Suche löschen...
Dresdner Journal : 26.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189905263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-26
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 26.05.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zrrs-ncr Mmnal 18SS Freitag, den 26. Mai abends Amtlicher Teil sträflich« Eitelkeit und vr. Vostel. Klopfleisch. Nichtamtlicher Teil. Luuss md Wissenschaft. Musiker sehr bemüht au« dem alten Geleise heraus» Wind«, der bei früheren Aufführungen den nunmehr an Treue im Großen nicht »u erwarten Nicht« andere«, al« > Selbstsucht ist e«, wenn ein Ab die eine Thttigkeit soviel wert wie di« andrr«, die in bescheidener Stille sich vollziehende soviel wie die zu einem glanzvollen Enderfolge führende Da« gilt in«» besondere von den Pflichten de« Volk«vatreter«. Wer die Treue im Kleinen nicht kennt, von dem ist auch die zukommen, in«brsondere durch freiere Formbehandlung und Harmonik. Ihr musikalischer Satz ist gewählt, da» wünschen, daß alle künstlerische Kraft und aller Eiser, die für ein solches Werk eingesetzt werden müssen, zum dauernden Gewinn eine« deutschen Drama« fuhren, da zu den wenigen Dichtungen der zweiten Hälft« de« neun zehnten Jahrhundert« zählt, die sich den großen klassischen Schöpfungen vollberechtigt anreihen Ad Stern. halb de« letztvergangenen ist, vielmehr erne Art vr« Amr, durch Hrn Nens, ve» römischen Legaten „Sonnenaufgang" von Brambach, „Rheinwein" von Aemiliu« BarbuS durch Hrn Bauer (der, wenn ich L. Kempter und „Festgesang an da» deutsche Lied" (dem Zeitbetracht»»ge« eixes U»bkfa»ge«tv. Neue Folge HI. Ein Stimmungsbild au» dem Reichstage. Wer außerhalb de» Parieigetriebe» steht, kann sich nicht darüber täuschen, daß unserem Vaterlande schwere innere Gefahren drohen. Alle», wa» hierüber schon in können Unfertlgkeiten und ungünstige Einzelheiten um so weniger beeinträchtigen, als unser Hoftheater in der Lage ist, die „Maccabäer" vorzüglich zu besetzen In der That recht eigentlich zu gelte«, und in l häuften sich jene kleinen Mißgeschicke. De« bedeutende» Eindruck der Ludwigschen Tragödie Gestalten zu den besten zählen dürfen, die sie überhaupt geschaffen haben Die Maccabäermutta Lea tritt un» in der Wiedergabe durch Frl. Ulrich in all der Größe, mit all dem reichen inneren Leben, dem ergreifenden tragischen Widerspruch, daß die weiseste der Frauen zugleich die thörichtste der Mütter ist, wie sie der Dichter geträumt hat, lebendig vor Augen, und bi« »um erschütternden Schluß bleibt die Gestaltung auf gleicher Höhe. Hr. Waldeck erschien gestern stimmlich nicht völlig di«poniert, nicht«destoweniger bleibt sein Judah ein« Grstalt voll Mark, voll glücklicher Einzelbelebung, den hindurch- gehende» Zug schlichten, scheinlosen Heldentum« hat der Künstler ausgesaßt wie wenige Darsteller Neu besetzt war die Rolle de« Mattathia« durch Hrn >urüubi,u»»»«ebübr«n: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift SV Pf. Unter „Eingesandt" die Zelle SV Ps. Vei Tabellen- und Zifsnnsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: Königliche Expedition de» Dresdner Journals Dresden, Zwmgerstr. 20. Fanspr..