Brauicewo i« Abmarsch nach Beliki«J»vor begriff«, ebenso wirb mit der Bildung neu« Batterien vorgeaaugm »ud find bereit- einzelne Eavallerie - Lbtheiluugm nach Krucevacz abmarschtrt. Aich Gornji Studen vo« S. d. meldet ein russische» Telegramm: Ein kleineres türkisches Detachement griff am 7. d. da- Dorf Koschewa, welche- von em« Abthetlung unser« Rustschuk« Colonne besetzt gehalten wird, au, wurde ab« zurickgeschlagen. — Am 8. d. überfielen die Türk« unsere Wachtposten gegenüber von Kadtktöi. Mit Hülfe herbeigeeilt« Reserven wurden die Türk« unter großen Verlusten zurückgrwies«. Auf »ns«« Seite wurdm 4 Soldat« ver wundet. — Bei Kadikiöi find größere türkische Streitkräfte concentttrt Word«. Konstanza Eadiua ist von dm Türk« geräumt Word«. — In der Nacht vom 7. zum 8. d. «öffnet« die Türk« von ihr« Batterim bei Siltstria und vou eiuem Dampf« au» ein Geschützfeu« auf unsere lionen. in Telegramm der „Presse" aus Sistowa meldet: Am 7. »nd 8. d. verfuchtm die Türk« bei Radifchewo Ausfälle zu machen, ward« ab« mit schwer« Verlust« zurückgewiesm uud verlor« allein an Todtm 400 Manu. In Konstantinopel wurd« am S Octob« da- BatramSfest feierlich begangen. Zehn Bataillone d« nm« Konstantinopel« Miliz bil deten am Wege des Sultan- Spalt«. Der Sultan wählte aus dm Miliz« zwei Ordonnanzoffictere, barunta Galtb Bey, dm zweit« Sohn de-Groß- veziers. * Leipzig, 11. Octob«. Die Rachricht, daß daß kvnigl. sächsische Krieg-miuisterium den jungen Leutm, welche auf Beförderung zum Osficici dien« wollen und zu diese« Zwecke vou eine« Truppentheile des 12. Armeekorps angenommen werden, nicht gestattet, die Prüfung zum Portespbesähnrich vor der köniql preußischen Ob« - Wilttair - Examtuattonß«Commission t n Berlin abzulegm, hat alle Diejenigen über- rasch« müssen, die sich «inner», daß die „Epami- natiouI-Eommisfionm" ebenso wie die Kctegs schnlm x. z» dm „Einrichtung« de- Gefammt- he«e<" gehör«, an dm« nach Maßgabe des Lrt. 8 der Milttair-Conventio» vom 7. Febrnar 18«7 da- «nigl. sächsische Armee- eoepD , participtrt". Wir glaub« deshalb eine Widerlegung bez. Richtigstellung »big« Nachricht von Seit« des amtlichen Blatte» «ns«« Re- gieruvg erwart« zu dürfen.