Volltext Seite (XML)
Eibenstocker Tageblatt Anzeiger für den AmkgerichkbezirL Eibenstock mb besten Umgebung D« Lqugrpreis drträgt monatlich 1,80 NM. b«t frei» Zustellung, bei Abholung in unserer Ee- s.hSstsftrlle 1,60 AM. Erscheint tägl. nachm. mit Uvsvahme d« Sonn- und Feiertage. Im Falle h»h«rrr Gewalt oder sonstiger Störungen des Setrieb, der Zeitung hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lirserung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. FerMprecher Nr. 510. umfasie«^ die Ortschaften: Schönheide, Schönheider- Eibenstock, Marienthal, Hammer, Sosa, Unter» Larlsfeld, Hundshübel, WM ftützengrün, wildenthal, Neuheide, Gberstutzengrün wilzschhaus.wolssgrün usw. Vieser Blatt enchält die amtlichen Bekanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock Ler Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite Millimeterzeile im Anzeigenteil 5 Pfennig, kür die 90 mm breite Millimeterzeile im Teiltet! 15 Pfennig. Annahme der Anzeigen bis späte stens vormittags 9i/, Uhr, für größere einen Tag vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der An zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. Postscheckkonto Leipzig Nr. ZVKK7. 8S. Sahrgaag. - Sonnabend, den 12. November 1S38 Von oche z« Woche Randbemerkungen zur Zeitgeschichte. Im Mittelpunkt der verflossenen Woche stand für da-? deutsche Volk der nationale Gedenktag an die gefallenen Freiheitskämpfer des S November 1923. Neben die sen ersten Opfern der Bewegung gedachte die Nation an diesem Tag all der Hunderte tapferer Männer, die ihr Leben für die nationalsozialistische Idee dahingegeben haben. Unter den 413 Namen, die bei dem feierlichen Er innerungsmarsch ausgerufen wurden, befanden sich erst malig 133 Ostmarkopfer, die sich nunmehr symbolisch mit ihrem Heldentod in die Standarte Horst Wessels eingereiht haben. Zum erstenmal marschierte in diesem Jahr auch ein Ehrensturm der Kämpfer des Sudetenlandes im Zuge mit. So war dieser Tag eine besonders eindringliche Er- innerung daran, daß des Vaterlandes Aufstieg zur Höhe aus tiefster Schmach uns nicht als ein Gottesgeschenk in den Schoß gefallen ist, sondern als Frucht eines langen und opferreichen Kampfes der Bewegung, die jetzt durch ihren Schöpfer und Führer Großdeutschland führt. Adolf Hitler hat am Vorabend des Gedenktages vor seinen alten Kampfgenossen, wie schon am Sonntag in Weimar diese Vorgeschichte der deutschen Auferstehung dargestellt in Reden, die von der ganzen Welt mit größter Aufmerksam keit beachtet wurden. Das Echo in der mehr oder weniger demokratischen AuSlandspresse verriet teilweise eine gewisse Enttäuschung. Man rechnete Deutschland vor, wie gewaltig -roß sein Steg über das Versailler System sei, und man vermißt in den Führerreden den Ausdruck tiefer Dankbarkeit für das weite Entgegenkommen der anderen Seite. Diese Enttäu schung hätte natürlich nur dann einen Sinn, wenn es sich wirklich um Geschenke handelte, die uns aus reiner Sympathie gewährt wurden. So war es aber nicht, das wissen die Beteiligten ganz genau. Es war ein Dienst an der geschichtlichen Wahrheit, wenn der Führer auf höfliche diplomatische Phrasen verzichtete, die vielleicht einer üblen Geschichtsklltterung das Handwerk erleichtert hätten. Er hat ven Friedenswillen der jetzt in England und Frank reich am Ruder befindlichen Staatsmänner und ihr Ver ständnis für realpolittsche Notwendigkeiten anerkannt, aber er hat mit aller Deutlichkeit auch die geschichtlich er wiesene Tatsache hervorgehoben, daß Deutschland nichts geschenkt worden ist. Deutschland ist sein Recht erst dann geworden, als es durch seine starke Rüstung in der Lage