«nschlub:Nr.ir9L En»e««u«re», Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Mtntftertnm» be» Kultus uub öffmtltche« Unterricht». Zu besetzen: eine ständige Lehrerstelle an der Schule in Oeltnitz i. Erzaeb. Kollator: der Gemeiaderat daselbst. Mit dieser Stelle ist eia Ansangs- gehalt von >000 M und eine persönlich« Zulage von 200 M. bi- zum Inkrafttreten der neuen, zur Zeit in Beratung stehenden EehaltSstaffel verbunden. Bisheriges stasfelmäßiges Höchstgehalt 2300 M. Außerdem werde» als WohnnngSgeld iso M. sür einen unverheirateten und 210 bi» 250 M. für einen verheirateten Lehrer gewährt. Anderwärts verbrachte Dienftjahre können bei der Anstellung in Anrechnung gebracht werden. Bewerber wollen ihre «eniche mit Zeugniste» bi» spätestens zum 10. Juni an de» Kollator einreicheu. bat, dessen Wirkung ma» namentlich an der gesteigerten Frische und Füll« der Stimmen erkennt Die statt liche Sängerschaft entfaltet« in ihren gestrigen Vor- träge« soviel Kraft al« Weichheit de» Klange«, durch gängig Wohllaut und in den Bässe» ein« besonder« Au«. gi«bigkeit. Sie sang mit nahezu tadellosa Intonation, mit rhythmischer Schlagfertigkeit, auch mit sehr sicherer Beherrschung de« Piano«; ste folgt« jedem Wink ihre» regsam«, tüchtigen Leiter» und erfreute so durch frisch« und fein« Bewegung im Au»drucke. Da» lediglich auf » «pell»-Gesang zugeschnitteve Pro* gramm enthielt «eben zwei köstlich.» Volkslieder» und dem eine« verwandte» Ton anschlagevden Thore „Am Ammer, fee" »0» F. Langer dre» größere Kompositionen: äan<e verrät in beide» Fällen ein gediegene« Können der Verfasser. Nur um da» Melodische ist e» nicht so gut be stellt, und gerade mit mehr Melodie und weniger Kunst wäre den poetischen Vorwürfen wohl bester brizukommen gewesen, al» mit dem Aufwand im umgekehrten Verhältnis Immer hin fehlt beiden Chören nicht Stimmung und Auf schwung in einzelnem, dem v Baußnerschen auch nicht di« volle Klangwirkung, während in dem Stücke Kempter» zwar manche« eigenartig klingt, vielfach aber nicht die günstigsten Stimmlagen verwendet find und ei» dem Textinhalt teilweise wirdersprechende« graue« Kolorit vor herrscht. Al» Solisti» wirkte Fra« Fleischer.Edel mit. Die wohlbekannte jung« Säugerin «achte die«mal einen -Lu stigeren Eindruck, al» «» ihr bei dem letzten Auftreten im Vaein«hau«saale gelungen war. Di« so gesunde, schöne Stimme kam gestern in gesanglich und künstlerisch mehr durchgebilbeten Vorträgen zu rechter Geltung. Dennoch erwie» e» sich von neuem, daß Frau Edel» eigentliche Stätte di« Bühne ist. Für groß« Erfolge im Konzert- faal, wo ma» wesentlich schärfer hört, mangelt ihr zur Zeit »och die volle Blüte der Gefa»a«kunft, der feinste Duft seelische» Empfind«». E« ist viel Frische», Natürliche» und Sympathisches in ihrem Gesang«, aber sie vermag »icht nrfa zu erwärmen und hinzureiß« ?hr Veste« gab sie i» der Ari« „Tlöcklein im Thale" a»» „Eurvamh, " und i» dem Lied« „Sehnsucht" von H. Hofmann Der Leiter der „Liedertafel", Hr. v. vaußnern, begleitete ste am Klavier wärtigen Auftritte in Widerspruch mit der Würde der Körperschaft, die au» diesen Wahlen hervorgehen soll. Da» RnchSwahlgrse» verlegt den Schwerpunkt der Wahl in die auf einer niedrigen Bildungsstufe stehenden Volt»- maflen, e» fördert damit den ohnedie« vorhandenen Drang der unteren Volk»klafi« nach Ungebundenheit und da» Be- «ehren, die Herrschaft über die anderen Volk»klaflen an sich zu reißen. Folg« davon ist, daß b«i jeder Rach»- lagSwahl der Durchschnittswert de« Rrich»tag» an sitt lichem Gehalt und staatsmännischer Befähigung um ein« Stufe tiefer finkt Nur so konnte eS geschehen, daß di« fei«rliche Einweihung de« neuen R.ichstagspedäuoe« durch