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Mopauer W Zageblatt und Anzeiger Da« ..ZschopauerTcheblatt undAnzeiger, erscheint werktäglich. >/ onnll Bezugspreis l.7 RM.Zuslellaeb.LuPsg Bestellung.n werden in uns„GeschäsISü.,von den Bolen, sowievonallenPostansiallen angenommen Anzeigenpreise: Tie 46 mm breite Millimeierzeile 7 Psg,; Ne 83 mm breite Millimeterzeile im Tertteu 25 P'g.: Vlachlaßilanel Z Ziiiei- und NachweiSgebübr ^!5 Pig zuzügl. Port» Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Verössentlichung der amtlicben Belannlniachungen der Amtsbauplmannschast Flöha und des Stadtrats zu Zschopau bebördlichcrieits bestimmte Blirt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G, m. b H.Zschopau Gemeindegirokonlo: Zschopau vcr. 41: Postscheckkonto: Leipzig Ar. 4a8-4 — Fernsprecher Ar. 7IL Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndori, Wilischthal, Weisjbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdols, Scharfenslein, Schlößchen Porschendorf Donrnrrsitag, 9. Juli 193H ISS Der Film als Kulturgut Tagung der Ailmtheatervesitzer in Dresden Dresden, 8. Juli (Drahtberichtj. In Dresden sind die deutschen Filmtheaterbesitzer aus allen Gauen des Reiches zur Jahrestagung versam melt, um wichtige Berufsfragen zu beraten. In einer Begrüßungsansprache rechnete Neichsstatt- halter Mutschmann mit dem KulturbolschewismuS ab, der sich früher auch auf dem Gebiet des FilmS ein- gedrängt hatte, und stellte dem die Kesinnungsgrund- lagen der neuen deutschen Kunst gegenüber. Der Präsident der Neichsfilmkammer, Professor Dr. Lehnich, überbrachte im Auftrag des Neichsministe- riums für Volksaufklärung und Propaganda die Grüße und Wünsche der Negierung und der Neichsfilmkammer und fuhr dann fort: Im nationalsozialistischen Deutsch land wurde dem Film als dem modernster! AnSdrucksmittel unseres politischen, kulturellen und künstlerischen Geschehens eine Stellung zuteil, durch die er in seinen täglich sicht baren Auswirkungen aus Erziehung, Bildung und Unter haltung zur Angelegenheit des ganzen deutschen Polkes wurde. So erwarte der Staat auch von den Filmthcater- besitzern, daß sie sich zu einem Stand entwickeln, der be rufen ist, dem deutschen Volk ein Kulturgut zu vermitteln. Das Schicksal des deutschen Filmtheaters sei aufs engste mit der gesamten Entwicklung des deutschen Films ver bunden. Taher werde cs in Zukunft darauf ankommen, daß auch der deutsche Filmtheaterbcsitzer sich als ein Glied eines Ganzen und nicht mehr als ein selbständiger und losgelöster Berufsstand betrachte. Mit Befriedigung könnten wir auf die Entwicklung des deutschen Films, insbesondere auf die Gestaltung der Verhältnisse im Theaterbesitz, blicken, aber im Hinblick auf die Gestaltung des deutschen Films seien in Zukunft noch gewaltige Aufgaben zu lösen. Das vergangene Jahr 1935 habe gegenüber 1934 wiederum eine zehnprozentige Steigerung der Ge samteinnahmen der deutschen Filmtheater gebracht, die auch im ersten Halbjahr 1936 anhielt. Der Theaterbesuch könne aber noch erheblich gesteigert werden, so daß die Amortisationsbasis für den deutschen Film noch sehr wesentlich gestärkt würde. Je breiter aber die inländische Amortisationsbasis sei, desto größere Mittel könnten für eine Produktion bcreitgestellt werden, die geeignet ist, sich auch international durchzusetzen. So hängen Inlands- und Auslandsabsatz eng miteinander zusammen.