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Dresdner Journal : 31.05.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185905314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590531
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1859
-
Monat
1859-05
- Tag 1859-05-31
-
Monat
1859-05
-
Jahr
1859
- Titel
- Dresdner Journal : 31.05.1859
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r- n voll ?»» egris n unä 8rl«s« kl«» er. ,n h". eiliger lken »specte : Bcr- erbach. r. Per- erdiger c Sot- 7l>uecl> l p»»l. chrre Warr u, von tt Herr Braun- »9 Uhr. ein«, »paaret I. Lust- Hicr- ! chine- Selegen- Lcklnß: Liebe Anfang irr drr > Georg, Maria d Süd, fptet rn Scheu» S Luf- 7 Uhr. Uer v. »teu. (Auf, Min) 6 B, 55 4^, schief. . größ. 1b. — »au — r — »eutsche Wiener 7^ S. «Auf- -Mi«.) '.4^ )4 —, > do. ga- tkactien ösierr. , »ie. Auien b. —r 24,50, "' » Münz- Roch -«,r. H« Haide Vnrar,a: 3?h m. —, taat-d.- »mdard, Son er I6ltr ; 4^ (Pro- Thlr.S. -i ZS, hauplrt. fer loe» Mai. tu« irr» i. Juni >tl loe« I»Juni n. »IW DienStch: dni 31 Mai I8SS DrrsimrrAomnal 'S fs». Verantwortlicher Redakteur: I- G. Hartmann. ----- --- ----- ' St. Leil.r 2 «Lr. . . .. . — >H Ich 1 tttttzls" Dpftratenannahme auswsttts: l-eixrix! It,tnn»r»r"e»», OomiolaalooK, <i«» !>.<>i>lln«r ^ollrv.Iij ek<>n<i».<>Id,t: II. Allo»»: IsaiaiNA^ii» t Vonr ««; Aorllo: sturipivi'ooke ttnekk., ti.r.miv.!»', Ilnrr»» . Lremoo: ; Rnultcenrr » >.: or» a«l>« I!n< >>k»n<ll.; Uonoovor: strue.^uu^i'»!» > ttu- r^uu; Uölo: A»n>., ?»riZ! v. (28, ruv <le>> d.„>, -ns,». ; kr»^: >'». kuLvrc«'» Ü<» dkanlltnng. ksrrmtsgeker: irtznisrl V-Fpegitinn a», N^<-,gn«r ^nnrnule, Ilrki-ioo, X-,rx>n,l^»„« Str. 7. fffr den Monat 9uai werden für DreSde» z» de« Preise vo« IS Ngr. tat laut« <Poei»rtu «achten 1 Lhtr. 1V Rgr, in Pr«»»« 2 Lhlr» iu Oesterreich 3 Kl. 42 Kr. Lsterr. W ) rüiv find an die »ächstgelege- »ev PostaustalLen zu richte». Die J»sertto«»gedühr«» betragen del» „Dresdner Journal" für die Zeile oder deren Nam»; i»J»serate»theile des Blattes l Ngr., unter „Eiugefaudt" 2 Ngr. Atri-l. DrpMP» der Krrsdivr Zssnals. (Marirnstraß« Nr. 7.) Ämtlichrr Theil. Drsttzo, 30. Mai Seine Hoheit der Herjvg von SachseN'Meiningen ist am27. d. Mt«. Abends 1V Uhr »an Metningn, hier ttagetroffrn, im Königlichen Schloff» abgetreten und heut» früh ^7 Uhr nach Mei ningen wieder abgereist. Seine Hoheit der Herzog von Sachsen-Eoburg- Gotha ist de« 27. dieses Monat- Abends 10 Uhr von sodurq hier eingetroffen, im „Victoria-Hotel" abgetreten und heute vormittag- 10 Uhr wieder nach Coburg ab- Desgleichen ist Seine Durchlaucht der Prinz Morih so« Sachsen-Altenburg heute früh A7 Uhr nach Altenburg zurückgereist. M.LI.E ».i Nichtmülicher Theil. »«»«»sicht. reUgr«»htsch« Nachricht«. Asit«W0scha». <Sff»E»sthe Post. - Pays.) RasttGßsschichtr. Drr sh «u: vom königlichen Hofe. K» Keier de» -Inzug- her hohe« Neuvermählten — Vien: HofUachrichtrn. General v. Willis«« Frhr. v. Metten«. Aufstellung von Rrftrrdlvifionen in der Militärgrenz». — Prag: Die Werbung Freiwilliger, ölsenbahnzin-garantie. — Agram: Denkmal für Iellachich. —Triest: Kohlen für russische Dampfer. Die französischen Kreuzer. — Berlin: Der Prinz- Regent nach Stettin. — München: Militärisches. Da« Schlachtviehau-fuhrverbvt erläutert. — Wei mar: Prinzessin Sophie — Koburg: Dir österreichischen Truppendurchzüge. Ertrazüge. — Paris: Tagesbericht. Neue Organisation der Ar meen von Paris und Lyon. Graf Persignp. Sendung nach Cayenne — Turin: Dir österreichischen