eine Kundgebung der Ordnung«feinde gestört wurde, die jeden Vaterlarrd«freund auf da» schmerzlichste berühren mußte und da» Deutsche Reich vor den Augen de» Au«- lande» bloßgestellt hat. Da» Bewußtsein der schweren Verant wortung, dre auf der Gesamtvertretung unsere» Volke» ruht, scheint einem großen Teile ihrer Mitglieder abhanden ge- kommen zu sem, und zwar nicht bloß den ausgesprochenen Gegnern der heutigen Gesellschaftsordnung, sondern vielen anderen, die solche Gegner nicht sein wollen. Allerding« scheinen nicht alle Sitzungen de« Reich«- tage« nach außen hin von gleicher Wichtigkeit zu sein, gleichen Anspruch auf die Teilnahme der Mitwrrkend« zu erheben, die Arbeitslust in gleichem Maße anzuregen. Nicht alle bieten einen Stoff, der die Gäste auf den Zu- Hörerbänken fesselt und unterhält; nicht alle geben den Abgeordneten Gelegenheit, mit einer Rede zu glänzen und den Beifall der Menge zu gewinnen. Wenn «» sich um Regelung de» Gefchäft»gange» im Hause, um Ver teilung der Arbeiten, um Vorbereitung der Beschlüsse über die Vorlagen handelt, kann der Verlauf der Be den früheren,Leitbetrachtungen" zu lesen war, ist inzwischen bestätigt worden. Die Lage hat sich seitdem sogar verschlimmert. Da« zeigen die Fortschritte de, Sozialdemokratie und de« Umstürze«, die geradezu unverständige Auffassung de« Zwecke« und der Befugnisse der Volk«Vertretung, die kläg- lich« Zerrissenheit de» Parteiwesen«, der Mißbrauch de« Verein«, und VasammlungSrechte», da« Verhalten de« Reichstage« gegenüber den wichtigsten Fragen der Gegenwart >a, dieser R«ich»tag Welch hohe Aufgabe und Stell una ist ihm durch die ReichSuerfafsung zugewiesen. Nach dieser soll da« Deutsche Reich ein unter den vunde«- fürste» und freie« Städten geschloffener ewiger Bund sein zum Schutze de« Bund«»-GebieteS und de« inner- halb desselben giltigen Rechte«, sowie zur Pflege der Wohlfahrt de« deutschen Volke«. Innerhalb diese« Bundesgebiete« übt da» Reich da» Recht der Gesetzgebung nach Maßgabe der Verfassung und mit der Wirkung au», daß die Reichsgesetze den LandeiSgesetzen Vorgehen. Die Gesetzgebung aber wird au»geübt durch den Bundesrat und den Reichstag. Im Bundeirate find die Bunde», regierunaen würdig vertreten durch ihre Bevollmächtigten. Ihm soll bei der Gesetzgebung zur Seite stehen der au» gewählten Vertretern de« gesamten Volke« gebildete Reich», tag, dem zugleich bei der Feststellung de« Reich«hau»halt« und bei der Entlastung de« Reichskanzler« über die Ver wendung der Reich«einnahmen eine bedeutung«volle Mit wirkung übertragen ist. Da« deutsche Volk könnte wohl erwarten, daß der Reich«tag wegen seiner hohen und verantwortlichen Auf gabe au« den sittlich und geistig hervorragendsten Männer« de« Vaterland«« bestehe, daß er in der Erfüllung seiner Pflichten ein Muster hingehendster Treue und Arbeit«, freudigkeit darstelle und selbst m der äußeren Form der Geschäft-behandlung eine Hoheit und Würde bewahre, die dem Vertrauen der Auftraggeber «tsvricht und dem Deutschen Reiche die Hochachtung und Ehrerbietung der mit ihm verkehrenden Staaten und Völker sichert Inwieweit hat nun da» Verhalten de» Reichstage« in der neuesten Zeit diesen Erwartungen entsprochen? Schon die Kämpfe, unter denen jede Rnch»tagtwahl sich abspielt, stehen wegen der nicht selten gebrauchten un- lauteren Mittel und de, durch diese veranlaßten wider» sprechungen und Abstimmungen recht trocken und lang weilig erscheinen