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Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat?u Bretnig ^sal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend gerate bitte» wir für die Mitinoch-Nummer bi» Dienstag vormittag l/,11 Uhr, für die Sonnadend-Rnm-ner bi« Freitag vormittag >/,11 Uhr einzusenden Schristleitung, Vruek unü Verlag aon A. Schurig, Bretnig. Ar. 92 18. Jahrgang Sonnabend, den 14. November 1998. nacht« ein sich nicht mußte er Ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, ^tonnementtprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltungsblattes" wciteljührlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark !-v Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Z«f^ratr, die 4gespalteue Korpuszeile io Psg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Ueberänkunst. entgegen. Da Freund Reinecke aus dem Zimmer retten konnte, seinen Pelz laßen. — In GroßvoigtSberg brannte Wieder ei«e «rubenk»tastrophe! Mehr «I» areld«naett8ts-le»tt Wie ein Telegramm au« Hamm m West falen meldet, ereignet« sich auf der Zeche Radbod der Trierer Bergwerksgesellschaft ein« verheerende Kohlenstaubexplosion, bei der, wie vermutet wird, mehr al» dreihundert Berg- leute lhr Leben ringebüßt haben. den Becher geschaut und de» „Luten" zu viel genoffen. Der Graf war nicht imstande, sei nen Vortrag zu beginnen, geschweige denn zu beendigen. Der Vrreinsvorsitzende, Ingenieur Hartwig, gab sich all« Mühe, d«n Grasen zum Verlassen de» Saale» zu beweg«». Dieser aber weigerte sich, d«n Schauplatz seiner Tätig keit zu verlassen. Er „sprach" weiter, blieb aber nach wie vor unverständlich und schließ lich sah sich der Verein«vorsitzende, um der peinlichen Situation ein Ende zu machen, ge nötigt, die Versammlung zu schließen. — Schwerer Unfall bei «inem Tnrnfrst. Sin schwerer Unfall trug sich am Sonntag während eine» Feste» de» Nrbeiterlurnverein» Lödtau im Gasthof zu Roßthal zu. Dort wurd«n unter anderen turnerischen Veranstal tungen sogenannte Leitergruppen gestellt. Als die Gruppe sich auflösen wollte, stürzt« drr ganz« Bau zusammen. Dabet wurde der Turner Demnitz schwer verletzt. Sr erlitt neben anderen Verletzungen einen kompliziert«» Beinbruch, andere Turner trugen leichtere Verletzungen davon. Verschiedene Leitern waren »erbrochen, beSgleichen Wand- und Kronleuchter und ander« Gegenstände stark beschädigt worden. Grimma. Eine Fuchsjagd, wie sie selten Vorkommen dürfte, hat im nahen Ammelshain stattgifunden. Ll« die Rittergut»arbeit«r auf dem GutShose arbeiteten, kam zu dem off«n stehenden, nach den Feldern zu gehenden Tore rin Fuchs hereingrrannt. Er stutzte »inen Moment und lief dann nach dem Verwaltungs gebäude, wo er durch «in offenstehende« Schlaf- stubenfenster verschwand. Die Arbeiter gingen sofort mit Knüppeln bewaffnet in da« Zimmer, konnten aber zuerst da» T««r nicht entdecken. Al« ein Arbeiter endlich da» Bettuch zurück schlug, sprang ihm der Fucht zähneflätschend Wohnhaus, in dem die Bergard«iter»samilie Hersurih wohnte, und ein Schuppen di« auf die Umfaffung«mauern nieder. Da« gesamte Mobiliar ist mlt verbrannt, die Familie konnte mit Mühe und Not nur da« nackte Leben relten. Der Sjähriqe Sohn wurde bewußtlos au» dem brennenden Haus« gerettet; e« ge lang aber, ihn wieder in» Leben zurückzurufen. — Am Sonnabend vormittag