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Dresdner Journal : 04.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186303041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-03
- Tag 1863-03-04
-
Monat
1863-03
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 04.03.1863
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.V S2. Mwmlimeut-pretsr: : d I KIr. 10 ö!gr. üi >—»»«.s Im an>1«»-« ^jUUit.: 1 ,. 10 „ ,, „ (tritt kos» uns 2o»»tli^b tu vr«*S»»i Id s 8t«»»p«l»u Llaiola« »umillsro i 1 K^r. 1 ,vbl»x biueu. Luser atruprrise: k^tr ä«u H»uii> «io»-r g«»p»1tvo«u 2«ile: 1 kk^r. vnter „Dioxe-suüt" äie Lsii«: 2 Kgr. Erscheine»: PLglicb, mir Xi^a»t»we <i»r 6c»uo uuä k«i«rt»g», Kd«u<I» kvr ck«o solg«uä«o T»x. Mittwoch, dcu L März. r- , !7 1 ' . < l DreMerIomMl. Verantwortlicher Sledacteur: I. G. Hartmann. 1863 Lnserntenuauatzme »»»«Sri«: l^igeig: t ». L»»Ui>«rrri»», 6ou-uük»t»o»r 6«» Nrsxlner ckouro»!«; »bous»«.: S Dxol.»«, D Ii.,.»«»; S»»>dllrx-L1loa». La^euuirii» t Vovi.,»; >«rlia: 6»c»>il:«'»etie Nllot, buuckl., 8«r«uiiri»'i kiur«!«u; >r»»»o- L. 8-:>ii.nrr,; Tovi» 8iL«uri»; rrTLkwrt «. N.: ^n:o»» »cd« Lovbb. i DU«: ^oc,l.r IILvr»ri»; k»rti: v. I.ii^v-xri-i.- (28, rne fle Koo» sot»ns); kr»g: 1«. Cnici-rc-n'» tturbb.; Vien: Lowptoir 6. k. tVieoer 2«-ituox, ktek»u»pl. 867. Herauogrbcr: ' EtzutGi. Drpsckitioo cken Ore»6u«-r .Ioiir»»1-, Or«»<ieo, k<o. 7. Ämtlicher Theil. Bekanntmachung. Vom Anfänge diese- Jahre- an ist die Verwaltung de- Rentamt- Borna dem Bezirk-steurrinspector Carl Ludwig Fuhrmann daselbst, die Besorgung der Forst- verwaltung-geschäfte de» gedachten Rentamt« aber dem Rentbeamten Wilhelm August Tobatzsch zu ColditzbiS auf Weitere- mit übertragen worden. Dre-drn, am 21. Februar 1863. Finanz-Ministerium. Kreihr. von Friesen. Dresden, 2. März. Der Appellationsrath Bernhard Gottlob Schmidt zu Leipzig ist zum ordentlichen Pro fessor de- Sächsischen Rechts an der Universität Leipzig eruannt worden. , Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeitnngsscha». (Donau-Zeitung.) Usßesaeschichte. Dresden: Betriebsergebnissed.StaatS- elsrnbahnrn pro 1862. — Wien: Graf Miko ab gereift. Antwort de» Kaisers auf die Repräsentation f de- Szolnokrr ComitatS. — Jnn-bruck: Landtags verhandlungen über die Religion-frage. — Berlin: LandtagSangrlegenheiten. Kein Ministerwechsel. Zei- tung-confi-cation. — Stettin: Militärische-. — Posen: Keine Nachrichten über Truppenmärsche. — Königsberg: Polen verhaftet. — München: Re solütionen de- großdeutschen RefarmvereinS. — Kas sel: Vom Landtage. — Karlsruhe: Spielbankcon- trnct gekündigt. — Darmstadt: Krankheit deS Großhrrzog». — Altenburg: Neue Gesetze. — Pari-: Der „Moniteur" über den Fürsten von Montenegro. — Haag: Verlobung de- Kronprinzen. — London: Unglück-fall. Der polnische Lnfstand. (Zusammenstellung der neue sten Nachrichten über denselben.) Dresdner Nachrichten. ProNiazialnachrichtev. (Eibenstock. Aus der Lausitz.) Fenilleton. Inserate. Lageskaltader. lvSrsru- Nachrichten. Trtegrap-ische Nachrichten. München, Montag, 2 März. Lermög« kö niglicher Entschließung ist der Landtag aufgelöst, Weil das Maudat der Abgeordneten am 14 De- cember 1864 erlösche und es erheblichem Zweifel unterläge, ob die »orzulegende Civilproceßordvuug bis dahin -um Abschluß gebracht werden könne. „Wir rmpflnden, heißt es in dem Erlasse, daS Br- dürfuiß, bei dieser (Sei egen heil den bisherigen Ver tretern unsers Volkes für den Eifer und die Ein sicht, womit sie sich ihrer wichtigen