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Memum Am eiger WWW Zeitmz siir WmM, KifaÄich M-1. WWW Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. NuMMssr 128. Kernsprecher: «mt Deuben 21LV Donnerstag, den 30. Oktober 1913. Sernwrecher- «mt D-nbe« 2120 26. Jahrgang. SelrsniiKmsvkung, die Einkommen- und Ergänzungssteuer deklaration betreffend. Aus Anlaß der im Laufe des nächsten Jahres statt- fiudenden allgemeinen Einschätzung zur Einkommen- und Er- gänzungssteuer werden zurzeit Aufforderungen zur Deklaration des steuerpflichtigen Einkommens u- bez. Vermögens ausgesendet. . Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zugesendet werden wird, steht es frei, Deklarationen über ihr Einkommen bez. ihr ergänzungssteuerpflichtiges Vermögen bis zum 22. November 1913 bei dem unterzeichneten Stadtrate einzureichen. Zu diesem Zwecke werden bei letzteren! Deklaralions- formulare unentgeltlich verabreicht. Gleichzeitig werden alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft stehen, ingleichen alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, Anstalten, eingetragenen Ver einen, eingetragenen Genossenschaften, Aktiengesellschaften, Kom manditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Berggewerkschaften usw ), sowie die Vertreter von sonstigen mit deni Rechte des Vermögenserwerbs ausgestatteten Personenvereinen und Vermögensmassen aufgefordert, für die Vertretenen, soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen oder ergänzungssteuerpflichtiges Vermögen haben bez. in Ansehung der Ergünzungssteuer der Steuerpflicht überhaupt unterliegen, Dekla rationen bei dem unterzeichneten Stadtrate auch dann einzureichen, wenn ihneudeshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten- Rabenau, am 29. Oktober 1913. Der Stadtrat. Kirchliche Bekanntmachung. Die Kirchenvorstandswahl in hiesiger Gemeinde findet am 7. Dezember in hiesiger Kirche statt. Stimmberechtigt sind alle selbständigen Hausväter der Gemeinde, welche das 25. Lebensjahr erfüllt haben, in die Wählerliste der Kirchen gemeinde seit dem Jahre 1907 ausgenommen sind und darin noch eingetragen stehen oder welche sich bis mit 19. November noch eintragen lassen. Die Ausnahme in die Wählerliste er folgt nur auf eigene Anmeldung. Diese hat im hiesigen Pfarr- amle wochentags von 9—1 Uhr zu geschehen, wird aber anch Sonntags in der Sakristei nach Schluß des Gottesdienstes entgegen genommen. Dabei hat jeder Wühler durch eigen händige Unterschrift die Erklärung abzugeben, daß er sich verpflichte, das kirchliche Leben in der Gemeinde in Ueber- einstimmung mit den Ordnungen der Kirche zu fördern- Liegen Bedenken gegen die Aufnahme eines Angemeldeten vor, so hat der Pfarrer die Anmeldung dem Kirchenvorstande zur Entscheidung vorzulegen. Wird die Aufnahme abgelehnt, so ist der Abgewiesene schriftlich davon in Kenntnis zu setzen- Binnen 14 Tagen kann dieser beim Kirchenvorstande schrift lich Einspruch erheben, über den die Kircheninspektion ent scheidet. Die Wählerliste wird vom 20. November bis mit 3-Dezember an Pfarramtsstelle wochentags von 9—1 Uhr, sowie Sonntags nach Schluß des Gottesdienstes zur Einsicht nahme ausgelegt. Rabenau, am 28. Oktober 1913. Der Kirchenvorstand. Pcscheck. Nsv UNS fern Rabenau, den 29. Oktober 1913. — Zum N e f or m a tio n s f e st. — Es war am 31. Oktober 1517 mittags 12 Uhr, als Luther nach dem Brauche der Professoren