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HW. Weißmtz-Zeitung dMft« M «Mr ft HMmft. Wickim Llt Dienstag oen 24. September I»18 abends Nr. 223 erlaubnls (Bölleret) zu erblicken sei. HM k i in dem die Führer der freien Gewerkschaften die Frage untersuchen: Wie mutz da» Kriegsergebnis sein, damit der deutsche Arbeiter seine wirtschaftliche und soziale Lebens« stellung behaupten und weiter aurbauen kann? Die Antwort der sechzehn Führer lautet einstimmig: Ein be siegte« Deutschland ist und wird wirtschaftlich ruiniert. W. Jansson hat ein gewerkschaftliches Kriegsbuch , Reich zur Sicherstellung der Marmeladenbrreitung bewirt- herausgegeben: „Arbeiterinleressen und Kriegsergebnis", schäftet und dringend benötigt. Schmiedeberg. Am letzten Sonntag fand im Haupt- gotte,dienst« abermals eine kirchliche Gedächtnisfeier für zwei tapfere Krieger statt, die ihr Leben aus dem Felde der Ehre im heißen Kampfe fürs Vaterland dahingeben Chemnitz. Ein Haus mit lauter treuen Mietern gibt es hier. Eine Partei wohnt 52, eine 40, eine 39, zwei 34, eine 29 und eine 26 Jahre. Thalheim i. E. Im hiesigen Walde wurde der 60 Jahre alte Privatmann Franz Josef Fischer aus Chemnitz- Kappel, Zwickauer Strotze 193 wohnhaft, beim Pilze- sammeln von einem Unbekannten mit einem Stock der artig niedergeschlagen, datz er schwere Verletzungen erlitt und bewutztlos zusammenbrach. Der Gendarmerie ge lang es, den Verbrecher in Dorfchemnitz festzunehmen. Plauen i. B. Wegen dreister Diebstähle bei ihren Arbeitgebern, einem Papierfabrikanten und einem Schreib warenhändler, wurden hier ein 49 jähriger Werksührer und dessen 17 Jahre alter Sohn, ein Handlungsgehilfe, festgenommen. In der Wohnung des Vaters wurden für mehrere tausend Mark Diebesbeule, darunter 14 Zentner Hafer und Roggen, für etwa 1000 M. Filz, drei Treib riemen, Altpapier, Werkzeuge, Metalle usw., die er nach und nach aus den Beständen seiner Brolgebers entwendet hat, vorgesunden, bei dem Sohne größere Mengen Schreib- waren, Briefpapier, Bleistifte, Farbstifte, Radiergummi usw. Vater und Sohn müffen ihre Spitzbübereien schon seit längerer Zeit getrieben haben. Kamenz. In Hausdorf sprengte der 17 Jahre alte Dienstknecht Friedrich die Tür zur Kammer der 35 Jahre alten Tochter seine» Dienstherr« auf und brachte dieser durch Beilhtebe am Kopse schwere Verletzungen bei. Nach der Tat hat sich der jugendliche Verbrecher durch Erhängen entleibt. BEttHe» KW Sächsisches» Dippoldiswalde, 24. September. Die für Montag nachmittag nach Schenks Gasthof zu Schmiedeberg einbe- rufene Genosfenschaftsversammlung der Unterhaltungsge- nossenschast für die Rote Weißeritz, der eine Vorstands- sitzung vorausging, war von 22 Genossen mit einer Ge- samtstimmenzahl von 32210 besucht. Der Vorsitzende, Herr Bürgermeister vr. Hornig Dippoldiswalde berichtete über eine zur Feststellung der Hochwasserschäden vorge- nommrne Begehung der gesamten Flußstrecke und über die zu deren Beseitigung zu treffenden weiteren Maß nahmen. Die zu bewirkenden Arbeiten für Räumung des Flußbettes, Instandsetzung der Sohle und Böschungen usw. von der Schellermühle flußabwärts bis zur Ein mündung in die Borsperre