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Memuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. « I n s e r a t e tosten die Sp altenzeile oder deren «bonnenientsprets einschließlich zwei illustrierter < llt ! N N s i» », /ß NH «1»1.1«H 1t I Naum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf. ach.sei.igen kill N-llam-n 20 Pß Ann^hn^ K< in- nu- Grotzölsa, Obernaun-orf, Hainsberg, Somsdorf, Cokmannsvorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher PublikationSlraft für amtliche Bekanntmachniuien. ^nmmer 45. zwar nicht, wer das Zerstörungswerk ange- richtet hat, es besteht aber kein Zweifel, daß Kirchennachrichten von Rabenau. Mittwoch, den 15. April, vorm. 11 Uhr Beichtvorbereitung dec Neukonfirmierten. — Donnerstag, Gründonnerstag dm 16. April von Vorm, halb 9 Uhr an, Beichtanmeldung i. d. Sakristei. Vorm. 9 Uhr Beichte u. Abeiid- mahlSfeier für die Neukonfirmierten, deren An gehörige u. sonstige Gemnndeglieder. — Frei tag, den 17. April. Karfreitag Vorm, halb 9 Uhr Beichte, Vorm. 9 Uhr Gottesdienst und. Feier d. heil. Abendmahls. Predigtt. Jes. 53,1 — 7 — Folgende im Grundbuche für Bor las auf den Namen des Carl Robert Flechsig ein getragene Grundstücke sollen an Ort und Stelle in Borlas Brandkataster 2 am 5. Juni 1908, vormittags halb 11 Uhr, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigerl werden: 1- Blatt 1, nach dem Flurbuche 25 Hektar 80 Ar groß, auf 60 425,85 Mark einschließlich dcS Inventars geschätzt. DaS Grundstück ist ein Gut. ES besteht aus folgenden Kulturarten: Gebäuden, Hofraum, Garten, Wiesen, Gräserei, Feld, Wald, Teich. 2. Blatt 52, nach dem Flurbuche 5 Hektar 31,z Ar groß, auf 6800 Mk. geschätzt. DaS Grundstück besteht aus Feld und Wiese. Beide Grundstücke stehen in wirtschaftlichem Zusammenhänge. — Ueber das Thema: „der Zweck und die Bedeutung von Talsperrenanlagen hielt der Vorstand des Talsperreubureaus zu Malter, Herr Reg.-Baumeister Sorger, im Bauwissenschaftlichen Verein „Motiv" in Dresden einen Vortrag. Er führte aus: Die Anlage hat sich zur Eindämmung der wilden Weißeritz als dringend notwendig erwiesen. Bei dem Hochwasser von 1897 sind in diesem Flußgebiet 19 Menschen ums Leben gekommen, 64 Flußwehre, 130 Brücken und 320 Häuser zerstört worden. Der damals eingetretene ge samte Schaden beziffert sich auf etwa sechs Millionen Mark. Wesentliche Vorteile bieten die Talsperren außer dem Hochwafferschutz durch die Kraftgewinnung, die Trinkwasserver sorgung, die Aufbesserungen von Ländereien, die Speisung von SchiffahrlSkanälen und die Aufhöhung des Niedrigwassers der Flußläufe zum Nutzen der Schiffahrt, der Industrie und Landwirtschaft. Durch das Niedrigwasser tritt häufig die Verseuchung des Grundwaffers ein, die nicht selten Epidemien verursacht. Schon im 16. Jahrhundert führten die Spanier Slau- Vorrichtungen auf, die sich noch heute bewähren. Vorbildlich auf diesem Gebiete wurden jedoch die Franzosen; die Amerikaner gehen in der Technik noch einen Schritt weiter und führen die Talsperren auch in eisernen Konstruktionen auS. Unsere deutschen Ingenieure können mit allen anderen ihres Faches konkurrieren. Die Talsperre bei Malter umfaßt ein Nieder- schlagSgebiet von 104 Quadrat-Kilometern mit einem Speicherraum von 9 Mill. Kubikmetern. Die Staumauer wird in einer Höhe von 35 Metern errichtet, die in der Sohle 35 Meter, in der Krone 5,50 M-ter stark ist. Die Tal sperre bei Malter, die nach langjährig ge sammelten reichen Eifahrungen errichtet wird, dürste einen Kostenaufwand von 4 Millionen Mk. erfordern, die von Interessenten nach dem Gesetz von 1855 aufgebracht werden. Ihr für unser gesamtes Wafferwirlschaftsleben inter essanter Bau schreitet rüstig fort. — In Lauenstein war im ersten Klas senzimmer der Schule durch