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Amts- mii> AiWcklitt für den Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend, Jn- sertionspreis: die kleinsp, Zeile 10 Pf, 21 Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Perantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E, Hannebohn in Eibenstock, — —— 43. Jahrgang. Dienstag, den 18. Februar Abonnement viertelj, I M. 20 Pf, (incl, 2 illustr, Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstaltcn, 18S« Dienstag, den 18. u. Mittwoch, den IS. dss. Mts. von Vormittags 8 Nhr an sollen im Versteiacrunaslokale des hiesigen Amtsgerichts 1 Rolle Glanzleinwand, 1 Posten weiße Mädchen- und Frauenbeinkleider, Hemden, Kinderkleider, Knaben-Anzüge, Schürzen, Handschuhe, Wäsche, Häkelgarn, Zwirn, Knöpfe, Spitzen, Cradatten u, s, w, gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden, Eibenstock, den 15. Februar 1896. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht. Aktuar Itöhme. Wegen Reinigung der Tiensträume können am St. und 22. Februar 1886 bei dem unterzeichneten Amtsgerichte nur dringliche Sachen erledigt werden. Eibenstock, am 17. Februar 1896. Das Königliche Amtsgericht. Ehrig. Am IS. Februar 1896 ist der erste Termin der diesjährigen Kommun anlagen fällig gewesen. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen achttägigen Frist gegen etwaige Restanten executivisch vorzugehen ist. Der Gemeinderath zu Schönheide. Holz Versteigerung auf dem Staats-Iorstrevier Sosa. Donnerstag, den 27. Februar 1896, von Borm. '/^9 Uhr an kommen im „Rathskeller" in Aue folgende auf dem Kahlschlage in Abtheilung 57 aufbereitete Nutzhölzer und zwar: 1539 w. Klötzer von 8—15 am Oberstärkc, 3,» und 4,° m lang, 1564 „ 16—22 „ „ 4,» m lang, 1218 „ „ „ 23—47 „ „ 4,» und 4,-, m lang, sowie Sonnabend, den 29. Februar 1896, von Vorm. '/Z6 Uhr an im Gasthofe „zur Sonne" in Sosa die in der obigen Abtheilung aufbereiteten Brennhölzer, als: 83 Rm. w. Arennschcite, 19 „ „ Ärennknüppet und ca. 150 „ „ Htöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen zur Ver steigerung. Königliche Aorkrevierverwaktung Iola und Königliches Iorstrentamt Kivmflock, Köpfner. am 14. Februar 1896. Herkach. Aus Deutschlands großer Zett. Zur Erinnerung der 25jähr. Gedenktage de» Kriege» 1870/71. 58. (Nachdruck verboten.) Der Feftuugskricg m (Bon Pfalzburg bi» Belfort.) (Schluß.) Die kleine, östlich von Amien« gelegene Festung Peronne war wegen ihrer Sage der deutschen Kriegführung sehr unbe quem. Ihre Einnahme machte ziemliche Schwierigkeiten. Am 24. Dezember begannen die Operationen gegen die Festung, am 27. Dezember war diese von allen Seiten eingeschlossen. Am 28. Dezember begann da» Feuer von 58 Feldgeschützen aus die Festung; diese antwortete wacker und da der Muni tionsverbrauch sehr stark war, wurde die Beschießung am 30. Dezember eingestellt. Am l. Jan. >871 begann der Batterie bau, am 2. Januar wurde die ernsthafte Beschießung eröffnet. In die Belagerung und Beschießung griff Faidherbc durch die Schlacht bei Bapaume ein, indeß gelang ihm der Entsatz der Festung nicht. Am 4. Januar wurde da» Feuer wieder er öffnet und am 8. Januar Abends wurde diese» so intensiv, daß auf Drangen der fast verzweifelten Bürgerschaft am 9. Januar Abend» der Kommandant in die Uebergabe willigte. Die Hälfte der Häuser und die Kirche war von den Flammen verzehrt; in der Generaleinnehmerei war da» Geld von der Hitze geschmolzen. Die Garnison von 3400 Mann wurde kriegsgefangen. Die kleine Festung Longwh, nahe der belgischen Grenze, hielt sich fast bi» zum Waffenstillstände. Die Beobachtung der Festung begann Mitte November, am 30. Dezember die Belagerung. Den Oberbefehl erhielt der bisherige General stabschef des Großherzogs v. Mecklenburg Oberst v. KrenSki. Am 13. und 14. Januar fanden Zusammenstöße mit Au»- sall»truppen statt, am 17. Januar war die Einschließung be endet. Am 19. Januar wurde da» Feuer au» den gebauten Batterien eröffnet und allmählich vermehrt. Die Festung wehrte sich tapfer, antwortete aber am 24. Januar nur noch schwach. Bei Einbruch der Dunkelheit meldete sich ein Par lamentär und noch am selben Abend fand die Kapitulation statt. Kriegsgefangen