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WaüenauerAnzeiger Zeitung sürHmM, Seismkls, Sch, MmiMs, Äiban,Lgchiitz »si». Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,r>0 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Naum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. NMMtt 13. Fernsprecher- Amt Deuben 2120 MMg, hk!l 29. IUM 1918. Drahtanschrift- Anzeiger U. JMgÜllg. Amtlicher Teil. Leöensmittelaögaöe in der Woche vom 28. Januar bis 2. Februar l9l8. Lutter am Montag, den 28. Januar nachmittags auf Abschnitt X der Landesfettkarte Pfund für 42 Pfg. Eier am Mittwoch, den 30. Januar, auf den für die Woche vom 28. Januar bis 3. Februar l918 gültigen Abschnitt der Eicrkarte in den Ver kaufsstellen von Konsumverein „Vorwärts" und Hermann Eisler 1 Stück zum Preise von 45 Pfg. Sirup am Freitag, den I. Februar auf Abschnitt Nr. 29 der Lebensmittelkarten */. Pfund für 15 Pfg. Rabenau, am 28. Januar 1918. Der Stadtrat. WmeWeMsWe für Kinder im Alter bis zu 2 Jahren gelangen gegen Vorlegung der Impfscheine am Mittwoch, den 30. Januar 1918 vormittag von 11—1 Ubr im Rathause Zimmer Nr. 3 zur Ausgabe. Rabenau, am 28. Januar 1918. Der Stadtrat. Bekanntmachung Die Anmeldung der Ostern 1918 schulpflichtig werdenden Kinder soll für die Knaben Montag, den 11. Februar, vorm 9— 12 Uhr, für die Mädchen Dienstag, den 12. Februar, vorm. 9—12 Uhr im Direktorzimmer der Schule erfolgen. Schulpflichtig sind lt. Gesetz die Kinder, die bis Ostern 1918 das 6. Lebensjahr erfüllt haben; auch dürfen auf Wunsch der Eltern oder Erzieher solche Kinder aus genommen werden, welche bis zum 30. Juni d. I. das 6. Lebensjahr vollenden. Beizubringen sind für alle: der Impfschein, für auswärts geborene Kinder noch: ein standesamtl. Geburtszeugnis mit Taufbescheinigung oder ein pfarramtliches Taufzeugnis. Die Kinder sind persönlich vorzustellen. Anmeldungen der Kinder durch Kinder (Geschwister) sind unstatthaft. Hinsichtlich der Personalien sind Namen Stand und Wohnung der Eltern oder Pfleger recht genau anzugeben. Ebenso ist genaue Auskunft über den bisherigen Gesundheitszustand des Kindes erwünscht. Rabenau, am 20. Januar 1918. Die Schulleitung. Direktor Reinicke. Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 26. Januar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht An der flandrischen Front, zwischen dem Blankaart- See und der Lys, bei Lens und beiderseits der Scarpe von mittags an Artilleriekampf. Unsere Infanterie brachte von Erkundungen bei Lens, Croisilles und Epehy Gefangene zurück. Heeresgruppe deutscher Kronprinz In einzelnen Abschnitten am Oise—Aisne-Kanal, in der Champagne und auf beiden Ufern der Maas lebte die Feuertätigkeit auf. Westfälische Stoßtrupps holten nach kurzer vor bereitender Feuerwirkung aus den französischen Gräben im Avocourt-Walde 24 Gefangene und ein Maschinen gewehr. Ebenso hatte ein kühner Handstreich gegen die feindlichen Linien am Caurieres-Walde vollen Erfolg. In den letzten 4 Tagen wurden im Luftkampse und von der Erde aus 25 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Unsere Flieger führten erfolgreiche Angriffe gegen die fran zösische Nordküste durch. Gute Wirkung wurde in Dünkirchen, Calais und Boulogne beobachtet. Leutnant Roeth brachte gestern innerhalb weniger Minuten drei französische Fesselballone brennend zum Absturz. Italienische F.wnt Auf der Hochfläche von Asiago und zu beiden Seiten der Brenta kam es zu lebhaften Artilleriekämpfen. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts neues. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 27. Januar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Fast an der ganzen Front blieb die Gefechtstätigkeit gering. Bei kleineren Unternehmungen südlich von der Oise und in den oberen Vogesen südlich von Lusse wur den Gefangene eingebracht. Italienische Front Auf der Hochfläche von Asiago und östlich von der Brenta lebhafter Feuerkampf. Ein italienischer Angriff gegen den Monte Pertica scheiterte. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts neues. Lokales nn- Sachfisches. Rabenau, 28. Januar 1918. * Ein F rü h lin g s h a uch weht jetzt über unsere Fluren. Im Zeitlaufe der verschiedensten Witterungs perioden, die uns dieser Winter gebracht hat, haben wir jetzt rein frühlingsmäßige Temperaturen. Die ersten Stare werden bereits gemeldet, blühende Schneeglöckchen und Gänseblümchen sind keine Seltenheit und die Flieder sträucher treiben bereits ihr erstes Grün schüchtern in die Welt. Wird diese Herrlichkeit von Dauer sein oder ist sie blos ein Ereignis in der Erscheinungen Flucht? Warten wir ab, was folgt! * Die Reichsbekleidungsstelle veröffentlicht eine neue Bekanntmachung über Verteilung von Baum wollfäden und Leinennähzwirn an Kleinhändler, Ver arbeiter und Anstalten. Außerdem eine solche über Zu lassung einer Ausnahmewon der Bekanntmachung über Verbandstoffe vom 1. Dezember 1917. * Warenumsatzstempel. Die Frist zur Einreichuna der Anmeldung des Warenumsatzes im Jahre 1917 läuft am 30. d. M. ab. Mit der Anmeldung ist gleichzeitig die Stempelabgabe zu entrichten. Es ist so leicht im gutbefchützten, woHlSesiellten Heim über der Zeiten Noi zu klagen. Es ist so schwer manche Mitbürger zu überzeugen/ -aß es Pflicht ist, in diesen Zeiten den Goldschmuck abzulegen und ihn -er Goldankaufstelle zu verkaufen. * Kartoffelpreis im Jahre 1918. Der parlamenta rische Beirat des Kriegsernährungsamtes sprach sich dahin aus, daß im Interesse der Förderung des Kar toffelanbaues eine Herabsetzung des Preises für Kartoffeln gegenüber dem Preise für 1917 nicht angängig sei. Der Kartoffelpreis wird sich daher auch im Jahre 1918 ebenso wie im Jahre 1917 auf einem Grundpreis von 8 Mk. für" den Zentner Frühkartoffeln und 5 Mk. für den Zentner Spätkartoffeln aufzubauen haben. * Nach Meldung verschiedener Blätter wird die Brotration wahrscheinlich herabgesetzt. Tharandt. Die Forstakademie Tharandt in Gefahr. Ueber die Zukunft der Forstakademie in Tharandt wurde in der Finanzdeputation des sächsischen Landtages ver handelt und mitgeteilt, daß für dieses Semester kein ein ziger Hörer vorhanden sei. Die Akademie erfordert bei jährlichen Ausgaben von 130 000 Mk. einen Zuschuß von 118 000 Mark, der natürlich zum größten Teil in den Etat eingestellt werden mußte, da ja die Gehälter usw. fortbezahlt werden müssen. Große Sorge hat es der Unterrichtsverwaltung gemacht, in welcher Weise die Herren Professoren beschäftigt werden sollten. — In der Finanzdeputation kam zur Sprache, daß man für längere Zeit nach dem Kriege wohl kaum auf einen stärkeren Besuch der Forstakademie werde rechnen können. Es empfehle sich daher, die Forstakademie nicht als selbst ständige Hochschule bestehen