eine schadhaft ge wordene Heizanlage ein Balken- und Dielen brand entstanden, der leicht größere Ausdeh nung hätte aunehmen können. Die Rauch entwickelung im ganzen Hause war eine so große, daß die im ersten Stockwerk wohnenden Lehrer nur durch die Fenster ins Freie ge langen konnten. Nach großer Anstrengung gelang eL dem Schulhausmann und rasch her beigeeilten Feuerwehrmanuschaften, zu dem Feuerherd zu gelangen und durch Anwendung eines Apparates und einer Schlauchanlage den Brand zu dämpfen. Der angerichtete Schaden soll nicht groß sein. — Vermißt wird seit dem 8. dss. Monats die Tochter einer Familie in Kleinzschachwitz. Sie hat an diesem Tage die Wohnung der Eltern verlassen, um nach Dresden zu fahren, ist aber spurlos verschwunden. Die Vermißte ist 25 Jahre alt, von schlanker Figur. — König Friedrich August nahm am Sonnabend vormittag auS Anlaß des 25- jährigen Jubiläums seines Eintritts in das Leib-Grenadier-Regiment eine Parade des Re gimentes ab. — Die Schuhmacher-Gehilfen Dresden- Dieser ist wesentlich erhöht, und ist es nicht ausgeschlossen, daß es zu einem Lohnkampfe kommt. Der neue Tarif sieht eine neunstün dige Arbeitszeit vor und erstrebt eine bis 40 Prozent betragende Lohnerhöhung. — Kleine Notizen. — Frau verw. Beuschkin in Schneeberg hat der Stadt 45 000 Mark vermacht. — Durch übermäßigen Genuß von zerstoßener Muskatnuß versuchte sich in Loschwitz eine etwa 50 Jahre alte Dienstperson aus Lebensüberdruß zu vergiften- Sie wurde noch lebend dem Johannstädter Krankeuhüuse zugeführt. — In einer Maschinen fabrik zu Zwickau wurde ein 16jährigec Schlosserlehrling aus Schönfels von dec Trans mission erfaßt und unzähligem»! herumgeschleu dert, wobei er immer init den Beinen auf den Boden aufschlug. Der Verunglückte wurde ent setzlich zugerichtet ins Krankenhaus gebracht. — Auf eine höchst eigenartige Weise kam vor einigen Tagen ein auf der Marienstraße wohn hafter Uhrm. N.-Dresden zu Schaden. MilSelbst- rasieren beschäftigt, erlitt er einen Ohnmachts anfall, so daß er zusammenbrach. Bei dieser Gelegenheit drang ihm nun das Rasiermesser in den linken Oberarm und fügte ihm eine be trächtliche Verletzung zu. MillelS.deS städtischen Unfallwagens mußte er dem Friedrichstädter Krankenhause zugeführt werden. — Zwei aus der Besserungsanstalt Bräunsdorf vor etwa 14 Tagen entwichene 14 und 15 Jahre alte Burschen, ans Auerbach und Leipzig stammend, trieben sich seit ihrer Flucht km Vogtlands um her. In Rodewisch wurden sie verhaftet. Hier bei stellte sich heraus, daß die Burschen in Falkenstein, Auerbach und Ellefeld verschiedene Einbrüche begangen halten. In Falkenstein hatten sie u. a. aus der Ladenkaffe eines Schokoladengeschäfts einen Beutel mit 30 Mk. Inhalt gestohlen. — Emen Schädelbruch und andere schwere Verletzungen erlitt der Hilfs- feuermanu Klöden in der Hartwigschen Färberei in Hainichen. Ec war dem Schwungrad der großen Dampfmaschine zu nahe gekommen. — JnOl beruh au geriet in der Obermühle der Arbeiter Zöppel in die Transmission und wurde gelötet. — Bei Crossen a. d. M- schnitten sich im Walde zwei Brüder Nuten ab. Der 14- jährige Knabe Kretzschmar wmf auf Ersuchen seinem 12jährigen Bruder das offene Taschen messer zu. Dieses traf aber den Knaben ins linke Bein und verletzte die Schlagader. Trotz alsbaldiger ärztlicher Hilse trat der Tod des Knaben durch Verblutung ein. — In Pirna erlitt eine seit längerer Zeit kranke Klempnersfrau, während sie ihr drei Monate altes Kind in der Badewanne baden wollte, einen Ohumachtsanfall. Als der Mann nach Hause kam, fand er die bewußt lose Frau in der Stube liegend vor. DaS Kind in der Wanne war tot, es war ertrun ken. Am Mittag bereits hatte die Frau einen Anfall gehabt, der die Folge ihres Schwäche zustandes war. — In einer Metallwarenfabrik