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o » Bezugspreis: vierteljährlich z,2o Mark frei ins kjans. I« der Geschäftsstelle abgebolt viertel- jährlich i Mk. Einzelne Nummer ;o pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. 0 — 8 Unterlmktungs- unä Nnzeigeökntt Anzeigenpreis: Für die »einspaltige Korpus. Zeile oder deren Raum w pfg- — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit. Zeile 2» Pfg. Anzeigenannahme bi» p Uhr mittag». Beilagegebühr nach Vereinbarung. rnit wSchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". DrMk mit Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Dkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Gkrilla. Nummer 60 Sonntag, den 25. Mai WZ s2. Jahrgang Amtlicher Teri. Bekanntmachung. Uebung der Pflichtfeuerwehr findet Sonntag, den 25. Mai d. I. früh 7 Uhr vor dem Gaschofe zum schwarzen Rotz statt. Die dienstpflichtigen Mannschaften haben unter Anlegung der Binden an der Uebung teilzunehmen. Unent chuldigies oder ungerechtfertigtes Fernbleiben wird nach ß 18 der Feuer löschordnung bestraft. Ottendorf-Okrilla, den 19. Mai 1913 ver gsrsitzenae se; PeimMverbaMr. .Mier, Semeinüevsrltana. OertUches und Sächsisches. Gtttndorf-Vkrilla, 2-z. Mai Mz. — Am morgenden Sonntag findet zum ersten Male in der geräumigen Markise des Friedrich Wilhelm-Bades Kino-Vor stellungen des hiesigen Stern-Kinos statt. Der Leitung desselben ist es gelungen, zu diesen Vorstellungen das in allen größeren Städten mit beispiellosen Erfolg aufge- nrmmen Drama „In Nacht und Eis" (Der Untergang der Titanic) zu besorgen. „In Nacht und Eis" bringt eine Fülle neuer Momente der Dramatik und steht mit seinen drei Akten einzig in seiner Art da. Alle Szenen sind von packender und erschütternder Wirkung. Außer diesem großem Seeroman kommt noch das reich haltige Wochenprogramm zur Vorführung und ist in diesem dafür gesorgt, daß auch der Humor zu „seinem Rechte kommt. Darum, wer einige wirklich unterhaltende Stunden verbringen will, der gehe morgen ins Kino! — Am morgenden Sonntag begeht im Gasthof zum schwarzen Roß in festlicher Weise der hiesige Kgl. S. Miliiärverein die GeburiStagfeier Se. Majestät des Königs. An der Feier, die in Konzert mit nachfolgendem Ball besteht, beteiligt sich auch der Ortsverein. — Am vergangenen Donnerstag wurde dem al« Lohndoten und Waldarbeiter im hiesigen Forstrevier angestellten Herrn Robert Mierrll in Würschnitz die ihm von Sr. Maj. dem König verliehene Friedrich August-Medaille in Bronze durch Herrn Forstmeister Schneider in Gegenwart der dortigen Waldarbeiter und der Kgl. Förster Klitz>ch und Wendschuh über reicht. Herrn Mlerell, der sich auch im hiesigen Orte allgemeiner Beliebtheit erfreut, aber wünschen nur, daß er sich noch recht lange der ihm zu'eil gewordenen Auszeichnung erfreuen mö^e. — Mit geringen Mitteln, mit Lust und Liebe kann ein wirklicher Garten- und Blumenfreund froh werden im Besitz eines schönen Hausgärlchens. Garten- freude kann dem Geringen zuteil werden I Dienen doch nicht etwa die beliebten, nich- tigen und oft so kostspieligen Genüsse zur Erhebung und Beglückung des Menschen, sondern gerade vor allem die Freude an der so reichen Gottesnaturi So ein Gang täglich vor und nach der Arbeit oder wenigstens am ruhebringenden Sonntage in ein wohlgevflegtes, wenn