zwisch»» bi« ^12 Uhr jsz djx so Jahre alte verehel. Kahnt au« Klein-Pilling«dorf auf der Man- nichswalder Straße, im sogenannten „Scheide grunde" auf Mannichswalder Flur angefallen worden. Frau Kahnt, welch» zum Wochen markte in Crimmitschau gewesen war, ist gegen 11 Uhr von dort weggegangea; al« sie an dem Busche, der links der Straße im Scheide grunde steht, vorüberging, ist aut dem Busche ein junger Mensch, der ein Tuch vor dem Gesichte hatte, gesprungen gekommen und hat der Frau zugerufen: „Geld her, oder ich schieße." Der Bursche hat auch sofort einen Schuß au« einem Revolver auf die Frau Kahnt abgegeben und hat dieselbe am Unken Oberarm leicht verletzt. Nach Abgabe de» Schüsse» hat der freche Bursche in der Rich tung r-ach Langenreinsüorf -u die Flucht er griffen. Die sofort von dem Mrnnich»wald«r Gendarm ausgenommen«» Recherchen nach dem Straßenräuber, der von kleiner Statur war und mit dunklem Jackett bekleidet gewesen ist, sind bi« jetzt erfolglos gewesen. Leipzig, 10. Noo. In drr Wohnung ss daß er nach den Bestimmungen de» Reich»- strafgesetzbuch« nicht zu bestrafen ist. Eb«r«bach,9. Noo. Zur Geburtstag«- seier der ältesten Bewohnerin unser«» Orte«, der 93 jährigen Frau verw. Schwager, hatte deren Sohn, Stadtrat Emil Schwag«r-Zitt«u, all« übir 70 Jahre alten Fraurn de» Orte« am Sonntag nachmittag zu »in«r Feier ein geladen. Im Kretschamsaal« hatten sich mehr al« 150 über 70Jahre alte Frauen «ngefnnden; auch da» greise G«burt»tag«kind «ar anwesend. Die 92 jährig« dankt« in wohlges«tzter Rede zunächst ihrem Sohne für die Veranstaltung der Feier und dann allen Erschienenen für die Anteilnahme an ihrem Geburl»tag»jeste. Die Bewirtung der alten Frauen bestand in Suppe, Braten, Kompott, Bier und dann in Kaffee und Pfannkuchen. Den gebrechlichen Frauen, die nicht im Kretscham erscheinen konnten, wurden die Speisen in« Hau« ge bracht, andere, denen da» Gehen schwer fällt, wurden zum Kretscham gefahren. D«r Männergesangverein verschönte d«s Fest durch einige Lhöre. Eber «dach. Sine winzige Dividend« wird in dem jetzt beendeten Konkur» drr Firma C. A. Gceibtg« Witw« hier ,ur Ver teilung kommen. Einem Bestände von 17,515.84 Mark, wovon noch die Gerichl«- kost»n, ein Teil des Verwalte r«honorar» und drssen Autlagen, sowie die Honorare de» Gläubigerauöschusse« abgehen, steht eine Schuldenlast von 396.SZ1.73 Mark nicht be vorrechtigter und 96 Mark noch zu bezahlen der bevorrechtigter Forderung«» gegenüber. — Al« ein Zeichen der Zeit ist der gewiß seltene Fall anzusehen, daß in einem Hause der äußeren Weberstraße in Zittau der Hau«- besitzer und seine zwei Ladeninhaber in Kon kurs geraten sind; also drei Konkurse in einem Hause. Dresden. Der flüchtige Rechtsanwalt. Wie schon kurz berichtet, ist der Rechtsan walt Falk au» Dr««ven verschwunden und soll unter Mitnahme nicht unerheblicher Klientengelder nach Amerika geflüchtet sein. Rechtsanwalt Falk war in gewissen Dretdner Kreisen «ine bekannte Persönlichkeit. Seine juristischen Kenntnisse v«rwandte er dazu, namentlich gewissenlosen Bauspekulationrn, Hypotheken-, Darlehn«vermittlern und ähn lichen Persönlichkeiten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn e« dieser Sorte Menschen an den Kragen ging. Die Kreise der Juristen waren ihm daher gänzlich ver schlossen. Der Flüchtige hat auch verschiedene