- — Zweifellos habe sich das Durchschnittsnivcau des deutschen Films im Laufe der letzten Spielzeit gehoben. Künstlerische Spitzenwerte, die sich auch im Ausland durch setzen, ragten aus der deutschen Filmproduktion hervor. Immerhin werde die Qualität auch noch weiter zu steigern sein, jedoch hänge der Filmtheaterbcsuch j nicht allein von der Qualität des Films ab, sondern auch der Filmtheaterbesitzer könne dazu beitragen, wenn er seine: Vorführungsstätte entsprechend gestalte. Die Pro grammgestaltung in den Filmtheatern verlange den zielbewussten Einsatz des Filmtheatcrbesitzcrs für den deutschen Kulturfilm, der zu einem unent behrlichen Volksbildungsmittel geworden sei. Nur dann, wenn alle gemeinsamen Anstrengungen auf wirtschaft lichem, technischem und künstlerischem Gebiet der aroßcn Idee des Films als Kulturgut untergeordnet werden, werde sich die große und vornehme Aufgabe, dem neuen Deutschland und seinem Volk zu dienen, erfüllen lasten. Neichskulturwalter Hans Hinkel überbrachte die Grüße des Präsidenten der Ncichskulturkammcr, Reichs- Ministers Dr. Goebbels. Die Tagung der Filmtheater besitzer stelle eine wichtige Etappe dar. Sie seien jetzt als vollwertiges Glied in die Front aller Kulturschaffenden m Deutschland «ungegliedert. Hinkel erinnerte dann an das schwere Erbe, das der Nationalsozialismus gerade aus kulturellem Gebiet in Deutschland habe antrcten müssen. Als das große, noch zu erreichende Ziel stellte Reichskulturwaster Hinkel die Säuberung des Instinkts des deutschen Volkes dar. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die schmählichen früheren sogenannten Militärlust- spiele, die eine niederträchtige Verhöhnung des deut schen Soldaten darstellcn. Demgegenüber gelte es nun mehr, durch lebendige Schulung und Erziehung das deutsche Volt zu dem wertvollen, von nationalsozialistische! Zielsetzung getragenen Film hinzubringen. Bei dieser Aufgabe habe auch der Filmthcaterbesitzer seine Aufgabe zu erfüllen, bis das gesamte deutsche Volk freiwillig und ohne jeden Zwang eine einzige große marschierende Ko lonne geworden sei. Am Mittwochabend wurde bei außerordentlich starkem Andrang der Besucher in Gegenwart Mar Schmelings der Film „Max Schmelings Sieg — ein deutscher Sieg" zum ersten Mal im Reich aufgeführt. Mar Schmeling mußte sich nach jeder Vorstellung auf der Bühne zeigen, um die Glückwünsche der Besucher entgegen zunehmen. Der Film beschränkt sich nicht nur auf die Wie dergabe des glänzende» Sieges, sondern zeigt auch, mit welchen Mitteln in den Vereinigten Staaten gegen den Deutschen Schmeling vor Lem Kampf gearbeitet worden war. Deutsche Filme sirr die Internationale AilmkunstausslelllM. Deutschland wird sich auch in diesem Jahr wieder an der Internationalen Filmkunstausstcllung in Venedig beteiligen Folgende deutsche Filme wurde« zur Teilnahme angemeldet: Sechs Spielfilme, und zwar der Luis-Trenker-Film der Tobis-Nota „Der Kaiser von Kalifornien", der Willy- Forst-Film der Eine-Allianz im Verleih der Tobis- Europa „Allotria", der Ufa-Film „Tchlußakkord", der Earl-Froelich-Film des Svudilais „Traumulus", der Einc- Allianz-Film der Tobis-Noia „Mazurka"; der sechste Film wird i« allernächster Zeit noch benannt werden. Zwei dokumentarische Filme, und zwar der Film der RPL von den Olympischen Winterspielen M36 in Gar misch-Partenkirchen „Jugend der Welt" und der Film der RPL. von der großen Teuischlandsahrt des LZ. „Hin denburg": „Für Ehre, Freiheit