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u Erscheint jeden Wochentag Abends 6 Uhr für den ü 1 D anoern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2ü Pf., 8 zweimonatlich 1M. SV W u.nnmonail. 7b Pf. s> — 30. - - » Freitag, den 24. Mai. und TagMM. Amtsblatt für die königlichen und Wüschen Behörden zn Freiberg «Nd Brand. Verantwortlicher Redakteur Iuliu» Brav« i« Freiberg. Inserate werden bi» Vormittags 11 Uhr angenom- - men und beträgt der Preis für die gespaltene Zelle 1 oder deren Raum 1b Pfennige. V»/, Nachbestellungen land und Rußland — so erscheint fast die Reise des nicht zu dem Ergebniß geführt, daß Oesterreich-Ungarn zu sicherte, dem Vertrage von San Stefano unter allen Umstän- dem Kaiser Alexander persönlich mitMheilen und mit den erforderlichen Erläuterungen zu begleiten. ES hätte die» russischen Botschafters als das Mittel, eine Kunstpause in den Orientdtngen auszufüllen. tretung zur Erreichung der Zn le für den inneren Friedtn und das wtrthschaftliche Gedeihen deS deutschen Volkes an. Auch sie erstrebt in vollster Aufrichtigkeit die Stärkung de» StaatSlebens durch Bereinigung und Stärkung der wirklich erhaltenden Elemente in der liberalen wie in der konser vativen Partei. Aber diese Vereinigung hat einen Sinn und eine Bedeutung nur durch positiven Inhalt und be stimmte, gemeinsame Ziele. Der Versuch, eine solche frucht bringende Gemeinschaft auf wirthschaftlich m Gebiete anzu bahnen, führte zu dem lebhaften Bedauern der Regierung vorläufig noch nicht zum Ziele. Jetzt gilt es, die wahrhaft taatSerhaltenden Elemente zu gemeinsamer That im un mittelbarsten Interesse zur Wahrung des Staats und der Gesellschaft gegen unzweifelhafte Gefahren zu vcreintgen. Die Regierung kann und will der Hoffnung nicht entsagen, saß die staatserhaltenden Kräfte, deren gemeinsame Ge- ühle in der jüngsten Woche dem Kaiser gegenüber zu so irhebendem Ausdruck gelangten, sich auch bei den ent sprechenden politischen Entschließungen in treuer Sorg» für den Kaiser und da» Reich zusammenfinden werden. — Der Kaiser geht voraussichtlich in der zweiten Juniwoche nach EmS. Der LuSgleich-ausschuß des österreichische« Abgeord netenhauses trat gestern sämmtlrchen wesentlichen vom Herrenhaus« an dem Bankstatut vorgenommenen Aenderungen bet, nur bezüglich deS Artikels 40 wurde ein vom Herren hause al» srlbverständlich angesehener, daher weggelassener Zusatz wiederhergestellt Scharschmidt meldete hierzu ein MtnoritätSvotum an. DaS Uebereinkommen beider Finanz- Minister mit der Nationalbank, sowie die zwei ersten Ar tikel de» Gesetzes, betreffs der 80-Millionenschuld wurden genehmigt. Im italienische« Parlamente wurde vor Kurzem von Seiten der Regierung die Erklärung abgegeben, das sie im nächsten November einen Gesetzentwurf embringen werde, um den illegitimen Ehen, als welche in Italien die allein vor dem Altäre abgeschlossenen zu betrachten sind, in der Zukunft ein Ende zu machen- Jetzt wird italienischen Pro- vinzblättern von Rom telegraphirt, daß in diesem Gesetz entwürfe nicht blos schwere Strafen für diejenigen aus gesetzt werden sollen, welche die Zivilehe nicht vor der kirchlichen Ehe abscdließen, sondern daß sich diese Strafen auch auf die Geistlichen und aie Zeugen erstrecken werden, welch,, bei allen vor dem Aliare eingegangenen und nachher nicht auf dem gesetzlichen Wege sanlnonirten Ehen sungirt Haden werden. — Das Märchen von der Gefangenschaft , i Die Reise Schuwaloffs war jedenfalls nur dazu bestimmt, edoch die thatsächliche Lage der beiden Rivalen - Eng- Forderungen Englands in Betreff dieser Modifikationen Die Dause in der Mrieutfraae Rußland und sämmtlichen Mächten kommen wird, welche , "... —„' «die endliche Zusammenberufung de» Kongresse» gestattet. Graf Schuwaloff ist von seiner Friedens-Mission nach Denn der Kongreß kann ja überhaupt nur dann seinen England zurückgekehrt, ohne daß heute Jemand zu sagen ver-!