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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. kscheinungstagc: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 nschl. Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Störungen des Getriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen hat der De- «icher keinen Anspruch auf Liefemng oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum S Alle» wett« MW Rabatte usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahme dt» spätesten» S Uhe »W- mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegeben« M» zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Ich« Anspruch auf Nachlaß «Mcht W Klagead-Aonkur». Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla med de» Finanzamt»« M MchPatzaaH, Hauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzetgenletter: Hermann Rühle, Ottrndorf^yMWß Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla IM Kummer 69 Fernruf: 231 Mittwoch, den 12. Juni 1935 DA.5.35374 34. Jahrgang , Dresden. Stärkster Pfingst verkehr. Dar p^tüche Pfingstwetter brachte einen sehr starken Reisever- ^hr. Auf dem Hauptbahnhos wurden 185 048 Fahrkarten M 24 013 Zuschlagskarten verkauft gegen 179 850 bezw. jm vorigen Jahr. Die Zahl der ankommenden Ent- 'astungszüge betrug am Hauptbahnhof 81, die der abfah- ^nden 91; im Vorjahr 77 bezw. 87. Alle Sonderveranstal- Mgen der KVG In den Harz, nach Schwaben, an den Bo- , wee, in das Vogtland sowie die Heimat- und Blausahr- waren ausverkauft. In bas Osterzgebirge beförderte die ^rastverkehrsgelelllchast über 3000 Ausflügler; auch der Verkehr in die Sächsiiche Schweiz war aukerordentlick stark. Kerlttches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, am p. Juni Ms. Neue Bezirksobleute des Deutschen Gemeindetages Der Vorsitzende des Deutschen Gemeindetages hat im Zusammenhang mit dem Neuaufbau der Bezirksabteilun- M der Landesdienststelle Sachsen des Deutschen Gemeinde- tages neue Dezirksobleute ernannt, und zwar für die Be zirksabteilung Chemnitz Bezirksangestellter Otto Nöl el in Rabenstein, die Bezirksabteiiung Dippoldiswalde Bür- Sermeister Heischmann in Possendorf, die Bezirksab- ieilung Glauchau Bürgermeister Schmidt in Walden burg, die Bezirksabteilung Marienberg Bürgermeister Schmidt in Wolkenstein und für die bisher unbesetzt ge bliebene Bezirksabteiiung Oelsnitz Bürgermeister Geipel in Bad Elster; die Ernennungen gelten widerruflich bis zum Sl. März 1936. Ehrenurkunden für Bürgermeister ! Ehrenurkunden für leitende Gemeindebeamte nach 25- und 40jähriger Dienstzeit sind beim Deutschen Gemeinde- ioy in zahlreichen Fällen beantragt und ausgestellt worden. Künftig sollen derartige Ehrenurkunden für Bürgermeister und Beigeordnete kreisangehöriger Gemeinden bei ununter- Aachener Dienstzeit von mindestens 25 Jahren, ferner an- läßlich eines 40- oder 50jährigen Jubiläums überreicht werden. Es werden in Zukunft von dieser Bestimmung be troffen außer sämtlichen Landgemeinden auch sämtliche säch sische Städte, soweit sie nicht als Stadtkreise im Sinne der j Deutschen Gemeindeordnung gelten. In Fällen, in denen Nach 25jähriger Dienstzeit eine Ehrenurkunde nicht ausge stellt worden ist, kann die Ausstellung auch nach 30- oder -^jähriger Dienstzeit erfolgen. Die Ueberreichung von Ehren urkunden des Deutschen Gemeindetages erfolgt auf Antrag der zuständigen Landes- oder Provinzialdienststelle, füt Eachsen also der Landesdienststelle Sachsen in Dresden. Der sparende Bauer Das wachsende Vertrauen der sächsischen Landbevöl kerung zu ihrer Dorfkasse spiegelt sich wider in der letzten Einlagenerhebung für den 31. März 1935; hiernach wurden bei den 406 landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaften in Sachsen 62 621922 gespart; das bedeutet gegenüber dem 31. Dezember 1934 eine Zunahme der Einlagen um 2273622 2^. Die Einlagesumme verteilt sich auf 94 666 Konten, gleich 1595 Sparer mehr als am 31. Dezember M. Nachweis arischer Abstammung für Prüflinge Der sächsische Minister des Innern hat eine Verord nung erlassen betr. Nachweis der arischen Abstammung bei Zulassung zu Prüfungen. Darnach ist die Zulassung zu den Prüsungen als Wohlfahrtspflegerin, Hebamme, technische Assistentin an medizinischen