Unter- thanen. Sicherhelt-geseh. Cavour und der Kaiser. — Modena: Proklamation de- sardinischen Commissars. — Madrid: Vermehrung der Armee Budget. — Neapel: Thronbesteigung de- König« Franz II. — London: Koffuth. Circular an die Parlament-Mit glieder. Der Wahlkampf in Limerick. Vom Hofe. — China u. Ostindien: Au- drr neuesten Ueberland- post. — New-Vork: Meuterei auf einem preußischen Schiff,. Lu« Kriegsschauplätze. Dresdner Nachrichten. Vrobinzialuachrichtear Wissenschaft, Knast »nd Literat«. Statist« und Lolks»trthschast Stchfische Bäder. Inserate. Tages kalender Börsenuachrichten. Trlegraphische Nachrichten. Wien, Tonntag, LV. Mai, Mittags. Seine Majestät der Kaiser ist heute Vormittag 11 Ubr vo« Südbatznbofe aus nach Italien abgereist. Ans de« Wege zum Babnbofe wurde der Kaiser von einer großen Volksmenge entbnsiastisch be grüßt. Paris, Tonnabend, 28. Mai. Abends. Es ist bier die Nachricht von dem Einzuge Gari- baldi'S in Como eingeaangen, und daß sich meb- rere Ortschaften der Umgegend im Aufstande be finden. Auch im südlichen Theile des Herzogtbums Parma soll eine Jnsurrection auSgebrocken und General Nibotti mit toScanischen Truppen eingc- rückt sein. Das heutige „Paps" meldet, die Oesterreicher hätten, 50,Ost« Mann stark, gestern Piacenza ver lassen und seien in die Lombardei zurückgcgangen. (Die Bestätigung dieser Nachricht wird um so mehr ab- zuwarten sein, al- der „Moniteur" bis heute davon Richt- erwähnt ) Der „Constitutionnel" sagt, daß die Nachricht von der Abreise des Herrn Hudson nach Neapel verfrüht sei; Frankreich und England würden fortfahren, in ihren Beziehungen zu Neapel ge meinschaftlich vorzugehen, und werde die Rückkehr der beiden Gesandten, wenn sie stattbabe, zu gleicher Zeit erfolgen. Paris, Sonntag, LV. Mai, Morgens. Der heutige „Moniteur" meldet aus Alessandria vom gestrigen Tage, daß der Kaiser, um die Ucbcl des Krieges zu mindern, beschlossen habe, die verwun deten Gefangenen ohne Auswechselung frei zu lassen. Der „Moniteur" meldet ferner den Einzug Garibaldi's in Como und daß die Bevölkerung sich bewaffnet habe, um fick mit ib» zu verbinden. Nach Berichten aus Lugano vom 28. besehen dirGartbaldi'scheu Truppen Camerlata und schicken sich au, die auf Mariano sich zurückzieheuden Oester reicher zu verfolgen. Nach einer Note des französischen Gouverne «ents sollen während des gegenwärtigen Krieges Steinkohlen nicht als KriegScontrebande betrach tet verden, wie dies bis jetzt geschah. Paris, Montag, 30. Mai. Der brütige „Mo niteur"enthält folgendeSTelegramm ans Alessandria vom 2V. Mai: Der Kaiser erfreut sich der besten Gesundheit. ES giebt wenig Kranke. Das Wetter ist prächtig, die Hitze mäßig. DaS Vertrauen und die Heiterkeit der Soldaten unerschütterlich. Bern, Sonntag, 2V. Mai. Der Einzug Gari- baldi'S in Como ist vorgestern Abend erfolgt: derselbe hat sich der Dampfer des Comersee s be mächtigt. — In Como ist ein sardinischer Tele graphenbcamter installirt worden. — Garibaldi erwartet die Ankunft des Generals Niel, die Orsterreicher die des G-neralS Urban. Turin, Sonntag, LV. Mai. Der „Monitore toscano" bringt eine ofsicielle Erklärung des sar dinischen Statthalters Boncompagni, worin Tos cana als im Kriegszustände befindlich bezeichnet wird. ToScana, heißt eS in dieser Erklärung, habe sich im gegenwärtigen Kriege um die Unabhängigkeit Italiens mit Sardinien und Frankreich verbündet. Neapel ist ruhig. Die zurückhaltende Antritts Proklamation deS neuen Königs soll indeß keinen günstigen Eindruck gemacht