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v-rade«a-mstt «s 01 Jahrgang. .>? rsv. I» «in« Seßontamgad« «rprltzn. Sonntag, 12. August 1-17, L8SS Drahtanschrift: Arrnsprech«r-<2ammtlnumm«r: »SLL1. Nur für Rach,grspr»che: »«»11. »1,11,7 pst'Z ^«NIII»,»0 In D«,t>en «n» 0«-rNn »»I,»-«»,««» Zn»«,un, <« San», im» «-nt-«« «nilmnny l»»t« t«t »Inina«i»er Juftelun« durch »I« V»I> lohn« L«»ellgr>d> S,va M., m-naUtch >.S0 M. «»»»«,»«.Yr-is«. Dir rinivl«,« 3«U« <»«->, S Süden» »L »s.. v»rp,,»p,I»r u. «njr>,rn In Nummern noch »-»„> V. g» Ir,-»«, »» >,.T«rIf. r0»/„T«»«r»n,»Ntsch>-,. — »u,«.«ustr aeg D»rmi«b«»>hl. —Belegdl.loPf. Schristlritung und Haupigrschitftistrll«: Marienftrafte »8 L0. Druck u. Verlag van Lirpsch ck> «eichorb« m 7>„b«. »nchdrua nur ml« dr-Ntchrr Qn«»en.n,»dt «.Dre^nrr N-chr.-» pUltsl». - Unmrlangtr Lchrlfhwck« werden nicht ausbrwn-rt. tznnokm« vorrin.IIoh.r Sarainlagan. chn- unck Vorlcnuk von W.ttp.pi«r.n. . - kiniSaung von Lin»-, Qarvinnaniailaekainan «rnck »uogolooton Wottpoptoron. ----- Ke»ck ttv.rtz.hr »»»an W.rtp.pi.r« unck Woran. chn- un« Vortzouk iramriar 6»I6»ort»n. -- Lohovtzvortz.kr. Vre8äner Hanäel8bank chkti«nr«»vi>»«!b»ft Atn-LN« >, ii tu» tv tniiuuM - Soblndtdüsr'illg 7 Linri.kung un«i Ankauf von Waokiain. V.rro.ttung von Wottpapi.ron, »owi« chi«i»a«ohnn,U La»eklo»»an«r W.rtpntzM.. Varmialunx von k.u.r- urick .indru«h»ieh«»n Stnklköch.rri untar V«r»diIuS Ickiatar» un« Rttv.r,ekIuS «ar S.ntz. Ser Mßerfolg der neuen englischen Sssensive. 9rf»t«retcher teullcher »«rftoh i, »er West-Ktza«»«i»e. — 1» feindliche Klnezenee im Westen ahgeschxste«. — Smtschrtttr in »« »,l»«t. — 11999 rinne» »erfenkt. — Wester ein rnfsticher Senerni ermordet. — Ae en,lischt Arsteiterstnrtei stir Stockhoi». -er mgtliche VkAtsche RrtegMeücht. t>«tlich.j GrobebHanptgnavtier.ll. Ang. 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Die englische« Angriffe a« gestrige« Morgen «uröe« von mehrere« Divisionen geführt. In «»ehr als 8 KUometer Breite zmische« Krezeuberg «nd Holledeke »rach öer Heinb vor; trog de« starke« Einfache« hatte er keine« Erfolg. Zwar gelang es anfänglich dem tiefgegliedert «orsttir» «ende« Gegner an mehrere» Stelle«, in «niere Sampflinie einzuüreche«, -och murde er dnrch schnelle» Gegenstoß der Bereitschaften wieder geworfen, bei Wefthoek erst «ach lä»gerem erbitterte« Ringen. Der Aeuerkamps steigerte sich L» Küftenadschnitt und »o» Mercke« bi« Warneton am »begh »ieher ,» grZster Heftigkeit: auch heute morgen mar er vielfach änderst stark. Nächtliche Erknndnngsstöße der EnglLn-er bei Nienport scheUerte» ebenso wie starke Teilangriffe. die der Heind beiderseits der Bahn Boesinghe—Lamgemarck frühmorgens ««setzte. . Nördlich »o« «7t Lnentin grisse» die Hranzofe« mehr«ral« die bei Honet von uns gewonnene« Aräbe» a«. die bi« a«f eine« geringe« Teil sämtlich gehalten wurde». Heere»gruppe deutsche» Kronprinz Am Che« in des Dame« spielte« stch örtliche Sümpfe bei der Royere-He. ab. die eine Aeuberung ber §f«ge «icht ergab««. Bei Cerny versuchte der Heind ohne besoudere Heuer- n»rb«reit»«g i« unsere Stell»»« zu dringen, rascher Kege«, a«griff der Grabeubefachung warf ihn zurück. Am Hoch-Berg in der West-Champagne entrisse» Teile eine« Hesse«, nassanischen Regiments de« Hranzofe» wichtige Grabenstücke, die gege« starke Wiedererober«»gs- oers«che behauptet wurden. Hier