erfordern einen ungesähren Kostenaufwand von über einer halben Million Mark (600000 M). Bei der Höhe der Summe, den teuren Arbeitslöhnen und dem Mangel an geeigneten Arbeit», kräften ist an eine Beseitigung aller Schäden nicht zu denken. Ls sollen daher nur die allerdringlichsten Arbeiten oorgenommen werden, die einen Kostenaufwand von rund 40000 M. verursachen werden. Einige geltend gemachte Ansprüche mußten abgrlehnt werden, weil nach den Be stimmungen der Satzung und des Wassergesetzes die Her- ftrllung und Unterhaltung besonderer Anlagen den Be sitzern selbst obliegt. Es wurde jedoch beschlossen, die Der- hältnisse in allen diesen Fällen noch weiter zu klären und nach Befinden au» Billigkeitrgründen die Gewährung von Kostenbriträgen an die in Frage kommenden Besitzer in Erwägung zu ziehen. Einer Anregung, eine Flutzftrecke au» der Genossenschaft manoels jedweden öffentlichen Interesses auszuscheiden, soll erst nach Erledigung der Hochwasserschäden-Angelegenheit nähergetreien werden. Die Versammlung genehmigte sodann: t. die Kosten, die durch die Beseitigung von im Flußbett« stehenden Bäumen und Sträuchern entstanden sind und noch entstehen, zu verwilligen, 2. die alierdringlichsten Arbeiten durch zwei Bauunternehmer unter Beobachtung der festgrstellten Ein heitssätze vornehmen zu lassen, 3. von dem Anerbieten der Kriegramt,stell« über die Ueberlafsung von Arbeits kräften Gebrauch zu machen, 4. verschiedene auf Bären- felser und Schmiedeberger Staatsforstrevirre gelegene, der Genossenschaft zukommende Herstellungen durch Pie Kgl. Genrraldirektion der Sächs. Staatseisenbahnen zur Aus führung bringen zu lassen und der Generaldirrktion die dafür entstehenden Kosten von etwas über 4000 M. zu «rftattrn, 5. ein Genossenschastsdarlrhen von 50000 M.' aufzunehmen und 6. zur Deckung der Zinsen und für Tilgung vom 1. Januar 1919 ab einen Beitrag von 10 Pf. für jede Beitrags-Einbeit zu erheben. (In den letzten Krieg,jähren wurde 1/2 Pf. für eine Einheit er hoben.) — Nach einer amtlichen Mitteilung bleibt die Regie rung aus dem Standpunkte unbeirrt stehen, wonach jede Echleichversorgung eine Durchkreuzung der amtlichen Lebensmittelfürsorg« sei und daher auf da» schärfste be- kämpst werden müsse. — Gerüchte über eine bevorstehende Bewirtschaftung der Kürbtsernte sind falsch. Auch «ine Preislenkung für Kürbi» ist nach Mitteilung der Reich,strlle für Gemüse und Obst nicht in Aurslcht genommen. — Eine sächsische Zeitung teilt mit, in anderen deut- schen Bundesstaaten dürfe Obst in den freien Handel ge- bracht werden, nur in Sachsen nicht. Diese Mitteilung ist unzutrefsend. Die Obsternte wird im ganzen deutschen Amtsblatt sw die Königliche Amtshrmptmannschast, Las Königliche Amtsgericht and den Stadtrat za Dippoldlswawn Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. Mir di« Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen« Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Freigaveschetne für Web- «nd Strickwar««, Levr«smittellarte«, Brotstammlarten. BnKrMti m Karl Um in HMisdM. mußt««. Es sind die» der Soldat im Jnf.-Reg. Nr. 107 Willy Julius Gellrich, Lackierer hier, durch Granatschutz tätlich verwundet bei Marcelcare in Frankreich am II. 4. 