Volltext Seite (XML)
mengen hältnisse Dresden Handlungen »um Funds ach den Ca sängniß. Naumann trunken, cheim Wex es erfolgte obige St Ltaatsaptvatz Held !lst ein,. sie fei braut «l entsteh«»« <jund di, für Unterh Mitredactrm: Theodor Drobisch. » Sonnabend, de» S. Januar 1864. "LL Dresden, den 9. Januar. — Se. Maj. der König hat dem Direktor des Entbin dungsinstituts in Dresden, Hofrath Professor Or. Grenser, irr- gleichen dem Vorstande des mineralogischen Museums und Pro fessor der Mineralogie und Geognosie an der polytechnischen Schule hier, vr. Geinitz, das Ritterkreuz vom Verdienstorden verliehen. ^ — Se. Königs. Hoheit der Prinz Gustav von Wasa ist gestern früh 1 Uhr nach Wien abgereist. — Wie die „S. Dfztg." aus zuverlässiger Quelle hört, nunmehr die umfänglichen Vorarbeiten vollendet, welche Antrag des adhibirten Sachverständigen, Herrn Ingenieur August Fölsch zu Wien, vorzunehmrn waren, um darauf ein Gutachten bezüglich der Wasserversorgung Dresdens zu bafiren. Um den verschiedenen Ansichten, die über diese Wasserver sorgung aufgetoucht sind, gerecht zu werden, hat man alle Verhältnisse berücksichtigt, die nach dieser Richtung in die Wagschale fallen können, und ein äußerst reichhaltiges Material wird dem Herrn Sachverständigen zur Disposition stehen. Wir wollen von sel- bijem nur die genauen und wiederholten Messungen der Was sermengen.in der rothen und wilden Weißeritz, der Gottleuba- Bitla- und Lcckwitzbach, sowie der. Prießnitz, die Gefällverhält nisse der genannten Wafferläufe- die Niveaus der Höhenzüge «m Dresden bis nach Königstein ostwärts, Räcknitz: südwärts, südwestwärts, und ^ Tharzqnd westlich, die Zu der Elbstände und -der.dtpchschNittlichen Regen in den letzten dreißig Jahren hitvorheben, sowie ins auch der von Herrn Profrssdiü.'zSnßdorf in bekannter We se gelieferten quantitativen" und qualitativen der Wässer in und um Dresden und endlich dex Vet» de- Bodens, auf welchem die artesischen Brunnen in entspringen und die Beschaffenheit derselben nach !Sp»inghöhe, Temperatur und Ergiebigkeit gedenken. Man kann l Wohl, hoffen, im zeitigen Frühjahre die Resultate in dem bis dahin zu erwartenden Gutachten deS Herrn Fölsch zusammen ! gestellt und einer kritischen und technischen Beleuchtung unter Men zu sehen. —-s Oeffentliche Gerichtsverhandlungen vom 8. Von den fünf heute angekündigten Einspruchsver die erste, um 9 Uhr angesetzte einen Diebstahl Dos Gerichtsamt D ppoldiswalde hat nän» Carl Wilhelm Naumann wegen Diebstahls zu 4 Mo Arbeitshausstrafe verurtheilt. Der Leser wird fragen: .Wie man wegen eine- gestohlenen BiertöpfchenS zu ArbeitShauS- ?" Aber, Naumann war schon mehrfach wegen Ei'- bestraft, zuletzt erst im Jahre 1862 mit.Ge- hatte in einer Schänkwirthschaft: Bier ge- Weggehen das Töpfchen mitgenommen und obige Strafe, wogegen er Einspruch erhob. Herr Held geht auf Erörterung -den Echuldfrqg«.nicht brantwortet, nur darüber könne noch ein Zwei- («md diesen Zweifel habe das Grricht-amt D'P« poldiSwald« nicht erwogen), ob die Wegnahme de» Biertöpf chenS eine gemeine