inDreS- d en - Johaunstadt geriet vor einigen Tagen der Gelbgießerlehrling Göhler, Sohn eines Schuhmachermeisters, beim Auflegen eines Treib riemens unversehens iu die Transmission, wo bei ihm der rechte Arm vollständig vom Leibe gerissen wurde. Dem Verunglückten mußte der Armstumpf unterhalb des Schultergelenkes amputiert werden. — Einen schweren Traum muß ein Weber in Glauchau gehabt haben, der mit verletzter Hand auf der Hauptwache erschien und die Anzeige erstattete, er sei während des Schlafes im Bett überfallen und mit einem Messer be arbeitet worden. Da er versicherte, daß der Eindringling sich noch in dem verschlossenen Hause befinden müsse, begaben sich zwei Schutz leute an Ort und Stelle, konnten aber weder den Messerstecher, noch sonst etwas Verdäck- haben den seit 1905 gültigen Lohntarif für tiges entdecken. Statt dessen bemerkte man, den ersten Mai gekündigt und einen neu aus- daß eine Scheibe des Fensters, an dem das gearbeiteten Tarif den Arbeitgebern überreicht. Bett stand, zertrümmert war. Der Mann weiß er im Traume die Scheibe selbst zerschlagen und sich auf diese Weise die Verletzungen bei gebracht hat. Dem unruhigen Schläfer will das zwar nicht recht in den Sinn, der Befund der verwundeten Hand und alle übrige» Um stände lassen aber keinen anderen Schluß zu. — Wegen verschiedener Unregelmäßigkeiten die er sich bei Ausübung seiner Praxis zu schulden kommen ließ, wurde am Freitag in Leip zig auf Veranlassung der Staatsanwaltichaft der Rechtsanwalt Hans Burde in Haft ge nommen. Burde war bis vor kurzem beim König!. Land- und Amtsgericht Leipzig zuge lassen. Er wurde indes auf seinen Antrag in der Liste der dort zugelaffenen Rechtsanwälte gelöscht. — In einem Vororte Leipzigs kam bei dem Kirchenexamen mit Konfirmandinnen der Herr Pfarrer auch auf den bekannte» Spruch auS der Bergpredigt zu sprechen- „Wachet n. betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet: denn der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach!" DaS aufgerufene Mädchen Elise G. schien aber in großer Aufregung und Befangenheit zu sein ; denn in ihrer Unruhe sagte sie beim Hersagen genannten Spruches am Schlüsse: „Denn der Geist ist willig aber das Fleisch ist teue r." Kaum hatte sie das letzte Wort ge sprochen, so ertönte ein minutenlanges lebhaftes Lachen selbst der Pfarrer mußte über diese höchst zeitgemäße und hochkomische Variation jenes guten und altbewährten Bibelspruches mit in das Lachen einstimmen. — Der aus dem Stadtkrankenhause in Waldheim entsprungene Zuchthäusler, Kut scher Dienstknecht Richard Wenzel auS Schleif reisen in Altenburg fit im Jahre 1900 vom Schwurgericht Zwickau wegen versuchten Tot schlags und einer großen Anzahl Einbruchs diebstählen zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, von denen er noch vier Jahre zu ver büßen hat. Ec hatte damals in allen Gegenden Deutschlands äußerst verwegene Einbrüche ver übt und war dabei auch »ach Zwickau gekom men, wo er vo» dem frühere» Krimiiialschutz- mau» Dörr festgenommen wurde. Hierbei hatte Wenzel einen Revolver gezogen und auf Dörr geschossen, ihn aber nur leicht verletzt. Sodann richtete Wenzel die Waffe gegen sich und ver letzte sich ziemlich schwer am Kopfe, sodaß er längere Zeit im Stadtkrankeichause in Zwickau verpflegt werde» mußte. Jetzt befand sich Wen zel im WaldHeimer Kraiikeuhause, wo er sich einer Operation hat unterziehen müssen. Trotz dem die Operalionswunde» kaum verheilt sind, hat es Wenzel doch verstanden, dort auszu- brechen, und es ist auch noch nicht gelungen, seiner wieder habhast zu werden. — Der Schutzmann Schauer in München, der im Dezember v. I. den Studenten Moschel bei dem Versuche fiiner Festnahme erschoß, wurde nach dreitägiger Verhandlung vom Schwurgerichte freigcsprochcn. — I» Lemberg gab ein Mann auf de» Statthalter Grafe» Potocki, während er Audienzen erteilte, drei Nevolverschüsse ab, durch die der Graf tötlich verletzt wurde. Er starb bald darauf. Der Täter ist ein rulhe- nischer Student, namens SiczinSkh. Fernsprecher: Amt Deuben 114. Dienstag, Veil 14. April IW8. Kernsprecher: Amt Denben 114. 