Aufgabe gewid met, und für die vielfach kundg ege bene echt bayri sche und zugleich deutsche Gesinnung und Hal tung uusre vollste Anerkennung wiederholt ans- zuspreche«." Itzehoe, Montag, 2. März. Baron Blome begründet in der Gtaadeversammlnng seinen am 28 v. Mts. avaemeldeten Antrag auf eine Be rufung an den Bundestag. Son Verhandlungen mit der Negierung fei nichts mehr zu hoffen; Deutschland sei in Ehren verpflichtet, Schutz zu gewähren. Sämmtlich« Mitglieder unterstützten den Antrag Der Eommiffar der Negierung er klärt, daß er de« Verhandlungen darüber nicht bei wohnen «erbe. Paris, Dienstag, 3 März. Rach de« Be richte des „Moniteur" über den gestern stattgefvn- deueu Empfang des neuen spanischen Gesandten, Istnriz, sagte der Letztere bei dieser Gelegenheit unter Ander«: „Meine Mission wird es sein, die Baade engen z« schlingen, welche die fran zösisch« und spanisch« Ration vereinigen."'- Der Kaiser drückte seinerseits ebenfalls Wünsch« für das Glück der Königin von Spanien und die Größe Spaniens aus und sagte, er werde sich jederzeit glücklich schätzen, mit der Negierung der Königin die freundschaftlichsten Beziehungen zn uutrrhaltrv. Madrid, Montag, 2. März Es cireulirt eine neue Minifterliste mit Lrmrro als Prä sidenten. London, Dienstag, 3. März, Aus Saigon sind Nachrichten eingetroffen, wonach der eingrborne Gouverneur Bittolone (?) Befehl erhalten hätte, den Kampf gegen die Franzosen zu eröffnen, daß derselbe aber vorgezogen habe, sich unter den Schutz der Franzosen zu stellen. Stockholm, Montag, 2. März. Zn dem Bör- srnhause hat ein großes Meeting zu Gunsten Po * lens stattgefunden. Präsident war Krhr. v. Naab, Antragsteller Frbr. v. Hamilton, Hauptredner der Chefredakteur „Aftondladets" und 7 hervorragende Kammermitglieder. Energische Nesolvtionen für die Freiheit Polens und gegen die prenßisch rus sische Convention wurden angenommen. Geld- sauttnlnngen haben begonnen. Bukarest, Montag, 2. März. Die gesetz gebende Versammlung hat heute den Ldreßrut- wnrf der 32 Oppositiovsdeputirten mit 52 gegen 5 Stimmen angenommen.» Die „Wiener Zeitung" bringt folgende telegraphische Meldungen: Warschau, 28 Februar. Die Bande des Lan tz irwicz, die seit dem Gefechte bei Malagoszcz ohne Unterlaß verfolgt wurde, ist am 26. bei Wlosc- czoff, nordwestlich von Malagoszcz definitiv («ioiim- tivement) geschlagen und zersprenat worden. Der ganze Train, aus 7V FourgonS bestehend, wurde genommen. Der verwundete Langiewicz ist in der Richtung geaenZendrzejoff auf der Krakauer Straße entflohen. ES wurden «ehr als 200 Gefangene gemacht. Die Bauern bringen die Insurgenten herbei, welche sich in den Waldern Herbergen. Warschaus. März. Generalleutnant Ucha- koff, Militärchef deS Gouvernements Radom, mel det unter« 28. Februar, da- »ach de» vo» Ze» drzejvff eingelangten Nachrichten der a» Mine vrrwuudete Langiewicz ins Ausland (t i'öir«i.g»r) über Rovawies entflohen ist. Die Bevölkerung fährt fort, Gefangene einzubringen, viele Insur genten stellen sich freiwillig, so daß die Bande, die über 5060 Mann zählte, gänzlich zerstreut ist. Die Gemeindevorstände melden, daß die Flüchtlinge sich zu 16 Mann in den Dörfern einfinden und Nah rung verlangen Die Bauern find vortrefflich für die Regierung gesinnt und freuen sich, daß daS Ganze ein Ende hat(e> ««rejouiseeni, qu« ioui ,oü ilni). Dresden, 3. März. Die „Donauzeitung" bedauert den vom tiroler Landtage in der Religionsfrage gefaßten Beschluß (vgl. unter TageSgeschichte) und bezeichnet ihn als