sür die Mitarbeiter wie für die Zu hörer. Aber Gleicht« kommt in jedem Amte, bei jedem Unternehmen vor. Ein großer Teil der vorbereitenden Arbeit ist »ach ihrem ersten Eindruck undankbar, bildet aber doch ein unentbehrliche« Glied in der Kette der Ver richtungen, durch die schließlich etwa« Bedeutende« zu stände aebracht wird Vom Standpunkte der Pflicht ist Konzert. Zur Feier ihre« sechzigjährigen Bestehen« gab die Dre«dner Liedertafel am Mittwoch vor zahl reichen Angehörige« und Gästen ei» Konzert im Gewabe- hauSsaale E« war ein knappe«, gewählte« Programm, da« in künstlerisch sehr befriedigender Weise «»«geführt wurde. Die Leistungen bekundete», daß der Verein inna- Jahrzehnt« nicht stehe« geblieben BerjüngungSprozeß durchgemacht tragöbie „Die Maccabäer", nach zweijähriger Pause, al» neueinstudiert bezeichnet werden. Da« große und schwierige Werk, mit seinen hohen Anforderungen an Zusammenspiel und Massenwirkung, setzt, um im Fluß zu bleiben, Wieder holungen ohne so lange Zwischenpausen vorau« und muß, wenn e« längere Zeit nicht gesmelt ist, namentlich um der VolkSscenen willen, in der That neu einstudiert werden. Und so herzlich willkommen die Neuaufnahme dieser Tragödie jedem sein muß, der ein Herz sür die wahrhaft lebensvollen Schöpfungen der neueren deutschen Dichtung, wie für den Ruhm unserer Hofbühne hat, so hätte man doch wünschen mögen, der Vorführung, die in so weit vorgeschrittener Spielzeit erfolgt, wären noch einige Proben vorangegangen. E» erschien Manche» unsichrer, al» gut ist, die gewaltige« Ensemblesce«e« de» Trauerspiel» wäre« zum Teil nicht belebt genug, namentlich einer der Höhe- punkte der „Maccabäer", der Schluß de» mächtige» zweiten Akte«, kann, wenn er völlig glückt, noch ganz andere Wirkungen Hervorrufen. Mit einem und dem andern kleinen Mißgeschick muß die Darstellung eine« solchen Werke» immer rechnen, für die reiche Phantasie eine» großen Hm. Eggerth übageaangm« Antiochu» Eupator spielt«. Dichter» und dir reale Bühne scheint die Schillersch« Sein Mattathia» entsprach dem Wesen de. Gestalt, und Sentenz: Leicht beieinander wohnen di« Gedanken, Doch hart i« Raume stoßen sich die Sachen ist darauf hingewiesen worden, daß für die beiden großen Rollen der Lea und de» Judah, di« da» Werk tragen und bewege«, vorzügliche Kräfte, wie Frl. Ulrich und Hr. Waldeck, zu Gebote stehen, di« beide die genannten sind alle Voraussetzungen vorhanden, bei noch größerer Belebung der Mafien, die freilich außer der Hingebung und Sorgfalt der Regie, an der e« Hr Lewinger ja nicht fehle« läßt, auch etwas gute» Glück bedarf, eine Verkörperung der Dichtung zu erzielen, die zu den Glanz leistungen de» Dre»dn«r Schauspiels zählen würde Schon bei der Aufnahme der „Maccabäer" im Winter von 1897 DaS Ministerium de» Innern hat dem Kranken- und BegräbnißunterstützungSvereine der Stadt Groitzsch, eingeschriebener HülfSkasse, bescheinigt, daß sie auch nach Einführung des II. Nachtrages vom 25. März 1899 zu ihrem Statute vom I.Juni 1893, vorbehalt lich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des tz 75 des KrankenversicherungSgesetzcS vom 15. Juni 1883 in der Fassung vom 10. April 1892 genügt. Dresden, am 23. Mai 1899. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Professor Prell in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehenen Kronen orden 2. Klaffe, sowie da» ihm von Sr. Majestät dem Könige von Italien verliehene Comthurkreuz de» Orden- der Krone von Italien annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Senat-Präsident beim Reichsgericht Maßmann in Leipzig da- ihm von Sr Königl. Hoheit dem Herzog-Regenten Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin verliehene Groß- komthurkreuz ^de» Großherzoglichen Hau-orden- der Wendischen Krone annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Schuhmachermeister Franz Laver Braun in Bautzen die ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehene Jubiläums- Erinnerung»-Medaille annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kaufmann Oelßner in Leipzig die ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland verliehene goldene Verdienst-Medaille, am AndreaS-Bande zu tragen, annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kunstglaser Seifert m Dresden die ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Fürsten von Bulgarien verliehene Verdienstmedaille annehme und trage. Königl. Schauspielhaus. — Am 25. d. MtS.: „Die Maccabäer". Trauerspiel in fünf Akten von Otto Ludwig. (Neu einstudiett) Mit mehr Recht al« bei anderen dramatischen Werken durfte eine Wiederaufführung von Otto Ludwig« Meister de« Reichskanzler« nicht ausgenommen, wurden nur mit Lachen angehört; der Bericht über die Rede de« Sozialdemokraten Auer verzeichnet nicht weniger al« zwanzigmal „Heiterkeit" und „Große Heiterkeit". Jede Fraktion — für die« undeutsche Ding hat d,e deutsch« Sprach« erfreulicherweise kein Wort — wußte an der Vorlage zu nörgeln und zu mäkeln, jede wollte sie nur annehme«, wenn gerade ihre Anträge durchginge«; da« traurige Ende der spaßhaften Verhandlung war di« Ablehnung der Vor lage. Üeber die Giltigkeit oder Ungiltigkeit einer Wahl wurden stundenlange Reden gehalten; die Bunde«vorlagen kamen darüber in« Hintertreffen. Schließlich mußten sich die Bunde«regierungen überzeugen, daß dieser Reich«tag weder die Fähigkeit noch den Willen mehr besaß, eine gesetzgeberisch« Thätigkeit au«zuüben; sie sahen sich ge nötigt, auf die Beratung der Börsenreformvorlag« u«d de« Gesetzentwurf« zur Bekämpfung de« unlauter» Wettbewerb« zu verzichten So traurig hatte bi«her noch keine Tagung de«Reich«tag« geendiat. Und so nur konnte e« aefchehe«. Beznasprets. Für Dresden vierteljährlich: » Mark 00 Pf, bei den Kaisa- lich deutschen Postaustalt« olerlriitgillchsMatt; außer- halb des Deutsch« Reiche- Post. und Slempelzuschlag Einzelne Nummern: 10 Pf. Erscheine»: Täglich mit Ausnahme da Sona- und Feiertage abends Sernspr.-«n,chl»ß:Rr.ir»» Lagesgeschichte, Dresden, 26. Mai. Au» Anlaß de» Geburtstage» Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August fand gestern Nachmittag in der Prinzl. Villa zu Wachwitz Familientafel statt, an welcher Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen und Prinzessinnen de» Königlichen Hause» teilnahmen. De«tfche» Reich. * Berli«. Ihre Majestäten da Kaiser und die Kaiserin trafen gestern nachmittag um 5 Uhr mittel« Sondazuge« in Kassel ein und wurden von da Be völkerung mit Jubel begrüßt. Am Bahnhof war« Prinz Friedrich Leopold von Preußen mit Gemahlin, Oba- präfident Graf Zedlitz-Trützschler, der kommandiae«de General v Wittich und die Spitzen da Behörde« zum Empfange anwesend An da Ehrenpforte, die am Um gang da Mus«m«straße errichtet war, hatten die Ver treter de« Magistrat« und der Stadtverordneten sich va« sammelt. Da Vizebürgermeista vr. Endemann