21. Jahrgang ' - ' — --—^-71— -'17^7 ...7 17- 7."-- -- — .. H. -lut Nab una fer«. Nabeuau, den 13. April. — Der Tag der Konfirmation liegt hinter uns. 91 Kinder unsrer Kirchfahrt, 46 Knaben und 45 Mädchen sind unlrr Glockengeläut ein- gesegnet worden. Gott geleite die junge Schar aus ihrer Ausfahrt aus dem Hafen der Kind heit in das Meer des buntbewegtcn Lebens mit seinen mancherlei Klippe» »»d Stürmen. Wir grüßen die junge Schar mit dem Worte der Dichterin: Nun schreitest du von der geweihten Schwelle Hinaus ins Leben, das dich ruft zur Pflicht, Dein junges Auge strahlt in HoffnuirgShelle Von Kampf und Zweifel weiß dein Herz »och nichts. Du fühlst die Hand des Herrn auf deinem Haupte, — -l Ihm glüht dein Herz, von seiner Huld beglückt. O, das, dir niemand deine Krone raubte, Der Unschuld Krone, die dich heute schmück!. — Nach wiederholt geflogenen Einigungs- Verhandlungen wurde die wegen Differenzen in der Arbeitszeit-Einteilung von den Stuhl- fabrikanten von Rabenau, Groß- u. Kleinölsa am 2. April erfolgte Arbeiter - Aussperrung auf gütlichem Wege beigelegt und die Arbeit heute Montag in alle» Betrieben wieder ausgenommen. — Der hiesi g e Gewerbeverei» besichtigte - am Sonntag die Ausstellung der Zeichnungen bon unserer Fach- und Volksschule, die wäh- . rend der Prüfungstage einen HauptairziehungS- dunkl bildeten. Wohl jeder wird den Fort- anerkennen, der von Jahr zu Jahr be- ^"lbar ist. Besonders ist der Fortschritt im A'chnen nach der Natur zu beobachten. Daß ^er auch das frühe Auftreten der Pinsel- libungen gute Früchte zeitigt, bas sieht man an den Arbeiten der Oberklassen. Vor allem iß aber hervorzuheben, daß der Zeichenunter- 'icht, der früher sehr oft für Lehrer und Schüler eine Last war, jetzt von den Kindern iub und wert gehalten wird. — Wie verlautet, wird sich in nächster M in Rabenau wieder ein zweiter Arzt "w^rlasseu und zwar Herr Dr. med. Albers aus Hochheim a. Main. . — Eine hier und in der Umgegend ^ß'Us bk^unte und beliebte Persönlichkeit, , Musikdirektor Jahn in Dippol dis- a I h e, ist „ach kurzer Krankheit am Freitag gestorben. — Der April hat sich bisher von einer wenig angenehmen Seile gezeigt. In vauler Reihenfolge bescherte er uns Kälte und u»de Lenzeslü te, Regen, Schnee und anders ^hk. Husten und Schnupfen sind wieder an Tagesordnung, und wo immer Zwei zu- annnentreffen, man wird sie über das Wetter Impfen hören. Den ruppigen April aller- mngs rührt das kaum; ihm gegenüber gibt nur ein Mittel: Abwarten und Grog trinke». — Die Störche scheine», wie aus Cos- geklagt wird, immer seltener zu werden. ^' dortiger Gemeinde, die beinahe 3000 Ein- ^hner zählt, ist im vergangenen Monat kein ^ßiger GeburtSsall zu verzeichnen gewesen. . — Pfarrer Jentsch in Mohor n geht ^nächst in Ruhestand. Sein Amtsnachfolger s Mde Pastor Grumbt in Grumbach i Eczg. I 7- Der Dresdner Lehrerverein behandelte kzlich die Frage, ob die öffentlichen'O st e r- ! tun gen beizubehalte» oder abzuschaffen ,mn>. J„ der Abstimmung war man ein» . »mig für die Abschaffung dieser Pcü- die unnötig und zwecklos seien. — Ein Geschäftsmann in De üben halte . kdeiholt die Wahrnehmung machen müssen, ihm aus seinen Niederlagräumen Seife, ,»ter usw. gestohlen wurde. Dieser Tage er- , Me er einen 12jährige,1 Knabe» aus Deu- welcher einen Handkorb voll Seife gepackt . ^amit velschwinden wollte. Ec wurde von ^chutzmannschaft in Empfang genommen ° leugnet frühere Diebstähle.