Instituten, Krankengymnastin, Masseurin, Säuglings- und Kleinkinderpflegerin, Säug lings- und Kleinrinderschwester, Krüpvelpflege- und Erzie- hungsschwester sowie als Krankenpflegeperson von dem ^achweis arischer Abstammung abhängig. Ausnahmen hiervon können nur aus besonderen Gründen gestattet werden. Einstellungen durch die Reichspost Die Nachrichtenstelle der Reichspostdirektion Dresden keilt mit: In nächster Zeit bietet sich voraussichtlich Gele genheit, eine begrenzte Anzahl weiblicher Kräfte für den Dienst bei der Deutschen Reichspost (Fern- iprech-, Telegraphen- und Postscheckdienst) auszubilden und bald einzustellen. Die Bewerberinnen, die mindestens ein« Me Volksschulbildung nachzuweisen haben, müssen bei ihrer Einstellung das 17. Lebensjahr vollendet und dürfen das 25. Lebensjahr nicht überschritten haben, müssen vollkom men gesund und für den Dienst bei der Reichspost geeignet jein, sich sittlich tadellos geführt und für den Fernsprech- ?wnst im besonderen bestimmte Körpermaße haben. Arische Abstammung und nationale Zuverlässigkeit sind für die Einstellung unbedingte Voraussetzung; Inhaberinnen des Arbeitspasses und Mitarbeiterinnen in den Gliederungen °er NSDAP werden bevorzugt. Bewerbungsgesuche mit ausführlichem Lebenslauf, jedoch ohne Zeugnisse, sind bis spätestens 20. Juni an die Reichspostdirektion Dresden-A. 1, -uostplatz 2, einzureichen. fm kilfzbeäüi ftiye ^ie Festvorstellung „Der Prophet von Zwickau". nerschast durch einen Fackelzr der greise Marschall die Glier» .ug ehren. Am Sonntag wird erungen abschreiten und einen den wird. Adolf Hitler. würtiger Gäste entwickelte. KM: Zwei Drittel aller Waldbrände werden durch Zündhölzer und Zigaretten verursacht. Seid vorsichtig — schützet den waldi Die Forste sind für viele Lohn und reichlich Brot, Drum gib durch Glut und Brand dem Walde nicht den Dresden. Neue Standortkommandatu r. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat angeordnet, daß durch die zuständigen Wehrkreiskommandos zum 15. Oktober 1935 je eine Standortkommandantur aufzustellen ist, darunter auch eine in Dresden. Großenhain, von Mackensen besucht Lin» denau. Wie das „Großenhainer Tageblatt" meldet, wird anläßlich des Heimatfestes der Ortsgruppe Lindenau am 15. und 16. Juni Generalfeldmarschall von Mackensen nach Lindenau kommen, mit dem er durch seine Familiengeschichte eng verbunden ist. Am Sonnabend wird ihn die Einwoh- Vorbeimarsch abnehmen. Parile lür den Betriedsappell am 12.3uni Ls ist im übrigen die Aufgabe eines völ kischen Staates, dafür zu sorgen, daß endlich eine Weltgeschichte getrieben wird, in der die Rassenfrage zur dominierenden Stellung erho- Löbaus Fest der Lausitz Im Rathaussaa! zu Löbau, in dem vor hundert. Jahren anläßlich der 200-Iahrfeier die Sechsstädte der Oberlausitz ihrer Verbundenheit mit dem Land Sachsen gedachten, eröff nete am Sonnabendvormittag Bürgermeister Dr. Ungethüm die Lausitzer Festtage anläßlich der 300-Iahrfeier der Ober lausitz. Mit diesen Feiern walle die Stadt ein neues Be kenntnis zu deutschem Volkstum und zu deutscher Kultur ablegen, also zu den gleichen Werten, um die in der Ver gangenheit in der Oberlausitz wiederholt heftig gerungen wurde. Schon am frühen Morgen des ersten Pfingstfeiertages offenbarten sich den aus nah und fern herbeigeströmten Be suchern die besonderen Kennzeichen des Löbauer^ Festes. Jm östlichen Erzgebirge waren bereits am ersten Feiertag NSKK und des DDAE ein. ^estzug, am 'vorigen Quartiere in den meisten Orten nicht mehr zu finden und Sonntag zum, erstenmal gezeigt worden war, wurde unter zahlreiche Reisende schon am selben Abend gezwungen, nach j starker Anteilnahme der Bevölkerung wiederholt, desgl. Dresden zurückzukehren. !0ie Festvorstellung „Der Prophet von Zwickau". werden sollen. Damit sollten die verheißungsvollen Worte, die der Führer vor zwei Jahren aussprach: „Die deutschen Künstler wissen nicht, was ich dereinst für sie tun werde", in die Tat umgesetzt werden. Als Eröffnungsvorstellung wurde „Der Türkenlouis" aufgeführt, ein Kampfstück um den Oberrhein von Friedrich Roth. Die Spielzeit des Oybiner Waldtheaters läuft bis zum 1. August. Döbeln. Heimatfest. Während der Pfingstfeier tage feierte unsere Stadt ihr Heimatfest, nachdem