und Frieden". Ferner sechs kurze Kulturfilme: „Ein Meer versinkt" (Bavaria); „Fische unserer Heimat" lBavariaj; „Hand werk im Dorf" (Kulturfilm-Institut Dr. Hans Eürlis»; l „Metall des Himmels" (Ufa); „Die Kamera fährt mit" (Tobis-Melo) und „Unsere Säuglinge" (Ufa). FrailW - das Tar zm Mil Feierliche Einweihung des Flug- uud LuMWfeus Miu-Main Hellste Feierstimmung lag am Mittwoch über der alten Mainstadt Frankfurt. Ein Tag, der Geschichte macht, war es; denn mit der feierlichen Einweihung des Flug- und L u f 1 s ch «f f h a f e n ö Rhein Mata wurde Frankfurt zum Tor der Welt. Festlich hohe Stim mung beherrschte die Stadt, in der zugleich der Gautag der NSDAP., Gau Hessen-Nassau, begaun. Der neue Lufthafen vor der Stadt, dicht an der Ncichsautobahn ge legen, war leuchtend bunt umkränzt von Fahnen. Weiß schimmern die Bauten der Luftschiffhallc, des Verwal tungsgebäudes und des Peilhauses, mit denen innerhalb von zwei Jahren ein wahres Meisterwerk der Baukunst und der Technik entstand. Die unabsehbar weite Noll- und Landeflkche trägt dichten, sattgrünen Rasen. Dort, wo vor zivet Jahren noch unberührter Wald stand, liegt jetzt eine tzafenanlaae. die den Flugzeugen und Luftschiffen gemein- sam ein „Zuhause" gibt. In langen Zügen marschierten die braunen Kolon nen, in langen Reihen pilgerten die Stadtbewohner hin- -aus. Und während der Festakt der Einweihung begann, erinnerte man sich, daß Graf Zeppelin, der Mann, dessen Wagemut und Genialität Deutschland seine Luftschisse ver dankt, an diesem Tage seinen 98. Geburtstag seiern könnte. Mit Stolz sprachen die Besucher des größten deut schen „Luftbahnhofs" davon, daß das an sich gewiß nicht an Traditionen arme Frankfurt auch auf dem Gebiet der Lufteroberung seine Tradition hat: Vor löst Jahren wurde in Frankfurt der erste deutsche Ballonanfsticg durch geführt. Heute nimmt die alte Mainstadt nächst Berlin die erste Stelle im Wellluftverkehr ein. — Gauleiter und Neichsstatthalter Sprenger hielt die Weiherede. Er sprach vom Aufstieg Deutschlands und des Gaues Hessen-Nassau im neuen Reich. Er erinnerte an die alte Zeppelintradition der Mainstadt Frankfurt, wo schon im Jahre 1909 ein Luftschiff landet:, und schilderte die Besonderheiten dieses größten „Bahnhofes * der Luft"; Ncichsautobahn und Lufthafen lägen dicht nebeneinander, ! Tie sMzWk MWMWsl mi! MM Ansere westlichen Nachbarn sind ununterbrochen mit Rüstungsarbsiten beschäftigt. Im Verfolg des Ausbaues der einzelnen Waffengattungen wird augenblicklich eine besondere Aufmerksamkeit auf den Ausbau und die tech nisch: Vervollkommnung der Luftwaffe gerichtet. In der französischen Kammer wurde nun dieser Tags eine auf sehenerregende Anfrage wegen des Verkaufs eines Ma- schinenlurms und einer neuen Flugzeugkanone an die rus sischen Militärbehörden gerichtet. Bis jetzt wurde diese Angelegenheit vom französischen Luftfahrtministerium weder bestritten noch für richtig befunden, doch ist eine umfassende Antwort erst in den nächsten Tagen zu er warten. Im Artikel 8 des Versailler Vertrages hat Frankreich die Abrüstung versprochen. Wie sieht dis Abrüstung aber nun in Wirklichkeit aus: Das Festungssystem an der Ostgrenze wurde weiter ausgebaut, die Dienstzeit des Mi litärs wurde auf 2 Iahre erhöht und die Verbesserung der technischen Bewaffnung brachte eine dauernde Verstär kung der Rüstungen mit sich. Durch diese Aufbauarbeit Frankreichs sind aber die anderen