ein Symp tom der Krankhaftigkeit. „Wohin würde — sagt das ministerielle Blatt — die Möglichkeit solcher Sondergesrtz- gebung, einmal zugegeben, schließlich deren Zulassung füh ren, als zu Zuständen systemisirter Anarchie, zum Ge genbilde eines geordneten Staates? Heute gelänge e- dem tirolischen Landtage, die Akatholikcn aus den THL- lern des Landes zu verjagen, morgen würden Kronlän- der, Nationalitäten, Districte aus den verschiedensten Beweggründen, unter den verschiedensten Formen die Idee des Selfgovernments zu Separatzwccken auszunutzen trach ten. Wie könnte ihnen eine auf „ „eigenthümliche Ver hältnisse"" gestützte Bitte mit dem Anschein irgend einer Berechtigung verweigert werden, wenn den Tirolern ge stattet wurde, in einer der wichtigsten Kategorien des öf ¬ fentlichen Lebens eine Ausnahme von der Regel zu «aachen?" Tagrsgcschichte. Dresden, 3. März. Der in vorvoriger Stummer ver öffentlichten Uebersicht der Brtriebsrrgebnisse der k. sächsischen Staatseisenbahnen und in Staatsbe triSb stehenden Privateisrnbahnen folgt umstehend eine «striche Uebersicht, welche zugleich die Vertheilung der Einnahmen auf den Binnenverkehr jeder Linie und ihren Verkehr mit andern Bahnen ersehen läßt. Wien, 1. März. (W. Bl.) Graf Miko, der Füh rrr der vielbesprochenen siebenbürgischen Deputation, ist nun, ohne Audienz gehabt zu haben, heimgereist. — Die „Gen.-Corr." theilt den Inhalt der mit Spannung erwarteten Antwort deS Kaiser- auf die Repräsentation des Jnner-Szolnoker Eomi- tatS mit. Zn dieser Antwort, die für die weitere Entwickelung der sie benburgijchen Angelegenheiten und durch diese indirect auch für die Monarchie von principieller Bedeutung ist, wird vor Allem im Namen Sr. Majestät dem Inner-Szolnokrr Ausschüsse be merkt, daß Ge. Majestät die der gesetzlichen Form nicht entspre chende Atrfschrist der Repräsentation (die Repräsentation trägt nämlich die Aufschrift: „Durchlauchtigster König, unser alleranä- bigster Herr!") nicht für eine absichtliche Verletzung der Wurde der Krone betrachten und von derselben aus Gnade absehen wol len, zugleich aber dem genannten Ausschüsse auftraaen, künftighin allfällige Repräsentationen nur in der üblichen gesetzlichen Form an a. b. S«. k. k. apost. Majestät zu richten. Betreffend das Mc ritum der Repräsentation, nämlilb die von dem Fnncr-Szolnoker Ausschüsse gestellte Bitte wegen Zurücknadme der mit der a. b. Entschließung vom 12. Decemder l86l sanctionirten vrov. Vor schrift über die Municipalversassung Siebenbürgens, wird in der kais. Antwort vor Allem betont, daß mittelst des kais. Diplomes vom 20. October 1860 von Sr. Majestät die Wiederherstellung der Eonstitution des Großfürstcntbums Siebenbürgen nur unter den im Artikel ll. und III. des Diploms enthaltenen, im In trresse de- Thrones und oes Reiches gegründeten, unerläßlichen Bedingungen zugesichcrt worden sei, — daß es Regcnienpflichl a. h. Sr. Majestät gewesen, dafür zu sorgen, daß dieser lieber gang zu einer erneuten administrativen und legislativen Geftal tungdes Landes ohne Eintrag und Nachthcil für die Stätigkeit der Verwaltung und Rechtspflege vor sich gebe, und daß, nachoem vermöge der vollkommen geänderten Verhältnisse durch die Besei tigung der Privilcgialstelluug des Adels und Feststellung gleicher bürgerlicher Rechte und Pflichten für alle Klassen der Bevölkerung aus die Bestimmungen des Art XII. vom Jahre 1700 nicht mehr zurückgegangen rverden konnte, die Erlassung eines Provisoriums unerläßlich war, welches nur von