bereits in der vorigen Woche die Ausstellung „Döbeln und die Döbel ner im Bild" im Stadtmuseum sowie die Aufführung des Festspieles „Döbelner Bilderbogen" von Franziskus Nagler im Stadttheater vorangeaangen waren. Den Höhepunkt der Festtage bildete der' Umzug, der sich am Sonntag und Montag durch die nach einheitlichen Richtlinien mit Fichten- bäumchen und Girlm den geschmückten Straßen bewegte: über 5000 Personen nahmen in 11 Abteilungen und 102 Gruppen daran teil; zahlreich waren die alten Uniformen und Trachten vertreten, beginnend von der ersten Gründer zeit Döbelns, um 900 bis 1000 v. Chr. bis zur heutigen Zeit. Diese geschichtliche Darstellung der Entwicklung der alten Siedlung Dobelin bis zur gegenwärtigen Kreisstadt Döbeln war wohl das Schönste und Wertvollste dieses Festzuges. An beiden Festtagen fand ein großes Marktfest auf den Hauptplätzen statt. Am dritten Feiertag fanden als Abschluß des Heimatfestes Vorführungen der Döbelner Gar nison auf der Schießwiese statt. Marienberg. Kraftradunglück. Auf der Staats straße Marienberg—Jöhstadt stürzte infolge Versagens der Beleuchtung der Fabrikbesitzer Schmidt aus Niederschmiede berg mit seinem Kraftrad. Der mitfahrende Techniker Gläser erlitt einen schweren Schädelbruch und mußte in be denklichem Zustand dem Krankenhaus zugeführt werden. Schmidt kam Mit Hautabschürfungen davon. Limbach. Einbruchdieb st ahl beimEhemann. Die in Röhrsdorf wohnende, von ihrem Ehemann getrennt lebende Frau Fischer verfiel auf einen eigenartigen Gedanken, sich ihren Unterhalt zu verschaffen. Da ihr Mann ihr keinenUn- terhalt gab, glaubte sie, bei ihrem Mann einbrechen zu können und dort Gegenstände zu stehlen; so entwendete sie Warenvorräte im Werte von 300 und Teile eines Kraftrades, das ihrem Mann nicht gehört. Schließlich wurde die Frau angezeigt; sie berief sich vor dem Gericht darauf, daß sie geglaubt habe, sie könne das Eigentum ihres Mannes stehlen. Das Gericht vertrat eine andere Ansicht; wegen Einbruchsdiebstahls erhielt die Frau eine Gefängnisstrafe von vier Monaten. Zwickau. Ausklang der 800-Jahr-Feier. Oie Festwoche „800 Jahre Zwickau — 125 Jahre Robert Schumann" wurde mit Veranstaltungen am Sonnabend und am ersten Feiertag geschlossen. Den Veranstaltungen wohnte auch Innenminister Dr. Fritsch bei. Jm Laufe des Festes trafen auch die Teilnehmer an der Jubiläumsfahrt des wurden Telegramme von Reichsstatthalter Mutschmann und den Schwesterstädten des ehemaligen Sechsstädtebundes ver lesen, die Brieftauben überbracht hatten. Den Hauptanziehungspunkt des ersten Festtages bil dete zweifellos die große Ochsenbraterei. Mit einer stimmungsvollen Stadtbeleuchtung fand der Sonntag leinen Abschluß.' Der Pfingstmontag war in erster Linie den Schützen Vorbehalten; in den frühen Nachmittagsstunden erfolgte der feierliche Auszug der Schützen zum Festplatz am Schützenhaus, wo sich ein großes Volksfest unter Teil nahme aller Bevölkerungskreise und vieler tausend aus- Die Stadt hatte ein prächtiges Festkleid angelegt. Durch Errichtung von Stadttoren, aus deren Zinnen Stadtsoldaten _ , _ "..ec . „ auf Posten standen .hatte man den Markt nach außen hin Kurort Oybin. Eroffnung des Waldthea- abgeschlossen und so einen würdigen Schauplatz für das ters. Die im stillen Hausgrund liegende Oybiner Wald« geschichtliche Spiel gejchasfen. bühne ist jetzt eröffnet worden. Von der Sächsischen Spiel- Die Tribüne faßte rund 4000 Menschen, die alle den gemeinschaft für nationale Festgestaltung ist der Geschäfts- unbändigen Jubel der Bürgerschaft der alten Sechsstadl führer, Oberstfeldmeister Kirchner, mit der Betreuung der Löbau bei der Verkündung des Prager Friedens im Jahr Freilichtbühnen >m Kurort Oybin und auf den Greiffenstei- 1635 und die Huldigungen, die dem Kurfürsten Johann neu bei Ehrenfriedersdorf beauftrag worden, der bei der Georg I. bei feinem Durchzug durch Löbau im Jahre 1637 Eröffnung erklärte, daß der hohe Wert dieser von ersten l zuteil wurden in wort- und trachtentreuer Nachbildung er- Künstlern aufgeführten Festspiele ausstrahlen solle auf alle lebten. Bevor ein Herold den Spielbeginn verkündet hatte, anderen Freilichtbühnen, die in diesem Jahr im Auftrag des . — Neichsbundes der deutschen Volksschauspiele e. V. bespielt