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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 05.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192006054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19200605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19200605
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-06
- Tag 1920-06-05
-
Monat
1920-06
-
Jahr
1920
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Sächsische «r. 127 Zeit vo. Tele«r.-Vdrefser «dtzuuPreffe VlusewiG « Adkrioi«, u Wen Juni: - (7) ) »er musafft t Matratte Illler, Blase- !4, iuf. «öbk. immer rrr p. 15. 6. ngeb m.ler S. Bl. eddigrohe. l verkaufe« nzeß Luisen sicht.) l!46ü» MW ufmann in »H»U»D as. küche. Ana dss.Bl. <' itze eivage», lumm? un) ifen, desal. ind schnür »niqtzbrücker hier. k147!i' rng (7) » Kind ,7) i tz. arme» n auf dem S Blasewm. gegen aute >. (l5V0' Frage über sein Personal. Die Summen, die Deutschland für den Betrieb des Wiedergutmachungsausschufses zahle» müsse, würden von der Summe, die es als Wiedergutmachung zahle, nicht abgezogen. Die SchiffahrtSsrage zu Deutschland» Nachteil erledigt. Berlin, 3. Juni. Im Frtedensvertrag ist die Krage osfeu gelassen worden, wer die soften, für die Fertigstellung der noch im Bau befindlichen deutschen Handelsschiffe im Gc- samtumfange von 325 000 BrrMoregistertonnen zu tragen hat. Die deutsche Schiffahrtsdelegation in London hat mit der eng lischen Regierung über die Frage verhandelt und, wie voraus zusehen war, sind die Kosten Deutschland auserlegt worden. Von den 325 000 Tonnen erhält Deutschland 100000 Tonnen, und zwar aus der Zahl der Schisse, die den geringsten Fertig keitsgrad aufweisen. Anträge aus Ueberlassunq von noch 15 000 Tonnen Schiffsraum an Deutschland sind abgelchnt wrrden. . * Ergebnislosigkeit der deut sch-srauztfi scheu Wirtschaft»« »ertzaudluugeu. Die deutsch-französische Wirtschaftskommission in *ari» bat sich — nach ergebnislosem Verlauf der bisherigen Be sprechungen — auf unbestimmte Z-it vertagt. Ob die deutsche Delegation nach den Wahlen überhaupt nach Parts zurüct- kehrt, erscheint fraglich. Ein deutsch-uugarischer Wirtschaftsvertrag. Berlin, 3. Juni. In der vergangenen Nacht lmben hier Verhandlungen mit Vertretern der ungarischen Negie rung über die Grundlagen des gegenseitigen Wirtschafts vertrages stattgesunden, die zu einer Einigung geführt haben. Leinert über den Trau« der Weltrevolurion. Hannover, 2. Juni. Ter Präsident der Preutz.icheu Landesversammlung Leinert erklärte beute vor seinen sozial demokratischen Wählern, die Räterepublik könne in Deutsch land Picht eingesührt werden, da die Verhältnisse ganz anders seien als in Rußland. Tie Einführung der Räterepublik würde das deutsche Bolk vernichten. Die Franzosen würden, nm ihre Ansprüche zu sichern, sofort bei Errichtung der Räte repuhlik das Ruhrgebiet besehen. Tsie Hoffnung auf die Welt revolution sei trügerisch, wie die Haltung der französischen Sozialsten bewiesen habe. Als Mitglied der Friedensdeiega- tion habe er in Versailles vergeblich mit den französischen So zialisten in Verbindung zu trktrn gesucht. Wie ganz ander» würde eine solche Friedensabordnung von den Sozialdemo kraten Deutschlands empfangen worden sein! Und wie div französischen