haben. Turin, 28. Mai, Abends. Telegramme der Brüsseler Blätter von diesem Datum melden, die österreichischen Dampfer „Benedek" und „Radetzky" hätten Canobbio, am sardinischen Ufer des Lago- maggiore, nicht weit von der schweizer Grenze nnd dem österreichischen Orte Macaragno gegenüber gelegen, drei Siunden lang beschossen. Die Sar dinier wollen keinen Verlust gehabt haben, schrei ben aber den Oesterreichern einige Verwundere zu. Garibaldi harte an demselben Tage aus Como telegraphisch den Rückzug der Orsterreicher auf Mariano gemeldet, und ebenfalls telegraphisch des Königs Glückwünsche erhalten. Am linken Ufer drr Sesia sollte ein geringfügiges Zusammentref fen stattgefundcn haben, wobei sich die Ocsterrei- cher zurückgezogen hätten. Turin, 28. Mai. (Tel. d. Wes. Z.) Ein offi cielles Bulletin meldet: Garibaldi hat die Position Tan Fermo besetzt. Viele Offiziere sind verwun det und getödtet. Die Unsrigen haben ihre An griffe fortgesetzt und find in Como eingedrungcn. Die Stadt war erleuchtet. Der Feind steht noch immer in Camerlata. Die Lunigiana (südlicher Tbeil Modenas) und Parma haben sich erhoben und für den König er klärt. General Ribottr ist mit toscanischcn Trup pen (Genie und Gendarmerie) nnter Jubel für den König und die italienische Unabhängigkeit im Herzogthume Parma cingerückt. Die pärmesi scken Truppen haben sich zurückgezogen. AuS Turin, 2V. Mai, wird gemeldet: Como bat sich vollständig der'Regierung des Königs an geschlossen. Die tclegrapkrscbc Verbindung ist wie der hergestellt. Ans der Nachbarschaft viel Zu lauf zu den Fahnen Garibaldi's. Andere Verstär kungen treffen ein. Das Volk am Lago maggiore rüstet sich zu kräftigem Widerstand. Florenz, Sonnabend, 28. Mai. Die Regie rungen Rußlands, Englands, Preußens und der Türckei haben die provisorische Regierung Toö- EaS uickt anerkannt und haben die betreffenden vier Vertreter ihre Flaggen eingezogen. London, Sonntag, LV. Mai, Vormittags. Ihre königl. Hoheit die Krau Prinzessin Friedrich Wilhelm besuchte gestern die Ausstellung der Aqua rellen, stattete sodann ihrer Großmutter, der Krau Herzogin von Kent» einen Besuch ab und begab sich darauf mit ihren erlauchten Aeltern zur vcr witweten Königin Amalie nach Richmond. Dresden, 30. Mai Die „Ost-Deutsche Post" schreibt: ,,Jn Italien sind eben wieder zwei Acte der Franco-Sarden zu ron- statiren, welche qänOich in die Kategorie de« räuberischen Faustrecht« gehören. DaS mcdenesische Fürstenthum Massa ist durch Proklamation des sardinischen Com missars dem Köniqreiche Sardinien einverleibt Das^ist der erste Zug zur Revision der Karte Europas, das offenbart das Princip, nach welchem Louis Napoleon die Verträge von 1815 revidiren will. Okne Kriegserklärung und Krieg wird einem Monarchen, dem man bis zum Augenblicke des räuberischen Einbruches conventionclle Gesinnung geheuchelt, eine Provinz genommen. . ..— Einen zweiten Act der franco-sardischen Brutalität mel det der Telegraph au« Florenz Durch Erlaß des sar dinischen Commissars sind die toscanischcn Truppen unter den Befehl des Prinzen Napoleon gestellt. Es wirft ein charakteristisches Licht auf den Napoleonischen Thron, D»r neue Muse«» i« Leipzig. Boa <. Llinß. («chM» «,- «r. »I».) In Do» Papeiy, aus der Schule Ingres, lernt man ein lieben-würdiges Talent kennen. Bon seinen beiden Bildern zog mich besonders dir Darstellung der Findung Rosts an. Man wird frappirt von der originellen, aber dabei durchau- »cht gesucht oder affeciirt erscheinenden Auffassung de- chegenstanvrs, welche