Länder in Rückstand geraten und sie sehen sich deshalb jetzt zur Ergänzung der eigenen Rüstungen genötigt. Aus Grund der Erklärung der Wehrhoheit an jenem denkwürdigen 16. März 1935 und durch den dsutsch- enalischen Flottenvertrag der im Iuni 1935 abgeschlos sen wurde, ist Deutschland wieder berechtigt, die not wendigsten Mittel zur Landesverteidigung wieder zu bauen. Zweck und Sinn aller dieser Maßnahmen Deutsch lands bleibt, Has sei mit besonderem Nachdruck fest- gestellt, die Sicherung des Friedens, da ein ohnmäch-- tiass Deutschland eine größere Gefahr für die Welt dar stellt als ein starkes. Diese Lücken in der englischen Rüstung dürften au<H die Arsache für die Kursänderung der englischen Politik im Konflikt mit Italien gewesen sein. Selbst die englische Regierung gestand, daß unter den augenblicklichen Am- ständen eine Kriegsführung überhaupt unmöglich sei. Die englische Regierung will aber die Lücken ausfütlen, die im Lause der Iahre entstanden sind. Seit dem Iahre 1923 wird jetzt im Iahre 1936 37 der höchste Voranschlag für den englischen Heereshaushalt. In fünf Iahren haben sich die Ausgaben für das Heer um mehr als ein Drittel erhöht, während der Haushalt für die Luftwaffe binnen eines Iahres fast eine Verdopplung der vorherigen Ausgaben erfuhr. Durch den afrikanischen Krieg herrscht in Bezug auf Rüstungen in Italien ein außergewöhnlicher Zustand. Trotz seiner großen Verpflichtungen in Abessinien hat Italien doch die volle Schlagkraft in Europa bewahrt. Binnen 12 Monaten wurde die Zahl der Luftgeschwader verdoppelt. Die Tschechoslowakei hat die gesamte Armee in 7 Armeekorps neu eingeteilt. Die Truppen wurden motori siert und /eben der Anlage von Flugplätzen wurden viele neue Flugstaffeln aufgestellt. Sogar in Frankreich macht sich jetzt ein Widerspruch gegen eine allzu enge Waffenbrüderschaft mit Moskau bemerkbar. Die „Rote Armee" Sowjet-Rußlands mit über 8 Millionen Mann ausgebildeter Reserven. 3570 Kampfwagen, 81 Fliegerstaffeln (4370 Flugzeugs) ist selbst unseren westlichen Nachbarn nicht ganz angenehm. Wie verhängnisvoll sich das Militärbündnis zwischen Frankreich. Sowjet-Rußland und der Tschschoslowaksl für ganz Europa auswirksn kann, das wird eine Frag« sein, die erst im Lause der Zeit gelöst werden kann. -d. hier, ivo sich bis Wege ins Reich und ms Ausland kreuz- tcn. Der Gesang der Kraslfabrzengmoloren, der Flug zeug- uud Lustschifsinoloren klinge liier msammen. Der Gauleiter dankte allen, die am Ban beteiligt waren, dem Lande Hessen, dein Bezirksverband Nassau und der Stadt Frankfurt. Er richtete seinen Dank auch an den Reichs- luflfahrnuinister und an seinen Staatssekretär Milch, und mahnic ferner, in stillem Verbarren der Arbeit-Z- kaineradeu zu gedenken, d e beim Bau dieser Anlage ihr Leben opfern mußten. „Die Luftschiffe, die nun von dieser Stält' aus ibre Fabri über Meere und Kontinents hinweg antretcn werden", so beschloß der ReichSstaltbalter seine Rede, „werden überall in die Welt die Kunde oom friedlichen A n s b a n D eulschl a n d s tragen!" Staatssekretär M ilck>, der als Vertreter des Luft- sahrtministers sprach, schilderte den hohen Mut, mit dem die deutsche Luftfahrt alle Widerstände überwunden Hal, und verkündete, daß jetzt alljährlich weitere Luftschiffe nun von diesem Heimaibafcn aus in die Welt gesandt würden. Mit dem Ruf „Glückab!" erklärt: oer Staatssekretär den Zcutralflughafen von Frankfurt für eröffnet.