zu lassen, sondern sie der Technischen Hochschule in Dresden anzugliedern, unter Umständen sie ganz aufzuheben. Die Entscheidung der zuständigen Instanzen dürfte in ersterem Sinne fallen. Zauckerode. Die Kohlenvorräte im Plau- enschen Grunde. Im sächsischen Staatshaushaltplan berechnet die sächsische Regierung das Kohlenvorkommen der Zauckeroder Schächte auf 66 756000 Hektoliter. Hiervon entfallen auf den Albertschacht 1 283 000 Hekto liter, Oppelschacht 9 388 000 Hektoliter und den Carola schacht 56085000 Hektoliter. Nach dieser Berechnung dürfte der Albertschacht gegen Ende 1920, der Oppelschacht im Laufe des Jahres 1933 und der Carolaschacht im Jahre 1950 zum Erliegen kommen. Dresden. In einem hiesigen Goldwarengeschäft hielt ein Einjährig-Freiwilliger der Verkäuferin einen Revolver entgegen und verschwand mit ein Paar Ohr ringen von 2850 Mark Wert, sowie 950 Mk. aus der Ladenkasse. Man nahm ihn bald darauf fest. — Auf dem Dresdner Abstellbahnhofe kam Lokomotivführer Arthur W. zwischen die Puffer; er starb mit zerquetschtem Brustkorb im Krankenhause. Bautzen. Die Stichwahl im Wahlkreise Bautzen- Kamenz hat mit der Wahl des Sozialdemokraten Uhlig ihr Ende gefunden. Der Konservative Kandidat Dr. Herr mann erhielt 8763 Stimmen, sein Gegner 9661 Stimmen. — Der neugewählte- Reichstagsabgeordnete Otto Uhlig ist im Jahre 1872 in Welsch Hufe als Sohn eines Bergmanns geboren, besuchte die Volksschule in Wilmsdorf, lernte Schriftsetzer und wurde 1899 in den Gemeinderat von Nöthnitz gewählt. Im Jahre 1905 wählten ihn die Gewerbetreibenden in das Dresdner Stadtverordneten-Kollegium. 1908 wurde er leitender Redakteur der „Volkszeitung" in Zittau. Im Oktober 1909 wurde er Landtagsabgeordneter für den 1. länd lichen Wahlkreis. Scheüerhau. Auf Anordnung der Kgl. Amtshaupt mannschaft Dippoldiswalde muß unsere Kirchengemeinde sich nunmehr von ihrer mittleren Kirchenglocke trennen. Die große und die kleine Glocke bleiben ihres histori schen Wertes wegen erhalten. Die große Glocke stammt aus dem Jahre 1736, die kleine aus dem Jahre 1543, ist also älter als die 1560 erbaute Kirche von Scheller- Hau. Freiberg. Der Aufsichtsrat des Freiberger Bank vereins beschloß, der für den 25. Februar einzuberufenden Hauptversammlung bei reichlichen Abschreibungen die Verteilung einer Dividende von 7 Prozent (im Vorjahre 5 Prozent) vorzuschlagen. Kleine Nachrichten. Unsere Unterseeboote haben im Seesperrgebiet neuer dings rund 50000 Tonnen versenkt. Lloyd George stellte in einer Unterredung mit den irischen Abgeordneten die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht für Irland in Aussicht. Die beiden deutschen Minensuchboote 73" und 77" sind in der Nähe der Westküste Jütlands auf Minen gelaufen und gesunken. Die englische Arbeiterkonferenz in Nottingham nahm eine Entschließung an, die die Beseitigung der Militär dienstverordnung mit Kriegsschluß verlangt. Nach einer Reuter - Meldung erblickt man in Washington in der Kanzlerrede keinen Fortschritt zum Frieden hin. Die französische Presse bezeichnet die Rede Graf Czernins als Fortführung des alten Ränkespiels. In Petersburg wächst die Unzufriedenheit mit der Marimalistenherrschaft; man befürchtet neue Unruhen. Nach französischen Meldungen sind an der amerika nischen Küste, besonders in der Nähe von Brasilien, deut sche Unterseeboote gesehen worden.