Bekannte, u. a. in Zwickau, um erhebliche Beträge geschädigt, indem er unter Verschwei gung feiner schlechten finanziellen Verhältnisse viele Darlehne ausnahm. Dresden, 10. Noo. Der bezecht« Graf al» — Vortragender. Eine höchst unliebsame Szene spielte sich am Montag abend im Dresd ner Gewerbehause ab. Die Mitglieder de« Gewerbe-Verein« batten sich dort vollzählig versammelt, um einem Vortrage de» schwe dischen Grasen Trampe über „Schweden und du« schwedische Volk" beizuwohnen. Graf Trampe,^ der vom Vorstande des Gewerbe- Verein» gegen Honorar engagiert worden war, war auch erschien«». Er bestieg um 8 Uhr di« Rednerbühne, aber anstatt eine» fließenden Vorträge« vernahm man nur unverständliche Laute. Nicht etwa, daß dec Graf nicht der deutschen Sprache mächtig war, nein, er Halle vielmehr vielleicht in oer Absicht, um da« „Lampenfisber" zu beschwichtigen, zu tief in ^ertliches Säckftsche-. V1 einig. Au« dem evangelischen Kin derheime in Stani»lau in Galizien l (Au» dem Berichtsjahr« 1908/07.) Seit Bestehen der Anstalt sind 402 Kinder durch dieselbe hindurchgegangen, denen ohne vir Pflege de» evangelischen Kinderheime» Heimat, Erziehung und Muttersprache verloren gegangen wären. Von di»s,n 402 Kindern stammten 107 au» dem Stanislauer Psarrsprengel, di« übrigen verteilt«» sich auf di« übrigen Galizisch«» Psarrbezirke. Di« Gesamtzahl der gegenwär tig in der Anstalt befindlichen Kinder beträgt 141. Von diesen waren 22 Vollwaisen, «6 Wilwrnkinder (einschließlich 11 unehelicher Kmder), 11 Witwerlinder, 42, deren Eltern Noch lebten. Von den letzteren sind ad«r manche schlimmer daran al» di« Walsen. Bei » dieser Kinder steht im Kataloge vermerkt: „Vater Trinker", bei 3 „Vater verschollen", bei 1 „Vater Krüppel", bei 4 „Mutter geistel krank". Bei einem heißt e« in der Rubrik: „Eltern unbekannt". Da« ist ein armer Knab», welchen «rn Freund der Anstalt auf gelesen hat und dessen Herkunft nie hat er mittelt werden können. Von diesen 141 Kin dern waren 21, deren Eltern oder Angehörige Kostgeld zahlten, davon 8 je 15 Kronen Monatlich, 13 ermäßigte Beträge von 12—6 Kronen monatlich. Außerdem wurden für 26 Kinder freiwillige Erzi«hung»deiträge ge spendet. Di« übrigen 94 Kinder halt« die Anstalt selbst zu erhalten. Nur bei 5 von diesen hallen die Eltern wenigsten» die Klei- dungipflicht übernommen. Wie können wir da helfen um unsere« lieben Gem «i n d e g l ie d e« Schölzel willen, der an diesem Kind«rheim« in Arbeit steht? Wir können in vretlug wenigsten» ein solche« Kind in Pflege nehmen, d- h. wir werden sein« Pflegeeltern. Dazu Müßte sich ein« Reihe von christlich gesinnt«« Familien bereit finden lassen, jede Woche sm Sonntage (nach 1. Corinlh-r 16, 2) einen freiwilligen Beitrag von 5 oder 10 Pfennig zurückzulegen, diese werden monatlich dann «ingesammelt und nach Etani«lau geschickt. Wer hilft mit? Bretnig. In der am Dienstag rn Kamenz staltgefundenen Lezirksautschußsitzung erhielt u. a. der Tanzlehrer Herr Otto Schurig hieiselbst dazu Genehmigung, di« Mädchen, die vi» zum Eno« de» Tanzuntirrichttkursu», der vom Januar bi» Ende April statlfindet, da« gesetzlich« Alter erreichen, am Kursu« tetlnehmen zu lassen. Kamenz. Im benachbarten Hennersdorf wurde an einer bei einem Landwirte ge schlachteten Kuh Milzbrand srstgestellt. Da» Tier ist vorschriftsmäßig vergraben worben. Weitere