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mi Ausnahme der b E. und Festtage. Preis vierteljährlich IMarlSOPsennige. Hrzgeb.^Dolkssreund JnsertionSgebühreu v,e ge,pattene Zeil« 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Jnse^e 2ö Pscnuigc. Tageblatt für Schnmyenberg und Umgegend. HsMfHhsNff für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Nedaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. M 201. °° Dienstag, den31. August. 1886. » "7^ ' - .77 > - ' " -t m 7 > Bekanntmachung. findet nicht den 6. und 7., sondern den SV. «nd 21. September dieses Jahres statt. SSpig. sowie 2 Uhr, gelangen in Pöhla und 1 Acker Hafer meist- Stöcke, 79 - Lößnitz, am 26. August 1886. 2 Vormittags 10 Uhr als Versteigerungstermin, der 25. September 1886 geblieben sein, wenn er nie einen andern Willen gehabt hätte, als den ihm von Petersburg aus vorgeschriebenen. Aber, während russische Osficiere die neugeschaffene Armee Holzauktion auf Lößnitzer Kirchenwald (Gotteswald und 0„o Hundert buchenes Schlagreifig, 90„„ - Nadelholz- - und 2 Stück Insgemein (1 buchene Schiebebockstrage und 1 dürre Buche) gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auetion bekannt gemacht werdenden Bedingungen ver steigert werden. Nähere Auskunft ertheilt Herr Revierförster Clemm. Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des Bertheilungsplanes anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang verhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts etngesehen werden. Schwarzenberg, am 24. Juli 1886. Königliches Amtsgericht. Fiedler, Aff. hoch, und der Czar ist weit; er regiert durchaus nicht al lein im heiligen Rußland. In Petersburg giebt er einen allgemein lautenden Wunsch zu erkennen; und die Agenten ia Bulgarien lassen ihn durch Mörder und Verschwörer auf Zwangsversteigerung. Das im Grundbuchs auf den Namen Franz Gräfe, früher in Obersachsenfeld, jetzt in Leipzig, eingetragene Grundstück, ein Gasthof, Folium 4 des Grundbuchs für Obersachsenfeld, mit darauf hastender Gasthofsgerechtigkeit, 15700 M. gewildert, mit Echeunengebäude 1300 M. taxirt, 10„ Ar, sowie ein Feldgrundstück 47 „ Ar Inhalt, 500 M. taxirt, soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und ist der 11. September 1886 Im Stoll'schen Gasthaufe zu Oberpfannenstiel so^en Mittwoch, den 1. September a. c. von Vormittags 9 Uhr au, folgende in den Bezirken: Posumentirer, Abthlg. 1, Schwalbenwiesen, Abthlg. 10, Niedere Zwetbrückel, Abthlg. 15, Windmantel, Abthlg. 17, Oberpfannenstieler Rand, Abthlg. 18 und 19 und Lehnstück, Abthlg. 27, aufbereitete Hölzer, als: 10 Rm. fehr gute Nadelholz-Scheite, 16 - geringere - - 4 - buchene Klöppel, 8 - Nadelholz- - ausbildeten, organistrte der Fürst dieselbe aus eigener That- kraft zu einem selbstständigen Heere. Er hob mit Hülfe einer Regierung, die nicht stets ihr Oyr an die Peters burger Couliffe legte, sein Volk auf einen höheren sittlichen Standpunkt; dasselbe fühlte überrascht das Vertrauen zu der eigenen Kraft entstehen und wachsen. Ja, der Bruder des Fürsten heirathete eine englische Prinzessin; und das fachte, wenn auch Alexander vollkommen unschuldig hieran war, das moSkowitische Mißtrauen am meisten an. In der That hatte sich Bulgarien stets durchaus loyal gegen Rußland verhalten; aber es herrscht nun einmal in den panslavisttschen Köpfen die Ueberzeugung, daß alle Slaven, mindestens alle Balkanslaven einzig und allein von der russischen Knute beherrscht und gelenkt werden dürfen, ein Verlangen, dem man stets entgegen halten sollte, alle Ger manen, mindestens alle Germanen der Ostsee-Provinzen und an der Wolga, müßten dem deutschen Reiche unterthan