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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ß mit Zutragen: einzeln« Nummer 1v Rpfg. s :: Gemelnde-Verbands-Girokonto Nr. S :: t Fernsprecher: Amt DlppoldiSwal-e Nr. 40S I :: Postscheckkonto Dresden 12S48 :: Netteste Zeitung Kes Bezirks Diese- Matt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannfchafk, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde ' Anzeigenpreis: Dl« 48 Millimeter breite - - Mullmeterzeile 8 Rosa.: lm Terttell die 93 - 7 Millimeter breit« MIlllmeterzelle 18 Rpfg. 7 7 :: Anzeigenschluß: 1v Uhr vormittags. :: - : :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: : Nr.196 Sonnabend, am 22. August 1936 102. Jahrgang Nus der Heimat «n- -em Sachjmta«- Dippoldiswalde. „ A r - N i - L i ch t s p l e l r ". Vor 25 Jahren schloß einer der berühmtesten russischen Dichter und Erzähler — Tolstoi — die Aügen für immer. Seine Ro mane, seine Dramen, die doch in ganz anderem Milieu, un ter ganz anderen Voraussetzungen geschrieben wurden, als sie für Europa maßgeblich sind, zeugen in der Lebendigkeit ihrer Problematik noch heute davon, daß dieser Dichter nicht weltfremd und verträumt war, wie man sonst so gern von Dichtern glaubt, sondern gerade von Wirklich keitsnahe, stzine Menschenkenntnis machen den größten Reiz seiner Werke aus. Seine „Anna Kare nina" ist M einem seiner meist gelesenen Bücher der Weltliteratur geworden. Es wurde bereits einmal stumm verfilmt und nun zum zweitenmal als Tonfilm mit Greta Garbo und als Gegenspieler Fredric March ver lebendigt. Anna Karenina erhielt auf der letzten Biemale in Venedig den höchsten Preis, die „Coppa Mussolini", für den besten Film des Jah res. — 3m Beiprogramm läuft ein herrlicher Natur-Kul turfilm „Die Weltstadt der Tropen" — Brasiliens Hauptstadt Rio de Janeiro, die mit Recht als die schönste und herrlichste Stadt der Welt bezeichnet wird. — Die Ufa-Tonwoche ist wiederum hochinteressant. Wir sehen Bilder vom Bürgerkrieg in Spanien, vom Besuch Lind berghs in Berlin, von der Tagung für Freizeit und Erho lung in Hamburg, bei der 40 Nationen der Welt vertreten waren, vom großen Rennen auf dem Nürbergring, von der Ankunft der USA-Olympiakämpfer in Hamburg usw. — Ein Sonder film, „Olympia 1936, läßt einen großen Teil der Olympischen Spiele mit seinen Feierlich keiten miterleben: Die Eröffnung der 11. Olympischen Spiele durch den Führer, den feierlichen Einmarsch der Teil nehmer der Nationen, die Wettkämpfe selbst. Wer wollte diese Aufnahmen nicht sehen? Dippoldiswalde. Gestern kannte Schuhmachermeister Hugo Jäckel seinen 80. Geburtstag feiern. Daß dies bei ihm, der jahrzehntelang im Dienste der Stadt als Stadt verordneter, längere Zeil auch als Vorsteher des Kolle giums, und in seinem Berufe als langjähriger Obermeister -gewirkt hak, auch Mitglied der Gewerbekammer war, der noch viele andere Ehrenämter bekleidete, teilweise noch be kleidet, daß das Anlaß für viele war, diesen Festtag ganz besonders festlich zu gestalten,^ kann nicht Wunder nehmen. Und dem Jubilar, der geistig noch außerordentlich rege ist und der an allem Geschehen in weitestem Maße mit In- teresse keilnimmt, dem nur die Füße den Dienst versagen so wie sie sollen, dem war es eine Freude, soviel teilnehmende Freunde zu finden. Stellv. Bürgermeister Werner beglück wünschte ihn im Namen der Stadt und überreichte ihm eine Geburtstagsgabe. Bezirks-Innungsmeister Müller, Dres den, hatte von der Handwerkskammer den Auftrag, ein be sonderes Glückwunschschreiben der Kammer zu überreichen. Mit herzlichen Glückwünschen überbrachten noch weiter Schreiben der stellv. Obermeister der Schuhmacher-3nnung Dippoldiswalde, Schuhmachermelster Flasche, Glashütte, und der Kreishandwerksmeister Streit. 