1918; er hinterläßt ein« Witwe und ein Töchterchen; desgl. der Kanonier im K. S. Feldart -Reg. Nr. 12 Karl Arthur Feustel, Elsendreher hier, gefallen an seinem achten Hochzeitstage den 17. 7. 1918 bet Courthiery in Frank reich. Ihn betrauert eine Witwe. In herzbewegender Weise tröstete Herr Pastor Vetter vor einer zahlreichen Gemeinde die Leidtragenden mit dem Worte Gottes an der Hand de« Predigtlerle-: Luk. 10, 25-37. ^'0, Johnrbach. Dank der Sammelfreudigkeit unserer Schulkinder konnte die hiesige Schule 70 Zentner Trocken- laub abliefern, die aus rund 250 Zentnern Frischlaub gewonnen wurden. Dresden, 23. September. (Amtlich.) Der von Leipzig über Döbeln noch Dresden verkehrende Personenzug 1513, fahrplanmäßig 9 28 in Dresden-Neustadt, erlitt am Lin- fahrtssignal des Bahnhofe» Dresden-Neustadt einen Loko- molioschaden, sodaß er vor vollendeter Einfahrt liegen blieb. Dadurch kam der van Berlin kommende V-Zug 196, fahrplanmäßig 9.58 in Dresden Neustadt, vor dem Block Nr. 30 zum Halten. Seine letzten Wagen standen in der Nähe der Brücke am Riesaer Platz. Auf diese Wagen fuhr der au» Leipzig kommend« V-Zug 13, fahr planmäßig 10.18 in Dresden-Neustadt, auf. Darüber, wie es möglich war, daß der Führer des V-Zuges 13 in die vom Berliner Zug besetzte Strecke einfuhr, obwohl die Strecke den unmittelbar nach dem Unfall angestellten amtlichen Ermittlungen zufolge gesperrt war, können erst die im Gange befind lichen weiteren Erörterungen endgiltigen Ausschluß geben. Die Geschwindigkeit de» Leipziger Zuges war schon in folge der Warnstellung des Vorsignal» etwas ermäßigt worden, jedoch noch groß genug, eine verhängnisvolle Wirkung auszuüben. Von den Reisenden de» Leipziger Zuges sind glücklicherweise nur wenige, «nd auch diese nur leicht, verletzt worden. Dagegen sind von dem Ber liner Zuge, von dessen Wagen mehrere vollständig zer trümmert wurden, 31 Reisende getötet und 30 schwer verletzt worden. Al« leicht verletzt sind bis jetzt 29 Per sonen gemeldet worden. Die Namensfestitellung ist noch nicht beendet. Bis jetzt konnten nur sestgesteltt werden als getötet: Frau Kapellmeister Pcmbauer (Dresden), Frau und Tochter des Lokomotivführer» Gäbler (Dresden).— Die Feuerwehr meldet: Zu dem Eisenbahn zusammenstoß am Riesaer Platz wurde die gesamt« Be rufsfeuerwehr einschließlich der dienstfreien Mannschaften 10 Uhr 15 Minuten abends gerufen. Es wurden (nach der letzten Zusammenstellung) inegesamt 33 Tote, 35 Schwer- und eine größere Anzahl Leichtverletzter au» den Trümmern geborgen. Die Toten wurden mittel« Kraft- wagen nach dem St. Pauli-Friedhof gebracht, während die Verletzten mit den Krankenwagen nach dem Friedrich, städt» Krankenhaus befördert wurden. Eine Frau ist kurz nach der Einlieferung ihren Verletzungen erlegen. Die Tätigkeit erstreckte sich bi« vormittag» in die elfte Stunde. Dresden. Die Anmeldungen zur Teilnahme an der Tagung für Jugenddankarbeit sind fo zahlreich einge- gangen, daß der große Saal de» Vereinshause» bereit» überfüllt wird. Verspätet eingehende Anmeldungen können daher kaum noch aus Berücksichtigung rechnen. — Im