wurden nur 200 Mann; ein Theil der Besatzung war über die belgische Grenze entkommen. Die Belagerung und Einnahme der Festung Belfort bildet einen Theil de« Kriege« für sich und nicht den uninter essantesten Theil. Der Ingenieur-Oberst Denfert, der Kom mandant der Festung, hatte in umsichtiger Weise nicht nur die Festung, sondern auch die beiden vor der Festung liegen den Höhen Haute« und Basse» Perche« befestigt und zur Verthcidigung eingerichtet; auch die vorliegenden Ortschaften wurden befestigt und besetzt. Zunächst wurden die beiden Perche» von dem Belagerung»corp» unter Leitung de- Gene ral» von Tre«ckow angegriffen. Am 22. November bereit kam e» zum Gefechte, Lravanche, ein Vorort, wurde von den 67ern mit Hurrah gestürmt. Auch in den folgenden Tagen bi« zum 28. November kam e« zu fortgesetzten Gefechten, in denen den Deutschen da« langsame Vordringen gelang. Am 2. Dezember wurde mit dem Bau der Batterien begonnen, die in sehr geschickter Weise vertheilt wurden. Bi« zum 24. De zember, an welchem Tage 72 Geschütze herangebracht waren, fanden fast täglich Gefechte statt, in welchen e« den Deutschen gelang, sich in einer Anzahl mehr oder minder wichtiger, um Belfort gelegener Ortschaften seftzusetzen. Sehr wichtig war die Wegnahme von Danjoutin am 8. Januar, de« südlich der Festung gelegenen verschanzten Orte«; Hauptmann Man- stein mit 7 Landwehr-Compagnien machte kühne Bajonnet- Angriffe und fielen den Siegern 20 Offiziere und 700 Mann al« Gefangene in die Hände. Oberst Denfert hatte mit vielen Widerwärtigkeiten zu kämpfen, so mit Krankheit, Aufsässigkeit der Mobilgarden, Feuersbrünsten, Mangel an Geschützwirkung und Gcldnoth; aber auch auf deutscher Seite wurde die Truppenzahl durch Krankheiten arg vermindert. In der Zeit, da die Heranziehung französischer Truppcnmassen den Doubs heraus staltfand, bis nach der siegreichen Schlacht an der Lisaine konnten die BelagcrungSarbciten nicht sonderlich ener gisch betrieben werden, da vor Allem die Sicherung der deut schen Grenze gegen Bourbaki» DurchbruchSvcrsuch nothwendig erschien. Am 21. Januar wurde mit Bajonnet-Angrifs Le Haute Taillis genommen, ferner der Ort Perouse. In der Nacht vom 21. zum 22. Januar wurde die erste Parallele er öffnet und da man den Gegner ermattet glaubte und die Perche» für nicht besonders sturmfest hielt, wurde der Angriff gegen beide Perche« gemacht. E« kam hier zu einem furcht baren und verlustreichen Kampfe, in welchem die Deutschen zwar mit bewundernSwerther Tapferkeit und Muth vorgingen, jedoch da» Ziel, die Einnahme der Perche», nicht erreicht wurde. E» wurde daher der Angriff mittel» Laufgräben, der sogenannte .förmliche Angriff" in die Hand genommen und mit dem Bau von Batterien fortgcfahren. Der Helle Mond schein, sowie die gefrorene Erdkruste erschwerten die Arbeiten ungemein. Fast noch schlimmer war da» Thauwetter, welche» am 3. Februar eintrat und fast alle Gräben mit Wasser füllte. Dabei mußten die Bcrtheidiger Tag» und -Nacht» aus dem Posten bleiben und unter all' diesen Umständen litt der Ge sundheitszustand der Truppen sehr. Nur der hingebcndcn Thätigkeit der Ingenieur-Offiziere und Pioniere gelang c«, trotz der Ueberanstrengung und unsäglichen Schwierigkeiten, die Arbeiten vorwärts zu führen. Am 6. Februar war man mit den Arbeiten bi» an die Grabenränder der beiden Perche» gelangt. Al« am 8. Februar sich auffallende Ruhe in den Haute» Perche» zeigte, drang Hauptmann Roese mit 5 Pio nieren in da» Werk. Diese« war bi» auf 20 Franzosen ver lassen, die sich nun auch eiligst davon machten. In ähnlicher Weise konnten auch die Basse» Perche« genommen werden. Nach Wegnahme der Perche» war der Fall der Festung nur noch eine Frage der Zeit. Am 10. Februar standen 55 Ge schütze gegen die Werke der Stadt in voller Thätigkeit. Am 15. Februar lies die Nachricht ein, daß auch die vrei Departe ment« am Jura mit in den Waffenstillstand eingeschlossen und Belfort zu übergeben sei. In Anbetracht der tapferen Ver- theidigung war der Besatzung freier Abzug mit Waffen, Ge päck und Artillerie bewilligt worden. In bester Ordnung zogen 12,000 Franzosen am 17. und 18. Februar au« Belfort auf da« von französischen