3n weitesten Krei sen nahm man Anteil an diesem Geburtstagsfeste eines lie ben, für die Geschicke der Stadt immer besorgten Mit bürgers. Eine besondere Freude wird es ihm auch gewesen sein, daß am gleichen Tage sein Sohn, Schuhmachermeister Hans Jäckel, als Obermeister der Schuhmacher-Innung Dippoldiswalde bestellt röurde. Glashütte. Am Donnerskag wellte Landeshandwerksmeister Naumann in Begleitung des Ministerialrats Mühlmann vom Sächs. Wirtschaftsministerium hier. Der Besuch galt vornehmlich der Deutschen Uhcmacherschule, insonderheit dem zur Zeit laufen den Optikerkursus. Die Herren konnten sich von der Zweck mäßigkeit un- dellt hohen Stand dieser Arbeiten überzeugen. Die fachlichen Erläuterungen dazu gaben Oberstudiendirektor. Dr. Giebel und Optikermeister Schuster. Auch war Bürgermeister Gotthardt zugegen. Glashütte. In einer anfang der Woche stattgefundenen Schlußsitzung -er Ortsgruppe Glashütte des ehem. Flottenverelns fand die Abrechnung über den noch vorhandenen Kafsenbestand statt. Nach Erledigung einiger noch offener Verpflichtungen wurden von dem Rest 100 der hiesigen NSV zur Verschlk- kung von erholungsbedürftigen Kindern an di« See und 40 .A.« -er hiesigen Volksschule zugewiesen für Eintrittsgelder an bedürf- Protest in Moskau und Madrid Gegen die rote Rundsunlhetze Berlin, 22. August. Der deutsche Botschafter in Mos- j au uud der deutsche Geschäftsträger in Madrid haben bei >en diesbezüglichen Negierungen wegen der verhebenden ! rud verleumderischen Propaganda der Rundfunksender legen Deutsche aufs schärfte protestiert. i * Die deutschfeindliche Propaganda des bolschewistische» Rundfunks hat sich seit Beginn des spanischen Bürgerkriegei ins Maßlose gesteigert. Was die sowjetrussischen Sendei in den letzten Wochen an Lügen- und Hetzmeldungeu übei Deutschland verbreitet haben, spottet jeder Beschreibung Jede friedliche Erklärung, die die Reichsregierung tros aller Bedenken gegenüber der Aufrichtigkeit der Neutra litätsabsichtcn anderer Staaten im Nahmen der divloma tischen Verhandlungen abgibt, wird von Sowjetrutzlanf aus in eine angebliche Begünstigung der spanischen Rattos nalisten durch Deutschland umgebogen. Der allen völke* rechtlichen Bestimmungen hohnsprechende Angriff der rote» Piratenschiffe aus den deutschen Dampfer „Kamerun" wirs von der sowjetrussischen Rundfunkpropaganda zu neuH Hetze gegen Deutschland benutzt. Neuerdings haben sich dll aus Sowjetrußland nach Spanien entsandten bolschs wistischen Agenten der gesamten spanischen Rundfunk Propaganda bemächtigt, so daß auch von hier aus dil übelste Hetze gegen Deutschland verbreitet wird, die sick namentlich gegen die in Spanten lebenden Deutschen rich tet. Der scharfe Protest der Reichsregierung in Mosla» und in Madrid zeigt der Welt, daß das deutsche Volk it keiner Weise gewillt ist, sich diese hetzerischen Verwun dungen bieten zu lassen. tige Kinder bei Vorträgen, in deren Mittelpunkt die Flotten- und Seegcjchichte steht. Die Ortsgruppe wurde im Jahre 1908 ge gründet. Von den Mitbegründern war am selbigen Abend nur Georg Wolf anwesend. Glashütte. Aufgeboten wurde Kasscnassislent Iohannes Friedrich Mattke mit Metallarbeiterin Hildegard Erika Faust, beide in Glashütte: Mechaniker Bernhard Rudolf Guricke, Ber lin-Wilmersdorf, mit der berufslosen Edith Adolfina Aschen brenner, Glashütte. Schärfstes Vorgehen gegen Verkehrssünder Haftstrafe für jeden Fall angedroht! Der sächsische Staatsmlnister des Innern hak n die Polizeibehörden folgende Verordnung er- isfen: „Die Zunahmeder schweren verkehrsun- äIlein letzter Zeit, die vielfach nur aus Nichtbeachtung der estehenden Verkehrsvorschristen zurückzusühren sind, zeigt, ah trotz aller bisherigen Bemühungen und rmahnungen der Behörden und der sehr zu begrüßenden Mitarbeit der gesamten Presse noch weite kreise der Ver- 'hrsteilnehmer diesen Bestrebungen ablehnend oder leichgültiq geaenüberstehen und den Ernst der Lage nmer noch nicht erkannt haben. Ich ordne deshalb hiermit an, noch strenger als isher gegen fahrlässtae oder leichlisinnige Ueberlretun- en von Verkehrsvorschristen — ganz gleich, ob es sich um iraftfahrer, Radfahrer. Geschirrführer. Außaänger usw. andelt — vorzugehen und bei Feststellung solcher Aebertre- »ngen möglichst strenge Strafen auszuwerfen. Es ist in sedem Aall einer solchen Uebertretung rnstlich zu erwägen, ob nicht von vornherein auf »ast st rase zu erkennen ist. Bis zu einer wesentlichen Besserung der Verkehrsdiszi- lin ist von der Anwendung des abgekürzten Straf- eriahrens möglichst wenigGebrauchzu machen. . Dresden. Wie in der Kampfseit. Zum erstenmm nach der Sommerpause veranstaltete die Alte Garde nach einem Werbemarsch durch die Hauptstraßen mit der alten Sturmfahne an der Spitze in Pieschen, m der ehemaligen marxistischen Hochburg, eine Kundgebung, und zwar wie in der Kampfzeit auf offener Straße. Kreisleiter Walter mahnte zum Zusammenstehen gegen den Ansturm des Weltbolsche wismus. „Wir sind groß, wenn wir einig sind, wir sind stark, wenn wir zusammenhalten, Schulter an Schulter gehen wir mit dem Führer weiter." Samen,. AufdemHeufudersicharn ! In Haus- darf stürzte die aus Bernsdorf stammend« Frau Reinhardt von einem Fuder Heu; sie siel so unglücklich, daß sie sich das Genick brach. Zwickau. OpferderArbeit. In einem Jndustrie- werk in Lichtentanne wurde der Arbeiter Schnappe von einem umstürzenden Eisenträger getroffen; ihm wurde der Brustkorb eingedrückt, so daß der Tod sofort eintrat. Johanngeorgenstadt. Reichskriegsopferführer Oberlindober wird am Sonnabend die Grenzlandsiedlung der NSKOV im Johanngeorgenstadt weihen. Hochkirch. Auf der Reichssiraße Löbau —Bautzen geriet in Breilendorf ein Breslauer Kraftwagen ins Schleudern. Das Fahrzeug riß einen Baum um und stürzte die Böschung hinab, wobei es sich überschlug. Der Fahrer, ein Negierungs baumeister aus Breslau, mußte mit erheblichen Verletzungen ins Bautzener Krankenhaus gebracht werden. Bautzen. Im Zusammenhang mit den im Gange befinde lichen Einebnungsarbeiten am Schühenplahe werden gegen-« wärlig durch die Gesellschaft für Vorgeschichte und Ge-« schichte der Oberlausih auf dem Gelände, das seit 50 Iah-l ren als vorgeschichtliches Gräberfeld bekannt ist, umfang-« reiche Grabungen durchgeführt. Bis jetzt wurden über 2» Gräber mit zahlreichen Gefäßen freigelegt. Die einzelnem Gräber weisen bis zu 30 sehr gut geformte, mit Striche mustern geschmückte Tongefäße auf, die der Billendorfec Kultur, dem Ende der Bronzezeit vor rund 2500 Jahren an gehören. Die Funde zeugen von einem hohen Kulturstand» unserer Vorfahren. Viele Gefäße weisen auf den Einflußj westgermanischer Kultur hin. Neben Ringen und Nadelm aus Bronze, die zum Teil kunstvoll verziert sind, wurde als besondere Seltenheit eine große, durchbohrte malachitfar- bene Tonperle aufgefunden. Funde am Rande des Gräber feldes, auf dem Taschenberg und in Schrebergärten lassem erkennen, daß es sich um ein sehr ausgedehntes Gräberfeld» handelt, das auf eine starke und langdauernde Besiedlung Bautzens vor 2500 Jahren hinweist. Auerbach i. v. Nichtangeseilt,tödlichabge- stürzt. In Gottesbera stürzte der in den 40er Jahren stehende Fabrikarbeiter Alban Röder, der auf seinem Haus eine Esse Dauern wollte, ab Zum Unglück fiel der Essen- köpf, der sich gelost hatte, auf den Abgestürzten. Röder erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit starb. Leipa. Winterton dschaft. Ueber das mittlere Bolzentai ging ein schweres Gewitter mit furcht barem Hagelschlag nieder, der in wenigen Minuten die Ge- ' aend zentimeterhoch mit Schloßen bedeckte. In Sandau stand das^Wasser so hoch, daß der P. kehr lahmgelegt wurde. Obst- und Gartenanlagen wurden vernichtet. In Bensen w". die zweiunddreißig Jahre all« Schwester des Land wirts Rasche, als sie eine Kuh vor >»em heraufziehent.n Gewitter in die Scheune führte, von. Bliß getroste»» .»rau und die Kuk wurden getötet Wettervorherjage -es Reichswetteröimstes Aosgabeork Dresden 1 für Sonntag: Wechselnd bewölkt, zeitweise auffrischend, nur vereinzelt noch Regenschauer, teilweise gewltterartig. Verhältnis^ mäßig kühl. 'Mäßige Winde um Nordwest.