unmittelbaren Anschluss« an di« 4. Konferenz di» Deutschen Krippenoerbande» wird da» Ministerium de» Innern für den 8. Oktober zu einer Ersten Sächsischen Landrstagung für Wohlfahrtspflege einiadrn. Sie soll Di« -»«cheritz-Zeitung» »scheint täglich mit Aus- nabme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis mertellähr- lich einschliebl. Zutragen 2,4V M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich 80 Pf. Einzel-Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Postboten sowie ustsere Austräger nehmen Be- stellungen an. ausschließlich der Säugling«- und Klrinkinderfürsorge ge widmet sein. Diese Gebiete der Wohlsahrtspslege verdienM die besondere Ausmerksamkeit oller derer, denen die Zukunft^ unseres Volkes und Vaterlandes am Herzen liegt. — Die Gültigkeitsdauer der von der Stadt Dresden j ansgegebenen Gutscheine über 50 Pf. ist bis zum ZI. Dezember 1919 verlängert worden. — Der neue Oberbürgermeister von Bautzen, Niedner, bisher Stadtrat in Chemnitz, wurde vom König zum Mitglied der sächsischen Ersten Kammer ernannt. Sein Amtsoorgänger^ Oberbürgermeister a. D. Kaeubler, hat der Ersten Kammer 17 Jahr« lang ang«hört. Rotzwein. Die städtischen Kollegien haben beschlossen, den Kriegsrentenempsängern mit weniger al» 1900 M. Einkommen die städtische Einkommensteuer für 1SI8 zu : erlassen. Borna. Die Stadtverwaltung hat die im westlichen Weichbild der Stadt gelegene, 30 Acker sassende Halde der Braunkohlenwerke Borna käuslich für 21800 Mark er- - worben und plant auf derselben einen Stadlpark mit Heidenhain anzulegen. Wurzen, 22. September. Heute vormittag erfolgt« ' auf dem Domplatz die Einweihung des von einigen hoch gesinnten Bürgern geschaffenen Lutherbrunnen». D« Feier wohnten bei die Domherren, der Oberhofprediger v. Dibelius aus Dresden, die Spitzen der Behörden und Vereine mit ihren Fahnen. An die Feier schloß sich in > der Domkirche ein feierlicher Gottesdienst an. Hier hielt z v. Dibelius die Festpredigt. Die Stadt trug Flaggen- ; schmuck. — Die städtischen Kollegien beschlossen die La«- preise vom 1. November ab auf 26 Psg. pro Kubik meter zu erhöhen. 7^. Z Leipzig. Unangenehme Folgen hatte ein fideler Metz- adend für den Inhaber de» Kaffees Keck. Ihm wurde die Schankkonzession entzogen, weil er es zugelassen hatt«, k daß in der Nacht zum 2. März 1918 unter Uebrrschreitung - der Polizeistunde zwei Meßfremde in seinem Lokal eine ! Zeche von 1100 Mark, in der Hauptsache sür Wein und > Sekt, gemacht hatten, so daß beide angetrunken waren. Der Stadtrat zu Leipzig war der Meinung, daß in dem Verhalten des Wirtes ein schwerer Mißbrauch der Schank- r Inserat« w«ck>«n »E 20 Pf., folche au» m Amtsyauptmanns« mit IS Pf. die Spa! oder deren Raum b< net. Bekanntmacku auf der ersten Seite von Behörden) die gespaltene Zeile 65 L0 Pf. - Tabella und komplizierte Jns<^«» mit entsprechendem Anse , schlag. — Eingesandt, ' redaktionellen Telle, di»' Spaltenzeile SO Pf. ) Kaetottsln wrrdrn Mittwoch de« 28. d. M. vormittags von 9—12 Ahr im Bauschuppen auf dem Plane an diejenigen Einwohner abgegeben, die Kartoffelmarken noch im Besitze haben. Stadtrat Dipvoldiswalde. 84. Jahrgang ' —