in Landschaft und Figuren den eigen- tbümlichen Typus Aegyptens frsthälr, und die in der Durch, führung, in dem streng architektonischen Ausbau der Gruppe, in der Prostlstellung, der sinnenden Gemessenheit und Gr. «andung der einzelnen Figuren an ägyptische Kunstwerke mahn«. Dabei ha» da- Bild durchaus Nichts von jenem Arali-mu-, in welchen wir die Franzosen bei ähnlichen Er- peri menten ausatten sehen, sondern zeigt durchgehends eine poetische Empfindung, eine strenge, ftylvolle Zeichnung und ei» feine« Sch-nheitsgefsthl. Dir Königstochter, inmitten ihrer Jungfrauen, ist «tu« wunderbar anmuthige Erscheinung, ihr holdsrliges Antlitz hat etwas unwiderstehlich Rührende-. Auf ihren Arm sich stützend, ruht sie, ein» weich elastische, »»Mühend schwelend, Gestalt, nachlässig hingegossen an den Ufern de« Ms. Schwa ries, glänzendes Haar, in Sellen- linien u» dw schmal» Snrn httniedersiiesend, rahmt das tiefbraune. oval» Antlitz mit de« dolle«, doch fein geschnittenen Lippen »in. Der erfthruugslos schwärmerisch«, stolz« und schamhaft» «m, der Jungfrau spricht au« de« stillen Ernst »er chckn, reinen Züge. Der feucht schimmrrnd, Blick »es sanften Gazellenauge«, welcher wie Mondstrahl hinter den feinen, darüber hindämmcrnde» Wimpern hervorbricht und da- bronzefarbene Antlitz mild beleuchtet, ruht träumerisch auf dem zappelndem Knäblein, welches eine zu ihren Füßen kniende Sclavin zu ihr emporhält. Ihre Dienerinnen, schlanke und gelenkige Gestalten, find in weiße Gewänder gehüllt, welche den dunkeln Sonnenton der Hautfarbe stark hervorheben. In stummer Neugierde umgeben die Jung, frauen in den verschiedensten Stellungen ihre Gebieterin und bilden eine gedrängte, pyramidal aufsteigende Gruppe, welche sich von dem röthlichen Abendhimmcl reliefariig abhebt. Da ruhig Statuarische der Figuren, die eigenthümliche Beleuch tung, die gedämpften Farbeniöne geben dem ganzen Bilde «twg- Traumhafte-. Man kann lange davor weilen und träumend in diese- Stück ägyptischer Traumwelt sich ver- senken. Ein süß märchenhafter Duft, wie au« dem Kelch der Lolutblume, steigt geheimnißvoll flüsternd daraus empor. Die Phantasie wird zum weckenden Königsohn au- dem Märchen vom DornrüSlein, welcher die auf dir Leinwand ge. bannten Gestalten wach ruft; sie steigen au» dem Rahmen herab, nnd vertraut sich zu uns neigend, erzählen sie un glühenden Auges von drr geheimnißvollen Heimath de» Nil-, von dem wunderbaren Bildungslande der alten Welt. Zu den Perlen der Sammlung gehört mit da- bekannte Bild von Delarochr: „Napoleon in Fontainebleau am Ll. März". Mit ftaunen-werlher Genialität ist der Seelen zustand Napoleon'« in j-ner Stunde, al« ihm da» Schicksal »in „matt ' zudonnettr, geschildert. Neben der Kraft der In- dividualifirung, neben der Schärf», mit welcher die Situation heransg,arbeitet ist, zeigt das Bild »in» technische Bravour und dabei zugleich eine Strenge, ein Maßhalten im Gebrauch der Mittel, daß wir gern in da- Unheil Derer einstimmen, welche Delaroche al- den größten Maler Frankreich- bezeich nen. Der JveenkreiS, in welchem sich Delaroche al- Historienmaler bewegt, ist nicht groß, selten auch bringt er es al- solcher zu einer kräftigen dramatischen Wirkung, aber ein großer und seiner Farbensinn befähigt ihn, die tiefste Farben- Poesie seinen Werken einzuhauchcn, und eS giebt wenig neuere Künstler, die in ähnlicher, d. h. so gediegener, maßvoller Weise mit Licht und Farbe zu wirken und mit ihrer Hilfe da- Seelenleben zu charakierifiren verstanden, wie