sein. Die rumelische Erhebung vom vorigen Jahre unterstellte diese Provinz, wenn auch völlig ohne dessen Zuthun, dem Scepter Alexanders. Er wagte die aufgezwungene Rolle anzuneh men und, auch ohne die Hülfe der zurückberufenen russi schen Osficiere seine Bulgaren und Rumelioten gegen den serbischen Ueberfall von Steg zu Sieg zu führen und ihnen Ruhm und Achtung zu erwerben. Das war ein tod- würdiges Verbrechen. Obgleich Alexander gern bereit war, den russischen Segen zu erbitten und ein getreuer Bundes- genoffe seines frühere« Gönner- zu bleiben: er wurde schroff zurückgewtesen. Nicht ehrlich verhandeln wollte man in Petersburg mit dem, durch die Tüchtigkeit von Fürst und Volk entstandenen vereinigten Bulgarien; nur skavisch gehorchen sollte das Bulgarien von S. Stefano. „Fürst Alexander muß abgeschafft werden", lautete die Parole. Jetzt begann der russische Rubel zu rollen, und die russischen Emissäre intrigutrten da- Bolk. Man spähte nach einer Blöße; aber der ebenso kluge, wie tapfere Fürst traf mit Takt und Scharfblick stet- da- Richtige. Da Deutschland und Oesterreich einer Entfernung des Fürsten nicht zustimmten, so kühlte sich da- Berhältniß Rußland- gegen die Kaisermächte sehr merklich ab, während die rus sisch französischen Beziehungen immer intimere wurden. Rußland dokumenttrte die Absicht eines nach allen Seiten Tagesgeschichte. Wochenschau. Kaum war unsere vorige Wochenschau mit der, die bulgarischen Angelegenheiten beschließenden Frage: „was mag da noch unter der Decke stecken?" in die Druckerei gewandert, da traf auch schon mit überraschender Schnellig keit als Antwort die Nachricht von der Sofia'er Revolution ein. Dann folgte eine Fluth von immer neuen, sich wi dersprechenden Depeschen, und erst jetzt zu Ende der Woche find wir im Stande, über die thatsächlichen Ereignisse et wa- klar zu sehen. Wenn wir eine gedrängte Darstellung dieser wirklichen Geschehnisse zu geben uns bemühen, so kön nen wir da-, der Eigenthümlichkeit der Verhältnisse wegen, nicht unternehmen, ohne durch unsere persönliche Anschau ung Lücken auszufüllen. Auch vermögen wir nicht zu garanttren, daß die neuesten Nachrichten Werth behalten, bi- diese Zeilen im Druck fertig gestellt sind. Der russisch-türkische Krieg war am 3. März 1878 durch den Frieden von Sct. Stefano beschlossen worden, einen Frieden, der die ganze Balkanhalbinsel den Händen Rußlands überantwortet.. Nach den Stipulationen des selben sollte das vereinigte Bulgarien in seinerMigen Ge stalt ein russischer Vasallenstaat werden, gegen welchen die Türkei eine wirksame VertheidigungSlinte nicht mehr be saß. Eine zum Kriege zwingende Nothwendigkeit hatte in dessen für Rußland gar nicht vorgelegen; dasselbe hatte für ein unbefangenes Auge lediglich einen Eroberung-zug aus- aesührt, um dem ersehnten Ziele, der Einnahme von Kon stantinopel und der Umwandlung de- schwarzen Meeres in einem russischen Binnensee, näher zu kommen. Bet solchen Veränderungen pflegen heut zu Tage die übrigen Groß mächte ein Wort mit zu reden. England fühlte zunächst seine Interessen verletzt, wie es da- überall thut, wo ein anderer Staat seine Handelsbeziehungen ausdehnt. Näher lag die Gefahr für Oesterreich, da- sich bald vor einer, den Osten abschließenden, russischen Zollmauer befunden haben würde, wenn die Pläne de- EzarenreicheS sich ver wirklichten. Indirekt war auch ein Theil de- deutschen Handels bedroht. Unter dem Druck der Mächte wurde daher der Friede von S. Stefano durch den von Berlin ersetzt, nach welchem unter Anderem Rumelten bei der Türkei verblieb, während Nordbulgarien eit« eigene- Fürsten thum unter dem Fürsten Alexander von Battenberg wurde. Dieser, mit