begrüßte Se. Majestät den Kaisa mit einer Ansprach« und bot Ihm d« Willkommentrunk da Stadt Kassel dar. Se Ma;esiät dankt« mit herzlichen Wort«, wobei Allerhöchst- derselbe ungefähr sagt«: Er ainnae Sich mit Ver gnügen au« Seiner Jugendzeit, daß Kassel eine Stadt sei, in welcher auch Musik und Gesang eine besondere P'iege erhalt«; de»halb habe Er Kassel zum Orte diese» erst« Sängaturnia« gewählt Kassel brauche vor ander« Städten in keina Weise zurückzusteh« Die Vorbereitungen, welche die Stadt getroffen habe für dies« Wettstreit, von dem Ihm berichtet worden sei, sei« dankenSwat reiche Er danke dafür da Bürgerschaft Kassel« und bitte den Vizebürgermeista, der Bürgerschaft die» mitzuteil«. Unmittelbar hierauf über reichte da Etadtvaordnetenvorsteha Kommerzienrat Pfeifa der Kaiserin eia Bouquet au« Marechal Niel-Ros« mit eina kurzen Ansprache; die Kaiserin dankte huldvoll. Unta d« Kläng« da Musik und dem Jubel da Be völkerung fuhr« die Majestät« in das Schloß; die Kriegavaeine, die Feuerwehr und die Schulen bildet« Spalier. — Abend« 8 Uhr fuhr da« Kaiserpaar bei da Festhalle für d« Sängerwettstreit vor und wurde am Eingänge zur Kaisal. Loge vom Festkomitee und zwanzig Ehrenjungfrauen begrüßt. Mit einer poetischen Ansprache wurde der Kaiserin ei» Blumenstrauß überreicht. Beim geordneter da bescheidenen Arbeit, die zunächst im Still« und Klein« gethan w«rd«n muß, au« dem Wege geht und nicht eha auf da Bühne erscheint, al« bi« e« Ge legenheit giebt, entweder ern« Trumpf für seine Pattei au«zuspielen, oda mit eina vermeintlichen Mustaleistung von Beredsamkeit aufzutreten, die nur zu häufig mehr dem Ehrgeize de« Rrdnn« al« dem Wohle des Lande« dient Und wer vermag wohl zu sag«, welcher Teil da Arbeit bei einem Wake, auch bei dem de« VolkrvatretaS, da wichtigste, da auSschlaggebtnde sei? Lehrt nicht die Geschichte durch unzählige Beispiele, daß ostmal« Kleine« die Wiege de« Groß« ist, daß aus gering« Ursachen bedeutende Wirkungen havoraeh«? Wer sich damit bnuhig« wollt«, daß solche« doch nicht alle Tage geschehe, und daß eine kleine Unterlassung nicht« auf sich hab», da sollte doch bedenk«, daß die ganze Sicherheit de« Eis«bahnverkehr« abhängt von da genauen Ausführung tausend unscheinbara Handgriffe und welche» Unheil au» da Vernachlässigung eine« einzig« von dies« «tstehen kann. Im Reichstage tritt da Zusammenhang zwischen Nachlässigkeit und Schad« nicht so handgreiflich hervor wie bei da Sisenbahn und dem Maschinenbetrieb; aba er besteht deSweg« doch Wenn eine Vorlage, die d« Zweck hat, öffentlichen Uebelständ« abzuhelfen oda da« Gedeih« gewisser Erwab«zweige zu fördern, bloß des halb nicht verabschiedet «ad« kann, «eil da Reichstag nicht beschlußfähig war und wcil die Mehrzahl da Lu»- erwählten de» Volk« ihre Privatangelegenheiten d« öffent lichen Pflichten vorzog oder vielleicht statt im Reich»tog»- saal« in da Weinstube oda de« Biahause saß, seufzen i« Lande Hunderte von Famili« noch jahrelang unter Entbehrungen und Verlust« In dieser Beziehung hat schon da vorletzte Reich«tag eine große Schuld auf sich geladen und sein Anseh« im Volk« schwer geschädigt. Noch niemals ist bisher seine Tagung so unfruchtbar valauf«. Nicht eine einzige Vorlage von Bedeutung ist zu stände gekommen Und doch war dem Reichstage Stoff in Fülle gebot« zu eina segensreich« Thätigkeit Da» Mißvahältni» da Ueda- Weisungen au» d« RrichSeinnahm« an die Lunde»staat« zu