Sozialisten seien die englischen und die italie nischen. - » Dlassv'itz Sonnabend, S. Juni 1920 Litauer gegen RußlMd. Kopenhagen,». Juni. Der Vertreter der „Berliugske Ttdende" in Kowno hatte eine Unterredung mit dem litau ischen Minister des Aeußern, der zunächst die Meldung, daß Litauen ein Militärbündnis mit den Bolschewisten abge schlossen habe, erneut bestritt und weiter sagte: Die Molsche- misten haben uns vor die Frage gestellt, welche Haltung wir angesichts der Krtegsoperationen in den Gebieten etnnehmeir wollen, die Sowjetrußland als unbestreitbaren Teil des» litauischen Staates anerkennt und die jetzt von den Polen he» richtigung der Gewählten. Gleichzeitig Eingang der Rest stimmen der Wahlkretöverbünde beim Retchswahllejter. 14. Juni. Sitzung des Reichswahlausschusses zur Feststellung der Zahl der auf die Netchswahlvorschläge entfallenden Abge ordnetensitze, Erklärung der entsprechenden Zahl von Abge ordneten für gewählt. Benachrichtigung der Gewählten. 15. Juni: Zustellung der Nachricht an die auf Grund der Kreiswahlvorschlägc Gewähltek über die Wahl. 16. Juni: Zustellirr.g der Nachricht an die auf Grund der Reichöliste Gewählten über die Wahl. 22. Juni: Ablauf der Frist zur Erklärung über Annahme der Wahl auf Gsund der Krcis- mahlvorschläge. 23. Juni: Ablauf der Frist zur Erklärung über Annahme der Wahl auf Grund der Reichsliste. Die Zusammenberufung des neuen Reichstages ist daher frühe stens auf den 23. Juni möglich. Ein wertvolles frauzöfischeS Eingeständnis. Die „Leipz. N. N." lassen sich von ihrem Pariser Mit arbeiter folgendes melden: Die von Ihrem Korrespondenten mitgeteilten Aeußerungen AndrH Tardieus in einer der letz ten Kammersitzungen, daß England und Amerika bereit waren, auf Frankreich cinzuwirken, um die Besetzung des linken Rheinufers aufzugcben und Zugeständnisse in der Tntschä- digungssrage zu machen, falls Deutschland den Versailler Frieden nicht unterschreibe, rüst in einem Teile der französi schen Presse große Erregung hervor. Erst aus den Mittei lungen Ihres Korrespondenten, die von Deutschland nach Paris telegraphiert wurden, erfuhren die französischen Blät ter den Wortlaut der Rede Tardieus. „Eclair" ergeht sich in gröblichen Beschimpfungen Tardieus, indem er sagt: „Es ist traurig, feststellen zu müssen, daß cs ein französischer Abge ordneter ist, der auch Friedensuntorhändler war, der den Vorkämpfer für die Vorherrschaft Preußens die Waffe lie ferte, um ihnen in den Rheinianden dazu zu verhelfen, die Anhänger der Unabhängigkeit der Rheinlande zu bekämpfen. Hat Hei^ Tardieu die gefährliche Tragweite seiner Worte er kannt, und hat er dennoch nicht gezögert, sie auszusprechen? H-er liegt ein völliger Mangel an Psuchologi^ vor, der be sonders bei einem Menschen überraschen muß, der aus der Diplomatie hervorging." „Echo de Paris" gebärdet sich etwas staatsmännischer, indem eS meint, daß der Gebrauch, den ge wisse Zeitungen von den Worten Tardieus machen, niemand täuschen könne. Man müsse zugebeu, daß Tardieu so ge sprochen habe, wie die deutschen Zeitungen berichten, aber alle Welt wisse längst, daß die französische Negierung nie daran gedacht habe. Gewalt anzuwcnden, nm die Absalibestrebuugrn der Nheinlande zu fördern. Elemencean und alle seine Mit arbeiter hätten immer