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"«chw WM »Ad «» «ick ««»ch»n> «« Tag« «ch« -««st» «l» V-köhWÄ 8I-N AS ^ ^LrMS^ 61. Jahrgang. ^ IST. Drahtanschrift: Irrnsprecher-Sammeliwmmrr: St Kl. Nur für »rach^chxLch« „0U. ^eg^<rrrHet L8LS > »i«M>»tzUtch t» !,«»»«, »«t p»»i«Mi^k Z-Nr^i«, <«, L«n». iu>» nur ein- »al> ,.» «.. t» »«, »««tr. «- «»t rt»»«^r Ach-Iim, »nrch »U ,«ß M. lohn« «estrll,»). Di« ,i,a,ck»i«- Zrile (et», , S»»en> »4 »».. «»M^MItze un» »n^(,«n in «ummern nach «»»».«,» laut Lartf. - »»Etrtt,- N»M«^ nur,«,»> »arau»»«M»«»n» - «ete,t»,tt >» Pf. Donnerstag. 17. Mai 1917. Schnftleiiung und Hauplg«schi»ft»fttll«. Martruftrah« SS 4» Druck u. »erlag »an tziepsch L «eichnrde in Dreaden. Nachdruck nur «tt »eutttchir Quegena^ade (,vr»»n«r Nach».") pUIM». — Ui»«rt«n^r Schnlttttcke »erden nicht «ejd»»«trt. !- -? / ' Nienfong-^ssen^ „mit 6er 3ie§elmalke" 2ur Stärkung 6es ktüZenk un6 6er Ver6LUUnx, sovie zur XriittiLUNL 6er Nerven. Lclit in Original- ^ kl-täciieii. V>r8Ln6 n-rcli Auswärts. Depot: UMiMNi ^., ^Ilnarsi^i krsolgreicher deutscher Borstoß Mich von La Neuville. 17S Sn«»»s«n >es»»ie» — Seneral Pttii« sraurSMer Lberbesehlrhaber. — Sie englische» «ersirinngsschwierigkrite». Sie >r»eiter»e»e»«iii i» Ingl«»-. — Ser russische Ardeiter- und Seiduteurut gegen Riljuioui. — llnficherhrit in Peterrdnr». »er ««tliche »entsche »rstgibericht. sAmilich.t Grnftes H a « p t, n n r ti er. 1«. Mm 1017. Weltlicher Kriegescharrplatz. Heeresgruppe »ronprin, Rupprecht Bei ungüustiche» Witternngsperöältnisfen «mr die Ge. sechlotätigkeit verhältnismäßig gprftng. ^ ^ Heeresgruppe deutscher Kronprinz Beiderseits von Craonne »nd nördlich ProS-ues hielt die gesteigerte ArtiUerietütigkeit ahn« Unter, bvechnug nn. Lesttich non Ln Re«:»ill« bvach ein «ärkische. Ba- taiüp» nnf v«i Meter Breite in den seindliche« Graben ei« und hielt die neugewonnene Stelnng gegen mehrere, «it dm-r-u Milskir »tMtzrte srttnivstsche «»griffe. 17k Ge. snngene s»«i» zahlreiche Gemehre aller Art sielen in die -«nieder tapste«« Trnppän. - - ' ^ Vestlicher 5iriegsscha«platz. Ing» »»««ändert. *' " ^ Mazedonisch« Kennt Das lebhafte Feuer zmifche» Pr « spa» »nd D «ira Lee hat nach ans die Gtrmma-Fvnnt itluergegrifsie». Der Erft« »enernlgnnrtfermeifter; l«. T. v.t > S»de«»,rlf. ' «euere PresteftiA«« zurftanjlrmde Die .^kreuzztg." stellt fest, daß die Mehrheit des deut schen Volkes den Frieden nach der sozialdemokratischen Formel abtchne und einen Sonderfrieden mitRuh- land für richtig und unseren Interessen entsprechend Mt. Gras Revcutlow läßt sich in -er ..Deutschen TageSztg." dahin aus: ..Alles in allem ist die Frage nicht sehr viel weiter gefördert worden, was wir ja auch nicht erwartet hatten. Wie das Vorstehende aber zeigt, sind doch aller. Hand interessante Einzelheiten dabei herausgckommcn. in allererster Linie die Revolutionsdrohuug des Herrn Schcidcmonn. Außerdem, aber natürlich sehr viel minder wichtig, mar die Bemerkung des Reichskanzlers von einigem Reiz: die Unterseeboot« arbeiteten mit steigendem Erfolg: er wolle keine starken Worte brauchen, denn die Taten der Unterseeboot-Leute sprächen für sich selbst. Es liegt nahe, hterin eine Korrektur der Rede des Staats sekretärs v. Eapelle zu erblicken, in welcher über den Unter- seebpok-Krieg und den Willen zum Siege der Marine er freuliche Worte gesprochen wurden. Der „Vorwärts" tadelte diese» denn nachher auch, und gestern tat es der Reichskanzler." Die „Magdcb. Ztg." schreibt: „Schnell erhebt sich der Reichskanzler. Vom ersten Augenblick an fallen seine Worte schwer, und wuchtig. Innere Erregung, Verant wortungsgefühl und stärkstes Krastbcwußtsein sprechen aus ihnen. Mit gleicher Energie wendet er sich gegen die Dränger links und recht». Der Ton. in dem das