seine 95 Sätze an die Schlvßkirche zu Witten berg schlug. Der Mönch ahnte nicht, welchen Ersolg seine Sätze haben würden, die wie ein Lauffeuer durch Deutschland gingen und überall das Tagesgespräch bildeten. Wenn wir sragen, wie das kam, so müssen wir sagen, Luther hatte den Gedanken und Gefühlen, die im deutschen Volke lebte», Aus druck gegeben. So wurden jene 95 Sätze Ursache zur Auf richtung der Kirche, die evangelisch heißt, weil sie auf dem Evangelium steht und sich lutherisch nennt, nicht als ob ihrs Glieder an Luther glaubte», sondern weil sie gla u- benwieLulher- — Fragen wir nach dem Inhalte jener 95 These», so ists die Forderung wahrer Buße, die den Grundgedanken derselben bildet, von der 1. These an, die da lautet: „Unser Herr und Meister Jesus, da er spricht: Tut Buße, will, daß das ganze Leben der Gläubigen Buße sei" und die Bekämpfung des Ablaßhandels. Tut Buße — diese Johannespredigt, die Predigt aller goltgesandten Reformatoren von Samuel an ist auch der rechte Nus Luthers gewesen, mit dem er den Anbruch einer neuen Zeit verkündete, die mit seiner Sendung anbrach. Und das ist der Grundton aller gesunden Reformation, die nicht auf Kirchentagen oder durch Proteste gemacht wird, sondern aus dem Schmerze ernsten Gewissenskampfes geboren wird. Und nur der ist ein rechter Jünger der Reformation, dem der Glaube eine sittliche Ar beit, eine Arbeit des Gewissens ist und nur so viel ist unser Glaube gesund, als er getrag<n ist von dem Ernste der Hei ligung in der Nachfolge eines Paulus oder Luther, dieser treuen, wahren Propheten, die nicht blos andern den Weg der Gerechtigkeit gewiesen, sondern ihn selber gewandelt sind als Kinder des Lichts, getreu der Losung: „Ich übe mich zu haben ein unverletzt Gewissen, beides gegen Gott und die Menschen." — Durch die Umsichtigkeit des Kutschers Herrn Sachse hier wurde am Jahrmarkts-Montag ein Unglücksfall ver hütet, der schlimme Folgen haben konnte. Als er nachmittags mit leerem Geschirr am Marktplatze vorüberfuhr, geriet die dreijährige D. hier rücklings unter die Pferde. Herr Sachse hielt sofort das Geschirr an und dadurch kam die Kleine mit nur geringfügigen Verletzungen davon. Wie leicht konnte das Kind überfahren werden, dann nahm es schweren Schaden an seiner Gesundheit oder es war gar um sein Leben geschehen. — Aus Anlaß des Wegganges des Herrn Expedienten Schmidt veranstaltete der hiesige Stenographen-Verein am Montag nach der Uebungsstunde eine schlichte Feier, bei welcher Gelegenheit Herr Lehrer Naumann, als Vorsitzender des Ver eins, eine Ansprache hielt, in der er hinwies, daß der Schei dende immer darauf bedacht gewesen sei, zu Gunsten des Steno graphen - Vereins zu wirken und ihm Ansehen zu verschaffen. Weiter dankte er Herrn Schmidt für seine Dienste als Schrift führer, wünschte ihm eine frohe Zukunft und sprach die Bitte aus, den Verein in gutem Gedenken zu behalten. Sodann überreichte H^rr Naumann im Namen des Vereins eine Büste von Gabelsberger. Für das sinnige Geschenk dankte der Scheibende mit herzlichen Worten und trank auf das Wohl der Mitglieder. Der Abend wurde in geselliger Weise verbracht. — Die Reichsbank und die Sächsische Bank haben den Wechseldiskont und den Lombardzinssuß um je einhalb Proz. — Wechselzinsfuß aus 5 einhalb und den Lombaldzinsfuß auf 6 einhalb Prozent -- herabgesetzt. — Die diesjährige Diözesanversammlnug in Dippoldis walde findet Donnerstag, den 