war, aus eigener Kraft sein Recht sich zu erkämpfen. Aus dieser geschichtlichen Erfahrung schöpft der Füh rer seine politischen Richtlinien auch für die Zukunft. Er betont seinen Friedenswillen und seine Bereitschaft, auf dem Verhandlungswege Deutschlands Recht zu ver wirklichen, aber er läßt auch keinen Zweifel darüber, daß Deutschland sich sein Recht auch dann verschaffen wird, wenn andere den Verhandlungsweg verbauen. Diese Füh- rerworte kamen gerade recht zur Eröffnung der neuen Tagung des englischen Parlaments. Die Kriegstreiber im Lager der englischen Opposition, denen Adolf Hitler eine so kräftige Abfuhr erteilte, müssen der Wahrheit Gewalt antun, wenn sie sie zu kriegerischen Drohungen umfälschen wollen. Deutschland will, wie der Führer wiederholt ver sicherte, in Europa keine territorialen Ansprüche mehr er heben, es verlangt nur die volle Wiederherstel lung seines Rechtes, worin natürlich auch der Rechtsanspruch auf seine Kolonien eingeschlossen ist. Am 9. November wurde bet dem ergreifenden Mün chener Appell der gefallenen Kämpfer der Bewegung auch der Name Wilhelm Gustloff genannt. Stärker als jemals wurde die Erinnerung an den von einem jüdischen Mord buben im Ausland Gemeuchelten wach in diesen Tagen, da die ganze Welt durch einen zweiten Fall Gustloff in Erschütterung und Empörung versetzt worden ist. Die Schüsse, die der Jude Grünspan in der Deutschen Botschaft zu Paris gegen den Legationssekretär vom Rath ab- feuerte, müssen als Alarmsignal.diejenigen aufschrecken, die bisher immer noch nicht erkennen wollten, wie groß die Gefahr ist, die der ganzen Menschheit vom internationalen Judentum droht. Liberale Duldsamkeit ist nicht der Weg, auf dem die Todfeinde des Weltfriedens, Judentum und Bolschewismus, unschädlich gemacht werden können. Er freulicherweise kam auch in der französischen Presse fast all gemein die Auffassung zum Ausdruck, daß es sich bei der jüdischen Mordtat um eine wohlvorbereitete Aktion han delte, in der Absicht, neue Unstimmigkeiten zwischen Berlin und Paris hervorzurufen. Daß das französische Volk mit den jüdischen Mordbanditen nichts zu tun haben will, be weist das leuchtende Beispiel der Kameradschaft, das der französische Frontsoldat Thomas gegeben hat, der inner halb von zwei Tagen dreimal sein Blut für. den schwer verwundeten deutschen Diplomaten zur Verfügung gestellt hat. Bei der Schwere der Verletzung war allerdings alle ärztliche Kunst vergebens. An dem Tage, der den Toten der Bewegung geweiht ist, hat Ernst vom Rath sein junges Leben für Deutschland hingegeben. Das ganze deutsche Volk nimmt tief erschüttert Anteil an dem Leid der schwer- aevrüftev Eltern, aber zu der Trauer tritt die entschlaf- Energischer Schritt der Slowaken in Prag Beschleunigte Durchführung der Präsidentenwahl gefordert Einberufung des Parlaments Preßburg, 11. November. (TNB.) Las Rogtertrngsblatt „Siovak" oom Freitag abend mel det aus Prag, daß oie Vertreter der Slowaken einen ultima tiven Schritt unternommen hätten. Tie Minister Cernak und Teplansky und die Abge ordneten Sidor und Sokol hätten am Nachmittag beim Ministerpräsidenten Sirovy vorgesprochen und im Auftrag« der Hlinka-Partei die Einberufung des Parlaments für kom menden Tonnerstag gefordert. In dieser Sitzung sollte das Silleiner Abkommen und das innerstaatliche Verhältnis der Tschechen und Slowaken auf der Grundlage dieses Abkom mens in föderativem Sinne verfassungsmäßig verwirklicht werden. Erst nach der verfassungsmäßigen Sanktionierung des'heutigen Zustandes in oer Slowakei würden sich die Slo waken an den Präsidentenwahlen beteiligen. Tie Vertreter der Slowaken hätten die Ansetzung oer