der Krone rechtskräftig ausgeben konnte. Schließlich heißt es . Was endlich die Bitte d«S Inuer-Szoluoker-iLomitals Aus ftduchea um Embernftmg des gesetzlichen Landtage« an belange, unter welchem Landtage der SoantatSausschuß, mrt Rücksicht auf die in der Repräsentation vorangelassene Darstellung, wie nach der Auffassung des Ausschusses das Staatsrecht des Großfürsten thums Siebenbürgen diS zum Jahre >843 sich geschichtlich beraus- gebildet habe, den Landtag des Königreich- Ungarn verstehen zu wollen scheine: so sei in der a. h. Entschließung Sr. k. k. aposto lischen Majestät vom 20. October 1860 die Union Siebenbürgens mit Ungarn unberührt gelassen und nur die Wiederherstellung einer siebenbürgischen LandeSvertretung vorrubereiten besohlen worden; weil diese Union niemals mit voller Gesetzeskraft zu Stande gekommen ist, sactisch gleich auseinander siel, und wert, insolange Siebenbürgens Bewohner nichtungarischer Zunge ihre Nationalinteressen durch eine solche Forderung bedroht sehen und so lange nicht auch den Interessen und Forderungen deS Gesammt reiches hierbei die nöthige Garantie geleistet wird, die Union als unausfübrdar zu betrachten sei. Die baldige Abhaltung eines fie- bendürgischen Landtages aber, um dir innern Angelegenheiten des Großsürstenlhums Siebenbürgen recht bald zur Befriedigung aller dasselbe bewohnenden Bolksstämme zu schlichten und das staatS rechtliche Verbältniß des Großsürftentbums Siebenbürgen zur Ge- iammtmonarchie nach den Bestimmungen vom 2V. Oktober 1800 und vom 26. Februar 1861 zu ordnen, sei der lebhafte Wunsch Lr. k. k. apostol. Majestät und cs seien diesfalls über wiederhol ten Befehl Sr. Majestät auch die nöthigen Vorbereitungen bereit- im Zuge. Innsbruck, 25. Februar. (D.-Z.) Landtagssih- ung. An der Tagesordnung der heutigen Sitzung stand der Comitöbericht über die Religion-frage, deren Behand lung bei dem bekannten Zwiespalte der Parteien und dem wechselseitigen, durch leidenschaftliche Ausbrüche in der Presse nur zu sehr geschürten Grolle das ganze Land mit Spannung entgegensah. Der Connte machte sich die bekannten vier Anträge der Fürstbischöfe vom 23. Jan. l. I. ganz eigen, nämlich: ,Se. k. k. apostolische Majestät wolle bei den eigenthümliche» F e uille ton. Literatur. Der eben erschienene sechste Nachtrag zu den „genealogische* Tafeln deS 19. Jahr hundert-" vom Profefsor vr. Friedrich Maximilian Oertel (in Meißen), welcher daS Jahr 1862 umfaßt, wird allen Freunde» der Genealogie willkommen sein. Der Fleiß und die Gründlichkeit deS verdienten Herrn Verfassers haben sich auch die-mal sattsam documentirt, aber bet aller achtungsvollen Anerkennung derselben kön nen wir hier zwei kleine Bemerkungen nicht unterdrücken. Daß in den Uebersichten der regierenden Fürsten wohl die vertriebenen italienischen Regenten von ToScana, Modena, Parma und beider Sicilien (wenn auch dies mal mit einem Fragezeichen decorirt) aufgrführt werden, wir bisher, nicht aber der weit später vertriebene König von Griechenland, ist eine nicht zu rechtfertigend« Inkon sequenz und wird durch de- Verfasser» Angabe, daß Jener sein Recht auf den Thron nicht weiter prätendirt, da er sein Prtvateigrnthum theil- verkaufe, iheils nach München bringen lass«, unser- Bedanken» keine-weg- genügend mottvirt. Bon Rechtswegen ist König Otto noch heute König von Griechenland, da er zur Zett nicht abgrdankt hat. Seite 47 wird die Verleihung de- Her- zog-tttrl- an den Grafen v. Morny angeführt, und zwar mit Beziehung auf Taft! XIV, welch« da» Hau» Brau- harnat» (ältere Linie) enthält; doch kommt auf der selben Graf v. Morny nicht vor, und der Leser erfährt mit keiner Sylbe, in welcher Beziehung der edle Graf, jetzt Herzog, zu dem genannten Hause steht. Seite K5 ist ein Druckfthler zu berichtigen , die jüngste Tochter der Königin von Spanien wurde nicht am 23. Juli, sondern am 23. Juni 1862 geborrn. X. f- Bildende Kunst. In Düsseldorf wurde unlängst — wie die „K. Atg." mittheilt — unter dem Vorsitze des Geh. Raths Friederichs eine Versammlung abgehal ten, welcher unter Andern der Regierungspräsident, der Oberbürgermeister und der Akademiedirector beiwohnten, um über Errichtung eines Denkmals für Wilhelm v. Echadow in dortiger Stadt zu berathen. Man er kannte in dieser Versammlung zwar Schadow gewisse Verdienste um die Gründung und erste Entwickelung der Düsseldorfer Schule zu, erklärte sich auch schließlich zu Ehren des Künstlers zur Gründung einer Stiftung be reit, um hilfsbedürftige und talentvolle Künstler zu unterstützen; aber für den Vorschlag, sein Andenken durch eine Statue zu ehren, vermochte man sich nicht zu begeistern, völlig abgesehen dabei vom Kostenpunkte. Die Unbedeutendheit von Schadow'S eignen Gemälden, seine einseitige, fast an da» Krankhafte streifende romantisch religiöse Richtung, die Schroffheit gegen Talente anderer Richtung, gegen Männer, wie Achenbach, Lessing und Andere, welche unabhängig von ihm und, man darf wohl sagen, in völligem Gegensätze zu ihm den heutigen Ruf der Schule begründeten, sein schwächlicher literarisch ästhetischer Versuch: „Der moderne Vasari", da» Alle« ist noch zu frisch im Gedächtnisse, um nicht jenen Vor schlag verfrüht erscheinen zu lassen. Auch fehlte e» in der Versammlung nicht an Solchen, welch« dafür hielten, daß Düsseldorf wohl weit eher seinem Peter v. Cor neliu», der ja in Düffeldorf geboren, ein die ganz« deutsche Kunstentwickrlung ehrende» Denkmal zu setzen habe. — Der Lod Schadow'S soll der Dresdner Künstler schaft, wie Zeitungen meldeten, Gelegenheit zu einer Adresse an die Düsseldorfer Künstler gegeben haben, welche sich über die großen Verdienste Schadow'S au»- läßt. Wie wir hören, ist diese Adresse, welch« im Namen der Dresdner Künstler spricht, nur von einem Theile derselben au-gegan-en; wenigsten» sind die beiden be deutendsten Künstler, welche Dresden gegenwärtig besitzt, Schnorr v. CarolSfeld und Ernst Hähnel, dabei nicht nur nicht sbetheiligt, sondern wissen auch gar nicht, daß eine derartige Adresse nach Düsseldorf abgegangrn ist. 's Theater. Im Berliner Opernhaus« feiert Wachtel Triumphe, jedoch mehr beim Publicum al» bei der Kritik ; der Sänger soll bereits mit einer sehr hohen Gag« (man schreibt von 10,000 Thlr.) für die genannte Bühne ge wonnen sein. Fräulein Licht map, di« in Gesellschaft Wachtel'» gastirt, hat auch in ihrer zweiten Rolle (Valen tine) nicht viel Gefallen erregt DaS Publicum hatte für sie, wie die „Rat.-Ztg." meldet, „nur finstere Blick« und gerunzelte Stirnen, und war dabei in vollem Rechte". — AuS der Pariser Bühnenwelt ist mitzutheilrn, daß Shakespeare'» „Macbeth", von Jule» Lacroir be arbeitet, im „Odeon" mit Erfolg gegeben worden ist. Außerdem ist den Parisern al» eine Neuigkeit Flotow » „Stradrlla" im Saale „Ventadour" »orgrführt worden. Ferner wird im „Cirque imperial" rin große« Epectakrl- stück: „Marengo" vorbereitet. Di« Scrnerie soll an Realismus alle» bisher Dagewesrne übertreffen. Nicht nur, daß wirkliche bespannte Geschützt auf der Bühne erscheinen werden, dir letzter« ist sogar, um den Pferden da» Galopirrn zu gestatten, mit Steinen gepflastert worden (?). * Au» Neapel, 13. Februar, wird der „Allg. A." geschrieben: Bei den in neuerer Zeit mit mehr Verstand, und daher auch mit bessern, Erfolge al» früher, unter der Leitung eine» thätigen und tüchtigen Director» be triebenen U»Sgrabungen von Pompeji ist in die ser Doch« ein b chst interessanter Fund gemacht worden. ES war der vollständige und genau« Abdruck ein«» bei Verhältnissen Tirols und dem gemeinsamen Wnnsckr dieses Lan' de» an dem kaiserl. Patenle vom ". .'iprii i^cnde Abänderungen allergnädigft »u bewilligen geruhen. I. Zn Tirol besteht kerne Pfarrgemeinde der evangelischen Krrche, weder Augsburgischen noch helvetischen Bekenntnisses, und es soll auch in Zukunft in diesem Lande keine akatholische i?e> meinde oder Filiale sich bilden dürfen. II. Die Evangelischen, welche sich in Tirol aufhallen, ge hören hinsichtlich ihres öffentlichen Gottesdienstes, Kirchen, Unter richt, Woblthätigkeitsanftalten, Stifungen, Fonds und Vereine, hinsichtlich ihrer Gemeindeversammlungen, Gemeindevertretung und Presbyterium zu der ihnen am nächsten liegenden Gemeinde ihres Bekenntnisses einer andern österreichischen Provinz. In Tirol selbst ist ibnen das Religiontprivalerercitium gestattet III. Das protestantische Bethaus in Meran bleibt der Bc nützung der dort weilenden Nichttatholiken als Privatoratorrum anbeimgestell«. IV. Akatholiten können rn Tirol rrnbeweglrchcs Eraenlhum erwerben, müssen jedoch die Erlaubniß dazu von Fall zu Fall sich durch ein Landesgesetz erwirken. .Der Landtag theilt zwar noch immer die Uederzeugung, datz diese Ausnahmebeflimmungen aus Grund deS bisherigen thatsäch lichen und gesetzlichen Ausnahmezustandes und deS allerhöchsten Handschreibens vom 7. September 1850 nach H. 17 der Landes ordnung zu sanctioniren wären, betritt jedoch, ohne die Landes rechte aüszugeben, im pflichtschuldigsten Gehorsam den ibn durch den allerhöchsten LandtagSabschied vom 13. Zum 186l vorgezeich rieten Weg deS -s. 10 der LandeSordnung und stellt hiermit die unterlbämgslc Bitte, Sr. l. k. apostolische Majestät wolle diesen Gegenstand im Sinne und Wortlaute des erwähnten Landtag abschiedes durch allerhöchst eigene und unmittelbare Würdigung zu erledigen geruhen. Berichterstatter ist wieder Hosrath l)r. Haßlwantei, wie im Jahre 1861. Um die thatsächliche und gesetz liche Ausnahmestellung Tirols in dieser Frage zu be gründen, griff der Berichterstatter in die Geschichte der Vorzeit und zwar bis ins 16. Jahrhundert zurück und suchte darzuthun, daß in diesem Ausnahmezustände weder das Toleranzpatent des Kaisers Joseph ll., noch die bay- rijche Zwischenregierung, noch das Jahr 1848, noch die Reichsverfassunq vom 4. März 1849 im Wesentlichen etwas geändert haben (?). Die ganze Geschichte Tirols weise die Aufrechthaltung des Satzes auf: wo schon ge mischte Religionen bestehen, sollten sie ihre Duldung fin den: wo sie nicht bestehen, soll da- Bestehende rein er halten werden. In diesem Satze sei Tirol einig, nur Einzelne mögen eine Ausnahme bilden. Der Tiroler wolle seinen alten Glauben, er wolle nicht verfallen dem Unglauben unsrer Zeit; der Protestantismus sei zerfal len, und r» sei mit ihm selbst nach der Klage der pro testa»tischen Consistorien so weit gekommen, daß unver änderliche symbolische Bücher eine Unmöglichkeit gewor den sind. Da der LandtagSabschied Sr. Majestät vom 13. Ju»t 1861 diesen Vorschlag auf di« Form