wieder erklärt, daß sic nur eine „wirt schaftliche und moralische Annäherung" der Rheinlande an Frankreich angcstrebt hätten, ohne daß sie die Rheinlande mit Gewalt zur Wiederannäherung nötigen wollten. — sAus der französischen Presse geht jedenfalls hervor, daß Tardieu die Wahrheit sagte und die Tatsache bestehen bleibt, daß eine Wei gerung der deutschen Vertreter in der Zeit, als der Friede zu unterzeichnen war, Deutschland weniger schmerzliche Frie densbedingungen gebracht hätte, und baß es nur dem Treiben der Unabhängigen und dem Umfall der Mehrheitssozialist en sowie dem Zentrum zuverdanken ist, daß die Rheinland« heute von Entente truppen besetzt wurden, und 120 Milliarden Entschädigung von der Entente gewissermaßen als eine „Gnade" für Deutsch land angesehen werden. Die Schrtfiltg.) Das Reichswirtschaftsmiuisterium über die Wirtschaftskrise. Auf Veranlassung des Neichswirtschaftsmintsters ist am Donnerstag im Reichswirtschaftsministerium eine Besprechung von Sachverständigen aus Handel und Industrie abgehalten worden, um über die Geschäftsstockungen sowie die durcy die Steigerung der Valuta veränderte Wirtschaftslage zu beraten. Zunächst hat der Reichswirtschaftsmintster Schmidt Gelegen heit genommen, sich über die augenblickliche Wirtschaftslage zu äußern, und, hat darauf hingewiesen, daß die Steigerung der Valuta besonders auf die Verstopfung des Loches im Westen, daS Hinausgehen industrieller Werte in das Ausland nnd das Zurückkehren von Kapitalien nach dem Inland zurückzuführen sei. Die jetzige Entwicklung des deutschen Wirtschaftslebens sei ziemlich unklar. Die Sxportfähtgkett der Industrie sei stark geschwächt. Der Preisabbau habe zu einer starken Zu rückhaltung der Käufer geführt. Er könne aber die nach unten gerichtete Preistendenz nicht als schädlich anschen, denn sie bilde die erste Stufe dazu, wieder zu normalen Verhältnissen zurückzukehren. Auch die hohen Gewinne, die in der Hoch konjunktur gemacht worden seien, gäben die Möglichkeit, daß selbst Verluste an den Waren von den Herstellern getragen werden könnten. Jedenfalls müsse alles daran gesetzt werden, eine Besserung der jetzigen Wirtschaftslage zu ermöglichen und die Krise in ihren Anfängen zu ersticken. Der Rückgang der Preise sei im Interesse unserer Volkswirtschaft notwendig, selbst wenn der Preisrückgang mit einer Erschwerung des Ab satzes verbunden sei, die zur Arbeitslosigkeit führen müßte. Es sei jedoch zu hoffen, daß wir durch die Krise wieder zu einer Gesundung der Verhältnisse kommen. Die Export abgaben könnten in der augenblicklichen Höhe von den ein zelnen Industrien nicht geleistet werden und auf Grund ae« nauer Nachprüfung dürste eine Ermäßigung erfolgen. Ein gänzlicher Fortfall der Ausfuhrabgaben komme jedoch nicht in Betracht. rge schäfte» ohncrschaft n. IMl Deutschland zahlt alles. Paris, 3. Juni. Aps eine Anfrage des gemäßigten Sozialisten Levasseur, welche Bezüge die Mitglieder des Wie- dergutmachungsaudschufses erhielten, erklärte der Ddintster des Auswärtigen, das französische Budget werde durch den Wie dergutmachungsausschutz mit keinem Centime belastet. Deutschland habe die Kosten zu tragen. Die Beratungen des j WtedergutmachungsausschufieS seien geheim, einschließlich der «euer l-«> ivaar» tz 15, M. r. Erscheint jeden Wochentag uachm. 