Truppen besetzte Gebiet. Am 18. Februar Nachmittag« hielt General von Tre»ckow an der Spitze seiner Truppen seinen Einzug in die Festung. Die Besatzung hatte den vierten Theil ihrer Leute, da» Belagerung«- Corp« in der 106 tägigen Belagerung 88 Offiziere und 2049 Mann verloren. Die Stadt bot ein Bild arger Verwüstung. Die kleine Felsenfestung Bitsch wurde nicht eingenom men und gelangte erst nach Frieden-schluß in deutschen Besitz. Vom II. bi« 17. September wurde die Festung beschossen. Die Stadt und die Einwohner litten schwer; Kirche, Psarr- und Rathhau» stürzten zusammen, 130 Häuser wurden in Asche gelegt, 100 halb zerstört. Indeß konnte man der au« drei Stockwerken bestehenden Felsenfestung selbst nur geringen Schaden zusügen. Schließlich begnügte man sich damit, die Festung nur zu beobachten. Auch nach Abschluß de« Waffen stillstandes verweigerte der Kommandant die Uebergabe. Erst als mit einem Angriff gedroht und die Einschließungstruppen verstärkt wurden, räumten die Franzosen am 24. und 25. März da» Fclsenncst. Tagesgeschichte. — Deutschland. Ucber die gebesserten Aus sichten des Bürgerlichen Gesetzbuches aus Annahme durch den Reichstag wird mitgetheilt: Noch vor wenigen Tagen schien c», al« lege es da» Zentrum darauf an, diese» Gesetzbuch mit seinen Ehcparagraphen :c. überhaupt nicht, ge schweige in dieser Session zu Stande kommen zu lassen. In zwischen hat die Situation einen freundlicheren Charakter an genommen, und zwar hat, wie verlautet, der Kaiser persön lich cingegriffen. Kein Hofbcricht, kein parlamentarischer Be richterstatter wußte davon zu melden, daß die Abgeordneten Buchka und Spahn vom Kaiser auf dessen besonderen Wunsch empfangen wurden, man merkte nur, daß c« dem Kaiser ge lungen war, die ausschlaggebende Partei sür da« große na tionale Werk zu gewinnen. — Berlin. Der Streik der Confectionsarbeiter und -Arbeiterinnen dürfte auf die Geschäftslage ver deutschen Textilindustrie, wenigsten» einzelner Theile derselben, nicht ohne Einfluß bleiben. Wenn auch, wie c» wahrschein lich ist, der Streik nur von kurzer Dauer sein wird, so wird er doch zur Folge haben, daß sich der Bedarf in Confection»- stoffcn zeitweise verringern wird, da eben eine Verarbeitung derselben nicht möglich ist. Bor Allem dürften hiervon die Damenmäntelstoffe, in zweiter Reihe erst die Herrenstoffc be troffen werden. Jndirect wird sich der Streik, wenn auch hoffentlich nur vorübergehend, den Fabrikanten der Seiden- waarcn-, Posamenten und Knopsbranche fühlbar machen. An dere Zweige der Textilbranche werden von dem Ausstande der Confectionsarbeiter und -Arbeiterinnen wenig oder gar nicht berührt. — Berlin, 14. Febr. Die Bevölkerung dcSStadt- theil» Moabit wird seit einiger Zeit durch Brandstifter in Aufregung versetzt. Gestern Vormittag bez. Nachmittag brachen abermals drei Dachstuhlbrände au«, von denen der bedeutendste der im Hause Rathenower- und Ouitzowstraße war. Der dortige Grundbesitzerverein hat nunmehr eine Be lohnung von 300 M. auf die Ergreifung der oder de» Brand stifter» ausgesetzt und fordert überdies die Bewohner de» Stadttheil» Moabit auf, den Verkehr in den Häusern streng zu überwachen. Die Berliner Feuerwehr, der infolge dieser zahlreichen und oft umfänglichen Brände eine wesentlich ver mehrte Thätigkeit zufiel, nahm in letzter Zeit auf der Brand stelle freiwillige Helfer au» dem Publikum zum Dienst an den Handdruckspritzen an. Auf Verlangen bekamen diese Leute stündliche Auslösungen bezahlt. Seit gestern ist man von diesem Verfahren abgekommen, da die Vermuthung sich ver stärkt hat, daß unter den gegen Entgelt Hilfelcistenden sich die Brandstifter befinden könnten. Die Polizei hat verschiedene Verhaftungen vorgenommen. In einzelnen Fällen hat man aus den Böden der Häuser mit Petroleum getränkte« Ma terial, Stroh u. A. m. vorgcsunden. Einschließlich der gcskigen oben angeführten Schadenfeuer ist die Zahl der Dachstuhl brände in Moabit In diesem Monat bereit« auf 17 gestiegen. — Charlottenburg, 14. Februar. Ein Brand stifter, der auch einen Theil der Moabiter Brände verschuldet haben dürste, ist gestern dingfest gemacht worden. In einem Hause der Kautstraße hatte ein Bettler um Unter-