auch oft noch so bescheidnes Gärtchen, mit einer Ruhebank versehen oder gar mit einem Läubchen, welche Freude! Das bringt nicht nur der Familie mancherlei Erleichterung durch Erzielung von etwas Gemüse und Obst, sondern den lieben Kindern einen Spielplatz und einen schon früh geweckten, hingebenden Sinn für das Schöne! Nichts ist, was die Menschen mehr veredelt und den Familiensinn be ¬ lebt, was gerade an den Sonntagen — wo sonst immer nur gefragt wird: „Wo geht's heute hin?", die Familiengemütlichkeit und gegenseitige Innigkeit Hervorruf;, als ein Hausgarten oder wenigstens ein Plätzchen im Felde, ein sogenannter Schrebergarten vor den Toren der Großstadt. Dabei ist eine Wanderung in unserem wunder baren Frühlingswald mit seinem jungen herrlichen Grün und seinem weiten Blick auf Berg und Tal mit Maikräutern, Maiglöckchen und Anemonen ein besonders festlicher Genuß, um dann daheim am stillen Abend noch frische Luft zu genießen. Nach allgemeiner Erfahrung belebt auch nichts so sehr eine angenehme Nachbar schaft als der Garten, durch die Erteilung von Rat und Austausch von Pflanzen und Blumen. Gartenfreude schließt uns ferner gern zusammen zu Obst- und Gartenbauvereinen. Gartenfreude ist eS schließlich auch, was unsere lieben Kinder erfüllt, wenn sie in einem Eckchen etwas säen oder ein Blümchen pflanzen dürfen. (AuS dem praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau Frankfurt a. O.) Dresden. Noch Unterschlagung von über 15000 Mark zum Schaden eines hiesigen Rechtsanwaltsbüros ist der 33 jährige Kanzlei vorstand Friedrich Emil Weigel geflohen. Es wird vermutet, daß Weigel sich nach Berlin geflüchtet hat. — Die Kriminalpolizei Dresden konnte am Donnerstag die Leipz ger Polizei verständigen, daß sich Weigel bestimmt in dem dortigen Preußerzäßchen aushalte. Die Leipziger Polizei nahm die Fahndung aus und ver haftete den Defraudanten, der nur noch 1000 Mk. von dem unterschlagenen Melde bei sich halte. — Nach Unterschlagung von 500 Mark flüchtig ist der am 5. Lep'ember 1897 in Naußlitz geborene Kiufmannslehrling Paul Grundmann. — Die Königliche Kreishauplmannschasl Dresden Hal dem Hausdiener Traugott Johannes Mocker in Kamenz für die von ihm am 20. Januar d. I. mit Mut und Ent schlossenheit bewirkte Rettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens in der Elbe eine Geldbelohnung bewilligt. — In der Laubengang. Frage hat nunmehr das Ministerium des Innern das letzte Wort gesprochen, indem es die Genehmigung zu der Aluchilinienändirung an der Wilsdruffer Straße in der Form erteilt hat, wie sie von den städtischen Körperschaften aus Anlaß des Neubaues der Löwenapolheke beschlossen wurde. Der Ausführung des Baues mit den geplanten Laubengängen stehen nunmehr keinerlei Hin dernisse mehr im Wege, nachdem auch die fämtlichen gegen die Fluchtlinienänderung er hobenen Widersprüche zurückgewiesen sind. Die Gegner des Laubengangprojektes geben aber trotz dieser Enüch.'idung keine Ruhe. Sie sammeln weiterhin Unterschriften für Petitionen und wollen eventuell die Entschei dung des Königs anrusen. v Radeberg. Zur Erinnerung an die tapfere Teilnahme des ehemaligen Komman- danten der früher hier in Garnison gewesenen reitenden Artillerie Propsthayn an der Schlacht bei Bautzen hat das Osfizierkorps der reitenden Abteilung in