13. November, vormittags r/i 11 Uhr im Saale der „Neichskrone" statt. Negierungs- amtmaun Dr. Sonnenkalb spricht über: „Das Kirchensteuer gesetz vom 13. Juli 1913", und Supwintendent Hempel er stattet Bericht über die 9. ordentliche evangelisch-lulheiische Landesshnode vom Jahre 1911. — Der berühmte Flieger P^goud, der am Nesormalions- seste in Dresden seine glänzenden Flüge vorführen wird, ist vom Hannoverschen Nennverein gegen ein Honorar von 60 000 Mark verpflichtet worden. — Plötzlich und unerwartet starb inMaxen der diri gierende Lehrer Martin Claus im 51. Lebensjahre. — In Hartha erhängte sich aus unbekannten Grün den in der Bodenkammer seines Grundstückes der betagte Einwohner Schubert. — Zurück zur Bibel! Das war die Losung der Refor mation. Unsere Gegenwart steht in Gefahr, das Erbe der Reformatio», das einst mit Gut und Blut erstritten wurde, zu mißachten und zu verlieren. Infolgedessen macht sich eine immer größere religiöse Verschwommenheit und Unklarheit be merkbar. In echt reformatorischem Geiste stellt es sich die landeskirchliche Gemeinschaft zur Aufgabe, die klaren biblischen Richtlinien eines unverfälschten Christentums festzuhalten und zu betonen. Sie steht, wie schon ihr Name besagt, auf dem Boden der Landeskirche und des ev.-luth. Bekenntnisses. Zwei große öffentliche Versammlungen werden von ihr am Nefor- malioussest nachm. 3 Uhr und abends 8 Uhr im Eiskeller zu Hainsberg veranstaltet, wobei brennende Lebensfragen er örtert werden. Als Redner haben zugesagt Pastor Röseberg- Deuben, Sekretär Brück-Chemnitz, Gemeinschaslspfleger Giese- Weltcr-Dresden. Der Zutritt ist frei. — In das Güterrechlsregister ist eingetragen worden, daß die Verwaltung und Nutznießung des Gerichlsflkretärs Hermann Glitzner in Potschappel an dem Vermögen sei ner Ehefrau geb. Jltzsche durch Ehevertrag vom 20. Oktober d, I. ausgeschlossen worden ist. Kleine Notizen. — An der Bahnstrecke zwischen Plaue» und Elsterberg löste sich bei Sprengarbeiten eine Felswand los und stürzte auf den drittletzien Wagen eines gerade vorüberfahrenden Personenzuges, wobei die Seilenwand dieses Wagens zertrümmert wurde. Menschen wurden nicht verletzt. — Ein jugendlicher Arbeiter in Auerhammer lcgle im Scherz auf eine» Altersgenoffen namens Meier aus Zschorlau mit einem Gewehr an, von dem er glaubte, daß cs nicht ge laden sei. P'ötzlich krachte ein Schuß, durch den Meier an Brust und Händen ziemlich erheblich verletzt wurde. — Ge legentlich einer Haussuchung bei dem Gutsbesitzer N. Pausch in Sauersack i. E. wurden Gips Platten zu Abdrücken von Zweimarkstücken und andere Falsch münzergegenstände vor gesunden und beschlagnahmt. Pausch und sein erwachsener Sohn wurden verhaftet. Sie gestanden ein, seit geraumer Zeil falsche Zweimarkstücke angefertigt und in Sachsen aus- gegeben zu haben. Weitere Verhaftungen stehen bevor. — Von einem Automobil tödlich überfahren wurde der 40 Jahre alte Handarbeiter Weiße von Limbach. W- starb an den er littenen Verletzungen kurz nach seiner Einlieferung inS Kranken haus, — — In der Nähe von Mühlgrün bei Auerbach ereignete sich ein schweres Autounglück. Das Auto fuhr auf der abschüssigen Falkensteiner Straße an einen Baum. Von den 3 Jnfaffen wurde der Slickmaschinenbesitzer E. Seidel sofort getötet; es drang ihm die Lenkstange des Wagens in den Leib, während ein zweiter, I. Deger sich schwere Verletzungen zuzog. Der dritte Insasse