d« Matrikularbeiträgen da Bundesstaat« an do« Reich hatte eine bedenkliche Unsicherheit in die Finanz« daß a eine recht bedenkliche Einbuße alitt« hat an da Achtung, d«m Vertrauen und da Teilnahme de» Volke». In sonst gutaefinnt« und maßvoll geleiteten Tage»blättan ahob« sich Stimmen da tiefsten Entrüstung üba die Wottbrüchigkat und Pslichioergei'enheit eine» großen Teil» der Abgeordnet«; dm heutig« Parlamentariern, hieß e», sei die Fähigkeit zu ernster Arbeit Valoren gegang«; von aanz ernster Seite wurde der Vorschlag gemacht, „man solle da» Parlament doch lieba übahaupt zu Hause last«". In dem sich täglich wiederholenden kläglichen Schauspiele da Beschlußunfähigkeit wurde ein sehr be redte« Anzeichen de« bedauerlich« Vasall« erblickt, dem da deutsche Parlamentari»mu» unterliegt. Bei den Sitzung« in Balin, wo e« galt, für da» Wohl de» Rache» zu arbeiten, li«ß sich die Mehrzahl da Abgeord net« vermiss«; bei der Eröffnung de« Nord-Ostseekanal», wo e» etwa» zu seh« gab, auch auf Reichskost« gut ge gessen und getrunken wurde, warm sie beinah« vollzählig erschien« Der Ton, da gegenüber dem Deutschen Reiche jüngst in da Botschaft Grover Cleveland« an d« 54 Kongreß da Vereinigt« Staat« Nordamerika« angeschlagen wurde, läßt erkenn«, daß Deutschland« Anseh« i« AuSlande baeit« gesunkm ist. Die» spricht auch die „New-Dorka Staat»zeittmg" unumwundm au« in den Wort«, man müsse da amerikanischen Presse d« Eindruck entnehm«, daß da« Deutschland da 90 a Jahre dem amerikanischen Volke lange «icht mehr so imponiert, wie e« da« Deutsch land der 70er und 80a Jahre gethan hatte Dafür hab« wir un« bei dem vong« Reichstage zu bedank« Da jetzige Reichstag hat etwa» besser gearbeitet, dafür aba bei Behandlung da Militärvorlage eine bedenkliche Seite da Fraktioniwittschaft gezeigt. nicht irre, früher den Am« gab), haben am Gesamt- Vereine zur Feier seines Jubiläum« gewidmet) von eindruck keine Aendnung havorgebracht; die guten Leist- W. v Baußnan Während Brambach zum Teil noch in ung« des Frl. Politz (Naemi), da Har« Dettmer dm Liedettafelstil zurückfällt, haben sich die zwei andam (Sunon), Franz (Eleazar), Wien« (Jojakim), Müller -------- * (Simei) sind be, d«n früheren Aufführungen gebührend havorgehoben worden, und man kann schließlich nur Verhältnisse da Bundesstaaten gebracht. Eine baldige Abhilfe erschien dringend nötig. Da Reichstag hat d,e te es geschehen, daß di« Barlage, welche diese Hilfe bringen sollte, nicht zu stände Reich»tag»gebLude» durch gebracht Da Gesetzentwurf zur Abändaung da Stras- prozeßordnung, bei dem eS sich um Wiedazulaffung da Berusilng und um Entschädigung für unschuldig Verurteilte handelte, wurde gleichfalls nicht zu stände gebracht. Ab gesehen von dm Sozialdemokraten s«lba warteten alle Kreise da Bevölkerung mit Sehnsucht auf daS Zustande kommen da Umsturzvorlage. Bei da Beraiung dieser ernsten Sache ging e« im Reichstage recht lustig ha. Die Wichtigkeit der Vorlage konnte wohl niemand be streit« Aba die meist« Red«, selbst die Erklärung« nur da« könnte in Frage kommen, ob nicht in dem letzt« W Aufschwung« d«« Stabend«», nach Judah« Erhebung, da >ßm sich die Sach« da Seist de« Herm üba ihm ist, auch Vollklana und der gestrig« Aufführung Gewalt da Stimme noch einmal wiederkrhren sollen. Alle sonstig« Nein« Aendaung« da Besetzung, die Urbanahme de« jugendlich« Joarim durch Frl Gerda,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite