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MaöenauerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Nabenau L:i»!!i»n»M!>ll!:n::«:n!i:»niu:n!U!!i?:n:!r^l:»i»l>:n!S!::»!l!nni!!n«i:rrs Erscheint Mittwoch und Sonnabend. 8 Bezugspreis: Monatlich 1 Mark, wöchentlich 25 Psg-, einzelne Nr. 13 Pfg ls Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger n ss Störungen des Betriebes der Zeitungen, der Liese- 8 K rauten oder der Beförderungscinrichtungen) hat 8 8 der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder S 8 Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung S des Bezugspreises. Z r: n::rrrr:r;rn.t:r:Lrr::ttn:rri:tttttru::::;::::::r:«:rr»rrtt:!:ttrn2rmtttttt»ttturr:tt;rn Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Nabenau. Schristleitung, Druck und Verlag von Herman« Mardeck in Nabenau- und Umgegend. 8 s 8 Anzeigen: einsp. Petttzeile l5 Goldpfennig, (ausw. 30 Psg ), Reklamen 50 Pfg. ü Bon uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen s nur gegen Vorausbezahlung. 8 Anzeigen werden an den Erscheinnngstagen bis s spätestens vormittags 10 Uhr erbeten. » Für Fehler in durch Fernsprecher ausgegebenen 8 Anzeigen übernehmen wir keine Verantwortung, s 8 Gememdeverbands-Giro-Konto Rabenau Nr. 3S. Nilwotz, dm 18. Wj Mt Amm A. Fernsprecher: A«1 Freital 1A> Drahtanschrift: Anzeiger Z7. AHlWM Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 18. Marz 1024. Dollarkurs am 17. Mürz: 4,21 Billionen amtl. Brfk. 100 Tschechische Kronen: 12,29 Goldmark. t Goldmark noch Berliner Mittelkurs 1 Billion Papiermark. * Um den Sparsinn wieder zu wecken und Gelder besonders für die Belebung des Wohnungsbaues bereit- stellen zu können, hat sich die städtische Sparkasse zur Einführung eines Sparprämiensystems entschlossen, dem zufolge insgesamt 3809 Goldmark Sparprämien nach Ablauf des Jahres I924 an Spareinleger zur Verteilung kommen. Voraussetzung ist, daß aus jedes Einlagebuch bis 30. Juni 1924 mindestens 18 Goldmark, bis 31. Dezember 1924 mindestens 40 Goldmark, von neu hin zukommenden Kunden mindestens 80 Goldmark einge zahlt werden. Die Prämien bewegen sich in Höhen von 40—1009 Goldmark. Die Einlagen sind unbedingt wertbeständig und werden mit 4°^ verzinst. Es bietet sich also sür jeden die Möglichkeit, nicht nur einen Not pfennig wertbeständig und zinsbar sich anzulegen, son dern auch recht annehmbare Geldgewinne zu machen. Berücksichtigt man endlich noch, daß dieser Weg zur Behebung der Wohnungsnot beiträgt, so kann man nur wünschen und empfehlen, diese Einrichtung der städtischen Sparkasse recht lebhaft zu unterstützen. * Schule — Elternhaus — Kirche. Der Frühjahrs bußtag ist Kein gesetzlicher, staatlich anerkannter Feiertag; er ist deshalb auch nicht schulfrei. Es gilt aber lt. Ver ordnung vom 14. Januar 1924: Die Verordnung über den Schulbesuch an staatlich nicht anerkannten Feiertagen wird wie folgt abgeändert: Die Bestimmung vom 9. März 1923 findet auf den Frühjahrsbußtag Anwen dung. Diese lautet: „Die Unterrichtsbefreiung ist sür diese Tage den Schüler — „jedoch nur soweit es zur Ver richtung ihrer religiösen Pflichten erforderlich ist" — aus schriftlichen Antrag ihrer Erziehungspflichtigen vom Klassen lehrer, den Lehrern von der für sie zuständigen Stelle, zu erteilen". Wenn die Verordnung die Unterrichtsbefreiung für den ganzen Tag bestimmen wollte, so würde doch der Satz — „jedoch ... erforderlich ist", der doch gerade das Gegenteil besagt, — nicht nötig gewesen sein. Ein Widerruf oder eine Ausführungsverordnung zu der ge- kommission stellte nach dem Befunde jest, daß Lustmord vorliegt. Es handelt sich um das 13 Jahre alte Schul mädchen Charlotte Exner, wohnhaft Marschallstraße 27. Sie war von ihrer Mutter zur Erledigung eines Auf trags fortgeschickt worden und nicht wieder zurückgekehrt. Vom Täter hat man noch keine Spur. Kötzschenbroda. Der Sohn des Schwerindustctellen Stinnes weilte am Mittwoch hier. Es wird angenom men, daß sein Besuch mit verschiedenen geplanten Unter nehmungen im Zusammenhang steht. Freiberg. Wegen Milchversälschung wurde die Gutsbesitzersehesrau Selma Reichelt aus Frankenstein zu 3 Wochen Gefängnis und zur Tragung sämtlicher Kosten verurteilt. Adorf i. D. Frecher Wilddieberei fchuldig gemacht hat sich schon seit längerer Zeit der in Oberhermsgrün wohnhafte verheiratete Zimmermann Albin Wohlfahrt. Er hat zumeist in Drahtschlingen durch Hunger und Kälte kirre gemachte Hasen gefangen. Die jetzt einschrei tende Kriminalpolizei sand in Wohlfahrts Wohnung einen Posten neuer und gebrauchter Hasenschlingen, drei Ge wehre, etwa 20 teils eben abgezogener, teils bereits ge gerbter Hasenfelle, einen frisch erlegten Fuchs, in Töpfen eingesalzenes Hasen- und Rehfleisch usw. Wohlfahrts Frau war bei dem unerwarteten Eintritt der Beamten gerade in der Zubereitung von Hasenbraten beschäftigt; drei am Boden liegende abgeschnittene Hasenköpfe suchte sie auf die Seite zu bringen, indem sie diese ins Ofen- feuer warf. Der „wiM Jäger" wurde bei seiner Heim- kehr sestgenommen und ins Amtsgerichtsgefängnis ein geliefert. Zittau. In Nvrdböhmen, wo sie sich auf einer Gastreife befand, starb die Riesendame Irma Minna Schlucke aus Dresden. Sie hat ein Alter von nur 37 Jahren, dagegen aber ein Gewicht von 450 Pfund er- reicht und starb an Herzverfettung. Sie war aus fast allen Schützensesten und sonstigen Schaustellungen eine bekannte Erscheinung. Leipzig. Die Einfuhr von Kisteneiern, namentlich nach den Großstädten, findet aus dem Osten her jetzt wieder in erheblichem Maße statt. In Leipzig wurde in der Vorwoche das Stück mit 7 Pfennigen bezahlt. Da von ist rin erfreulicher Einfluß auf die Lebenshaltung zu erwarten. Pflicht im Spruchverfahreu und damit Beschneidung der Rechtsversolgung angemeldeter Ansprüche, Aufhebung des Einspruchrcchtes der Schwerbeschädigten l3 des Schwerbeschädigtenschutzgesetzes) in allen den Fällen, wo die Hauptfürsorgestelle einer Kündigung zugestimmt hat, Verringerung der Veiratsmitglieder in der amtlichen sozialen Kriegsbeschädigten- und Kriegerhinterbliebenen fürsorge und damit Einschränkung des Mitbestimmungs rechtes, und noch manches andre mehr. Diese Auslese genügt zunächst. — Also Kampfansage in schärfster Form an die Opfer des Krieges zum „Feste des Friedens" in einem republikanischen Staate, mit einer demokratischen Verfassung. Und dies alles „zur Festigung des inneren Friedens, zur Förderung des gesellschaftlichen Fortschritts, zur Erneuerung der Gerechtigkeit eines freien Volkes, zur Gesundung des Staatswesens". Welch unendlich reicher Wortschatz. Doch alles aus Kosten der Besitzlosen. So geschehen nach fünf Jahren der Ablösung des alten Obrigkeitsstaates. Kameradinnen! Kameraden! Wir nehmen den Kampfrus der Reichsregierung auf. Ec ist das Sturm zeichen! Beachtet das! Schließt euch nunmehr noch fester im kampferprobten „Reichsbund" zusammen. Nun erst recht organisiert sein! Gebt der Reichsregierung die einzig mögliche Quittung! Organisiert euch, ihr Opfer des Krieges! Steht fest und unerschütterlich zur Organi sation! Tut ihr das nicht, dann werdet ihr noch viel leichter der „allgemeinen Wohlfahrtspflege", bei der euch ein subjektiver Einfluß nicht zusteht, überliefert werden. Der Kampf, den wir führen, ist geheiligt durch das ihm gesteckte Ziel: Befreiung der Kriegsopfer von wirtschaft licher, sozialer und kultureller Verarmung. Kleine Nachrichten. Die Reichstagsneuwahlen finden am Sonntag, den 4. Mai statt. Die Reichsbanknoten zu 10 und 100 Billionen werden am 20. März aufgerufen. Vier Wochen später werden sie ungültig. Frankreich erhielt von England und Amerika Kredit. Dieser beläuft sich von Amerika auf 160 Mill Dollar. Produktenbörse zu Dresden am 17. Marz.