umrde ei«e grSstere Zahl »»» Sesaugencn ««behalten. A«ch südlich »»« Corden«, »iirblich von Reim«. n»d auf de« Westuser der Maas waren Borftöbe «»fcrer Erkunder erfolgreich. » 19 feindliche Hlngzenge n»d S Hessel- »allove wurde« abgeschoffen: der größte Teil i« Lus«, kämpse». die besonder« in Hlander« sehr zahlreich waren. Ossizierstellvertreter Bizefeldwebel Müller errang seine« SO. »nd 21. Lnstsieg. vestllcher Kriegsschauplatz. Front de« «eneralfelbinarschall» Prinzen Leopold »on Bayer« »icht« Nene». Heereafpont de« Generalobersten Erzherzogs Joseph I» Greuzgebirqe der Moldau marsen dentfche und Nsterreichisch-nngarischc Truppe« de« zähe stch wehrende» Kein» am Slanic« «nd Oitoz»Tal oftwärtS zurück. Auch am Mt. klefa und Mgr. Castnnlui wurde« die R«mä«e« »»« beherrschenden Höhen verdrängt. Heeresgruppe de« Generalfeldmarschall« v. Mackensen Dnrch Sinsoch sehr starker Sräste, di« bis z« siebenmal gege» die »»» »»« gewonnene Susita, Stellung an- stiirmte», suchte« die Ruffe« und Rumänen in oerzwrifclte i Angriffe« de« »erlore«en Boden zurttckzuerobern. Heder Stoß »rach a« ber Hr»«t nnserer tapfere« Truppen zusam- me». Der Kampf kostete die Gegner ungewöhnlich schwere vlgtopferr Gemin« hat er ihnen nicht gebracht. Mazedonische Front Ker«e besondere« Ereignisse. Der Erste Generalquartiermeiver: l«. T Bi ««»endg-sk. Amtlich« »kntscher Astmiralftnstrsterlcht. Berlin.lv. A«««st. lAmtlichs »c„c Unterseeboot- Ersolge i« Atlantische» Ozean und i» der Nordsee: 21 vv» Br«tt»,Register,T»nne«. Unter de» »ersenkte« Schiffe« befanden sich -er italie nische Dampfer .Sol»- (1979 Tonneuf. mit Kohleuladuug. ein bewaffneter, grober Dampfer, ber ans Sicherung heraus, geschossen wnrde. ferner ei« Dampfer über 7v«v Tonne«, -er allem Anschein nach M « «iti» n geladen hatte. tW. T. v.s Der Chef des Admiralstabs der Marine. Gin Armeebefehl PetainS. d. „Secslo" meldet von der französischen Hrvnl: Petain crlieb einen Armeebefehl an die Truppen, in dem er zum Heldenmut und zur Betätigung der Vaterlands liebe bei den kommenden Entscheidungen für Frankreich auffvrdcrt. Der Kampf «« de« Hrieden im Berbaud. Wie der „Baseler Anzeiger" schreibt, ist der Kampf um de» Frieden in den Ententestaatcn in ein akutes Stadium getreten. Trotz öer Reden der englischen und französi schen Staatsmänner dränge in der Entente alles immer deutlicher aus die baldige Aufnahme von Unter handlung«? n. Die französische Bertnschnngs-Taktik. Bekanntlich hat die französische Negierung bis heute nicht den Akut zur Ausgabe von B e r l u st li st e n gehabt. Um dein französischen Volke die gewaltige Zahl der Ge fallenen zu verbergen, verbreitete sic immer wieder die Legende, dafj die Deutschen eine größere Menge französi scher Gefangener verborgen halten. Der Lyoner Jnnk- spruch vom ». August will in der angeblichen Aussage eines französische» Soldaten, der l!U3, also vor zwei Jahren, solche verheimlichten Gefangenen gesehen haben will, den uunmstösilichen Beweis für die alte Legende erbringen. Welchen Grund die deutsche Heeresleitung haben sollte, künstlich ihre Gcfangenzisfcrn herabzusetzen, müßte aller dings jedem Vernünftigen unverständlich bleiben. iW.T.B.s Die französische Regierung und die Sozialisten. „Petit Parisien" erfährt, daß die Sozialisten der Kammer von der Regierung gehindert wurden, an die Front zn reisen. Ihre Beschwerde bei dem Mi nisterpräsidenten habe keinen Erfolg gehabt. Die Auf regung unter den sozialistischen Abgeordneten sei eine sehr- tiefgehende und lasse für die wiederzinammentretende Kam mer Sturmszenen erwarten, die man besser vermieden sehen möchte. Die französische Brotvcrsorgung. Der „Verl. Lok.