Wahl für Freitag gefordert. Sirovy habe geantwortet, daß über den Termin der Präsidentenwahl in der heutigen Sitzung der Zentral regierung beraten werde. Nach der Besprechung mit Sirovy, so berichtet das- Blatt weiter, sei der Vorstand der tschechischen Koalitionsparteien zu einer Konferenz mit den Slowaken zusammengetreten. Auch hier hätten die Slowaken die Sanktionierung des Silleiner Abkommens durch das Prager Parlament verlangt. Sollten sich die tschechischen Parteien weigern, dies zu tun, würde Ministerpräsident Dr. Tiso Wahlen zu einem slowakischen Parlament ohne Rücksicht auf den Standpunkt der Tschechen ausfchreiben. Wie „Slovenski Tenik" aus Prag meldet, sollen die Beratungen der tschechischen politischen Parteien mit den Slowaken am Freitag nach 18 Uhr zu einer Einigung ge führt haben. Die Parlamentssitzung werde wahrscheinlich am Mittwoch» die Wahl des Präsidenten am Tonnerstag oder Freitag flattfinden. WEM MeltslanMat bei den PrWenteimMen Auflösung sämtlicher Parteien iw der Tschecho-Slorvakei. Prag, 11. November. (TNB.) Ter Prager Ministerrat bestimmte in seiner Sitzung am Freitag nachmittag als Einheitskandidaten für die Wahl des neuen Staatspräsidenten den Außenminister Chv al lo vsky. Tie Präsidentenwahl wird wahrscheinlich zu Be ginn nächster Woche stattfinden. Ueb-er Veränderungen im Kabinett hört man, daß als Ministerpräsident der ehemalige agrarische Innenminister Jo sef Czerny, der Schwiegersohn Svehlas, in Frage komme. Zum Außenminister dürfte zum ersten Male seit dem Bestehen jene Forderung, daß der feige Mord nicht nur an dem Täter, sondern auch an den Drahtziehern dieses gemeinen Verbrechens gesühnt werden muß. Mo verspricht Avtovomie „Freundschaftliches Zusammenleben zwischen Deutschen und Slowaken." Dor slowakische Ministerpräsident Dr. Tiso äußerte sich in einem Gespräch mit dem Hauptschriftleiter des „Volksdeutschen Dienstes" mit voller Offenheit und Herz lichkeit über das künftige Verhältnis zwischen der Slo wakei und dem Reich und über die Entwicklung der deut schen Volksgruppe in der Slowakei. „Wir stehen auf dem Standpunkt", erklärte Dr. Tiso, „daß ein normales und freundschaftliches Zusammen leben der Deutschen und der Slowaken im Staat bereits in positiver Entwicklung ist. Die deutsche Volks gruppe wird verwaltungsmäßig, wirtschaftlich und kul turell eine Autonomie erhalten, die sich örtlich nach den gegebenen Verhältnissen richtet. Die deutsche Partei kann völlig uneingeschränkt arbeiten. Zahlenmäßig ist das Deutschtum in der Slowakei aus etwa 15Ü VÜ0 Seelen einschließlich der Karpato-Ukraine zu beziffern." Dr. Tiso sprach den besonderen Wunsch aus, daß sich daS freundschaftliche Verhältnis der Slowakei zum Reich vor allem auch in einer engen Verbundenheit mit dem Wirtschaftsleben Deutschlands äußern werde. Von besonderer Bedeutung war auch die Erklärung Dr. Tisos, daß die Slowakei die Maßnahmen der Ju denfrage mit aller Konsequenz durchführen und eben so rücksichtslos die Freimaurerei liquidieren werde. des Staates ein Slowake ernannt werden. Es werden in diesem Zusammenhang Krno und Osnsky genannt, von denen ersterer di« größeren Aussichten haben soll. Ferner wurde im Ministerrat die Auflösung sämtlicher Parteien beschlossen. Auf Drängen der Slowaken wird «ine Einheitspartei gebildet werden. Möglicherweise läßt man noch eine kleine Oppositionspartei bestehen, der nur eine gering« Bedeutung zukommen wird. Der bisherige Minister präsident Sirovy soll zum Marschall ernannt werden. „Das alte politische System ist tot" „Ein neues Programm, geführt von jungen, neuen Men schen." — „Bracha" zu Prags entscheid««»«» inner politischen