^, den Frieden Europa» vor Störungen durch die möchte, ob Krieg oder Frieden das Ergebniß der Reise Ortentkatastrophe zu bewahren, erfüllen, wenn zuvor die war Die in öffentlichen Organen darüber auftretenden Aschen Rußland und den einzelnen Mächten schwebenden Meinungen sind so widerspruchsvoll, daß sich aus ihnen Federungen jn's Rein, gebracht find. ein klares Bild unmöglich gewinnen läßt. Betrachtet man' ««f de« für den Monat I den seine Sanktion zu ertheile«. Es find Modifikationen — — r I des Vertrags verlangt worden, und da Rußland von vorn- I herein im Prinzip sich zu solchen bereit erklärt hat, so wird »erde« von sSmmtliche« Postaaftalte» wie von der e» auch, falls die eine oder ander.Macht von bestimmten ««terzeichuete» Expedition u«d de« bekannte« AuS-1 Modifikationen des Vertrag» ihre Sanktion desselben abhängig gabeftellea zum Preise vo« 75 Pf. angenommen. ! macht, auf Unterhandlungen über derartige Forderungen Lxpväilion ÜV8 ^nrsigsi'". eingthen müssen. Ein. andtr. Frage ist die, ob e» bei dies.n Unterhandlungen zu einer Vereinbarung zwischen scheinen lassen kann. Diese natürliche und naturgemäße Reserve kann aber gewiß nicht al» schlimme» Symptom gebeut» t werden, wie überhaupt nicht außer Acht gelaffen werden darf, daß e» sich ja in erster Linie nicht um die Erzielung eine» Separatabkommen» zwischen Rußland und England oder Rußland und Oesterreich, sondern um die Verständigung über die Vorbedingung eine» Kongresse» handelt, der von allen Mächten al» erstrebenSwerth er achtet wird. Heute findet im deutschen Reichstage die Debatte über das Sozialdemokraten-Gefetz statt. Gestern traten bekanntlich die Fraktionen zur Berathung zusammen, wobei die Fortschrittspartei, die National-Liberalen und da» Zentrum — also die Mehrheit des Reichstage» — sich für Ablehnung de» Entwurfs entschieden haben. Selbft- vnständlich werden die Sozialdemokraten wie auch die Polen gegen d nielben stimmen, so daß da» Scheitern de» Gesetze» als ziemlich bestimmt vorauSzus.hen ist. Was dann? Wird die Reichsregierung die Vorlage ohne Weiteres fallen lassen, oder wird fie zur Auflösung deSReichStageS schreiten? Möglich jedoch, daß kein- von beiden geschieht, sondern ein Mittelweg gesunden wird. Einige Mitglieder der national- liberalen Partei wollen sich nämlich nicht unter allen Um ständen ablehnend verhalten, vielmehr den Vorschlag machen, daß daS Wahlrecht an ein höheres Alter und an eine längere Amäffigkeit geknüpft werden soll. Auf diese Weise hofft man d»m Ueberhandnehmen der Sozial demokrat^ wesentlich Abbruch thun zu können. Die heutige „Prov Korresp." giebt sich noch die jeden falls vergebliche Mühe, den Reichstag für das Gesetz ein- zunrhmen. Einen längeren, die Annahme befü, Wortenden Artikel schließt fie mit den Worten: Die Regierung, ge tragen von dem Bewußtsein der unmittelbaren Verant wortung und der Pflicht, ruft den Beistand oer BolkSver- „ , . .auf schriftlichem Wege geschehen können und wäre ver- England kann n^ die brennende schlich auch g.scheh.n, wenn nicht di- Erkrankung de» Frage zu einem schleunigen Abschluß zu bringen, denn mit Aschen Reichskanzlers Fürsten Gortschakoff und dessen tW ist ia die Z.it im Bunde. Man hat berech^ welches ihm auch nach der G.n.sung di. England vor Ende Mai nicht in der Lage ist, mit seinen Wiederaufnahme der Amtsgeschäste nicht mehr zu Malten Landtruppen an den Dardanellen und am Bosporus in ^e Rochwendigkeit bedingt hätte, auf die Ern.n- Aktion treten zu können. Bts dahin wiegt also das Schwe^ einesanderen Leiters der auswärtigen Angelegenheiten welches es in di- Wagschal, der Entscheidung werfen ^acht zu sein. So wird denn Graf Schuwaloff mehrseitig, könnte, nur