Königsbrück durch eine Abordnung auf dem Grabe des kühnen Soldaten einen Lorbeerkranz mit Widmung niederlegen lassen. Auch der Kirchenvorstand hat das Grab des Mitkämpfers für Deutsch, lands Besreiung schmücken lassen. Kamenz, Der gewiß nicht alltägliche Fall, daß drei Schwestern gleichzeitig in den Stand der Ehe treten, ereignete sich im nahen Orte Schönbach. Drei Töchter des dortigen Wirt schafte- und Mühlenbesitzers Kleber feierten am Sonntage gemeinsam ihre Hochzeit. Bautzen. Einer argen Milchpantscherei ist man im nahen Camina bei Radibor aus die Spur gekommen. Dem dortigen Molkerei pächter war es schon seit längerer Zeit aus gefallen, daß die ihm von einigen Landwirten der Umgegend gelieferte Milch außerordentlich wässerig war. Er ließ die Milch von einem Chemiker untersuchen, wobei sich herausstellte, daß sie in der Tat stark verwässert worden war. Der Molkereipächter nahm zunächst noch Rücksicht auf seine Lieferanten und er- klärte sich bereit, die Sache auf sich beruhen zu lassen, wenn die Landwirte sich bereit er klärten, den Schaden, der ihm erwachsen war, zu tragen. Diese weigerten sich aber und beschuldigten sogar den Pächter, die Milch verdünnt zu haben. Dieser hat die heikle Angelegenheit nunmehr dem Gericht übergeben, Zittau. Die Kinematographen-Steuer- ordnung der Stadt Zittau hat durch eine Entscheidung der Kreishauptmannschaft zu Bautzen eine einschneidende Aenderung erfahren. Die Ende vorigen Jahres in Zittau eingeführte Kmemalographimsteuer war bei der Kreis- hauptmartnschast zu Bautzen mit der Begrün dung angefochten worden, daß es unzulässig sei, die Kinematographensteuer zugleich mit der den Unternehmern außerdem auferlegten sogenannte., Vergnügungssteuern zu erheben. Die KceiShauplmannschast hat nunmehr ent schieden, daß die Vergnügungssteuer, die bei einem der Kinematographenbesitzer über 1400 Mark jährlich betrug, in Wegfall zu kommen habe, da in der Auferlegung beider Steuern eine unzulässige Doppelbesteuerung liege. Der Betrag, den die jetzt noch im Betriebe befindlichen drei Kinematographen- Theater infolgedessen weniger an die Stadt- kaffe abzusühren haben, beläuft sich aus etwa 3 000 bis 4 000 Mark jährlich. Die Stadt wird infolge dieser Entscheidung auch eine nicht unerhebliche Summe an die Kinemato graphenbesitzer wieder hsrauszahlen müsseu. Oybin. Tie Verhaftung des Besitzers des Waldsanatoriums Oybin, über die schon berichtet wurde, ist, wie von einer dem An- staltsbcsitzer nahestehenden Seite mitgeteilt wird, infolge einer Anzeige vorgenommen worden, die von einem Besucher der Natur- Heilanstalt bei der Staatsanwaüschast erstattet worden ist. Diese Anzeige, gegen die bereits an zuständiger Stelle Beschwerde eingelegt worden ist, steht mit der seinerzeit vom Be zirksausschuß ter Amtshauplmannschast Zittau beschlossenen Schließung der Anstalt nicht in Zusammenhang. Der Anstaltsdetrieb wird unter der ärztlichen Leitung des Herrn Sanitälsrats Dr. Weber weitergeführt. Tharandt. Die 11 jährige Tochter des Geschirrführers Bewald iu Obercunnersdors hatte sich am Waschhaus-Kessel zu schaffen gemacht. Der Decket glitt zur Seite, und das Mädchen stürzte rücklings in daS kochende Wasser. Das Kind wurde in lebensgesähr- lichem Zustand ins Krankenhaus gebracht. Marienberg. In der letzten Stadt verordnetensitzung