4 Uhr für den folgendenWag. Bezugspreis: durch die Post viertelt- 9 — ausschließlich Bestellgeld; durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 9.—, monatlich 3.—; bei Abholung in der Geschäftsstelle vierteljährlich N 40, monatlich 2 80. Berlin, 3. Juni. Wie wir erfahren, ist di« Frage des ftriamentrittes des Reichstages von folgenden Terminen der Keich^vahlordnuug abhängig: 6. Juni Wahltag. 9. Juni Eingang der Ergebnisse der Wahlbezirke beim Wahlkretsleiter. 10. Juni: Sitzung der KreiSwahlauSschüfse zur Ermittlung »es Wahlergebnisses in den Wahlkreisen. 11. Juni: Ein gang der Reststtmmen der Wahlkreise bet den Verbandswahl leitern und beim Retchswahlleiter. 12. Juni: Sitzungen der VerkandSauSschllfse zur Ermittlung der Zahl der auf Grund Reststtmmen noch auf die Kreiswahliwrschlgge entfallen- den Abgeoroneten. Mitteilung an die Sretswahlleiter und Abgabe der Reststimmen an den Retchswahlleiter. 13. Juni: Atzungen der Kretswahlauöschüsse zur Verteilung der Abge ordnetensitze auf die Wahlkreisvorschläge. Erklärung der cr- forverlichen Anzahl von Abgeordneten für gewählt. Benach- Verurteilte Zeitungsmeusheu. Landau, 3. Juni. Nach dem „Rheinpsälzer" waren der Redakteur Becker und der Geschäftsführer Baum vom „Rhein pfälzer", ferner der Verleger der „Gegenw.rt" Kater in Edenkoben, wegen schwerer Beleidigung der französische» Armee, begangen durch einen Artikel über die farbigen fran zösischen Truppen in dem besetzten Gebiet, angeklagt worden. Ter Angeklagte Becker, der flüchtig ist, wurde zu einem Jahr Gefängnis und 10 000 Mk. Geldstrafe, Baum zu 10MO Ml. Geldstrafe nnd Kater zu 2000 Mk. Geldstrafe verurteilt. Uugaru soll hv^vttiert «erde«. Amsterdam, 3. Ium. Das Bureau des Internatio nalen Gewerkschaftsbundes hat im Einvernehmen mit dem Generalrat der internationalen TransportarbeitcrföderatiorH der am 31. Mai und 1. Juni in Amsterdam znsammengetreten war, den Beschluh gefatzt, vom Sonntag, den 20. Juni an voll kommenen Boykott gegen Ungarn zu verkünden. Von diesem Tage an soll jeder Verkehr mit Ungarn durch Eisenbahn Schiff, Post, Telegraph oder welcher Art sonst als Protest gegen die Verfolgung -er ungarischen Arbeiterschaft, voll ständig stillgelegt werden. Die euglisch-ruksische» Verhaudiuugeu »or de« Scheiteru. Paris, 3. Juni. Der Oberste Wirtschaftsrat der All«-- irrten sollte gestern zum ersten Male mit dem Vertreter der Bolschewisten in London, Krassin, zusammentreffen, doch n^ürde die Zusammenkunft um drei Tage verschoben. Sie dürfte noch einen weiteren Aufschub erfahren, denn auf Betreiben Frankreichs ist die Forderung der Bolschewisten, alle Ein künfte in Gold zu zahlen, verworfen worden. Es soll nur nach dem Grundsatz „Ware gegen Ware" mit ihnen verhandelt werden. Frankreich besteht energisch darauf, dah das in Rust land befindliche Gold zur Deckung der Vorkriegsschulden Rutz iands an Frankreich dienen müsse, denn die Anleihen, die von Rußland vor dem Kriege ausgenommen seien, seien Hauptfach lich int Frankreich gezeichnet worden, und die französischen Gläubiger kämen zu kurz, wenn die Bolschewisten Waren für Gold kaufen könnten. Nach den Mitteilungen der franzosi schen Blätter fügte sich England dieser Forderung Frankreichs. ES wird von den Bolschewisten verlangen, daß sie Lebens rnittel und Rohstoffe im Austausch gegen englische Rohstoffe und Eisenbahnmaterial liefern. Sollte dieser Grundsatz auf recht erhalten bleiben — ein Grundsatz, den auch eine englische Note betont —, so ist damit das Scheitern der Londoner Ver handlungen gegeben, da Rußland gegenwärtig nur über Gold und Pelze, aber über keine ausfuhrbereiten Lebensmittel verfügt. tzlnzeigen-Prets: die «gespaltene Grunazei» oder deren Raun» 1.— Mark, im Textteile die Zeile 2^0 Mark, für Tabellen- »ns schwierigen Satz 50°/» Aufschlag. Anzetqeu-AnnaHme für die nächste Nummer bis vor«. 1l Uhr. Amtsblatt für die Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, das Amtsgericht Dresden , für die Supermtendentur Dresden II, das Forstrentamt Dresden und für die Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegasi, Dabritz, Wilchwitz, Niederpoqritz, Hosterwitz, Pillnitz, rveitzig, Schönfeld Publikations-Organ und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz Dem« El»««»-«-chUrwetrer«» Barl«,—«feal» Hrrurax» B»,«r » Taschentuch, !, 1 Gross- , 1 Nvtiz- r, 3 Ge'.L- irgerlicheri Kenntnis h im Rat- bts 1 Uhr Staatsbetrieb und Privttwirtschast. Die „Sächsische Industrie", daS Organ des Verbandes Sächsischer Industrieller, nimmt in einem längeren Aufsatz zu »cn Plänen Stellung, die der Ministerialdirektor im «ach- Mcheu Finanzministerium, Herr Geheimrat Juu, hmuchtlich »er Einführung kaufmännischer Grundsätze in die Verwaltun g »er Staatsbetriebe entwickelt hat. Er hofft au? eine kessere Rentabilität der Staatsbetriebe, wenn auch in estaatöulOer- nehmungen die leitenden Beamten auf Prioa-nertrag uud Gewinnbeteiligung angestellt werden, die Buchftikniinq nach foufmärrn'ischcm Muster eingerichtet und ein Aumchtsrat ngch .Art der bei Aktiengesellschaften bestehenden Au'sichtsrate,em- ^richtet wird. Zu diesen Absichten bemerkt die „L-achs'.sche Industrie", das Organ des Verbandes Sächsischer Juaustriel- ler, tu ihrer Nummer 34 vom 22. Mat 1920: Es ist zweifellos, daß diese Anschauungen sehr gesund ssild Sie bauen sich auf aus der Erkenntnis, daß die reine 'Staatsverwaltung niemals in der Lage sein wird, das zu leisten, was der Privatbetrieb leisten kann. Auch der Einzug „kaufmännischen Geistes" in die Staatsverwaltung, von den !N früheren Jahren soviel die Rede gewesen' ist, hat sich ja als ei» unerfüllbarer Wunsch erwiesen. Es bleibt zunächst abzu- «lirten, ob die von dem Verfasser der erwähnten Aufsätze ge- k.'>,te Hoffnung in Erfüllung geht, daß die nach kaufmännischen und privatwirtschaftlichen Grundsätzen in einigen Punkten ge änderte Verwaltung der Staatsbetriebe bessere Ergebnisse «Z'igt. Man braucht diese Hoffnung nicht allzu hoch zu span ne'.?, denn es ist wisieuschaftlich längst erwiesen, daß der Pri vatbetrieb immer der überlegene sein wird. Aber es ist jeden falls das Zugeständnis schon interessant, daß man zu den Grundsätzen zurttckkehren muß, nach denen die Privatbetriebe geleitet werben, um überhaupt e,ne einigermaßen rentable Leistung der Staatsbetriebe zu erreichen. Wir haben übrigens keine allzu große Hoffnung, daß diese Anpassung der Staats betriebe an die Grundsätze der Privatwirtschaft in großem Umfange geschehen wird, denn die heute für die Staats betriebe maßgebende sozialistische Wirtschaftsauffassung lehnt ja die Grundsätze der Privatwirtschaft als „ausbeuterisch" ab, nnd es ist klar, daß die Einführung kaufmännischer Buch- iührungsgrundsätze die Anstellung von Beamten und Ange stellten ans Privatvertrag und die Einrichtung von Aufsichts- rären noch nicht den Erfolg der Prtvatindustrie verbürgen, namentlich wenn in ihre Tätigkeit das Parlament aus poli tischen Gründen hineinredet und damit die Freiheit der Ent schließung, die Anpassung an besondere Verhältnisse hemmt. Gegen diese Freiheit, das Selbstbeftimmungorecht der Privat unternehmer, richtet sich nun schon seit nahezu 2 Jahren die Gesetzgebung der Revolution in einer Flut von Gesetzen uud Verordnungen. Daß man sie dem Staatsbetrieb zugestehen wird, ist höchst zweifelhaft; geschieht es nicht, so werden auch eie vorgeuommenen Aendernngcu in der kaufmännischen An- xassnng der Betrtebsführung der Staatsunternehmungen au die Grundsätze der Privatbetriebe die erhoffte Rentabilität nicht bringen. Würde es aber geschehen, dann ist man ver nicht, die Frage zu stellen, weshalb man in so umfangreichem Maße Betriebe in Staatseigentum überführt, wenn man sie nachher doch nicht anders verwalten kann als der private Unternehmer, wohl aber wichtige Zweige der Wirtschaft in Abhängigkeit von nach Tagesmeinungen sich orientierenden Parlamenten bringt. Es wird von Interesse sein, abzuwar- rr», inwieweit e^ den Staatsbetrieben möglich sein wird, sich »qus dieser die Rentabilität auf jeden Kall schwer beeinträch tigenden Abhängigkeit zu lösen. Post und Eisenbahn, diese vollkommen „spezialisierten" Betriebe, bieten ein schönes Bei spiel. wohin Staatsbetriebe kommen, wenn sie nach sozialisti schen Grundsätzen verwaltet werden. Denn die Eisenbahn stat ja, wie kürzlich in der „Dresdner Volkszeitung" dargelegt wurde, ihre früheren Ueberschüsse nur erzielen können, weil sie die Arbeitskraft ihrer Arbeiter und Angestellten „auSge- bcutet" habe. Das neue Regime tut das nun zwar nicht mehr, hat aber dafür die schöne Aussicht eines Defizits von 12 Mil liarden, für das man keine Deckung sieht. Nach einer Aeußerung des Reichsfinanzministers wird Regierung bei Fortdauer der Defizitwirtschaft gezwungen »in, die Staatsbetriebe ausländischen Kapitalgenossenschaften rn übertragen, um wettere Auslandskredite zu erhalten. Diese Genossenschaften werden sich gewiß nicht beeilen, unsere sozia listische Wirtschaft in den Staatsbetrieben noch weiter auszu bauen. Irgend etwas kann wohl an dieser Logik nicht stim men, das eine scheint aber klar: Sozialismus und Betriebs- iührung nach „kaufmännischen Grundsätzen" sind zwei An schauungen, die sich nicht vereinigen lassen. Das wird auch . »er sächsische Staat als Großunternehmer bald merken. tner, lielrrt ulius Otlo- Sträne 2. gearbeitei. tttrsßr.A, chi»dler. M INI ter, 40 I., Bekanmsch a Mädchens vom Land« e ohne An- Au«f. Off dss. Bl. Politische Nachrichte«. Wann tritt der «eue Reichstag zusammen? Verlin, 3. Juni. Nie wir erfahren, ist di« Frage iurichtung. kbig), prima verkaufe?!. ir. 3?, Hof edeusware. ig, Damen se, Herren- llig zu ver resden - A, s148^ über Tisch, nenstangen. gel, Kinder blauseidene b, Nähma- r verkaufe«, -e 29, l« r.
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