Unterschlagung oder Diebstahl sei. Herr Help de sinnt nun auch durch Beispiele, z. B. durch das An- sichbehalten einer Schnupftabaksdose, wenn Jemand einem An dern dieselbe behufs Herausnahme einer Prise überreicht hat, daß der vorliegende Fall ein Diebstahl und keine blrße Unter schlagung sei. In diesem Sinne beantragt er auch die Be strafung Naumanns, resp. die Bestätigung des ersten Bescheids. Der Gerichtshof verkündet die Bestätigung. — Die nächst», Sache würde nur wenig mehr Interesse bieten, als hie vorig«, wenn nicht die Angeklagte eine so sonderbare Vergangenheit hinter sich hätte. Die Angeklagte ist die verehelichte August« Pauline Starke. Die Starke ist wegen Diebstahls 1855 mit Gefängniß, 1856 mit Arbeitshaus, 1657 wieder mit Arbeits haus und 1858, 60 und 61 wieder je einmal mit Gefängniß bestraft. Sie ist zu Mrißen geboren und zwar außer der Ehe. Zuerst heirathete sie einen Korbmacher, der sich im Gefängniß des K. Bezirksgerichts erhängte. Jetzt ist sie in Meißen an einen Fischer- oder Tischlergesellen t?) verheirathet. Der Grund zur heutigen Verhandlung ist wieder rin Diebstahl, wegen des sen sie neuerdings zu einem Jahre Arbeitshausstrafe und Trag ung der Kosten verurtheilt wurde. Dagegen erhob sie Einspruch. Eine Menge Zeugen sind in Folge drfsen vorgeladen. Die Sache ist folgende. Freitag den 8. S>pt. 1862 war in Neu stadt-Dresden der gewöhnliche Jahrmarkt, den auch die verehr!. Stark« mit Pflaumen besuchte. Sie handelte mit Obst und kannte daher auch viele andere Obsthändler jeglichen Geschlechts. So kannte sie auch die Wilhelmine Claus. Als sie beiderseitig die Pflaumen verhandelt hatten, setzten sie ihre leeren Körb« in drn Flur des Hauses Nr. 14 der Kasernenstraße ein und g'ngen fort, um wahrscheinlich ihre kleinen Hausbedürfniffe ein zukaufen. Als .die Claus in einer Stunde zurückkehrte, warm ihre beiden Körbe weg, während jener der Starke noch dastand^. Die Aörbe, die eigentlich dem Obsthändler Krause gehören, sind" daran kenntlich, daß es sogenannte runde Meißner Pflaumen-, körbe, daß sie mit IV. li. und zwar in rother Farbe gezeichnet sind. Jeder dieser Körbe ist auf etwa 20 Ngr. gerichtlich ta- xirt, Nachdem die Körbe ungefähr 8 Tage weg waren, fand sich der eine im Besitz der Starke vor. Die Wilhelmine Klaus erkannte ihn wieder, obgleich die beiden Buchstaben schwarz überpinselt warm. Der andere Korb war weg und soll heute noch wiederkommen. Die Starke giebt zu, daß der Korb ihr nicht gshöre, aber sie hat über den Eiwerb d>sselben verschie dene Angaben gemacht. Vor Gericht sagte sie, sie hätte den Korb von einer Frau aus Pulsnitz, bei der Polizei erklärte sie wieder, sie habe ihn von einer Frau aus Slolpen. Sie erhielt ein Jahr Arbeitshaus und erhob dagegen Einspruch. Ihr Ver- theidiger, Herr Advocat Mogk, war der Meinung, daß kein Grständniß vorliege, sondern Alles auf Jndicienbeweis gebaut ei.. .Es steh« sehr zweifelhaft, ob die Verdachtsgründe für lichhaltig erachtet werden dürsten. Die Zeugen widersprechen, ich hier und da. Die Hausflur Casern«nstraße 14 stand am