kam mit dem Schrecken davon. ' — Der Kassierer Ting des Vereins „Nachbarbund" in Greiz ist seit einigen Tagen nach Unterschlagungen beträcht licher Vereins- und Spargelder verschwunden. — Aus nichtiger Ursache gerieten eine bei einem Guts besitzer in Ganzig bei Oschatz beschäftigte Magd und ein junger Dienstknecht im Stall in Streit. Letzterer sollte der Magd die Düngergabel vertauscht haben. Auf dem Gutshofe fitzten beide den Zank fort. Wütend warf die Magd plötzlich ihre Düngergabel zu Boden, der Knecht glaubte, die Magd wolle ihn schlagen und bückte sich tief. Die Gabel sprang jedoch vom Erdboden in die Höhe und traf den Knecht am Kopf so unglücklich, daß ihm die Hirnschale zerschmettert wurde. Der Knecht wurde lebensgefährlich verletzt nach dem Oschatzer Kranlenhause gebracht. — Nach Böhmen ausgerissen sind aus Hohenstein-Emstthal vier 13jährige Schulknaben, die das Abenteurerleben, verleitet durch Lesen von Schundliteratur, verlockte. — Die Uebecreste des bei der Zollstation in Deutsch- Georgenthal angestellt gewesenen Grenzaufsehecs Richter, der im Dezember 1902 spurlos verschwand, sind jetzt, nach fast 11 Jahren, in einem Busch in Neuwernsdorf aufgefunden worden. — Auf einem Steinkohlenwerke inZwtckau wurde der 46jährige Schachtzimmerling Otto Baumann aus Ober hohndorf auf noch nicht aufgeklärte Weise vom Fördergerüste erfaßt und tot gedrückt. Baumann hinterläßt eine Witwe u- mehrere erwachsene Kinder. Dresden. — Zwischen der Verwaltung der Stadt Dresden und dem Grasen Zeppelin fand aus Anlaß der Flug- Platzweihe ein Depeschenwechsel statt. — Der Rat der Stadt Dresden bewilligte zur Gewäh rung von Arbeitslosen - Unterstützung 20 000 Mark und zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit für die nächsten beiden Jahre je 30000 Mark. — Der in den sechziger Jahren stehende Hausbesitzer Ernst Altmann in Dresde n wollte einen mit Kohlen be ladenen Handwagen in sein Grundstück Ziegelstraße 23 ziehen, als er, von Schwäche übermannt, zu Boden stürzte und nach kaum fünf Minuten verschied. — Der Musiker Horse in Dresden wurde wegen Blut schande im Balllokal Sächs. Prinz in Striesen verhaftet. Er hat sich gegen seine 3 erwachsenen Töchter schwer vergangen. — Der in der Hauptstraße in Dresden wohnende Dachdecker Olto Schütze wollte bei seinem Meister Material holen, stürzte aber infolge eines Fehltritts einen 5 Meter tiefen Schacht hinab. Der Unglückliche erlitt hierbei einen Schädelbruch, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. — Der Bundesrat stimmte, nachdem der Verzicht deS Herzogs von Cumberland auf den Thron von Braunschweig offiziell mitgeteilt worden war, einstimmig dem Anträge Preußens in der braunschweigischen Thronfolgefrage zu. — Eine ärztliche Untersuchung des K ö n i g s O t t o von Baywn ergab unheilbare Paralhse, aber sonst einen verhältnis mäßig gesunden Körper; der Negentschaftsrat hielt eine Sitzung ab. Kirchennachrichteu von Rabenau. Freitag, den 31. Oktober Reformationsfest. Vorm, halb 9 Uhr Beichte und Feier des heil. Abendmahls. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Predigtfixt: Jes. 12, 2—6. Kollekte für den Gustav Adolf-Verein. Chorgesang: Christe, du Beistand deiner Kreuzaemeinde von Max Gulbins. Nasa MMMUpsMM sinter-Koppen kalstots, Ulster küi* Ksnnsn u Knsdsn " verfiankon billig — Donjon, 9.rri Des Reformationsfestes wegen erscheint die nächste Nummer erst am Sonnabend Abend.