de- K. 19 der LandeSordnung verwies, so sei auch in dieser Form der Antrag gestellt, dabei aber die zuversichtliche Erwar tung ausgesprochen, Sr. Majestät werde diesen Gegen stand durch allerhöchst eigene und unmittelbare Würdigung erledigen. — Aus der Debatte heben wir die Rede de» Barons Ingram hervor. Derselbe spricht sich entschieden gegen die Anträge des ComitöS aus In der Verfassung ist die Gleichberechtigung ausgesprochen, und wir haben Alle eine gemeinsame Verfassung, Katholiken und Prot« ftanten. Die Anträge seien nicht verfassungsmäßig, weil sie dem Reichsrathe ein ihm zustehendes Recht entziehen wollen, nämlich die Abänderung eines Reichsgesetzrs. Glau- brn-einheit sei vom theoretischen Standpunkte aus der Verschiedenheit des Bekenntnisse- allerdings vorzuziehen, aber wir haben es mit den gegebenen Verhältnissen zu thun. Einige Protestanten würden Len katholischen Cha raktrr des Landes nimmer ändern, und viele werden ohnehin ihre bessere Heimath nicht verlassen, um in unser unwirthlichrs Land zu kommen. Wir leben nicht isolirt auf einer Insel, sondern sind überall von Ländern um geben, wo Religionsfreiheit herrscht, deshalb müsse man sich in unabänderliche Verhältnisse fügen. ES sei keines wegs ein gemeinsamer Wunsch des Landes, den Akatho- liken ihre verfassungsmäßigen Recht« zu verkümmern. In Vorarlberg stellte -Niemand derartige Anträge, in Welsch tirol konnte die Agitation nie einen Boden gewinnen, und in Deutschland sei ein großer Theil der gebildeten und intelligenten Klassen dagegen. Ja, sage man, da» Volk von Tirol habe gegen Akatholikrn Apathien. Di« Gesetzgebung könne sich aber nicht nach Sympathien uny der Verschüttung umgekommenen Pompejianers. Er hatte sich augenscheinlich gerade flüchten wollen und hatte eben sein Geld und seine Kostbarkeiten zu sich gesteckt, als er von dem dichten Aschenregen überrascht und erstickt wurde. Die Asche hüllte ihn ein und bildete, sich verhärtend, eine scharfe TodtenmaSke, welche mit überraschender Ge nauigkeit jede» Haar, jede Kleiderfalte und jeden Zug de« Verschütteten zeigt. Wenn die AlterthumSforscher noch irgend einen Zweifel haben über die Frisur der Römer oder über ihre Art, den Knoten an den San dalen zu schürzen, so können sie denselben nach diesem Abdrucke ohne Müh« lösen. Von dem Modelle des Ab druck» ist nur daS Gerippe übrig geblieben. In Bezug auf den Besuch von Pompeji hat die Regierung schon im vorigen Jahre die ziemlich illiberale Maßregel -e troffen, von jedem Besucher ein Eintrittsgeld von zwei Lire zu erheben. Angeblich wird hierfür der unvermeid lich« Cicerone gestellt und den Fremden da» Lrinkgold für diesen erspart. Wer aber keinen ganz stummen Cicerone neben sich haben will, dem ist e» zu rathen, da» Trinkgeld, welche» er vor Einführung der Steuer nach der Besichtigung gegeben hätte, jetzt schon vorher zu geben. » Wir mit mrhrern andern Universitäten Deutsch land», so ist nun auch mit der Universität Halle ein landwirthschaftlichr» Institut verbunden, welche» zu Ostern unter der Dirrction de» Herrn Professor» Kühn eröffnet wird, um durch praktische Demonstrationen und Hebungen sowie durch Benutzung der sonstigen, durch die Universität gebotenen Hilfsmittel den jungen an gehenden Landwirthea Gelegenheit zu geben, daS theore tisch Erlernte zu vervollständigen und zu befestigen. Ein Lehrstuhl der Landwirthschäft, de« Herr Prof. Vr. Kühn vorsteht, wurde Michaeli» v. I. daselbst errichtet.
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