geschieht, und die Zustimmung der großen Mitte bewirken, daß man den Eindruck empfängt: die» ist kein Ausweichen, sondern -ielbewußte Politik. Selten hat Herr v. Bethmann-Hollweg so stark und unmittelbar gewirkt wie heute." Die „Boss. Ztg." sagt: Der Kanzler habe sich gestern Anhänger und Mitläufer erworben und sei zum ersten Male ein Führer gewesen. Hoffentlich sei dies ein ver heißungsvoller Anfang gewesen, der kein vorschnelles Ende finde. Die „Freist Ztg." äußert: Wen» die an die Inter» pcllationcn geknilpften Erwartungen der äußersten Linken und äußersten Rechten auch nicht erfüllt morden seien, so Hütten sie auf der anderen Sette gezeigt, daß nur die Radi- kalen ein Interesse an einer vorzeitigen Verpflichtung der deutschen Regierung auf bestimmte Kriegsziele Mten. Die „Germania" meint, es sei erfreulich und ein neue» Zeichen für die politische Reife de« deutschen Volkes, -aß sich in seiner Volksvertretung eine fest« Parteigruppe ge sunden habe, die bereit sei. sich mit den großen Richtlinien , für die Kriegs,tele zu begnügen, die der Kanzler früher anfgestellt hat. In einem Stimmungsbild des „B. T." heißt es: „Zwanzig Minuten nach Beginn der Sitzung erscheint der Reichskanzler. Wie stets, auch heute ,n der selb- grauen Generalsuniform Sr vertieft sich sofort in die «kiest und beginnt ,u schrriden. Dabei läßt *r sich ««» nichl störe», als die Begründung der Kriegszicl-Jnter- pcllationcn beginnt . . . Erst allmählich wird Dr. Roesickc lebhafter, aber eine Heiserkeit schwächt die Wirkung. Immer wieder kommt er ans den Unterschied zwischen einem „nationalen" und einem „internationalen" Frieden zurück und verlangt schließlich vom Reichskanzler die klare Ab kehr von der internationalen Fricdcnsidcc. Als er geendet hat, erschallt rechts lebhaftes Vravo, in der Mitte und ans der Linken schwillt das Zischen stärker a». Dieser Kund gebung macht der Präsident durch eine sehr vorsichtig formu- tierte Rüge Dr. Rocsickes ein Ende, die vom Hause mit Be friedigung ausgenommen wird. Scheidemanns Erklärun gen über den Sieges- und Verstündigungssricdcn rufen im Hause wiederholt große Erregung hervor. Psuirusc auf der Rechten mischen sich darein, aber Lcheidcmann läßt sich nicht beirren. ES hagelt von Zwischenrufen. Aber auch das bleibt nur ein Intermezzo. Der Präsident klingelt einfach alles nieder, und wieder tritt die übliche Stille ein. Lcheidcmann redet sich, je mehr er dem Schluß seiner Rede zueilt, in eine Erregung hinein, die äußerlich durch heftiges Gestikulieren sichtbar mirv." Der ..Borw" urteilt: „Erst in dem Augenblick, in dem Aenpchland erklärt, es sei gegen Zusicherung der Gegen seitigkeit bereit, nach allen Seiten hin einen Frieden ohne Eroberungen und ohne Entschädigungen zu schließen, be kommt auch da» neue Rußland für seine Politik nach allen Seiten hi» freie Hand. Wenn cs die Sicherheit Hai, daß Deutschland dem Westen leinen Gcwallfricdcn diktieren will, ist es von allen Verpflichtungen frei, und dann kann non ihm auch die Erklärung erwartet werden, daß es für die Eroberungöztclc seiner V>mdcSge»«nicil ebensowenig sein Blut verspritzen wird, wie für eigene. Ist cs aber wahr, daß die Woststaaten kein Risiko mehr lausen, wenn Deutschland seine Bereitwilligkeit zu einem allscitigen so genannte» „Verzickstfriedcn" erklärt? England und Frank reich riskieren bei längerer Fortsetzung des Krieges den Verlast ihrer Bolkskraft, die Aushungerung und Ver elendung ganz Europas und damit vor allem auch ihrer eigenen Völker. Das ist das wirkliche Risiko, das sic laufen, vor dem jeder seiner Verantwortung bewußte Staatsmann zusammcnschrecken muß, und dieses wirkliche Risiko würde durch die ausgesprochene Bereitwilligkeit Deutschlands, sich einem allgemeinen Verzicht auf Erobe rungen und