Anst-engnngm auf slowakischen Drück hin. Prag, 11. November. (TNB.) Die innerpolitischen Ereignisse streben nunmehr dem Höhepunkte zu. Tas Ergebnis der Ministerbesprechungen am Freitag ist ein Zeichen dafür, daß die Tschechen dem Truck der Slowaken nachgeben und sich zu entscheidenden Taten durchringen. Als wichtigstes Ereignis, das im Mittelpunkt des ganzen innerpolitischen Umbruchs steht, kann man den Entschluß werten, endlich das verknöcherte und überlebte Parteienwesen auszulösen. Tie tschechisch-agrarische Zeitschrist „Brazda" widmet ihr« Sonnabendausgabe ganz der Zielsetzung der neuen „Staats partei" und dazu ein umfassendes Programm. Zur inner- politischen Lag« wird oarin u. a. bemerkt, die Teilung der Tschecho-Slowakei sei nicht nur eine Folge der internatio nalen Entwicklung, sondern auch eine Folge der Fehler und Irrtümer der tschecho-slowakischen Außenpolitik und des inner politischen Systems. In dem System des zerspaltenen und selbstsüchtigen Parteiwesens könne man nicht fortfahren, man könne auch keinen gewaltsamen inneren Umsturz zulassen. Im Interesse der Rettung des staatlichen Lebens müsse man daher rücksichtslos und mit voller Energie die nationale Erneuerung mit Hilfe einer autoritären Regierung durchsetzen, die sich auf die Zustimmung der ganzen Oessentlichkeit, auf die wahrhaften Kräfte der Republik und auf die Mitarbeit jedes einzelnen stützen. Tas alte politische System sei tot, es müsse ein neues System geschaffen werden mit einem neuen Programm, geführt von jungen und neuen Menschen. Weitere Programmpunkte sind u. a. auch Säuberung des kulturellen Lebens von allen fremdstämmigen Elementen, Ausweisung aller Emigranten, Lösung der Judenfrage, aus- schaltung der Juden aus jeder Politischen und.journalistischen Tätigkeit; Behandlung der Deutschen, Ungarn, Polen und Rumänen, soweit sie tschechische Staatsbürger bleiben, als gleichberechtigte Mitbürger. Schließlich wird in dem Pro gramm ausführlich Stellung zur Reorganisation des Re gierungssystems und zu den Fragen der Wirtschaft genommen. Auch hier klingt neben dem Willen zur Säuberung, Verein heitlichung und Vereinfachung der Organisation des öffent lichen und Wirtschaftslebens der Ruf nach maßgeblicher Ein schaltung junger, verantwortungsbewußter Kräfte durch. Neue Verzögerungen in de« Prager Minister- ratsoerhandlungen und der Präsidentenwahl Prag, 11. November. (TNB.) Ter Abschluß der Beratungen des Ministerrates vom Freitag ab«nd brachte noch keine endgültigen Entscheidungen. Auch die Frage der Präsidentschaftskandidatur ist noch nicht endgültig geklärt. Man hofft, sie und die Frage der Regie rungsumbildung im Laufe oer nächsten Woche zu erledigen. Die Beratungen über das slowakisch-tschechisch« Verhältnis sind für Mittwoch geplant. Ter Termin der Präsidentenwahl dürfte am Tonnerstag oder Freitag festgesetzt werden. Sollte es bereits früher zu einer endgültigen Einigung kommen, so dürfte Mitte der Woche das Prager Rumpfparlament zu sammentreten, das über die neue provisorische Verfassung Beschluß fassen soll. Die Slowaken legen weiterhin das größte Gewicht darauf, daß die Landesregierungen gesetzlich verankert werden und damit eine legale Arbeitsbasis erhalten. Da« künftige tschecho-slowakifche Parlament Prag, 11. November. (TNB.) Das Innenministerium veröffentlicht im Amtsblatt eine Bekanntmachung über die zukünftige Zusammensetzung des tschecho-slowakischen Parlaments. Insgesamt verlieren 69 Ab geordnete und 33 Senatoren durch di« Abtretung der deutsch polnisch-ungarischen Volksgruppengebiete ihr Mandat. Tas Rumpfparlament wird sich also aus 231 Abgeordneten und 117 Senatoren zusammensetzen.