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Riesaer W Tageblatt ««d A«rrtgrr MtM M Aiyti-rr). relrgrmmn-Wttfs.- S-mstm«» Tageblatt", «tesa. Ar.». M KSuigl. AmtShmptmannschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts Md des StÄSraHS Ui RM 228. Montag, 1. Oktober ISO«, abends. SS. Vatzm —- — - - - - . .. - > ... D-rli Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mtt AuHnahme der Sona« »ad Festragr. vierteljährlicher BeUlgLpretit bei Abholung tu der LxpevttUm tu Riesa 1 Mark SV Psg.» durch uni«« LskS" ft°l las Hau, 1 Mark «S Psg., de« Abholung am Schalter der kalserl. Postanstalteu I Matt 6S Psg., durch den Briefträger srri in« Hau« 2 Mart 7 Psg. Auch MoL°:s«bMN«uent, «erden awMonnna. Anzeigen-Annahrne für die Numr.rrr LsS AuügoLetage, bi, BormittagS » Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — ^cjchüsrrtzclle^ Lsrrhe.Straße SS. — Für di« Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. Mittwoch, de« 3. Oktober 1VV6, vorm. 1« Uhr, Lammen im AuktiouSlokal hier ca. 150 Flaschen Wein, Champagner und Liköre, L goldner Ring, 1 Reise- und 1 Handkmb u. A. m. gegen sosortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, Len 26. September 1906. Der »erichtSvollzteher des Königl. Amtsgerichts. Bekanntmachung. Da, den 30. September fällige Schulgeld ist bis spätestens den 15. Oktober bei Vermeidung der ErtnnerungSgebühren an Unterzeichneten zu entrichten. Gröba, am 29. September 1906. Gautzsch, Kassierer. Oertliches und Sächsisches. > Riesa, 1. Oki-'öcr 1906. > — Der Bericht über die Turn lehrerversamm- -lung befindet sich in der Beilage. — Herr Leutnant Rabe im 6. Feldart.°Regt. Nr. 68 wurde zum Oberleutnant befördert- — Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat September 1906 1212 Einzahlungen im Betrage von 122883 M. 91 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 594 Rückzah lungen im Betrage von 117720 M. 89 Psg. Neue Ein- lagebücher wurden 124 Stück ausgestellt. Kassiert wurden .151 Bücher. Die Gesamteinnahme betrug 195878 M. 68 Pfg. und die Gesamtausgabe 218845 M. 19 Pfg. —Ll. Im vergangenen Juni hatten eine Anzahl Ofst- -ziere des in Riesa stehenden Feldartillerieregiments Nr. 68, das sich damals zur Schießübung in Zeithain befand, eine Wagenpartie nach Riesa gemacht. NachlS gegen 1 Uhr -wurde von Riesa aufgebrochen; als Kutscher fungierte der Fahrer Berthold von der 2. Batterie, neben ihm auf dem Bock saß Leutnant G. Obwohl B. die Strecke genau kannte, Hatte er doch bet der herrschenden Finsternis die herabge- ilaffene Barriere des Bahnüberganges der Strecke Röderau- Dresden nicht rechtzeitig bemerkt. Er konnte die Pferde -nicht mehr parieren, sie setzten über die Barriere, die vom Wagen zertrümmert wurde, und der Wagen stand nun «ritten auf dem Gleis. In diesem Moment nahte ein Güterzug. Der Führer bemerkte die schreckliche Gefahr, bremste sofort, doch zu spät. Die Maschine faßte den Wagen und zertrümmerte ihn in tausend Stücken. Zum Glück besaßen die Insassen Geistesgegenwart genug, sich durch Herabspringen zu retten. Der Materialschaden an Wagen und Maschine betrug etwa 700 Mk Der Fahrer B. hatte sich nun wegen Gefährdung eines Eisenbahntrans. Portes zu verantworten. Das Kriegsgericht erkannt? auf 30 Mk. Geldstrafe.UW ' — — Ter Verein Sächsischer Realschullehrer hielt am Freitag und Sonnabend in Dresden seine 15- Hauptversammlung ab. Freitag nachmittag 6 Uhr fand im Restaurant zu den „Drei Naven^ eine gemeinsame Sitzung des Vorstandes und der Vertrauensmänner statt, an die sich abends halb 8 Uhr im Weißen Saale des selben Restaurants di' GZckKftsversammlung anschloß, an der weit über 100 Realschftllehver aus ganz Sachsen teilnahmen, und die durch den Vorsitzenden Herrn Tir- Prof. H. A. v. Brause-Leipzig II eröffnet wurde. Tie Verhandlungen waren vorwiegend vertraulichste Natur- Äus dem Jahresberichte ist zu entnehmen, daß der Ver ein auch im abgelaufenen Geschäftsjahre einige seiner hervorragendsten Mitglieder durch den Tod verloren hat- Ter Verein zählt jetzt 497 Mitglieder.^ Der Jahres bericht gedenkt weiter des Ausscheidens! Dr- Exzellenz des Herrn Kultursministers Tr. v. Seydewitz und widmet Er. Exzellenz dankende Worte. Tstr 3. Teutschst Ober lehrertag find'! 1908 in Braunschweig statt und soll wieder mit zwei Vertretern des Vereins beschickt wer den- Zum nächsten Versammlungsort wurde Riesa gewählt- Außer Herrn Tirektor Professor von Brause-Leipzig wurden noch In den Vorstand neu- bezw- »viedergewählt die Herren Oberlehrer Dr- Schjmidt-Tres- dcn, Meischke-Pirna, Kirbach-Meißen, Dörner-Riesa, so wie als Ersatzmann Herr Oberlehrer Lehmann-Chemnitz- Tie Versammlung beschloß ein Huldigungs-Telegramm an Ee- Maj. den König abzuschicken. Auch an Se. Exzellenz Herrn Kultusminister v- Schlicken und an Herrn Geh. Rat Tr. Seeliger im Kultusministerium lvurden Traht- grüße abgesandt. Am Sonnabend vormittag fanden in der 2. städtischen Realschule Abteilungssitzuugen statt, in denen verschiedene Borträge gehalten wurden- Um 12 Uhr be gann in der Aula der 2. städtischen Realschule die große, von etwa 400 Herren besuchte Fostversammlung- Ihr wohnten bei als Vertreter des König!. Sächsischen Kul tusministeriums. Herr. Geheimer Schulrat Tr- Seeliger, Herr Geheimrat Tr. D Vogel, Herr Geheimer Hofrat Dr. Mehnert, Präsident der 2. Kammer, Vertreter der Stadt Dresden usw. Nach einem Eröfsnungsigesange und einigen Begrüßungsansprachen folgten die Berichte über die Sektionssitzungcn am Vormittag- Ten mit besonderem Beifall aufgenommenen Feslvortrag hielt Herr Direk tor Professor Tx. Kaiser-Dresden über den Ausbau der Sächsischen Realschule zur Oberrealschule- Mit einem Hoch auf Se- Majestät den König und das Haus Wettin schiloß die imposante Versammlung- — Gestern trat der Präsident der König!- Oberrechs- nungskammer, Wirkl. Geh? Rat Otto Edler v. d. Planitz in den Ruhestand. Im Jahre 1870 wurde er in den Dienst der Staatseisenbahnverwaltnng berufen, und vom 1- Ok tober 1870 bis Ende September 1898, also volle 28 Jahre, hat er der Generaldirektion der Staatseisenbahnen ange hört, zuletzt als Geh- Finanzrat und Stellvertreter des Generaldirektors. Tie Stellung eines Vorsitzenden der Verkehrsabteilung, die er seit 1- Januar 1879, und die jenige des Stellvertreters des Generaldirektors, die er seit 1. April 1887 bekleidete, gaben ihm vielfach Gelegen heit zu Verkehrspolitischstr und reformatorischer Tätigkeit, und zahlreiche Wandlungen auf dem Verkehrsgebiete sind aus seiner Anregung und unter seiner Mitwirkung