Entschädigungen anzuschließcn. nicht aus- gcschaltet. Aber die Verantwortung für die Fortsetzung des Krieges und sür die Vergrößerung der Gefahr, mit der sie für alle Beteiligten verbunden ist, wäre dann vor aller Welt ans dieicnigcn geladen, die sich einem solchen All- gemeinverzicht nicht anschlicßen wollten! Die Risiko- Theorie dcS Reichskanzlers ist der Ausdruck einer Politik, die statt in Menschenleben und wirtschaftlichen Werten nur in Quadratkilometern und Barsummen denkt, die von einer Macht zur anderen hinübergcnommen werden. Sie ist der beklagenswerte Nest einer grobmatcrialistischen Denkweise, die nichts von dem begreift, was sich nicht geo metrisch auf der Landkarte oder arithmetisch im Staats haushalt darstcllen läßt. Und düch sollte jedem, der über die Probleme dieses Krieges nackZgcbacht hat. klar geworden sein, daß cs Dinge gibt, die unendlich wertvoller sind: daß Wcrtragsrcchte wichtiger sind als Besitzrcchic, daß ein guter Vertrag, der den Frieden und die. handelspolitische Be wegungsfreiheit sichert, schwerer wiegt als ein erbeuteter Goldberg oder eine annektierte Provinz. Während aber die goldenen Berge und die neugewonnene» Länder, in Leuen Milch und Honig fließt, weiter nichts als leere Schimären sind. Walmgcbilde, bei deren Verfolgung die Menschheit Gut und Blut sinnlos vergeudet, sind die für alle guten Verträge greifbare Möglichkeiten, auf deren Erreichung wirkliche StaatsmannSkunst mit all ihren Kräften hinarbcitcn müßte. Der Erste, der diesen ,Weg beschreitet, rst den anderen weit voraus. Nach -cm Ergebnis der Dicnstagsdebattc müssen mir als Staat auf diesen Vorrang verzichten, aber als Partei dürfen wir auf ihn Anspruch erheben und stolz aus ihn sein. Rechts ward ein unsinniges und barbarisches Ziel aus gestellt, vom Regierungstisch und von dem Block der Mitte kcins oder doch kein sichtbares. Die Sozialdemo kratie ist heute die einzige Partei Deutschlands, die ein klares, vernünftiges Ziel verfolgt und die damit gezeigt hat, daß unverrückbare Grundsätze kein Hindernis für eine wirkliche Realpolitik sind. Die sozialdemokratische Friedens politik ist die Wirklichkeitspolitik des deutschen Volkes, und sic. muß den Beifall der Arbeiter aller Länder finden, die nicht in FeindeShaß und Völkcrverhetzung verblendet sind. Die Sozialdemokratie geht gestärkt ans dieser NeichstagS- debatte nach Stockholm und weiter: dorthin, wo das Ziel aller Völker winkt, die Erlösung aus aller Wahnslnnsqnas, der Freiheit, dem Licht, dem Frieden entgegen!" Ge«er«l P6t«in französischer Oberbefehlshaber. sAgence Havas.s Der Ministerrat trgt in Pari» zu- sammen und beschloß, den General Pctaia zum Ober befehlshaber zu ernennen. General Nivell« wurde zum Befehlshaber einer Armeegruppe und Fach zum General- ftadschef «rnanui. iW. L. B.j Sämtliche Urlaube in Frankreich znrückgenommc« Hcrv<l schreibt, daß sümtlichc Urlaubk sür die in Paris sich aufhaltcndc» Angehörigen der Feldarmee am 13. Mai telegraphisch z u r ü ck g e n o m m e n worden sind. Seine „Hindenburg-Linie". Die französischen und die englischen Hccrcsvcrich-c spreche» bei den gegenwärtigen Kämpfen stets von einer H i u d c n b u r g - L i n i e. in die sic an einzelnen Stellen cingeürungen »nd die sic an anderen, wie bei Frcsnou, durchbrochen haben wollen. Sic haben diesen Namen osfenbar in der Absichc gewählt, bei den Völkern der Entente und bei den Neutralen den Eindruck zu erwecken, als ob diese mit dem Namen des deutsche» Feldmarschalls bczcichnete Linie das mächtigste und letzte deutsche Bollwerk «ei, um das sich ähnlich wie a» einer Festung die En>- scheiduilgskämpsc abspielcn. Die Bedeutung der jetzigen Kämpfe soll dadurch betont werden. Errungene Erfolge sollen vergrößert, erlittene Niederlagen begründet