sehr leicht. Will überhaupt die englische obgleich nicht ohne Widerspruch, als der Nachfolger Gort- Regierung den Krieg, wird sie doch den Kriegsfall erst Ibezeichnet. Es würde seine Aufgabe s.in, zwischen dann herbeiführen, wenn sie kriegsbereit den unterhandelnden Parteien einen Mittelweg ausfindig wird aber erst der Fall sein^ wenn sie im mittelländischen I machen, der auf keiner von beiden Seiten der KrtegS- Meere — sei e- bei Port Said oder auf Malta — eine! gestattet, über PreiSgevung der nationalen Ehre ein Armee versammelt hat, die mit Hilfe der Transportflotte Ierheben. in wenigen Tagen nach den Dardanellen geworfen werden Die formal. Frage, ob die Vorlegung d.S gesummten kann. Bis dieser Zeitpunkt eingetreten, kann man in I P^rageS von San Stefano auf dem Kongresse zur Be- London nicht gut anders, als sich bereit zu zeigen, witl^^assung zu erfolgen habe oder ob die Mittheilung Rußland zu einer Vereinbarung über Modifikationen des ^Mben an die einzelnen Signatarmächte zur Kenntntß- Präliminar-Friedensvertrages von San Stefano die Hand l ^g., wird dann überhaupt keine Bedeutung für Idi-Kriegs-und Frfidensfrage mehr haben. Findet ein Erreicht England im Wege der VerhaMungen nicht das ^Echaftliches Abkommen über dm Inhalt des vom Ziel, welches di. gyenwärtige Regierung ihm gesteckt, s° Ingressesankttonirend.n Vertrage» statt, so ist damit kann zu jeder Zeit eine nm. Forderung erhoben, ein»«-' Ingreß Friede gesichert. Wird dagegen vorhergesehener Zwischenfall herbeigeführt werden und der derartig.»Abkommen ntcht.rzi.lt, so st.ht derKrieg»- „Kriegsfall" ist gegeben. Vorläufig sind die Dingeunmittelbar bevor und eS hat jme formale Frag« bei dieser ultim» rmio noch nicht angelangt und mir be° Unfall» ihr Interesse etngebüßt. Sie hat dann ihre haupten keineswegs, daß sie mit Naturnothwendigkeit da-1 Schuldigkeit gethan, die Zeit während der englischen Krieg»- s.lbst anlangen müssen, denn Rußland, besonder» das ^bereitungen mit anscheinend derErhaltung de»Frieden» offizielle Rußland mit dem Kaiser Alexander an der Spitze, I ^widmeten Unterhandlungen auSzufüllen. giebt sich ersichtlich Mühe, einer Wendung zum Kriegsfälle! Noch schwankt an der Waage da» Zünglein hinüber und hin vorzubeugeu. herüber; Niemand vermag zu sagen, ob sein Au-schlag für Rußland ist nach seinem siegreichen Kriege nicht günstig I Krieg oder für den Frieden erfolgt. fituirt; weder die finanzielle, noch die militärische, politisch. I und wirthschaftlich. Lag. find intakt geblieben. Wenn ein LüffeSschaU. neuer Krieg sich mit Ehren vermeiden läßt, wird Kaiser! Freiberg, 23. Mai. Alexander gewiß nicht darauf bestehen, daß ein. Forderung! Positive Nachrichten über den Stand der Orieutfrage Englands, blo» weil sie England stellt, abgelehnt werde, und die Resultate der Schuwalvff'ichen Reise find nach Man darf wohl al» feststehend annehmm, daß, soweit eS rinem Telegramm der „Ageuce Russe" erst im Laufe der st» um I°l». WMmm-n,m d.« B--K-O °m Suu W-» «°ch-L" I"hft mm. SKs-n» handell, d>, st» »u> Euiopa b-,i<h-u. 0-st«r->ch, mähi-nd istnnlchstch, «lu»-r dt« Lu,, ul« Ungarn an den englischen Forderungen nicht nur nichts weniger günstig bezeichnen. Allerdings bleiben fie den auSzusetzen hat, sondern sogar durch seine eigenen Int.- Beweis für ihre Behauptung schuldig. Anläßlich der ressen zu einer Haltung getrieben wird, welche es Rußland jüngst.« Anwesenheit SLuwaloffS in Berlin äugelte di- nahe legt, durch kluge Nachgiebigkeit das Eintreten einer ministerielle „Nordd. Allg Ztg.": Der russische Staatsmann M^uUue.^ Die Verhandlungen zwischen Petersburg und Wien haben, I haltend, da die Natur der schwebenden Verhandlungen eme so wenig Bestimmtes man darüber auch weiß, doch jedenfalls voreilige öffemltch« Erörterung wenig wümchenSwerth er-