veterinäipoiizeiliche Maßregeln sind nicht erforderlich gewesen. — Da« Strafverfahren gegen Pastor Cas- parie-vautzen wegen Diebstahl« ist eingestellt worben. Nach dem ausführlichen psychiatrischen Gutachten der LandeSanstall Sonnenstein Hal der Beschuldigte die Tat in «inem Zustand« krankhafter Störung der Geiste«lätigkeit verübt, der ermordeten Friedrichschen Ehelrute hat man eine Tüt« gefunden, die vielleicht auf die Spur der Mörder leitet. E« ist fekgesiellt worden, daß dies« Tüte au« «inem Bäcker laden stammt und Gebäck «nthiilt. Sle ist nebst einer Anzahl anderer Frühstücktbrötchen morgen« au« dem Grundstück Pestalozzistraße 2 bereit« am 21. Oktober «ntwendet worden. Daraut folgt, daß sich die Mörder höchst wahrscheinlich schon damal» in Leipzig befun den und hier Wohnung gehabt haben müssen. E» wird nicht angenommen, daß sie selbst die Diebe de» Frühstück» gewesen sind, sondern auf irgend eine andere Weise in den Besitz der Tüt« gelangt sind. Wenn man also müßt«, wer sie seinerzeit au» dem Frühstück«- körbchen, da« sich an der betreffenden Woh- nungttür befunden, genommen hat, so würde man wohl einen Anhalt gewinnen können, auf welche W«ise die Tüte in den Besitz der Mörder gekommen ist. Ein Strafantrag, resp. eine Anzeige wegen de» Diebstahl» der Brötchen ist nicht erfolgt. Die Staat»anwalt« schäft ersucht dethalb öffentlich den Frühstücks- dieb — sich zu melden und sichert ihm zu, ihn nicht unter Anklage stellen zu »ollen. Er würde also nicht nur straflo« autgehen, sondern sich im Interesse der Untersuchung den Dank der Behörde erwerben und vorau»- sichtlich sogar die autgesetz'« Belohnung er halten. Adorf, 12. Nov. Hier, in Zwota, Un lersachsenderg und Tannenderg»tal sind gestern wieder neue Erd«rschütterungen vorgekommen. Doch hält sie d«r österreichische Erdbeben- reserent vr. Knott trotz ihrer Stärke für nicht bedenklich. Kirchevnachrichten von Brelni,. 22. Sonntag n. Trin.: 8*/, Uhr: Beichte und Abendmahl. 8 Uhr: Predig'.gotte»oi«nst. Mittwoch den 18. November : Bußtag. 8'/, Uhr: Beichte; 9 Uhr: Predigtgotterdienst ver bunden mit heiligem Ad«ndmahl. Nachmittag« 5 Uhr: AdendmahlSgotte»- dienst. Geboren: dem Tischlergesrllen Paul Max Lehmann eine Tochter; dem Hau«des. und Banvweder Friedrich Otto Zschiedrich eine Tochter; dem Fabrikarbeiter Martin Ludwig Nitzsche ein Sohn. Betraut: Max Robert Dreßler, Post- schaffn«r in Dre»den-N. mit Linna Martha Nitzsche. Gestorben: Anna Gertrud, T. d. Cigarrenarbeiter» Anton Arthur Sümmchen, 3 I. 2 M. 1 T. alt. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Clemens Hug», 8. d. Fadrikaid. Clemen« Erwin Geißler Nr. 134i. — Meta Hilda, T. d. Fabrikacd. Edwin Otto Schurig Nr. 158 b. — Kurt Walter, S. d. Fadrckarb. Gustav Emil Schurig Nr. 125 k. — Otto Walter, S. d. Fabrikarb. Emil Otto Mehnert Nr. 91 d. — Meta Dora, T. d. Fabrikarb. Emil Gustav Max Nitzsche Nr. 343 b. — Paul Waller, S. d. Fab-ikard. Otto Paul Völkel Nr. 5b. — Max Erich, S. d. Zigarrenarb. Fran, Julius Max Wolf 185. Eheschließungen: Zimmermann Gustav Emil Schäfer Nr. 330 mit Flora Äuquste Schreier Nr. 3. — Färbereiarbeiter Arthur Bernhard Kühne, Pulsnitz M. S. mit Frida Helene Wieden Nr. 251. Sterbefälle: Rosa Ella, T. 0. Fab- rikacv. Alfred Gear» Schölzel Nr. 185, 3 I. 7 M. 4 T. alt. — Braumeister Moritz Bernh. Fischer 83 b, 45 I. II M. 5 T. alt.