her- vorgegangen- Am 1. Oktober 1898 übernahm er das Amt des Präsidenten der Königl. Obervechnungskammer, in. welcher Stellung er an der durch'das Gesetz vom 30- Juni 1904 zum Abschluß gebrachten Reorganisation der Königl. Sächsischen Oberrechnungskammer hervorragenden Anteil hatte. ; — Zum Beginn der VIII. ordentlichen Landessynode. Zur Vertretung der Gesamtheit der Kuchengemeinden und Beratung über die Bedürfnisse der Landeskirche im König- reich Sachsen wird von den in Eoangelicis beauftragten Herren SraatSministern aller fünf Jahre, wenn nötig auch in kürzeren Zeiträumen eine Synode berufen, welcher die Gesetze, die den Kultus oder die Kirchenverfafsung betreffen, und die Abänderung allgemeiner kirchlicher Einrichtungen zur Zustimmung, sowie alle wichtigen, dos Interesse der Landeskirche berührenden Fragen zur Erklärung vom Kirchenregimruw vorgeiegt werden, welche aber auch An- iräge an daL Kirchewegiment stellen und Beschwerden über kirchliche Behörden, Geistliche und Kirchendiener führen kann. Die Synode besteht aus 29 Geistlichen und 36 Laien, die in 29 Wahlbezirken von den ständigen Geist lichen der Landeskirche und aus jedem Kirchenvorstand von so viel Wahlmännern, als ständige Geistliche in der Parochte angestellt sind, auf die Dauer von zwei Synoden gewählt werden; ferner auS einem ordentlichen Professor der theolo gischen Fakultät an der Universität Leipzig und auS einem von der juristischen Fakultät zu wählenden Professor des KirchenrechtS, und endlich auS zehn Mitgliedern, und zwar fünf geistlichen und fünf weltlichen, die von den in Eoan- geliciS beauftragten Herren StaatSministern, jedoch nur für die Dauer einer Synode bestimmt worden, sodaß die Synode auS 77 Mitgliedern (35 geistlichen und 42 weltlichen) be- steht. Heute ist die VIII. ordentliche Landessynode in Dresden zusammengetreten. Eine lange Reihe von Vor- lagen wird die Synode beschäftigen. Hat doch daS Kirchen regiment den Abgeordneten bereits mehrere „Erlasse" zu gehen lassen. Außerdem wird sie auch eine Anzahl Petitionen zu erledigen haben. Auch wird der Synode der vom evangelisch-lutherischen Landerkonsistorium zusammen- gestellte „Bericht über den Zustand der evangelisch-lutherischen Landeskirche im Königreich Sachsen auf die Jahre 1901 bis 1905" mtlgetetlt und ausführlich besprochen werden. Die Verhandlungen der Synode finden im Sitzungssaal der ersten Ständekammer im Landhaus (LandhauSstraße) statt. Sie find öffentlich. Eröffnet wurde die Synode durch einen Gottesdienst in der evangelischen Hofkirche, bei welchem die Predigt Se. Magnifizenz der Oberhofprediger hielt. Jedenfalls wird auch Se. Majestät der König die Mit- glieder der Synode einmal empfangen. Möge die Synode tagen zum Segen unserer teueren Landeskirche und zum Heil unseres sächsischen evangelischen Volks! (Chem. Tbl) — Veteranenzählung. Anläßlich der von der Budgetkonlinisswn des Reichstages gewünschten Unter richtung über die Zahl der vorhandenen Veteranen, die im Unteroffiziers- oder Mannschjaftsstande der deutschen Heere an den in den Jahren 1870/71 und früher geführten. Kriegen teilgenommen haben, werden gegenwärtig auf An ordnung der Ministerien der einzelnen Staaten Erörte rungen vorgenommen. Letztere sind nach dem Stande vom 1. Oktober so zu