in Marienberg lag ein An trag aus Aufhebung der Polizeistunde vor. Zur allgemeinen Ueberraschung wurde bekannt gegeben, daß der Stadtrat in seiner Sitzung am 16 d. M. die Aufhebung der Polizeistunde beschlossen hat. Die Einführung der Polizei- 'tunde hatte teilweise ziemlichen Unwillen in der Bürgerschaft erregt. Mittweida. Ein Großfeuer brach heute morgen in dem alten dreistöckigen Gebäude der mechanischen Weberei von Backofen u. Sohn in der Weberstraße aus. Das Gebäude wurde ein Raub der Flammen. Mit dumpfem Krachen stürzten die Saaldecken mit den Maschinen zusammen. Der angestrengten Arbeit der gesamten Freiwilligen und Pflicht« feuerwehr gelang es, die in der Nähe befind lichen und stark gefährdeten Wohnhäuser sowie den neuen Teil des Fabrik-Ctablissements vor Brandschaden zu bewahren. Ein Feuerwehr mann wurde von einem herabfallenden Dach schiefer verletzt. Vermutlich ist das Feuer durch Kurzschluß oder durch Heißlausen eines Elektromotors entstanden. Der Betrieb der Firma wird in dem neuen Fabrikgebäude fort geführt. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Heinrichsort. Aus Furcht vor Strafe war ein 12 jähriger Schulknabe in Heinrichs- ort seinen Ellern entlausen, er hatte sich mit 10 Mark Geld, Schnellfeuerzeug, Taschenlampe, Messern usw. ausgerüstet und auch einige Tage im Walde genächtigt. Zwickau. Die Strafkammer Zwickau verurteilte den 18 Jahre alten Barbier Aurich aus Leipzig-Schönefeld, der im Jahre 1911 aus der Kstche zu Zschorlau bronzene und silberne Leuchter gestohlen, auch das Gottes haus in ärgster Weise geschändet und noch eine große Anzahl Gelegenheitsdiebstähle aus« geführt hatte, wegen schweren Diebstahls in zwei Fällen, Sachbeschädigung und Religion-- vergehen, sowie wegen einfachen Diebstahls in 20 Fällen zu 2 Jahren 10 Monaten Ge fängnis. Plauen, i. V. Die Eröffnung der ersten staatlichen Krasiwagenlinien sand unter leb hafter Anteilnahme der Einwohnerschaft in Plauen i. V. statt. Am „Tunnel" hatten sich in der achten Stunde zahlreiche Personen eingesunden, um der Abfahrt der Wagen bei zuwohnen. Der Wagen Plauen—Oberlosa— OelSnitz war von 14 Fahrgästen besetzt. Der Wagen Plauen—Rodewisch—Eibenstock war bereits am „Tunnel" vollbesetzt; hatten doch 17 Personen Gelegenheit genommen, die erste Fahrt mitzumachen. — An den Folgen einer Gehirnerschütterung ist der Soldat Hofmann der 8. Kompanie des 134. Infanterie-Regiments in Plauen verstorben. Der Verstorbene ist am 18. Mai außerdienstlich verunglückt, wie eS heißt, durch einen unglücklichen Sturz, und zwei Tage danach verstorben. Oberwiesenthal. Hier wurde ein ge wisser Fiedler aus Glauchau verhaftet. Der Verhaftete, der schon längere Zeit wegen Un terschlagung gerichtlich verfolgt wurde, weilte seit mehreren Wochen in Oberwiesenthal und Umgebung als „Kurgast", stellte sich als Beamter der Staatsanwaltschaft Leipzig oder als RatSassessor aus Dresden vor und wußte sich Zutritt zu gesellschaftlichen Kreisen zu verschaffen. Den gesellschaftlichen Verkehr nützte er dazu aus, unter Gebrauch des alten Tucks mit dem „verlorenen Portemonnaie" alle möglichen Leute „anznpumpen". Von Oberwiesenchal verlegte er schließlich seine „Tätigkeit" nach Tellerhäuser, wo er jedoch kein Glück hatte. 8le:ch-5eifenflocken AMöSNner ksdeberg flsdederger,,ll)olken"-Reifen