werden. Demgegenüber sei sestgcsteUr, daß cs eine Hindenburg-Linie nicht gibt, ivcnn man nicht sämtliche, auf Anordnung des Feldmarschalls von Hindcnburg angelegten Slellung' snstemc, die sich in tiefer Zone in breiten Gürteln binter- einander erstrecken, Hindenburg-Linie nennen will. olSTB » Betrunkene französische (Sesaugene. Tie Gefangenen der 17. französischen Kolviiialtnniston aus den Angriffen am 8. und S. Mai im Ecrna Vogen waren derart betrunken, daß sic erst am Ist Maj ver nommen werden tonnten. (W. T. B.s Der Unierseekrieg. Ter „Maasdoic" meldet, die britische stählerne Bark „Becswing" sllSL Br.-Rcg.-To.s sei gesunken. lWTB) In einer Besprechung des engtischen Angriffes ans Zeebrügge kommt Llcgemann im „Bund" zu dem Schlüsse: Wenn c- den Briten nicht gelänge, durch rücksichtsloses Einsetzen ihrer Lee- -und Luftstrcitkräftc die deutschen Häsen so zu beschädigen, daß die Verringerung des Frachtrainncs wie- der auf den alten Stand hcrabgcdrückt werde, so sei England im September kaum noch imstandc. heu Krieg mit Aussicht ans Erfolg z» Ende z „ führen. lW. T. B.s Die englischen Vcrsorgnngsschwierigkeitc,,. Eine neue Verordnung des englischen Nahrungsininel- tontrollcurs Mn l>. Mai schreibt einen eingehenden Ästaß stab sür die Verwendung der Körnerfrucht bei der P s e r d e - fütterung je nach dem Grade der Verwendung dee Pferde vor. Luxnspfcrdc sind gänzlich von der Körner- srilchtsütterung künftig ausgeschlossen. Der Generaldirektor sür sparsame Lcbensmittclwirtschaft Kcnnedn Jones schreibe in einem zur Einschränkung d c s V r o t g e n ii s s e s aufrufendcn Bericht: Die Lage ist so, daß unsere Körner ernte erst spät stattsinde» und wahrscheinlich hinter der vorjährigen .Zurückbleiben wird. Zwischen setzt und dem Zeitpulltte, zu dem wir aus dem neuen heimischen Korn zu backen vermögen, kann »ach Ausweis der Statistik ein Brvtmangcl cintrete». Der N a t i o » a I a u s s ch n st d e e » r onerxrouoz- n-orleors hat den Arbeiter- und Ar- beitcrinnenverbändc» eine Kundgebung mit dem Ersuchen übersandt, die zuständigen Parlamentsvertrcter dazu anzu- haltcn, daß die Forderungen dcS vrotcffcndeii Arbeite:- standes gebührende Berücksichtigung fänden. Tic Kund gebung legt dar. daß der Nationatausschuß seit geraumer Zeit die verantwortlichen Minister vergeblich zu Maß nahmen zur Sicherung aiisrcickieiidcr Lebensmittcluviräts und für ihre gleichmästige Verteilung ausgefordcrt habe. Obwohl nunmehr die Tauchbovtgefahr jenen Forderungen besonderen Nachdruck verleihe, schienen die zuständigen Stellen noch immer'nicht von der äußersten Dringlichkeit der Frage überzeugt zu sei». Die Gefahr liege iventgcr darin, daß tatsächlich eine Hungersnot cintrctcn könne, als darin, daß die beständig steigenden Lebensmittelprcise eine für den ArüeiterstanS unerschwingliche Höhe erreichen tünnten. Die Kundgebung fordert daher, daß die Regie rung sämtliche eingcsührte» heimischen Lebensmittel mit Beschlag belege, sic. soweit sie knapp seien, nach Familien, zuteilcn und de» BrvthöchstpreiS für die Zeit Üis sechs Monate nach Fricdcnsschluß aus 6 Pence sür ei» 1 Pfund- Brot fcstsetzc bei cvcnt. Zuschüssen au» den allgemeinen KricgSausgabefondS. iW. T. V s Die Londoner «Daily Mail" vom II. ds. Mts. meldet, daß gewisse Lvudoncr Bezirksausschüsse die Weitung er» halten habe», geeignete Maßnahmen für Massen, spcisungen vorznbcrcitcn. Die Messung besagt, der Fall könnte ciniretcn, daß Maßregeln auf kurzfristige Be nachrichtigung hin getroffen werden müßten und empfiehlt die Aufstellung von Listen kn bMrtschasts- und Speise- Häusern über die Zahl der von ihnen zu verpflegenden Per sonen. ferner über die Zahl der in den Schulen zu speisen den Kinder und bringt Einzalheiten übe, die Fabrik« kantinen. >W. D- v.t . . ,