-Anz." meidet aus Gens: Ein Ersuchen des Scincpräfcktcn, Paris und Umgebung bei der Brot- vcrtcilung zu begünstige», mußte die Regierung ab- lebncn. weil die Ernte Frankreichs selbst hinter be scheidenen Erwartungen zurüclblicb. Wieder eiu russischer Weneral ermordet. Nach Petersburger Telegrammen über Stockholm ist der Militärkommandant von Ickatcrinoslaw, General Kaulbars, ermordet worden. Der Soldatenrat in Ickatcrinoslaw wurde auf Befehl der provisorischen Re gierung aufgelöst. Der Arbeiter-und Soldatenrat für Einstellung der Ofscnsine „Morning Post" meldet aus Petersburg die Ab stimmung im Soldaten- und Arbeiter rat mit allen gegen M Stimmen für Einstellung der Ofsc n s i v e. Die Lage im Osten und Süden. An den Kämpsen nördlich von Fvcsan i beteiligen sich seit dem «. August auch österreichisch - ungarische Truppen. Insbesondere stürmten tapfere Honveds eine Reihe wichtiger Stellungen. Im Moldawa - Tal versteifte sich der feind-! lichc Widerstand. Auch vor der Stadt Scrcth ist er noch nicht endgültig gebrochen. Zwischen Tcreth und Pruth griff der Feind in Richtung ans das Dorf Prcwvrokicc achtmal an. Bei Brodn gelang es einer Stoßtrupp-Unternehm ung. acht Offiziere und -'»5 Mann als Gefangene, sowie acht Maschinengewehre und einen Mincnmerscr als Bente einzubringen. Die E r n t e a u s s i ch t e n in dem be freiten Gebiete der Bukowina sind gut. Die Berwüstung durch die abziehenden Russen ist nicht allgemein. Ezerno- witz hat nur wenig gelitten. — An der Jsonzvfront belegten österreichisch-ungarische Sceslugzeuge die feindlichen Lager im Walona-Tal und die militärischen Anlagen von Monfalconc mit Bombe». Im Etsch Tale brachte eine Stoß trupp-Unternehmung öS Gefangene ein. (W. T. B.) Sornilow und Brussilo«. l>. Die Nachrichten von der russischen Front bieten ein Bild völliger Verwirrung. Tic Zeitungen bringen zahlreiche Unterredungen mit führenden Gene ralen. die gänzlich widerspruchsvoll sind. Wie der Ver treter des „Rußkoje Slowo" mittcilt, habe General Kör nt low für die Ncbernahmc des Oberbefehls zehn Be dingungen gestellt, nach deren Erfüllung er eine Re organisation der Armee für möglich hält: einstweilen seien jedoch weitere Niederlagen nicht zu vermeiden. Sornilo«ps Strategie geht zunächst nur darauf aus, das Material zu retten. Die Neuordnung nmrde unter eiserner Däsztplin erfolgen. Dem Vertreter der „Nowojc Wremsa" erklärte General Nrussilow, er habe keine Ahnung, warum «' verabschiedet worden sei. Bei Kcrenskis letztem Hront- besuch habe er teincn Anlaß dazu geboten. Vrussilom war höchst erbittert, daß seine Dienste für das Vaterland so ge lohnt worden seien. Großes Aufsehen erregte die^Be r- Haftung General Gr k o s. die auch in der Sitzung der provisorischen Regierung behandelt wurde. Kerenskio „Nebergangskabinett". Der Petersburger Mitarbeiter des „Eorriere dekta Sera" meldet, daß das neue rusii s ch c K ab.i.n e t t aber mals nur als Uebcrgangskabinctt zur Lösung der dringendsten Fragen betrachtet werden könne. Dse Maxtmalistcn «ersuchten bereits aus neuen Wegen H - triebe und geben offen ihre Abneigung gegen die, Nene Lösung zu erkennen. tW. T. B.j r Arlwiierrat »nd Regierung. § l>. Das amtliche Organ des Petersburger Arbeiterrats „Iswcstija" schreibt: In der neuen Regierung tritt die Gegenrevolution im Bunde mit den Junkern, der Bourgeoisie, de» Reaktionären, Offizieren, Oitobristen» Kadetten und allerhand Verrätern auf, angeblich, um die Revolution zu retten. Aber die Rettung besteht i n der Rückkehr zur Monarchie auf dem Wege der Militärdiktatur. Hierzu bildet die gegenwärtige Regierung nur einen Nebcraang. Weil ihr nur ein kurze» Leben be- schiedcn sein wird, entsa ndten die Träger des argen revolu tionären Gedankens nickst ihre Hanptvcrtretcr ins Kabinett. Anderseits hielten die Sozialisten ihren bedeutenden Ver treter Zereteill zurück, damit er nicht dnrch gegenrcvolh- tionäre Regiernng.smaßiiahmen kompromittiert werde. Falls die Regierung nicht dnrch eine neue revolutionäre Welle hiniveggespült wird, wird sie bald einer wesentlich reaktio näreren Platz macken. — Ein Dekrr» der Regierung »er- öfsentlicht eine Liste von Personen in neutralen Ländern, mit denen Geschäftsverbindungen verboten sind. Die Pariser Presse meldet aus Petersburg: Die Mit glieder der Kodette u Partei. die in das Ministerium eingeircten sind, wurden non der Partei nur unter der Bedingung dazu ermächtigt, daß sie die Partei nicht offi ziell in der Rcgicruna vertreten. Der Petersburger Mitarbeiter des „Corriere dclla Sero." berichtet, daß Zerrtelli gegenüber der Bedingung der Kadetten, daß die neuen Minister, besonders die sozia listischen. der Unabhängigkeit des Arbeiter- und Soldaten- rots ein Ende machen sollen, offen erklärt stabe, er ziehe vor. im Vollz!ehun,rsa»sschnß des Arbeiter und Soldaten- rat«, zu bleiben, dem jetzt viel wichtigere Ausgaben obliegen. Eine Plenarsitzung der D«ma. Aus Petersburg wird gemeldet, daß dort unter dem Vorsitz Rodziankos eine Plenarsitzung der D u m a ab g c o r d n c t e n stattgcfunden bat. Die Dn-ma-, abgeordneten haben sich bereit erklärt, das neue Kabinett ZM unterstützen, und sind damit einverstanden, daß die ge- s'Ugclbende Versammlung dem Wunsch der Regierung ent sprechend erst im Dezember und nicht, wie die Marimalisten wiinsckzen. schon im September eindcrufen wird. Dis englische Arbeiterpartei für Stockholm. iRcntcr.j Tic englische Arbcitcrlonscrcnz Hot mit 18Zk!t»l»tj gegen ällOMXi Stimmen die Entschließung angenom men, Delegierte nach Stockholm zu schicken. Die Londoner Preß-Assveiation erfährt, Saß die Dele gierten der Arbeiterpartei während der Pause der Aibeider- konferenz nach einer Rede Hendcrsons mit 541 gege» 184 Stimmen sich für die Stockholmer Konferenz ent schieden haben. (W. T. B.j lieber die Konferenz wird ausführlicher noch gemeldet: Die große Konferenz der Arbeiterpartei, dt« darüber entscheiden soll, ob die englischen Avbeitervertreter an der sozialistischen Konferenz in Stockholm teilnehwen sollen, ist am Freitag in London zusammengetreten. Es waren fast lM Vertreter anwesend. Die russischen Ver treter, die die Länder der Alliierten soübcn besucht hatten, waren ebenfalls zugegen. Artur Hcnbcrson. Ramseq Macdonald, Banöcrvclde, Hodge und andere Parteiführer waren zugegen. Zunächst ergriff der Bor- sitzende William Purdn dos Wort. Er erklärte, -atz kein Friede genüge, der nicht die vollkommen« Befrei»