er. Paul Delaroche, >797 in Pari- geboren, ist Schüler von Gros, ursprünglich ist er Landschaftsmaler; ein weibliche- Porträt, welche- er malte, veranlaßte ihn, sich der Historienmalerei zu widmen. Im Oktober I8L6 starb Delaroche al» einer der be deutendsten Künstler Frankreich-. Da» hier in Rede siebente Bild hat in früher» Jahren einmal die Runde durch Deutsch, land gemacht und ist in den meisten größer« teutschen Städten au»gestellt gewesen. E» ist Damals viel über dasselbe ge, schrieben worden; manche Feder hat sich stumpf geschrieben, da» Bild unter eine von der Aesthetik legitimirte Rubrik zu bringen. Wir brauchen also nicht auf dasselbe weiter einzu gehen und können eS auch hier um so weniger, als wir dem Ende unser» Bericht« zueilen müssen. Nur im Vorbeigehen wollen wir noch auf ein Bild von Schrader. „Friedrich II. nach der Schlacht bei Kolkin", aufmerksam machen , ein Bild, zu dem der Napoleon von Delaroche die Anregung gegeben hat, da» aber trotz vieler Schönheiten da- Vorbild nicht er- reicht, wenigsten- nicht in »er Feinheit der Farbe und der psychologisch scharfen Lharakteristik. Noch weiter bleibt drr daß der demselben so nahe stehende Prinz das Com rnando über Soldaten übernimmt, welche meineidig von ilirem Kriegsherrn abgefallen. Toscana war weder mir Sardinien noch mit Frankreich im Kriege, cs wollte neutral oleiden, eS war zur Neutralität berechtigt und verpstichket. Aber eine von Sardinien angezettelle Sol- datenmeurerei verdrängte den Grvßherzvq. Er Kat jedoch nicht adgedankt, und keine Macht Kat den revolutionären Zustand in Toscana anerkannt. Doch was kümmert das die Franco-Sarden< Sie bekandcln Toscana als er oberte« Land. Nur scheinen sie noch nicht einig zu sein, wem es angchören soll Solche Thalsachen werden hoffentlich den kräftigen Vorgang Europa-, namentlich Preußens, beschleunigen. Preußens Regent Kat feierlich erklärt, daß er für die Erkaltung des durch die Verträgt begründeten Rechlsbestandes Europas mit aller Mache eintreten wolle. Dieser Rechtobcstand ist bereits an zwei Punkten über den Haufen geworfen. Man darf nicht annehmcn, daß Preußen warten werde, bis da« Gleiche an zekn und mehrer» Punkten gescheken ist. Wo die höchsten Güter Europas auf dem Spiele stehen, kann Preußen nickt unlkätig bleiben, und wo über die Sache selbst ganz Deutschland einig ist, wird die Form nicht zur lahmenden Fessel der deutschen Kraft werden." Die französischen Berichte von dem „großen Siege" der französischen Waffen bei Montebello geben bereit« der Pariser Presse Anlaß, über die Eventualitäten der „gänr lichen Vertreibung" der Oestcrreicher aus Italien sich näher eiuszusprechen Das „P av S" enthält über diesen Punkt einen Artikel, der mit einer Ungeheuern militärischen und und politischen Naivetät geschrieben ist Er steht im Geiste schon in wenigen Wochen die Oesterreicher gänzlich aus dem offenen Felde in Italien zurückgeschlagen Sie müssen sich nach dem „Pays" in das von Mantua, Verona und Peschiera gebildete Festungsdreieck zurückziehen Was dann? Daß die Eroberung dieser Festungen ein schweres Stück Arbeit ist, leuchlct doch auch dem mili tärischen Pekin-Verstande des „PapS" ein. Aber, meint das Pariser Blatt, durch die Innehaltung dieser Festungen wird die politische Arbeit nicht gehindert. Man wird die Lombardei in dec Verwaltung und Regierung unabhängig machen und nationalisiren. Ist dies geschehen, so ist die italienische Frage so gut wie abgemacht, und es ist dann nur noch eine Frage der Zeit ober der Menge