bewirken, daß unter Ausschluß der Em pfänger von Pensionen aus Reichjsmitteln oder von Unter stützungen aus dem Kaiserlichen Tispvsitionsfvnds die Zahl der überhaupt vorhandenen Kriegsteilnehmer zu erörtern und dabei festzustellen ist: die Zahl Lfex bedürftigen Kriegs veteranen mit Jahreseinkommen von weniger als 600 M- sowie derjenigen, deren Erwerbsfähigkeit auf weniger als ein Trittel der früheren Fähigkeit herabgesunken ist, und endlich die Zahl derjenigen, dis das 60. Lebensjahr über schritten haben. i —* Lutherverein. Auf der Hauptversammlung des Gustav-Adolf-Vereins in Augsburg sprach der Vor sitzende, Herr Geheimer Kirchenrat Dr. Pank-Leipzig irr einer bemerkenswerten Rede u. a. folgendes: „Der Zentrale vorstand empfiehlt dringend die verstärkte Pflege der eaange- ltschen Schule in der Diaspora, in der östcrreichisä en in sonderheit. Was nützen ihr für eine weite Zukunft«rbauke Kirchen, wenn ihr die Zukunft selbst, die Jugend, v rlorea geht? Wir begrüßen den für die Erhaltung der roange-- ltschen Schule in Oesterreich gegründeten „Luherver, m at« einen willkommenen Gehilfen, den Gott segnen mö,,e und schon gesegnet hat. 35 Ortsgruppen hat er bereits im Königreich Sachsen. Und wenn obenan di« sächsische evange lische Lehrerwelt sich daran beteiligt, so sehen wir darin: mit besonderer Freude ein bedeutsames evangelische« und — pädagogisches Bekenntnis." — Der Sächsische Lehrerverein zählt nach der Statistik auf daS Vereinsjahr 1905/06 in 75 ihm an-- grhörenden Bezirksvereinen insgesamt 12617 Mitglieder. Hierunter befinden sich 399 Direktoren, 11134 Lehrer, 603 Lehrerinnen und 481 sonstige Mitglieder. Von derr BezirtLvereinen zählten 14 über 200 Mitglieder, nämi,ch Leipzig-Stadt 1930, DreSdcn-Stadt 1761, Chemnitz Lrodt 817, Dresden-Land 548, Plauen 400, Leipzig-Land 388, Pirna 352, Zwickau-Stadt 257, Freiberg 250, Dübeln 242, Zittau 221, Annaberg 220, Auerbach 220 und Meiß-n 205. In diesen 14 Vereinen befinden sich somit 7811 Mitglie der oder 62 Prozent der Gesamtziffer. Die meisten Lehrer innen zu Mitgliedern zählte der Verein Dresden Slädt mit 239; dann folgten Leipzig-Siadt mit 120 und Chem- nitz-Stadt mtt 58. — Wochenspielplan der Kgl. Hoftheater tu Dresden. Opernhaus. Dienstag: „Salome". — Mitt woch: „Oberon". — Donnerstag: „Die lustigen Weiber von Windsor". — Freitag: 1. Sinfonie-Konzert, Serie — Sonnabend: „Lohengrin". — Sonntag: „Oberon". — Montag: „Die Fledermaus". — Schauspielhaus. Dienstag: „Ein GlaS Wasser". — Mittwoch: „Ernst"» — Donnerstag: „Der zerbrochene Krug". Adam- Herr Höfer a. G. „Der verlorene Sohn". — Frei tag: „Kabale und Liebe". Luise: Frl. Trebnitz a. l. G. Kalb: Herr Höfer a. G. — Sonnabend: „DaS vierte Ge bot". — Sonntag: „Der Kompagnon". August Boß: Herr Höfer a. l. G. Mutter Lerche: Frl. Dalldorf a. S. — Montag: „Die versunkene Glocke". —* „DaS Wörtchen Anarchist". Bekanntlich versehen Kaufleute und Fabrikanten ihre Waren mtt einem Schlagwort, daS sich dem Gedächtnis deS Publikums ein- prägen soll, und welche« ihnen zur Bezeichnung ihrer Waren vom Patentamt geschützt werden kann. Ein speku lativer Unternehmer taufte einen Anstrtchzerstörer „Anar chist" und meldete dieses Wort wie üblich als Schutzmarke beim K. Patentamt an. Durch Verfügung deS Vorprüfer«