dem Hawse Romanow verwandt, war zunächst bet dem damaligen Lzaren Persona grata; er würde das auch wohl beim jetzigen Beherrscher de- nordischen Reiche- Versteigerung. Donnerstag, den 2. September l. IS. Nachmittags l 2 Acker anstehende- Sommerkor«, 1 Acker Kartoffeln bietend gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Versammlungsort: Schramm'sche Restauration in Pöhla. Der Kirchenvorstand. weit nach, als auch sie den Battenberger aufgeben^öllten^ wen» derselbe sich im eigenen Lande unmöglich mache. Augenblicklich war die alte Freundschaft wieder hergestellt; selbst die panslavisttschen Lärmartikel wurden gedämpft. Nun scheint sich Rußland, von schlechten Berichten seiner Agenten verleitet, einen verhängntßvollen Jrrthum über die Größe und Macht der russischen Oppositionspartei in Bulgarien hingegeben zu haben. Man glaubte den Fürsten diplomatisch wegdrängeln zu können. - Die einge schüchterte Türket mußte im Widerstreit gegen ihr eigenstes Interesse bei den Verhandlungen über die definitive Regu- lirung des ostrumeltschen Statuts unerfüllbare Forderungen stellen. Aber auch bet dieser Gelegenheit ließ der gewitzigte Fürst sich nicht zu unüberlegten Actionen verleiten. Da- Bein war ihm schon von den ruffophilen Berräthern ge stellt; aber er sah dis Falle «nd vermied das Straucheln. Da die Sache sich in die Länge zu ziehen drohte, so wurden die Berräther ungeduldig. Die Arbeit war im Voraus be zahlt, sie mußte geliefert werden, so oder so. Fürst Ale xander mußte entfernt werden. Zur Ehre de- Czarsn wol len wir annehmen, daß ihm die Art- und Weise, wie die- geschehen sollte, nicht bekannt war. Aber der Himmel ist Schwarzenberg, am 30. August 1886. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts Roth. Der Stadtrath. liegenden diesseitigen Waldabtheilungen .Rittergutswald", .Alberodaer Grenze", „Häusel- hau (28)", „Hohle Linde" und insbesondere der „Weg von Stein «ach Lößnitz" dort zur Vermeidung von Unglücksfällen hiermit gesperrt. Gutsbezirk Hartenstein, am 28. August 1886. 2 Der Gutsvorsteher. i. v. Bekanntmachung. Anläßlich des am 5. und 6. September d. I. im Gasthofe zur „dürren Henne" in Alberoda fiatthabenden Vogelschießens werden auf diese Zeit die in der Schußlinie ihre Weise ausführen. Ein griechisch-katholischer Pfaffe, Clement, ein früherer Minister, Zankow, und ein BatatllonS-Commandeur, Gruew, waren die Schurken, welche mit blutiger Gewalt, mit räu berischem Ueberfall und mit frecher Lüge ihren rechtschaffe nen, hochherzigen Fürsten verriethen, um ihn für elenden Sündenlohn an Rußland au-zultefern. Während die Haupt stadt in Folge der Manöver von Truppen entblößt war, wurden das einzige zurückgebliebene Bataillon und ein paar Kadetten-Compagnieen durch Geld, Ueberredung und Zwang veranlaßt, in der Nacht zum 21. August die Schloßwachen niederzumachen, den Fürsten fast im Bette aufzuheben, ihn zum Unterschreiben seiner Abdankung zu zwingen «nd ihn per Schub wie einen Verbrecher au» dem Lande zu schaffen. Unter dem Vorgeben, im Namen de- Volkes und der Ar mee zu handeln, geschah das Alles. Mit Geld und Kolben- stößen wurden die, zu so früher Stunde zusammengelaufe nen Leute gezwungen, für das Heil der provisorischen Re- hin^ rücksichtslose» Vorgehens. Um die Gefahren eines gterung und de» Czaren zu beten; und der Metropolit Weltkriege» nicht heraufzubeschwören und dis Frieden». Clement war verworfen genug, den Altar Gotte- zu so ver- Affekuranz der drei Katsermächte wtederherzustellen, gaben brechertschem Zwecke zu entweihen. Da» saubere Kleeblatt (allem Anschein nach) Deutschland und Oesterreich in so mtßvrauchte die Namen Karawelow'- uns anderer fürstlichen