des Ver brauch« von Pulver, um die letzten österreichischen Spuren in Italien verschwinden zu machen. In diesem Stadium der Angelegenheit hofft „Pays" auf — die Stimme Europas! Wenn Oesterreich noch immer nicht einsche, daß e« in Italien Nichts mehr zu suchen habe, so werde „Europa inlervenicen, um es ihm begreiflich zu machen". Die „civilisirtr" Welt könne nicht wollen, daß das Elend des Krieges immer fortwähre, da doch das Resultat unabwendbar sei u. s. w. Man hat keine Ursache al« Politiker, den französischen Geist wegen solcher völkischen Kaleidostopien zu beneiden. Wie ist es nur möglich, daß ein Pariser Blatt bei der in Deutschland und England sich aufs Unzweideutigste aussprechenden Er bitterung gegen Frankreich noch auf deren Verwendung rech nen kann, um die französischen Pläne gelingen zu machen! Tagesgeschichte. / Dresden, 3tt Mai Ihre Majestäten dec König und die Königin, sowie Ihre königlichen Hoheiten die Prinzessinnen Sidonie und Sophie haben Sich gestern Abend, Ihre königlichen Hoheiten die Prinzessinnen Amalie und Augusta heute wieder nach Pillnitz begeben. — Den Schluß der Feierlichkeiten des vorgestrigen Tages bildete eine Festvorstellunq (Tkeätre pars) im kän. Hvftkeater, zu welcher die Einladungen durch das tön. Oberhofmarschallaml und das Ministerium des kön. Hauses ergangen waren Sämmtliche Anwesende waren in Gala erschienen. Das Amphitheater war wie bei früherer Gelegenheit in eine große königliche Loge um gestaltet worden, die von reichem Blumenschmuck und im hellsten Gaslichte strahlte, wie auch da- ganze Haus festlich beleuchtet war. Als um 7 Uhr Ihre kön. Maje stäten nebst den hohen Neuvermählten, den übrigen durch lauchtigsten Mitgliedern der kön. Familie und den am kön. Hofe weilenden fürstlichen Gästen erschienen, wurde ' > . 7 .77'". .-.TI 7 „Cromwell" von SomerS in Antwerpen hinter dem Bilde von Delaroche zurück. So hätten wir unfern Gang durch daS Museum beendet. Noch manch' wackerer Künstler wäre zu nennen, noch manche Andeutung über den Werth der Sammlung ließe sich dem von uns Gegebenen beifügen. Aber es kann nicht in unsrer Absicht liegen, hier etwas Erschöpfende- geben zu wollen; eben so würde eS, hätten wir auf die einzelnen Kunstwerke tiefer eingehen wollen, für den Laien nur ermüdend gewesen sein. Der KriegSlarm der telegraphischen Depeschen, welche sich in der Bel. Etage de» Blatte- einquartiert haben, über- käubt ohnehin den CultuS, welchem wir unter dem Strich, im Souterrain der Zeitung, dienen, und die Herzen, die ängst» lich der KriegStrompcte lauschen, haben weder Sinn, Kunst» berichte zu lesen noch solche zu schreiben. Wir brechen daher ab. Wir wollten in den flüchtigen Skizzen, die wir gaben, nur kur; erläutern und anrcgen und dabee auch weitere Kreise auf den Schatz aufmerksam machen, den Leipzig in seinem Museum besitzt; einen Schatz, welchen Leipzig allrin dem Äemeinstnn und der Kunstliebe seiner Bürgerschaft verdankt. Möge dies» That der Stadl Leipzig anderwärts Nachahmung finden. Möchten aber auch die Kunstfreunde Leipzig« mir Spenden zur Verherrlichung der Stadt, de» Museums unv ihre» Namen« fortfahren, da e» doch noch viele Lücken au«- zusüllen, manche» weniger werthvolle Bild durch «in bessere» zu ersetzen gilt. Wir wir hören, hat Herr Prof. Erdmann, Vorstandsmitglied de» KunstveremS, e» übernommen, einen Katalog drr Sammlung zu entwerfen, eine Arbeit, die (eden- fall» den Kunstgenuß danken-werth läutern und steigern wird.
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